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Engraved by Meyer, from an Original. Miniature,

Published Aug1818, by Henry Colburn, Conduit Street.

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schreiben, während die englischen und schottischen Kunstrichter ihm dies längst, als abgelegten Jugendfehler, verziehen, und nur eine Stimme des Lobes und der Bewunderung über ihn haben. Schlimmer ist niemand mit seinen Satyren weggekommen, wie Moore. Nach den englischen Zeitungen veruntreuten seine Untergebenen, während er in Amerika reiste, 15000 Lstr., wegen welcher Summe ein Arrestbefehl gegen Moore in England neulich erlassen war. Er hält sich jetzt gewöhnlich in Bowwood in Wiltshire auf, wo er blofs den Wissenschaften lebt und der Häuslichkeit. Er vermählte sich mit der schönen und liebenswürdigen Mifs Dike, mit welcher er eine glückliche Ehe führt. Sheridan hatte schon von Moore gesagt:,,Es ist kein menschliches Wesen

,, vorhanden, welches von seinem Herzen so viel in seine

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Phantasie legen kann, wie Moore es thut, und seine Secle scheint dabei ein Feuertheil zu seyn, welcher von der Sonne getrennt wurde, und schon wieder in Bewegung ist, sich auf's Neue mit dieser Quelle des Lichts und der Wärme zu vereinigen,"

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Dieses Urtheil machte er durch sein Hauptgedicht voller morgenländischer Farben wahr. Lord Byron kündigte es der Nation an, indem er Moore sein schönes, mit glühender Phantasie geschaffenes Gedicht: the Corsair, mit den Worten widmete:

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,, Erlauben Sie, Moore, dafs ich, der seit unserer ersten Bekanntschaft die Jahre, die ihr vorhergegangen waren, ,, als verloren bedauere, die bescheidene, aber aufrichtige Hul ,,digung der Freundschaft, der Stimme von mehr als einer ,,Nation hinzufüge. Man sagt in dem Zirkel Ihrer Freunde, dafs ein Gedicht Sie beschäftigt, wovon die Scenen in den „Ländern des Sonnenaufgangs diegen. Niemand wird sicher

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,,solchen Scenen mehr Gerechtigkeit widerfahren lassen ,,können, als Sie. Die Drangsale Ihres eigenen Landes, ,, der hochherzige und stolze Geist seiner Söhne, die Schön,,heit und das Gefühlvolle seiner Töchter, wird uns darin ,, begegnen. Ihre Phantasie wird eine wärmere Sonne, einen unbewölkteren Himmel, wie Irland hat, schaffen, aber ,, Wildheit, Zartheit und Originalität ist ein Theil desjenigen, was Ihren Nationalanspruch auf orientalische Abkunft ,, begründet.

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Was mein Gedicht betrifft, wird es demselben from,,men, dafs der Mann, der zugleich das Entzücken seiner ;, Leser und seiner Freunde, der Dichter aller Zirkel und das Idol'seines Landes ist, mir es erlaubt, hier und immer ,,'mich zu unterschreiben u. s. w.❝

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Nachdem einer der gröfsten Dichter, dem Geiste nach einer der ersten unter allen seinen, über die ganze Erde zerstreueten Zeitgenossen, auf diese Weise das Gedicht Lalla Rookh angekündiget hatte, erschien es 1817 und hatte 1818 schon acht Auflagen erlebt. Der Verleger zahlte, heifst es, für das Recht des Verlags dem Dichter 3000 Guineen (circa 18000 Rthlr. nach unserm Gelde).

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Lalla Rookh in dem Gedichte ist die Tochter des Grofsmoguls Arungzebez, die einem bucharischen Prinzen, der über Caschemir herrscht, verlobt ist. Ein zahlreiches Gefolge aus Caschemir kommt nach Delhi, die Prinzessin zu ihrem künftigen Gemahl zu führen. Die Beschreibung der Reise, der Gegenden, durch welche sie führt, ist der prosaische Theil der Romanze. An den Rastplätzen unterhält ein junger bucharischer Dichter die Prinzessin mit dem Zauber der Dichtkunst, indem er zuerst die Geschichte des

Verschleierten Propheten von Korassan, dann eine Romanze, überschrieben: das Paradies und die Peri *), vorträgt; dann die Geschichte des letzten Ghebers (Feueranbeters) und die Beschreibung eines Caschemirschen Festes, überschrieben: das Licht des Harems. Der Feueranbeter, das schönste Gedicht, bezauberte die Prinzessin für den jungen Dichter, (Feramorz sein Name) die von nun an trostlos ihrem künftigen Gemahl entgegen ging, erbitterte aber zugleich durch seine heterodoxen Stellen ihren Oberkammerherrn, der auf nichts sann, als wie er den Dichter bei der Ankunft in der Hauptstadt als Neuerer denunciiren und knuten lassen wolle. Beide aber wurden mit entgegengesetzten Gefühlen überrascht, wie es im Pallast des Fürsten sich zeigte, dafs der Dichter und der Fürst ein und dasselbe Wesen waren.

In dem Edinburgh Review heifst es über dieses Gedicht:

Lalla Rookh ist die schönste orientalische Blume, die wir je noch gesehen haben. Nie hat das Land der Sonne auf die Kinder des Nordens so hell geschienen, noch sind je den entzückten Sinnen der Europäer die Lieblichkeiten Asiens so hingeschüttet, oder seine Gorgonengestalten so aufgedeckt. Die schönen Formen, der blendende Glanz, die Wohlgeruch hauchenden Düfte des Ostens haben einen verwandten Dichter auf der grünen Insel des Westens gefunden, dessen hohes Genie man schon seit langer Zeit einem wärmeren Klima entsprossen glaubte, welches nun in diesen Zaubergegenden spielend schwelgt, als fühle es, dafs es endlich sein heimathliches Element wieder gewonnen habe. Es ist

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