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in der Königl. Sächf. privil. Zeitungs-Expedition.

1 8 2 0.

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ALLGEMEINE

LITERATUR ZEITUNG

auf das Jahr

I 820

oder

Sechs und dreyfsigfter Jahrgang.

Herausgegeben.

von

C. G. Schütz und J. S. Erfch,

ord. Profefforen auf der vereinigten Friedrichs Universität

zu Halle.

Susato 10-5-48

400 64009

I

ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG

THEOLOGIE.

Januar

JENA, b. Schmidt: Die Agape, oder der geheime Weltbund der Chriften von Clemens in Rom unter Domitians Regierung geftiftet; dargestellt von Dr. Aug. Kefiner, aufserord. Profeffor der Theologie. XXVIII u. 556 S. Die Zugabe 72 S. gr. 8. (2 Rthlr. 6 Gr.)

Setzen

etzen wir anftatt:,,dargeftelt" das Wort erfonnen, fo haben wir das Werk und feinen Werth richtig bezeichnet.

Hr. K., deffen Gelehrfamkeit und Gaben einem beffern Geift der Gefchichtsforfehung zu dienen werth wären, glaubte eine Lücke in der Kirchengefchichte, die nicht vorhanden ift, mit etwas auszufüllen, was nur in feinem Kopfe vorhanden ist.

Er findet es ohne diefe Ausfüllung unerklärlich, wie das Christenthum unter Conftantin zur herrfchenden und bevorrechteten Religion emporfteigen, und zugleich mit deffen Sieg ein völlig organifirtes jüdisch - heidnifches Prielterthum daftehen konnte, wie schon um die Wendezeit des erften und zweyten chriftlichen Jahrhunderts (?) die Unterdrückung des freyen Gemeinewefens, der Unterfchied des Klerus und der Laien, das ftrenge Unterordnungsfyftem des erftern, und die Unterwerfung der zweyten unter eine strenge Kirchenzucht, die Vereinigung aller Chriftenparteyen in Einen kirchli chen Körper und der Zusammenhang aller einzelnen Kirchen durch hierarchische Verbindungsmittel, die Abfonderung der an den Myfterien theilnehmen den Auserwählten von den Katechumenen, die Entftehung eines finnlichen Cultus und die Behandlung der Sacramente als Mysterien, die Einführung einer neu erfundenen (?), angeblich traditionellen gleichförmigen Exegefe des jetzt fchon gefammelten (?) neuteftamentlichen Kanons, die Erfcheinung einer Menge untergefchobener Schriften- und die Verfolgung der früher unter tyrannifchen Kaifern öffentlich verkündigten Chriftenlehre durch gerechte freyfinnige, Regenten möglich war. Man habe, meint er, diefe Total-Umänderung der erften chriftlichen Religions, Cultus und Gefellschafts- Verfaffung für zufällig gehalten, und er will fie anders und beffer erklären. So viel aber Rec. weifs, hat man fie aus natürlichen Urfachen, aus den nothwendigen Bedürfniffen der menfchlichen Natur, aus dem eigenthümlichen Geifte des Chriftenthums und aus gefchichtlichen Verhältniffen fehr genügend erklärt, and einige der angegebenen Räthfel bedürfen keine Erklärung, indem fie gar nicht vorhanden find. A. L. Z. 1820. Erfter Band.

1820.

Den ihm nöthig fcheinenden Aufschluss giebt chriftlichen Jahrhunderts geftifteten Geheimbundes, dem Vf. die Entdeckung eines am Ende des erften welcher die bestehende Christensecte zu Einem Kör als neue Glieder zufammenwarb, und deffen Conftiper verband, Juden und Heiden in unzähliger Menge tution und Mysterienritual der frühern apoftolischen Kirche fo gleichförmig in allen Ländern ein neues Gepräge aufgedrückt hat.

Ein chriftlicher Geheimbund mit Mysterien das ist allerdings nicht ganz neu. Ein Bund war die erfte Kirche wirklich, eine Brüderfchaft oder Körperfchaft, verknüpft durch die Bande einer heiligen Weihe und eines nächtigen Gemeingeiftes; geheim war der Bund auch, infofern nur die geweiheten Mitglieder Zutritt hatten und die Heiden und Juden draulsen ftanden; und auch Mysterien hatte er, von welchen die noch nicht Geweiheten ausgefchloffen waren, nämlich die Sacramente. Von der Difciplina arcani der erften Kirche hat jeder vernommen, der eine auch nur flüchtige Bekanntschaft mit der Kirchengefchichte gemacht hat. Diefe vorliegenden unbezweifelten Thatfachen hat Hr. K. zur Grundlage feiner abenteuerlichen Annahme eines freymaurerifchen Chriftenbundes in der Art benutzt, dafs er durch eine falfche Auslegung und Combination fo viel hinzufetzt, als ihm nöthig fcheint, und Andeutungen deffen, was alle Welt kennt und gelten läfst, nach feiner vorgefalsten Meinung verftärkt und verdreht, fo dafs fie mehr fagen follen, als fie bisher gefagt haben.

Dafs die Heiden die Chriftenfecte für eine staatsgefährliche Verbrüderung hielten, damit hatten fie nicht Unrecht, wenn fie auch nichts weiter war, als was fie nach der gewöhnlichen Anficht war; denn fie drohete wirklich dem römischen Staate den Umfturz. Dieser Verdacht und Vorwurf aber, wie ihn Celfus gegen die Christen ausgefprochen und wie fich Origenes (adv. Celf. I, 1.) dagegen vertheidigt ift dasjenige, was den Vf. auf die Spur feiner Entdeckung geleitet (oder in feiner Sprache zu reden, was ihm den erften Schlüffel zur versteckten Fundgrube der auf den chriftlichen Bund fich beziehenden, gefchichtlichen Notizen gegeben hat). Die Streitfchrift des Celfus gegen die Chriften hatte mit der Befchuldigung begonnen, dafs fie einen geheimen gefetzwidrigen Bund gefchloffen hätten. Was fagt nun Origenes dagegen? Nach K. ift er fo weit entfernt, jene Anfchuldigung des Heiden als ungegründet zurück zu weifen, dafs er vielmehr den unleugbaren Gegenstand der Anklage nur zu entfchul'digen fucht. Die geheime Verbindung, welche Celfus gewittert habe, gestehe er, fey: die fogenannte

A

Agape

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