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stand, so ordnete, reinigte und läuterte es Gott durch die Vor: schriften, welche er durch Moses den Israeliten gab, bei seinem Volk, bis endlich Jesus Christus kam, und sich selbst opferte, und mit seinem einzigen Opfer die ganze Welt versöhnte, da vurde der ganze äußere Opferdienst ein für allemal abgeschafft, und hörte mit Jerusalems Zerstörung bei Israel auf, und so allmählig überall, wohin der wahre Glaube kam. Da die Js: raeliten von dem greulichen Gößendienst in Egypten nicht un: angesteckt geblieben waren, und gleich den Heiden, so oft sie ein Stück Vieh schlachteten, den Gößen etwas Fleisch davon zuwarfen oder es ihnen verbrannten, und so ihren Aberglauben damit trieben: so wurde verordnet, um diese heimliche Abgdt: terei ganz auszurotten, daß fernerhin kein Israelit ein Rind, oder Schaf, oder Ziege, weder im Lager, noch außer demselben, anderswo schlachten durfte, als allein vor der Stiftshütte im Angesichte des Priesters, welcher das Blut davon nahm und auf den Altar sprengte, und das Fett auf dem Altar anzün dete. Wer dagegen handelte, sollte so angesehen und so hart be: straft werden, als ob er Menschenblut vergossen håtte, 3 Mose 17, 22.

Die Opfer, worunter man Gaben zu verstehen hat, welche dem Herrn dargebracht wurden, so daß man selbst auf den fer: neren Besitz und Genuß dessen verzichtete, was man opferte, waren höchst mannigfach und verschieden von einander, theils durch die Gabe selbst, die Gott geweiht wurde, theils durch die Art und Weise, wie man sie Gott übergab, theils und hauptsächlich durch den Beweggrund, aus dem man sie dar: brachte, durch den Zweck, den man dadurch erreichen wollte. Die Dank: und Speisopfer sollten dem Allerhöchsten den Dank ausdrücken für empfangene Wohlthaten, und wer sie brachte, wollte sich dadurch bei Gott in ein gutes Gedächtniß oder An: denken bringen, daß Gott ihm künftig zu seinem Feldbau Glück und Segen geben möge. Ganz besonders wichtig sind aber die Sünd; und Schuldopfer, wegen ihrer Beziehung auf den Kreu: zestod Jesu Chrifti; die Verordnungen über dieselben finden fich 3 Mose 4-7. Es ist bei diesen Opfern dreierlei zu er wågen: die Veranlassung zum Opfer, das Verfahren bei dem selben und der dadurch zu erreichende Endzweck. Die Veran: lassung zu einem solchen Opfer lag darin, wenn eine Seele,

mogte es nun ein Priester, oder ein Fürst, oder eine ganze Gemeinde sein, aus Versehen an irgend einem Gebote des Herrn sündigte, daß sie that, was sie nicht thun sollte, und sich also verschuldete, und darnach ihrer Sünde inne- wurde, wenn auch Anfangs die That ais eine sündliche vor ihren Aus gen verborgen gewesen wäre: dann sollte ein Sündopfer ge: bracht werden. Es war also Erkenntniß der Sünde, der eig nen Verschuldung und der Strafbarkeit vor dem heiligen und gerechten Gott bei demjenigen oder bei denen durchaus erfor: derlich, die in Uebereinstimmung mit dem göttlichen Willen und auf die rechte Weise ein Sündopfer bringen wollten. Das Verfahren bei der Opferhandlung war aber so: das Opferthier wurde vor die Stiftshütte gebracht, der schuldige Theil (und wenn es eine ganze Gemeinde war stellvertretend ihre Aeltesten) legte seine Hand auf das Haupt desselben, dann wurde es ge schlachtet, der geweihte Priester tunkte mit seinem Finger in das Blut und sprengte siebenmal damit vor dem Herrn, vor dem Vorhang im Heiligen, das übrige Blut wurde theils ge... braucht, die Hörner des Brandopferaltars damit zu beneßen, theils wurde es an den Boden dieses Altars gegossen. Das Handauflegen war eine sinnbildliche Handlung und bezeichnete, daß der schuldige Theil seine Schuld und Strafbarkeit auf das Opferthier übertrug, so daß dieses nun als Sünder angesehen und behandelt wurde; eben so bedeutungsvoll war das Bespren: gen mit dem Blute, denn die vermittelst des Opfers gesche: hene, dem Sünder zu Gute kommende Reinigung desselben sollte dadurch angedeutet werden. Der Endzweck aller dieser Opfer war Versöhnung der Sünder und Vergebung der Sün den, denn die göttliche Verordnung darüber lautete 3 Mose 4, 20: Und soll also der Priester sie versöhnen, so wirds ihnen vergeben. So wie sich der ganze Opferdienst auf göttliche An: ordnung gründete, so insonderheit auch der Glaube an die Kraft des Opfers zur Versöhnung auf die göttliche Verheißung. Da jede Sünde, wesentlich ihrer Natur nach, Feindschaft gegen Gott ist, und als gerechte Strafe den Tod, die Ausrottung aus dem Bundesvolke, verdiente, so sollte der Sünder, der seine Verschuldung und Strafbarkeit erkennen mußte, wenn er ein Sündopfer brachte, kraft desselben die Versicherung ers halten, Gott habe ihm vergeben, seine Schuld sei durch das

