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5 Zweck jener Gaben: (Um) deine Mildigkeit (= Güte, Liebe, Huld, Wohlthat; „milde Hand“) zu merken d. h. daß oder damit wir deine M. daran merken, erkennen möchten;

6 Und (um) unsern Glau

ben (daran, dadurch), oder uns im Glauben zu stärken, nämlich in dem Glauben, daß Gott, „der Brunnquell aller Gaben“. Nr. 49, V. 1. Jac. 1, 17. Jezt hat man gar oft andre „Zwecke". (Zweckesfen! —)

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V. 2. Ob1 wir solch's hab'n genommen
Mit Lust und Uebermaaß,2
Dadurch wir möchten kommen
Vielleicht in deinen Haß:

So woll'st du's uns aus Gnaden,
O Herr, nicht lassen schadens
Durch Christum, deinen Sohn."

L. S. aus Gnaden, Herr, ja nicht laffen schaden.

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Die 4 ersten Strophen sind Vordersaß, die 3 lezten bilden den Nachsak. Ob wir auch (obgleich wir, wenn wir) solches (= Speise und Trank) mit Luft und Uebermaaß genommen d. h. zu uns genommen oder genossen haben so wollest du es uns doch um deiner (vergebenden) Gnade willen nicht schaden lassen.“ Man kann das Ganze 1) auf einen bestimmten Fall beziehen und es als wirklich geschehen annehmen: Ob wir es auch jezt wirklich so gemacht haben; dann giebt das eben die Veranlassung des Liedes (f. die Einl.). Man kann es 2) allgemein und nur als möglich fassen: Ob wir das auch einmal thun oder gethan haben follten 2. Sollte der Dichter selbst es so gemeint haben, dann würde sich die Erzählung von der Veranlassung des Liedes leicht daraus ableiten lassen.

2 Mit Lust und Uebermaaß d. i. mehr als zu des „Leibes Nahrung und Nothdurft gehörte“, mit Begierde, Leidenschaft, Unmäßigkeit (wo das Effen und Trinken zum Fressen und Saufen wird; Eph. 5, 18).

=

3 Dadurch wodurch, durch welche Unmäßigkeit – wir uns vielleicht deinen Haß d. i. deine Feindschaft und deinen Zorn zuziehen, ihn verdienen möchten (könnten) 2c.

4 du's du es, nämlich solches Handeln, solches Vergehen.

5 schaden nicht bloß vom leiblichen Schaden zu verstehen, sondern vom Unheile und Unsegen überhaupt; jede Unmäßigkeit schadet auch dem Geiste, oft allerdings mittelbar durch den Schaden des Leibes, oft auch gleich unmittelbar jenem. Möge das unsre, in Speise und Trank (— Branntwein!) auch der Luft und dem Uebermaaß gar sehr huldigende Zeit wohl bedenken!

6 Man hülle sich nicht zu leicht und bei allen Dingen in das Verdienst Jesu Chrifti! Die Sünde schadet nicht (d. h. nicht ewig), wenn wir sie aufrichtig bereuen und nicht wieder thun, weil sie uns Gott dann auch nur dann durch Chriftum und um Christi willen vergiebt.

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aber

2

V. 3. Also woll'st all'zeit nähren,
Herr, unsre Seel' und Geist,'
In Christo ganz bekehren, a
Und helfen allermeist,
Daß wir die Sünde meiden,
Stark sei'n in allem Leiden
Und leben ewiglich.

Im Anschluß an das Ende des zweiten V. fügt der Dichter die Bitte um das tägliche geistige Brot hinzu. Der ganze Wers beschreib den Gegensah von schaden".

1

"

Also d. h. so wie den Leib oder ebenso" wollest du allezeit und (unsern) Geißt nähren: er thut es in seinem Wort, wenn wir es nur „allezeit“ annehmen wollten! 2 (Wollest uns) in Chrifto ganz be kehren daß wir ganz andre, neue Menschen werden, die nicht die Werke des Fleisches (V. 2), sondern die Früchte des Geistes (Gal. 5, 21–22) vollbringen. allermeist s. v. a. ganz besonders, vorzüglich, mit aller deiner Kraft. Der alte Originaltext: „Und in dir machen feist (fett), daß wir ihr'n (der Seele und des Geistes) Hunger meiden" (d. i. ihn jederzeit zu stillen suchen,) ist schon lange und mit Recht aus unsern Gesangbüchern verschwunden.

