indem sie ein positives Gefeß Gottes übertraten, aus Streben nach höhern Vorzügen, Genes. Von der Eva hat die Sünde ihren Ursprung, und durch sie sters ben wir alle, Sirach.

3) Alle Menschen haben einen Hang zur Súns de, Genes, und feiner ist von Fehlern frêy, Sal., Hiob, Eccles, Jer., der Mensch ist schwàch und moralisch unvollkommen, weil er sterblich ist, Sis rach.

4) Aber die Sünde ist dem Menschen nicht ans gebohren, Sirach.

5) Menschen sündigen siel, und sie können ihre Fehler nicht merken, diese aber geschehen theils uns wissend und aus Schwachheit, theils aber auch aus Vorsak, David.

Als Sünden werden bestraft und verboten:

1) Gegen Gott. i) Abgötteren und Bilders dienst, Anbetung der Gestirne, Mof., Dav., Hiob, Propb., Sir. 2) Wahrsagen, das Vorgeben falscher Oratel, Zauberey, Mos, Proph. 3) Vers leugnung Gottes und der Vorsehung, Dav., Hiob, Jes. Atheismus, Religionsspåtterey, Epikurdismus, 23. der Weish. Menschenopfer, Mof, Jerem., B. der Weish. 4) Heuchlerische, äußerliche Vers ehrung Gottes ohne innere, Jes. 5) Mangel der Ehrerbietung gegen Gott, legt. Proph. 6) Got

tesläßterung, Mof., Sir. 7) Leichtsinniges und oftmaliges Schwören, Sir. 8) Meineid, falsches Schwören, Mof., Dav., Sir., B. der Weish. 9) Entweihung des Tempels und Entheiligung des Sabbats, Jerem., Ezech. 10) Falsches Vers trauen auf die Barmherzigkeit Gottes, Sir.

11) Gegen sich selbst. 1) Hoher Dünkel von feiner moralischen Vollkommenheit, Sal. 2) Böse Gedanken und Begierden, Sal., Sir. 3) Stolz, Dav., Sal., Proph., Sir. 4) Neid, Dav., Sal., Sir. 5) Born, aber nur der ungerechte, Sal., Sir. 6) Geiz, Sab, Sir. 7) Schadens freude, Sal, Sir, 8) Arglift, Sir. 9) Selbst, mord, Giob, Pharisaer, wenigstens Joseph. 10) Unmäßigkeit im Essen und Trinken, Schwelgeren, Luxus in Kleidern, Proph., Sir., B. der Weish. 11) Trunkenheit, Sal., B. d. Weish. 12) Hureren, Unzucht, Giob, Proph., Sal, Sir, Tob., B. der Weish. Onanie, Genef. 13) Faulheit, Tragheit, Sal., Sir. 14) Das Betteln, Mof., Sir. 15) Gefährliche Sicherheit im Sündigen, Sir.

III) Gegen andere. 1) Morb, Genes Mos, Sal, Proph. Meuchelmord, Buch der Weish. 2) Gewaltthätigkeiten, Unterdrückung, Un gerechtigkeit im Handel und Wandel, ungerechte Ges winnsucht, Betrug, Mof., Dav, Sal., Hiob, Proph., B. der Weish. 3) Dae Rehmen von

