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Bild eines Kampfes zum Grunde: Christus voran mit der Kreuzesfahne; die Gläubigen, gleichfalls Kreuzesträger, ihm nach; der Feind ist die Welt, des Kampfes Ziel der Himmel und seine Krone. Wir wünschten wohl von einem Glaubens-kühnen Maler dies Bild dargestellt zu sehen. Eine theilweise, wenn auch in vieler Be ziehung verirrte, thatsächliche Ausführung dieses Kampfes sind die Kreuzzüge gewesen.

O. S. hat 2 Verse des Liedes fortgelassen.

1

V. 1. Mir nach! spricht Christus, unser Held,2
Mir nach, ihr Christen alle;

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B. folgt meinem Vorbild, Christen; mit ihren eitlen Lüsten; nehmt auf euch Kreuz und ungemach, und folget meinem Wandel nach.

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Vergl. Matth. 4, 19: Folget mir nach! hier: in den Kampf, wie gleich das Folgende und der ganze Gesang lehrt. In den Worten liegt schon, daß er vorangehen will und selbst den Kampf nicht scheut.

2 Als Held zeigt er sich gleich in dem muthigen, Nichts fürchtenden Zurufe; als Held erscheint er in dem Kampfe selbst, V. 5; darum hier gleich diese Beifügung; ein Held ist er aber auch im Leben und Sterben gewesen. Jes. 9, 6. 2 Tim. 1, 10.

3 Owenn sie sich doch das alle merken und alle feiner Stimme folgen wollten!

4 Aber das ist es gleich, woran so Viele scheitern, die Selbstver leugnung und Entsagung der Welt und ihrer Lust! Jemanden,,verleugnen" heißt: ihn nicht kennen oder nicht kennen wollen, ihn unbeachtet lassen; also: achtet nicht auf euch selbst, nicht auf eure Wünsche und Gelüfte; entfaget Allem, wonach etwa noch eure Herzen Verlangen haben!

5 Buchstäblich haben das Einsiedler und Mönche gethan, das verlangt aber das Christenthum nicht; verlaßt vielmehr = laßt oder laßt ab v. der Welt, und unter Welt ist diejenige zu verstehen, die Christus sich selbst ent gegenstellt, die böse, (Var. „mit ihren eitlen [d. i. nichtigen und vergängli chen] Lüften").

6 Schalle d. i. dem Schalle meiner Stimme, meines Aufrufs. 7 Kreuz und Ungemach = Leiden, Trübsal aller Art, die die Welt bereitet und die mit der Nachfolge Chrifti unmittelbar verbunden sind. der auch voll Kreuz und Ungemach, voll Kampf und Leiden war, aber auch (V. 2) voll Tugend und Wahrhaftigkeit.

8

9 Vorbild

er hat ein Recht sich so zu nennen, weil er grade das gethan hat, was fein Ruf hier von uns fordert.

V. 2. Ich bin das Licht, ich leucht' euch für 2
Mit heil'gem Tugendleben;

Wer zu mir kommt und folget mir,
Darf nicht im Finstern schweben;

3

Ich bin der Weg, ich weise wohl,

Wie man wahrhaftig wandeln soll.

B. Ja, Herr, dein Vorbild leuchtet mir zu einem heil'gen Leben. Wem anders sollt' ich wohl, als dir zu folgen mich bestreben? Du zeigt den Weg zum wahren Wohl, und wie ich richtig wandeln foll. 7

1

Joh. 8, 12; wie er das Licht ist, spricht er gleich im Folgenden aus er leuchtet uns mit seinem heiligen fündlosen Leben voran, daß wir auch in solchem Lichte, in so „heiligem Leben“ (f. Var. B.), und nicht „im Finstern" und in der Sünde wandeln.

2 für = vor oder voran.

3 Darf nicht = braucht nicht, hat nicht nöthig in der Finsterniß grundund bødenlos oder in gefahrvoller Stellung zu verweilen (d. i. „schweben“). Ein Verbot kann wohl hier, dem Zusammenhange nach, durch darf nicht“ nicht ausgedrückt sein.

4 S. Joh. 14, 6.

5

Christus nennt sich in voriger Bibelstelle selbst „die Wahrheit“ und sein Leben war immer ein Leben in der Wahrheit; so zeigt er uns denn klar und deutlich (,,weise wohl“), wie auch wir in der Wahrheit oder wahrhaftig (Var. „richtig“) wandeln sollen.

6 Verbindung: Wem anders als dir?, der du nämlich unser Vorbild bist und uns den Weg zum wahren Wohle zeigst.

7 Von diesem V. an bis einschließlich den 6ten hat B. den Gesang dadurch außerordentlich verändert, daß das „Ich“ des Grundtextes in „Du“ verwandelt ist d h. daß von hier an schon die Streiter Christi antworten und Er, der Feldherr, nicht weiter redet.

