صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

übt, wer um des Friedens willen dem strengen Rechte sutsagt.

V,

2, 41. Hårtere und ungerechte Forderungen der Vorgesehten, Obrigkeiten erdulde lieber, als daß dự dich ihnen mit Gewalt w dersehest. Es ist besser, das Rebel leiden, als widerstreben, Ayyagsusı heißt Bor ten oder Pferde in Requisition segen, zur Befoldes rung der obrigkeitlichen Befehle in die Provinzen. Es war dieses eine persische Erfindung, Herodot, Lib. VIII, 98.

B. 42, muß in diesem Zusammenhange sich auf Feinde oder folche, die Jemandem Unrecht thun, bezies hen. Er muß also sagen, was Salomo und Paulus fagen: wenn deinem Feind hungert, so speise ihn. Will er von dir entlehnen, so entziehe dich ihm nicht, Bit: tet er dich um etwas, so gieb es ihm. Die ganze Lehr re ist;

Bergilt nicht nur nicht Boses mit Bösem, sondern sey felbst gütig und wohlthätig gegen deinen Feind, wenn fich eine Gelegenheit zeigt. Dieses erfordert ein rein moralischer Sinn, →

Ich fürchte nicht, daß man dieses eine übertriebene Moral nennen könne. Und glaube nicht, daß man nd thig habe, dieses Gebot zu den lokalen und temporellen zu rechnen, wohin es Mehrere gerechnet haben, als Hr, D. Vogd in seinem Lehrbuche der chriftlichen Moral, §. 208. S. 399.; daß Matth. 5, 39-41, I Kor, 6,7 nur temporåre Vorschriften enthalten, ißt außer Zweifel; und Herr D Paulus im Kommenter V. 39 — 42 betrifft das Verhalten gegen Nichtchristen,

te.

[ocr errors]

alsBeleidiger. Die Wiedervergeltungsklage gegen solche, håtte vor heidnische oder jüdische Richter gebracht werden müssen. Dort konnte der Lehranhänger Jesu nur Widers willen und gewöhnlich Unrecht erwarten. Besser war ihm also jeßt gerathen, wenn er Beleidigungen zu dul, den, Neckereyen durch den Schein von Unempfindlich, teit von sich abzuhalten, überhaupt aber durch alles, was ihm zu Gebote stand, sich Freunde zu erwerben such, Aus Klugheitsregeln für eigene Zeitumstånde darf übrigens nicht gefolgert werden, daß der Christ die Rechte und Vortheile der bürgerlichen Gesellschaft, da, wo er Recht zu erhalten hoffen kann, nicht gebraus chen soll, Joh. 18, 23. Sollte die fanfte Duldsams keit, welche Rant in seiner Tugendlehre, S. 137. für eine Verletzung der Pflicht des Menschen gegen sich selbst erklärt, verwerflich seyn; so wåre freylich es gut, wenn die obige Vorschrift Jesu nur temporår gewesen wåre. Aber was mich abhält, dieser Meinung beyzur treten, ist dteses, daß sie unter lauter allgemeinen Tugendgesehen steht, und kein Wink gegeben ist, daß man sie lokal und temporår verstehen soll. Was unmittels bar vorgeht, und darauf folgt, ist allgemeine Vorschrift.

14) Matth. 5, 22. Ich sage euch, daß jeder, der mit feinem Bruder ohne Ursache zürnet, schon soll vor Gericht gezogen werden.

Anmerk. Jesus will keineswegs, daß der Affekt des Zorns ganz soll ausgerottet werden, welches unmöglich ist, da die Affekten als lebhaftere Gefühle zu unserer Natur gehören. Jesus selbst fühlte den aufsteigenden Zorn und Unwillen, wenn Bosheit an seine Unschuld sich

wagte. Aber er verlangt, daß der Zorn soll so weise beherrscht werden, daß er nicht über jede kletne und unbedeutende Sache ausbreche, nie ohne gerechte Ursas che entstehe. Das Gegentheil davon erklärt er für Sünde. Er begeht eine Sünde, welche derjenigen gleich ist, über welche ein Untergericht erkennet. Das sx, fine jufta caufa, haben die mehresten und besten Handschriften, und es ist wol nur von denjenigen (Vulg., Hieronym. etc.) ausgelassen worden, welche alles Zürnen überhaupt für unrecht hielten.