Frucht und Geldginsen, Mof., Ezech., Sirach. 4) Ungerechtigkeit vor Gericht, Mof., Dev., Sal., Proph. 5) Verleumdung, Doppelzüngelen, Dav., Eal., Sir. 6) Lügen, Unwahrhaftigkeit, Falschheit, falsches Zeugniß, Mos., Dav., Sal., Proph., Eir. 7) Diebstahl, Mof, Dav., Sal, Hiob, Proph., Sir. 8) Untreue in der Freundschaft, Dav., Jer., Sir. 9) Verlekung der Gastrechte, Genef. 10) Uneheliche Schwängerung, Genef. *1) Ehebruch, Mos., Dav., Sal., Proph., Sir., B. der Weish. 12) Blutschande, Mos., Ezech. 13) Knabenschånderen, Geschlechtsvermis schung, Mof., B. der Weish. ~~14) Vermischung mit dem Viehe, Mos 15) Harte Behandlung der Eheweiber, Nialach. 16), Leichtsinnige Ehescheis bung, Malach. 17) Hartherzigkeit und Unbarmherzigkeit, Sal., Hiob, Proph. 18) Bedrückung der Armen, Wittwen und Waisen, Hiob, Proph., Sir. 19) Borenthaltung des Lohns, welcher dem Taglöhner gebühret, Mal.. Zogy, Olt. 30) Bere fahrung anorer zur Sütir höfen Unterneh mungen, Sal. 21) Rache und linversöhnlichkeit, Proph., Sal, Sir. 22) Schadenfreude berm Unglück eines Feindes, Hiob. 23) Verachtung der Eltern, Ezech., Sal., Sir. 24). Rebellion, und Staatsverrath, Sir. Unruhstiften, B. der Weish. 25) Störung alles bessen, was gut ist, Buch der Weish. 26) Giftwischeren, B. der Weish.

Befferung.

Darin stimmen alle überein, David, Afsaph, Salomo, die Propheten und Sirach, daß, um seine Sünden zu versöhnen, und Gott zur Vergebung zu bewegen, es bey weitem nicht zulänglich sey, Sünde opfer zu bringen, sondern daß das einzige und wahre Mittel, die Gnade Gottes wieder zu erlangen, in der Besserung bestehe, daß man von dem Bösen ablasse und das Gute thue. Und diese Besserung soll man, nach Sirach, nicht aufschieben, bis man frank wird, oder gar auf das Todtenbett, sondern gleich den Ents schluß dazu fassen. Nach David geht vor ihr Ers tenntniß seiner Sünde, Reue und Traurigkeit vorher, welche die erwünschte Besserung hervorbringt.

B) Moralgefeße.

1) Gegen Gott. Aeußerliche Verehrung Gottes ist von Moses angeordnet worden, worauf Connte levitische Gesetze ihre Beziehuno haben, Sie bestand.

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Welt, in äußerlichen Ceremonien, in der Beschnei, bung, wodurch man sich verpflichtete, Jehoven allein zu verehren, in Wastungen und Reinigungen, in Ents haltung von gewissen Speisen, und vornehmlich in Opfern und Gelübden. Es scheint, daß schon Mos ses durch die lettern habe auf die moralische Gesing nung wirken, und sie bey seinem Bolte habe beförs bern wollen.

Aber geistvoller richtete David diesen äußern Gots tesdienst ein, indem er die Anordnung traf, daß wäh rend der Opfer im Tempel religiöse Gefänge unter Begleitung von Musik abgesungen wurden, wodurch der Verstand mit dem Gedanken an Gott, den Heili gen, Weisen, Gütigen und Allbarmherzigen erfüllt, und das Herz zur glühenden Andacht angefeuert wur de. Und übereinstimmend lehren alle von Samuel an bis herab auf Sirach, daß äußerliche Verehrung. Gottes ohne innerliche keinen Werth habe; daß Ges horsam besser sen als Opfer, daß die Beobachtung der Gefeße Gottes, Ausübung der Liebe, ein reues volles Herz, ein aufrichtiges Dankgebet, das aus eis nem dankerfüllten Herzen gesprochen wird, Gott ges falle, hingegen eine Menge Opfer ohne diese fromme und tugendhafte Gesinnung ihm mißfalle. aber der Mensch gar gerne bey dem Aeußerlichen, als dem Leichten, stehen bleibt, so dringen die meisten hes bräischen Propheten nicht sowohl auf die Darbringung, von Opfern, als auf innerliche Rechtschaffenheit und Frömmigkeit, welche mit dem Opferdienst muß verbunden seyn.

Weil

Nur die letztern Propheten müssen den Ton ans dern, und auch zum Opfern ermuntern, weil die Nas tion während des Erils vom Opfern entwöhnt wurde, und beym Wiederanbaue in Palästina ihre Armuth sie zwang, nur auf Befriedigung eigner Bedürfnisse