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zu ihrer Beobachtung verpflichtet, weil Gott sie gege: ben hat; der Israelit war besonders dazu verpflichtet, weil Gott im besondern Sinne sein Schuhgort ist.

D) Bewegzründe.

Die Beweggründe der alttestamentlichen jüdis
Durchaus in

fchen Moral find eudẳmonistisch.
allen Büchern liegt der Gedanke zum Grunde: Gott
belohnt die getreue Erfüllung seiner Gebote,
und bestraft ihre Uebertretung in diesem Les
ben. Nur Hiob zieht die Allgemeinheit dieses Sas
ges in Zweifel, und lehrt, daß man eine uneigens
nügige Tugend üben soll. Diesem richtigen Lehrjake
waren auch die Sadducåer zugethan.

Der Verfasser des Buchs der Weisheit, wels cher die Unsterblichkeit der Seele lehrt, und der Vers fasser des zweyten Buchs der Makkabåer und des Tobias erwarten die Belohnung der Tugend und Bes strafung des Lasters erst in einem andern Leben nach dem Tode.

Außer den zeitlichen Belohnungen und Strafen aber, wodurch Moses, Josua, Richter 2., David, Salomo zur Erfüllung der Gefeße Gottes bewegen wollen, den Krankheiten, Mißwachs, Krieg, Pest, Gefangenschaft, Exil ic.; langem Leben, Reichthum und Ehre, ruhigen Besiß des Landes Kanaan, Sieg

über die Feinde, entwickeln Salomo und Sirach auch die natürlichen Folgen der Handlungen, und suchen dadurch zum Guten zu ermuntern, und vom Bösen abzuhalten. Ja sie leiten selbst daraus die Erkenntniß der Pflicht her, z. B. Salomo: Arbeits samkeit macht reich, gure Gesellschaft bringt Weiss heit, Wahrheitsliebe erhält sich immer im Kredit, Neid ist Eiter, in den Gebeinen. Den Trågen übers rascht Armuth. Der Verschwender verarmt. Der Ehebruch bringt den Tod. Sirach: Der Mäßige hat einen gesunden Schlaf und heitern Geist. Der Geizige thut sich selbst weh. Der Wollüstling zieht sich den Tod zu. Motten und Würmer erben ihn Den Dieb erwartet Schande, den Lügner Schimpf. Die Schande der Hure erstreckt sich auch auf ihre Kinder.

Die ebelsten Beweggründe sind von der Allwiss senheit und Heiligkeit Gottes hergenommen, und von Moses, David, Salomo, den Propheten und Sirach gebraucht.

E) Mångel und Unvollkommenheiten der alttestamentlichen jüdischen Moral.

1) In der Materie, ») falsche Lehren in den historischen Büchern.

1) In der Genesis. Man scheint damals gez glaubt zu haben: Gott fann ein Menschenopfer be, fehlen. Mädchenraub schien nichts Unerlaubtes zu

feyn; auch waren die Heirathen mit nahen Verwands ten, und Gebrauch der Sklavinnen zur Stillung des Geschlechtstriebes neben der rechtmäßigen Frau, und um Kinder mit ihr zu zeugen, nicht unerlaubt. Ein Betrug, mit Lift geübt, war keine Sünde, sondern was dadurch erlangt wurde, war ein Seegen Gottes. Befriedigung der Wolluft von Seiten des männlichen Geschlechts mit einer Hure ist keine Sünde. Mans che dieser Lehren sind in den nachfolgenden moralischen Vorschriften verbessert.

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2) Im Josua. Ein Religionskrieg, in wels chem man ganze Völker wegen ihrer Abgötteren und Lasterhaftigkeit ausrottet, ist gerecht und Gott gefällig.

3) Im Buche der Richter. Meuchelmord, an den Feinden des Vaterlandes geübt, ist nicht zu mißbilligen. Gelübde müssen erfüllt werden, selbst wenn ein Menschenopfer sollte gebracht werden müssen. Alles ist lobenswürdig, was geschieht, um den Feins den des Vaterlandes (Volks Gottes) Abbruch zu thun. In diesem Falle unterstüßt Gott selbst einen Selbstmord.

4) In den Büchern Samuelis. Gegen die Feinde des Volks Gottes ist die allerhärteste Graus famkeit erlaubt und Gott gefällig.

Es ist nicht nothwendig, immer die Wahrheit su sagen, man darf sich verstellen, simuliren. Gott

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befiehlt dieses selbst in den Fällen den Menschen, wo das offenbare Geständniß der Wahrheit ihrem Leib und Leben schädlich werden könnte.

Widerstand gegen die rechtmäßige Obrigkeit ist in den Fällen erlaubt, wo diese nicht nach den Geboten Gottes handelt.

5) In den Büchern der Könige, in der Moral des Elias. Intoleranz und Verfolgung derer, welche eine andere Religion haben, ist eine rechtmäßige Handlung.

Aufruhr und Abseßung eines Königs darf ein Prophet aus Eifer für die Religion und die Ehre Gottes unternehmen.

Durch die Gegenwart eines heiligen Mannes werden die Sünden gemeiner Menschen Gott ins. Ans denken gebracht.

Gott belohnt um fremdes Verdienstes willen, so wie er um fremder Sünden willen straft; welcher Satz auch in Moses steht: Gott sucht die Sünde der Våter heim an den Kindern bis ins dritte und vierte Glieb, aber denen, welche ihn lieben, thut er wohl bis ins tausende Glied.

Aber diesem Sah widerspricht zum ersten Male Ezechiel wiederholt, und lehrt, daß Gott den Mens schen niemals wegen fremder Sünden, sondern immer

nur wegen seiner eignen strafe, und daß er eben so den Menschen niemals wegen fremben Verdienstes bes lohne.

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Fasten und äußerliche Zeichen der Buße und Reue haben vor Gott einen so hohen Werth, daß er um ihrer willen die Strafe aufhebt.

6) Im Esra und Nehemia. Eine Heirath mit Heidinnen ist eine Vermischung des heiligen Saas mens mit den Völkern der Lånder, und also unerlaubt, und muß aufgehoben werden.

Diese falschen moralischen Lehren werden aber doch nicht in moralischen Schriften, wie im Salomo, Prov., Sirach c. vorgetragen, und als Lebensmaxis men eingeschärft, sondern sie stehen in den historischen Büchern, wo nur erzählt wird, daß einzelne Perfos nen, aber meist Propheten und Gefeßverständige, darnach gehandelt haben, oft, wie sie vorgaben, oder auch glaubten, auf Befehl Jehovens.

7) In Moses Schriften kommt der Gott uns anständige und unmoralische Befehl vor, daß die Israeliten die Aegypter, ihre Bedrånger, belügen, bestehlen, und die Kananiter, als Abgötter, morden sollen; woben der Grundsaß aufgestellt scheint: ges gen Abgötter, als Feinde der Israeliten, ist alles ers faubt.

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