15) Matth. 18, 35. Also wird auch mein himmlischer Vater euch thun, wenn ihr nicht vergebet, ein jeder seinem Bruder, von Herzen seine Fehler.

Anmerk. Dieser Saß ist die Moral, welche Jesus aus der Parabel von dem Bedienten, welchem sein Herr eine große Schuld erließ, ihn aber in der Folge, weig er gegen einen Unterbedienten, der ihm schuldig war, sehr streng und unbarmherzig verfuhr, sehr hart bes ftrafte. So wird Gott mit den Menschen handeln. Vergebt ihr nicht Beleidigungen, die euch eure Nes benmenschen angethan haben, und seyd gegen sie uns versöhnlich, so wird Gott auch euch nicht vergeben. Απο των καρδίων ύμων, sufrichtig.

16) Puf. 17, 11-19. Daß neun geheilte Ausfäs gige weder Gott noch Jesu gedankt haben, welche noch dazu Juden waren, die sich für frömmer hielten, als die Nichtjuden und die Samaritaner, erklärt Jes fus durch seine Verwunderung ausdrückende Frage für unrecht. Von dem einzigen Samariter wird ges rühmt, daß er sich zu Jesu Füßen geworfen, und ihm

gedankt, und daß auch Jesus diese dankbare Gefins bung genehmiget habe, indem er sprach: stehe auf, dein Zutrauen zu mir hat dich gerettet. Undank ist ein schändliches Laster!

§. 4.

3) Gegen sich selbst.

Uebertretungen der Pflichten gegen sich selbst sind: 1) vorsäglicher Widerspruch gegen die Wahrheit, welches als eine der schwersten und unverzeihlichs sten Sünden vorgestellt wird, Matth. 12, 22—32. 16, I - 4. 2) Trägheit in Erkenntniß der Wahrheit, lut. 24, 25. 3) Geistlicher Stolz, oder die zu hohe Meinung von seiner eigenen sittlichen Vollkommenheit, Luf. 18, 9. 4) Die Ehrsucht, vermöge beren man alles Gute bloß in der Absicht thut, damit es von andern bemerkt und gelobt werde, nicht aber aus Achtung gegen die Pflicht, Matth. 6, 1. 23, 6. 5) Der Neid, Matth. 20, 11–15. Mark. 7, 22. 6) Das übertriebene Streben nach Reichthum, Matth. 6, 19. 24. Habsucht, Luk. 12, 15. Mark. 7, 22. 7) Eitles und `ångsts liches Sorgen wegen seiner Erhaltung, Matth. 6,31.32 34. 8) Unmäßigkeit im Genuß der Lebensmittel, oder Fressen und Saufen, luf. 21, 34 Matth. 24, 38. 9) Ausschweifender Luxus, mit Unbarmherzigkeit und Irreligio,

fitår verbunden, luf. 16, 19. 20. 28. oder ein epikurdisches Leben. 10) Unkeusche und wollüs

stige Begierden. 11) Hurerey, oder Vermis khung mit einer unverheiratheten Person.. 12) Ehebruch. 13) Leichtsinnige Eheschei

dung, Matth. 6, 27 — 32. Matth. 19, 3 — 9. (Mark. 10, 2-12.)

[ocr errors]

1) Matth. 12, 2.2 32. Es ist hier die Rede von der Sünde wider den heiligen Geist, von welcher wir in der biblisben Theologie gehandelt haben. Sie besteht in der vorfäglichen Ableugnung der göttlichen Wunderkraft Jesu bey den offenbarsten Beweisen ders felben. Der allgemeine Begriff davon ist die vors fägliche Widerseglichkeit gegen die Wahrheit, der man Scheingrånde entgegenseßt, um sich selbst zu tåus schen, weil man aus irgend einem Interesse nicht wünscht, daß etwas wahr seyn möge. Borzüglich aber ist gemeint Widerseglichkeit gegen die Wahrheit der Religion, und ihre Beftreitung, die nicht aus wahren Gründen herrührt, sondern nach Scheingrüns den hascht, aus dem Wunsch, daß sie nicht wahr feyn möge, und aus einem gegen fie feindseeligen Ges müth. Sie begnügt sich nicht mit Beweisen, die für ein Wahrheit liebendes Gemüth hinreichend find, sondern begehrt stårkere, die entweder unnöthig sind, ober die gar nicht können gegeben werden, Matth. 16, 14., welche Stelle schon in anderer Rücksicht citirt worden ist.

« السابقةمتابعة »