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dein: „Oeffne unsern Mund zu deinem Lobe"; zieht sich insbesondre auf den Gesang (s. V. 3).

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2 Sinn: Mache das Herz recht geschickt und bereit (=,,fein") a) zur Andacht überhaupt, b) zu der nun folgenden Predigt. Gewiß haben diese beiden Strophen den Gesang zum „Kanzelliede“ gemacht. Ueber Mund und Herz vergl. Nr. 41 V. 1 (Herz und Mund!) Fein kommt ebenso vor in Nr. 10 V. 2; außerdem f. Nr. 37 V. 2.

+ mehre ihn äußerlich d. h. vermehre, vergrößere ihn, breite ihn recht aus; innerlich d. h. kräftige, stärke und befestige ihn.

5 Meine Niemand, daß wir dessen in Glaubenssachen nicht bedürfen! Wir follen ja in der Schrift forschen; zum rechten Forschen bedürfen wir freilich der Stärkung des Verstandes durch des Herrn Geist (weil „unser Wifsen und Verstand" 2c.); dann aber führt auch der Verstand zum rechten Verständniß des Wortes (ob wir lesen, oder wie jest hören).

6 dein Name d. h. du selbst.

7 Beide Verse hangen zusammen, es fehlen nur einzelne Mittelglieder. „Daß uns d. N. werd' wohlbekannt, und immer bekannter, und dadurch uns immer mehr zum Lobe auffordernd (- schon hier —), bis daß wir einst dort singen 2c.

Gottes Heer sind die lobsingenden Engel, Cherubim und Seraphim; im Verhältniß zu ihnen wird Gott von ihnen selbst in der folgd. Str.,,der Herr“ genannt d. h. unser Herr, der Herr der Heerschaaren oder der Herr Zebaoth.

9 um des fehlenden dritten Heilig willen, (das offenbar nur des Versmaaßes wegen weggefallen ist,) was scrupulöse Theologen für eine Beeinträch tigung der heil. Dreieinigkeit gehalten haben, findet sich die alte Variante: Heilig, heilig, heil'g ist der Herr". Nicht aus jenem Grunde, aber um der poetischen Form willen vermissen auch wir dasselbe ungern. Man hat dieses,Heilig" der Engel schon in alten Zeiten, besonders an den hohen Festtagen, als einen liturgischen Chorgesang benugt, und er gehört ja noch jest ju unfrer Liturgie.

10 Und bis wir dich von Angesicht zu Anges. schauen“. 1 Cor. 13, 12.

11

Im Himmel wird und kann keine Finsterniß sein, und wer hier im rechten Glauben wandelt, wird dort in seligem Lichte schauen.

V. 4. Ehr'

'1 sei dem Vater und dem Sohn, Dem heil'gen Geist in Einem Thron; Der heiligen Dreieinigkeit

3

Sei Lob und Ehr' in Ewigkeit!

2

1 Der Gesang endigt, wie Nr. 41 mit einem Lob gegen den dreieinigen Gott, hervorgerufen durch das „,Trishagion" (d. i. drei Mal heilig) der Engel. Auch dieser Lobgesang ist zu einem liturgischen Chore verwendet: „Ehre sei dem Vater und dem Sohne“ 2c.

2 in Einem Thron - kann entweder gleich an Vater und Sohn und Geist angeschlossen werden: Den Dreien in E. Thr., oder die in E. Thr. (= in gleicher Macht und Herrlichkeit) find; oder man schließt es nur an „h. Geift“: der in E. Thr. mit V. u. S. ist. Der Sinn ist im Ganzen derselbe. 3 Ehre zum 2ten Male in Einem Verse: man kann sie nicht zu oft und nicht oft genug aussprechen; Ehre zu Anfang und zu Ende, ja Ehre in Ewigkeit!

--

Nr. 39.

Laß mich dein sein und bleiben.

Dr. Nic. Selnecker.

Ein kleines Lied, welches der Verfasser mit Bezugnahme auf die Glaubens- und Lehrstreitigkeiten seiner Zeit und unter den vielen, über ihn ergangenen Verfolgungen (s. die Biographie) sich selbst zum,,täglichen Gebete" gedichtet hat; er bittet Gott darin, daß er uns in der treuen Gemeinschaft mit ihm, bei reiner Lehre und in beständigem Glauben erhalten wolle, und verheißt Gott dafür seinen Dank. Es eignet sich auch gut als Schul gebet. In manchen Gesangbüchern steht dieser Vers als ein Zusatz zu dem Morgenliede: Ich dank' dir lieber Herre" 2c. - Die in L. S. hinzugefügten beiden Verse sind spätere Zusäße.