V. 3. Mein Herz ist voll Demüthigkeit,'

Voll Liebe meine Seele;

Mein Mund, der fließt zu jeder Zeit
Von süßem Sanftmuths-Dele; 2

Mein Geist, Gemüthe, Kraft und Sinn 3

Ist Gott ergeben, schaut auf ihn.

B. Dein Herz ist ganz von Lieb' erfüllt, von Sanftmuth und von Güte; das Wort, das deinem Mund entquillt, erquicket das Gemüthe; und dein erbarmend Herz entbrennt felbft für den Feind, der dich nicht kennt. ©

G

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Dieser V. enthält mit dem folgenden die weitere Ausführung von V. 2, also, was er für ein Licht, was er für ein Weg ist.

'Demuth, Liebe, Sanftmuth und Gottergebenheit so lau tet dieser Weg; das sind die Waffen, mit denen er kämpfend voranging, die Waffen, die auch wir in der Nachfolge anlegen sollen, um damit die Welt zu überwinden. Die Var. hat leider grade die Demuth nicht! Christus erscheint in ihr überhaupt nur als ein so recht liebevoller, fanfter und gemüthlicher Mensch, in schlichter Prosa!

2

Das Del ist sanft und milde fließend, also soll mit dem Bilde gesagt sein: der Mund fließt von sanften und milden Worten, oder jedes Wort, „das deinem Mund entquillt“ (Var.), ist ein Ausdruck füßester Sanftmuth. Sinn: Der ganze innere Mensch nach allen Seiten hin. schaut auf ihn = blickt immer auf Gott oder ist nach ihm hingerichtet. (Vergl. Nr. 47, V. 2, Str. 5.)

3 Geist

4

5 Es entbrennt von Liebe, Mitleiden und Erbarmen.

6 kennt — kann nur heißen: der dich nicht kennen will; denn kennt er Chriftum buchstäblich nicht oder noch nicht, so ist er darum noch nicht sein Feind.

V. 4.

Ich zeig' euch das, was schädlich ist,
Zu fliehen und zu meiden,

Und euer Herz von arger List

Zu rein'gen und zu scheiden.

Ich bin der Seelen Fels und Hort 2
Und führ' euch zu der Himmelspfort'.3

(Dieser V. soll nach L. S. ein späterer Zusaß sein.)

B. Du zeigt, was wahrhaft schädlich ist, lehrst uns die Sünde meiden, und von des Herzens Trug und List uns reinigen und schei den. Du bist der Seelen Fels und Hørt, und führßt uns zu der Himmelspfort'.

1 Bei aller Gottergebenheit kommt die Sünde (B.: das „wahrhaft Schädliche“) doch auch an uns gar viel heran; da zeigt uns denn Christus (— f. 1 Ptr. 2, 21-22.), wie wir sie fliehen und meiden, und wie wir unsre Herzen von arger (= böser) Lift d. i. von aller Falschheit und allem trügerischen Wesen (Var. „Trug und Lift") reinigen und scheiden (d. i. trennen, ganz los machen) sollen; das geht aber bei uns schon nicht ohne Kampf! Hort Burg, Schirm, Schuß, darinnen die Seelen vor der Sünde und dem Verderben sicher sind. Das ist Chriftus durch das in Str. 1–4 Gesagte. Die Verbindung von „Fels und Hort“, oder auch „Burg“ oder „Schirm“ dabei – kommt in den Gefängen (wie in der Bibel) oft vor. Vgl. Nr. 44 V. 1, Str. 5 und andere Stellen.

2

=

3 Die aber für die Gläubigen offen steht, also in den Himmel hinein. („Heut schleußt er wieder auf die Thür zum gold'nen Paradeis“.)

V. 5. Fällt's euch zu schwer, ich geh' voran,

Ich steh' euch an der Seite,2

Ich kämpfe selbst, ich brech' die Bahn,"
Bin alles in dem Streite.

Ein böser Knecht, der still darf • stehn,
Wenn er den Feldherrn sieht vorgehn."

P. und L. S. haben „, angehn“ flatt „vorgehn“.

B. Fällt's uns zu schwer, du gehst voran, stehst helfend uns zur Seite; du kämpfest selbst, und brichst die Bahn, bist Alles in dem Streite. Ein Kriegsmann darf nicht stille stehn, sieht er voran den Feldherrn gehn.