3

4

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=

Daß meiden fliehen, unterlassen; daß wir stark (am Geiste, glaubensstark, voll Zuversicht) seien u. f. w.

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1 Schöpfer aller Menschen, -,,Vater aller Frommen“. (Ein „frommes“ Kind) Nur diese erkennen ihn ja recht als den liebenden Vater, und bitten ihn gern wie die lieben Kinder.

2 Dein (guter) Wille breche und bändige unsern bösen, eigensüchtigen, (wilden) Willen und mache uns fromm", gehorsam, sanftmüthig. vergieb: Beides ist ein Geben, das Leztere ein Geben der

3 Gieb

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Gnade.

=

4 Kein Arges (Böses, keine Sünde) entzünde ergreife, reize, in Versuchung führe, zur „argen“ That verlocke und treibe. Röm. 12, 9. Lös' = erlöse uns (von allem Uebel, Bösen und) aus aller Noth! Die weiteren Erklärungen giebt Luther zum dritten Hauptstück.

Nr. 9.

Speis' uns, o Gott, deine Kinder.

Joh. Heermann.

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aus L. S. ent

Ein kleines Gebet, vor Tische zu sprechen, nommen; es ist unstreitig auch recht für Kinder geeignet, weßhalb wir es ungern in der Sammlung von O. S. vermissen; wir möchten nur statt „o Gett" (s. nachher) den Ausdruck „Vater" gesezt haben. Der Dichter bittet: Gott wolle die leibliche, die geistige und die ewige Speise geben und - fegnen. - In den Schlußstrophen liegt eine Beziehung auf das Gleichniß vom großen Abendmahl, Luc. 14,

16-24.

Es wäre gewiß zu wünschen, daß dies kleine Gebet der Vergessenheit entrissen würde und weitere Verbreitung fände. Möge es darum in der Schule gelernt und dadurch in die Familien und Häuser eingeführt werden! Wir sprechen diesen Wunsch zugleich in Rücksicht auf Lischlieder und Gebete überhaupt aus.

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Speis' uns, o Gott, deine Kinder,
Tröste die betrübten Sünder,

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7

Bis wir endlich mit den Frommen

Zu der Himmelsmahlzeits kommen.

' Der Herr thut das nach seiner Güte, er speiset Alles (Pf. 145, 15—16); aber wir sollen auch nach Christi eigenem Ausspruch um das „tägliche Brot" bitten.

2 Die Kinder bitten; um des willen, zugleich aber auch, weil es dem Versmaaß und der Betonung beffer entspricht, möchten wir dafür,,Vater" segen. Gott ist ja auch der große Familienvater aller Menschenkinder.

a Tröste

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Sünder: Bitte um das Lebens- und Seelenbrøt; der Troft ift für betrübte und traurige Herzen (Matth. 5, 4) auch eine Speise; auch solcher bedürfen wir täglich.

=

4 Den Segen sprechen ihn geben, austheilen, oder segne (die Gaben, die du uns selbst bescheret haft) — auf daß oder damit sie uns 2c. 5 jesund = jekt, eben.

6 Nahrung nicht bloß Sättigung, sondern Gedeihen; es faßt gleichfam,,Stärke und Kraft" noch ein Mal zusammen. Eine nährende, nahrhafte Speise."

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• Himmelsmahlzeit im Gegensage zu der eben gegenwärtigen und jeder andern irdischen Mahlzeit. Sie bezeichnet den Genuß himmlischer Se ligkeit in dem Vaterhause Gottes. Ein Vorbild dazu und ein Vorschmack davon ist das heilige Abendmahl. Wie zu diesem nur die Frommen mit aufrichtigem Verlangen kommen, so sollen zu der Himmelsmahlzeit (d. h. zu dem wirklichen Genuß derselben) auch nur diese gelangen. S. das oben angeführte Gleichniß; auch Matth. 22, 11-14.

Str. 3-6 schließen sich eng an Str. 1 an; die beiden Schlußstrophen lassen sich mit der zweiten in Beziehung sezen: Die Himmelsmahlzeit wird den wahren Troft für jede und allerlei Betrübniß geben.

II.

Adventslieder.

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