L. S.

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6

5

B. von dir laß Nichts mich treiben. Laß, Herr, mich ja nicht wanken, verleih' Beständigkeit. Dafür will ich dir danken jekt und zu aller Zeit.

Wir sind zwar des Herrn schon durch die Geburt, und geistig ihm geweihet durch die Taufe; aber wir sollen auch so treue Kinder Gottes und so getreue Knechte des Herrn sein (— sein = ganz sein, ihm ganz angehören), wie Er als Gott und Herr treu ist, und solches auch immerført bleiben. Dazu bedürfen wir Gottes Hülfe; darum die Bitte.

2 Gott wird „treu" genannt, weil der Bittende feft hofft, daß Gott sein Gebet erhören werde oder daß der getreue Gott, der ihn berufen, es auch thun wird“. 1 Theff. 5, 24.

3

• Halt' mich (= erhalte mich) bei reiñer Lehre: „reiner“ ist grade von großer Wichtigkeit im Verse, denn wenn wir bei der reinen Lehre Gottes bleiben, wird uns Nichts (keine Versuchung, kein Kreuz, keine Verfolgung-) von Gott treiben (= entfernen, trennen), werden wir nicht wanken (im Glauben) und beständig und fest sein im Gehorsam und in der Treue.*)

4 Beispiele zur und von Beständigkeit liefern d. A. und N. T. ge nug, insbesondere auch die Verfolgungen der Christen. Sie ist der Gegensatz von wanken (und schwanken d. i. unbeständig, nicht fest fein).

5 Dafür weiset auf alles Erbetene, nicht bloß auf das Lezte zurück. • Diese Umstellung ist des Tones wegen gut, da nun Vers- und Wortton zusammenfällt.

Nr. 40.

Liebster Jesu, wir sind hier.

M. Tob. Clausnişer.

Ein schönes Eingangslied zur Predigt, zu Katechisationen und desgl. Es schließt sich an die Worte des Cornelius zu Joppe, die derselbe zu dem von Jerusalem herabgerufenen Petrus redet, Ap.-G. 10, 33: „Nun sind wir Alle hier gegenwärtig vor Gott, zu hören Alles, was dir von Gott befohlen ist". Im Gesange sind die Redenden die versammelte Christengemeinde, und der Angeredete ist der Herr Jesus selber.

Die versammelte Gemeinde ruft (V. 1) dem Herrn Jesu zu, daß sie sein Wort zu hören bereit sei, und bittet ihn, er wolle ihre Andacht so fesseln, daß sie sich ganz Eins mit Jesu fühlen. Sie bedürfen seiner Erleuchtung dazu, denn (V. 2) ohne dieselbe leben sie noch immer in Finsterniß; möge Er darum der in ihnen Wirkende sein, (V. 3) mit seinem Lichte ihre Herzen öffnen und die Andacht ihnen zum Segen gereichen lassen. — Der in manchen Gesangbüchern noch stehende 4te Vers ist späterer Zusaß.

V. 1. Liebster Jesu, wir sind hier,

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Dich und dein Wort anzuhören; 2
Lenke Sinnen und Begier

3

Auf die süßen Himmelslehren,
Daß die Herzen von der Erden '
Ganz zu dir gezogen werden.

4

*) Wenn schon der ganze V., so spiegelt recht diese Str. das innere Glaubensleben des Verf. ab; um der Lehre willen hatte er ja so viele Anfechtungen und Verfolgungen zu erdulden, und da galt es festzuhalten.

1 Dich, der du in deinem Worte noch immer zu uns redest; dein Wort also kein andres, kein Menschenwort!

2 Seid aber auch Thäter des Worts! Jac. 1, 22.

Lenke S. u. B. d. i. richte jeßt unser ganzes Sinnen und Verlangen, unsern ganzen inwendigen Menschen so auf deine füßen Himmelslehren (= die vom Himmel stammen und zum Himmel führen −), daß wir z. Die Lehre, das Wort des Herrn ist ja so himmlisch süß, daß es die gläubige Seele von dem Staube der Erde wegziehet und in den Himmel versegt. Vergl. Stephani Entzückung Ap-.G. 7, 55. Col. 3, 2.

V. 2. Unser Wissen und Verstand
Ist mit Finsterniß umhüllet,1
Wo nicht deines Geistes Hand 2
Uns mit hellem Licht erfüllet.
Gutes denken, thun und dichten,
Woll'st du selbst in uns verrichten.

3

B. Wo der Geist, den du gesandt, nicht mit Klarheit uns erfüllet. mußt du selbst 2c.

Vergl. Luthers Erkl. zum 3. Art. umhüllet = (rings) umgeben.