Wir müssen aber auch in den Kampf selbst hinein, und der ist nicht leicht; darum: Fällt's euch zc. d. i. wenn euch der Kampf zu schwer fällt, so sehet nur auf mich: Ich gehe euch voran ze. Ein herrlicher Sinn entsieht auch, wenn man es, wie einige Gesangbücher thun, als Frage nimmt : Fällt's euch (etwa) zu schwer? Wollt ihr zagen? Nein, muthig! „Mir nach!“ 2 an der Seite — nämlich „helfend“ (Var.) mit seinem Vorbilde und seinem Geiste.

3 Ich mache euch Bahn durch alle Hindernisse hindurch mitten in den Feind hinein. In dem „brechen" ist die Kraft des Herrn ausgedrückt.

4 Nämlich: Führer, Helfer, Kämpfer 2c.

=

5 Knecht Kriegsknecht (Var. „Kriegsmann“), böse, weil er sich dann ganz ohne Liebe, ohne Treue und Gehorsam zeigt.

6 darf kann, der es über sich vermag.

7 vorgehn = der Var. angehen oder vorangehen, gegen den Feind.

Das ganze Leben Christi ist die Bestätigung dieses Verses.

V. 6. Wer seine Seel' zu finden meint,'
Wird sie ohn' mich verlieren;

2

Wer sie hier zu verlieren scheint,

Wird ste in Gott einführen.3

Wer nicht sein Kreuz nimmt und folgt mir,
Ist mein nicht werth und meiner Zier."

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4

wer fie in mir verlieren scheint.

B. Wer mehr, als dich, sein Leben liebt, wirds ohne dich verlieren; wer's ganz in deinen Dienst ergiebt, wirds hier schon himmlisch führen; wer dir nicht folgt in Kreuz und Leid, ist unwerth deiner Herrlichkeit.

1 Muß nach dem biblischen Terte (Matth. 16, 25) erklärt werden; es liegt in den Worten eine Kürze: Wer dann nur an seine Seele oder sein Leben denkt und das (in diesem Kampf) ohne mich zu erhalten sucht und es auch meint ohue mich finden zu könnenж.

=

2 hierbei Chrifto, s. Var. P. und L. S. ,,in mir"; biblisch: um meinetwillen. Es scheint allerdings oft so, weil wir bei Christo dem Leben d. i. der Welt und dem Weltleben entsagen und Selbstverleugnung üben und das Kreuz nehmen müssen.

3 Biblisch: der wird es finden, nämlich das wahre, himmlische“ (Var. B.) oder göttliche.

4

der ich um seinetwillen selbst das Kreuz genommen.

Mit Zier" (= Zierde) könnte vielleicht grade das Kreuz Christi gemeint sein, doch ist es wohl beffer, es entweder mit Var. B. auf des Feldherrn göttliche Herrlichkeit“ zu beziehen, oder schon die V. 7 erwähnte Krone, gleichsam als einen von Christo uns beizulegenden Siegesørden, darunter zu verstehen.

6 Wer also auch mehr darnach trachtet, wie er dies erhalte, als daß er dir folge.

Der Chor, vom Dichter im Namen Aller gesprochen:

V. 7. So laßt uns nun dem lieben Herrn

"

Mit Leib und Seel' nachgehen,

Und wohlgemuth, getrost und gern

Bei ihm im Leiden stehen; 2

4

Denn wer nicht kämpft,3 trägt auch die Kron'
Des ew'gen Lebens nicht davon“.

B. So laßt uns denn mit unserm Herrn, wohin er führet, gehen,
zum Lohn des Lebens Krone nicht davon“.

So lange hat der Feldherr reden und auffordern müssen, — erst jezt ift die Bereitwilligkeit zur Nachfolge da! Und so ists wirklich im Leben, denn nur äußerst Wenige folgen, wie Petrus und Andreas, Jacobus und Johannes, dem einzigen Rufe: Folget mir nach! Matth. 4, 19 und 21.

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2

wohlgemuth = mit gutem Muthe, unverzagt, glaubensmuthig. stehen d. h. bei ihm und mit ihm im Leiden aushalten. Die Var. sagt dasselbe: wohin er auch führet, mögen es auch Leiden sein. 3 kämpft, und zwar recht kämpft, mit und bei Christo und in seinem Geiste; f. 2 Tim. 2, 5.

4

- erhält sie, erlangt sie nicht, es geht ihm des Kampfes Ziel die Krone, s. Offb. 2, 10., verloren.

Nr. 49.

* Gott, du frommer Gott.

Joh. Heermann. *)

Ein poetisches Gebet, gleichsam auch wie Nr. 44, eine Antwort auf die Aufforderung Gottes an Salomo, 1 Kön. 3, 5: „Bitte, was ich dir geben soll," darum auch in einzelnen Zügen dem

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*) O. Schulz nennt irrthümlich den Barth. Ringwaldt; an der obigen Angabe ist nicht zu zweifeln.

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