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0-3-36

DEM ANDENKEN

LUDWIG UHLAND'S

GEWIDMET.

VORWORT

ZUR ERSTEN AUFLAGE.

Die altdeutsche Literatur besitzt eine Reihe epischer, didaktischer und lyrischer Dichtungen, die durch ihren poetischen Gehalt wie durch ihre künstlerische Form in hohem Grade würdig sind, dem deutschen Volke der Gegenwart wiederum nahe gerückt zu werden. Daß dies bis jetzt entweder gar nicht oder nicht auf die rechte Weise geschah, ist eine unbestreitbare Thatsache. In der That sind, wenn wir etwa das Nibelungenlied ausnehmen, die Dichtungen des deutschen Mittelalters für die weit überwiegende Mehrzahl der heutigen Lesewelt verschlossene Bücher, Bücher, die außer den Fachgelehrten nur selten jemand anders als etwa aus Neugierde zur Hand nimmt, um sie dann recht bald und für immer wegzulegen.

Daß der Grund dieser betrübenden Erscheinung nicht in Gleichgültigkeit zu suchen ist, daß im Gegentheil in Deutschland mehr als in andern Ländern die Lust und Liebe zur alten nationalen Poesie vielfach lebendig ist, das beweisen die zahlreichen Übersetzungen und deren weite Verbreitung. Aus Übersetzungen lernt man aber den Geist der Vorzeit nur sehr unvollkommen kennen. Mittelhochdeutsche Gedichte auch nur erträglich ins Neuhochdeutsche zu übersetzen, ist ein Ding der Unmöglichkeit: es kann nicht geschehen, ohne daß der

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