=

2 deines Geistes Hand – wohl ein ziemlich seltenes Bild, daß grade dem Geiste des Herrn eine Hand beigelegt wird; hauptsächlich hat wohl nur der Reim den Ausdruck veranlaßt, und der Dichter hat ihn sich gestattet, weil man ja beim Leuchten das Licht in der „Hand“ trägt. (Wo = wenn.) 3 Gutes denken, thun und dichten Object zu „verrichten“: daß wir Gutes denken 2c. Die 3 Zeitwörter sollen offenbar eine Steigerung enthalten, vom Denken zum Thun, vom Thun zum Dichten. Dichten aber ift hier dasselbe Wort, das man sonst tichten schrieb; es bedeutet: worauf hin denken, eifrig zu erstreben trachten. Vergl. 1 Møs. 8, 21.

4 must weil uns Finsterniß umhüllet.

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1

2

V. 3. O du Glanz der Herrlichkeit,
Licht vom Licht aus Gott geboren,
Mach' uns allesammt bereit, 3
Oeffne Herzen, Mund und Ohren.
Unser Bitten, Flehn und Singen
Laß, Herr Jesu, wohl gelingen."

5

1 Du Abglanz göttlicher Herrlichkeit, f. Hebr. 1, 3. 2 Licht vom Licht 2c. ein Ausdruck aus dem Nicänischen Glaubensbekenntniß; dort steht noch der Zusas: wahrhaftiger Gott vom wahrhaftigen Gott geboren. Licht d. i. Christus, vom Licht d. i. Gott, gleichsam das Urlicht, deß Abglanz Chriftus ist. Diese Ausdrücke stehen der „Finsterniß“ (V. 2) entgegen, darum stark zu betonen.

a bereit, nämlich zum rechten Hören (V. 1).

4

* Der Mund soll, wenn auch lautlos, das Ja und Amen zur Predigt

aussprechen.

Unser Bitten und Flehen um Erlösung und Gnade, — das jezige und ebenso jedes andre.

6 Laß es im rechten Geißte geschehen und uns zum Segen gedeihen.

Nr. 41.

* Nun danket Alle Gott.

M. Martin Nindart.

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Wer sollte diesen Gesang nicht kennen, welcher wurde mehr gesungen? Ihn singt die Christengemeinde so oft, besonders an Festtagen, am Schlusse des Gottesdienstes; ihn singt man bei bürgerlichen Dank- und Freudenfesten; ihn singt man nach vollendeter Aernte, nach überstandener Theurung und Pestilenz; ihn singen die Krieger unter Posaunenklang nach geschlagener Schlacht *), ihn singt man hie und da bei Tauf- und Hochzeitsmahlzeiten. Er ist ein wahres kirchliches Volkslied geworden. Der Gesang ist, in seinen beiden ersten Versen, eine Nachbildung des Gebetes Sirach 50, 24-26: „Nun danket alle Gott, der große Dinge thut an allen Enden, der uns von Mutterleibe an lebendig erhält und thut uns alles Gutes. Er gebe uns ein fröhliches Herz, und verleihe immerdar Frieden in Israel; und daß seine Gnade stäts bei uns bleibe und erlöse uns, so lange wir leben". Der leßte Vers wird von Vielen für einen spätern Zusaß gehalten, da in den erften beiden die Bibelstelle erschöpft ist. **)

Die Zeit der Abfassung des Gesanges fällt ans Ende des

*) Ein bemerkenswerthes Beispiel: Nach der Schlacht bei Leuthen (5ten Dez. 1757) fing ein Soldat auf dem mühevollen Rückmarsche laut und langsam an zu fingen: Nun danket Alle Gott! Von gleichen Gefühlen ergriffen, stimmten die Andern mit ein, die Spielleute erfaßten ihre Instrumente, und das ganze Heer (25000 Menschen) sang in feierlicher Erhebung dem Herrn ein Lob- und Danklied. (S. Vormbaum: Brandenb. Preuß. Gesch. S. 163. Heinrich I, S. 269.)

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**) Schamelius bezeichnet ihn ausdrücklich in einer Ueberschrift als „Zusaß“. Koch widerspricht dem zwar, wir sind aber selbst geneigt, des Scham. Ansicht beizustimmen, theils aus obenangeführtem Grunde, theils weil in einer sehr alten, noch vorhandenen Quelle sich nur zwei Verse finden, theils endlich, weil sich bei mehreren Liedern (s. z. B. Nr. 71:,,Nun lob', mein Seel', den Herren“.) dergleichen trinitarische Zusäße aus späterer Zeit finden. Es ist aber ein guter Zusah, der auch im Volksbewußtsein längst mit den ersten Versen zu einem Ganzen verwachsen ist. Wir möchten darum den dritten Vers auf keinen Fall missen.

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