Opfer getilgt, und ihm die Strafe erlassen, wie er denn das durch Darbringung des Opfers wünschte. Diese Gnade Got: tes gegen den Sünder sollte ihm aber auch zur Versöhnung dienen, sein feindseliger Sinn gegen Gott sollte dadurch völlig aufgehoben und fortgeschafft, und dagegen freudige Dankbarkeit in seinem Herzen gegen einen so barmherzigen Gott und Herrn erweckt werden; und solche Dankbarkeit und Liebe zu Gott sollte sich nachher natürlich auch darin offenbaren, daß er treu lich in dem erneuerten Freundschaftsverhältnisse mit Gott blieb, vor fernerem Sündigen sich hütete und eines kindlich : gehorsa: men Wandels sich befleißigte. Alle diese Opfer waren Hand: lungen, durch welche sinnbildlich die Gerechtigkeit und Heilig keit Gottes einerseits, seine Gnade ́und Barmherzigkeit andrer: seits den Sündern vor die Augen gestellt wurden, so daß durch jedes Opfer die Verbindung dieser beiden scheinbar entgegenge: sehten und sich einander ausschließenden göttlichen Eigenschaf: ten einleuchtete. Gottes Gerechtigkeit und Heiligkeit fordert den Tod des Sünders und die Bestrafung einer jeden Sünde; nach seiner Gnade und Barmherzigkeit ist er aber geneigt und bereit, dem Sünder, an dessen Tod und ewigem Verderben er kein Wohlgefallen hat, zu verzeihen; um sich nun weder allein als ein heiliger, noch bloß als ein gnådiger Gott zu zeigen, hat er nach seiner ewigen Weisheit und Vaterhuld gegen das Geschlecht der Sünder ein Mittel gefunden, seiner Gerechtig keit ein Genüge zu leisten und doch seine Gnade in vollem Maße über die Schuldigen zu ihrer Rettung und Besserung walten zu lassen; er hat eine Stellvertretung angeordnet und eine stellvertretende Genugthuung für seine beleidigte und durch die Sünde verhöhnte Majestät angenommen in dem Opfer sei: nes lieben Sohnes, von dem alle Sünde oder Sühnopfer Vor: bilder waren. Durch diese Veranstaltung Gottes offenbart er seine Heiligkeit, seinen Abscheu an der Sünde, indem er selbst seines Eingebornen lieber nicht verschont, als daß er die Sünde ungestraft läßt, und durch den Tod desselben schreckt er am kräftigsten von der Sünde zurück; weil er aber vornåmlich durch die Beweggründe der Liebe und Dankbarkeit die abge: wandten Sünderherzen gewinnen und alle Feindschaft in ihnen. tilgen will, so begnadigt er um dieses Todes willen die Schul digen. Ohne die Dahingabe des Sohnes wäre weder die

Größe der göttlichen Heiligkeit noch seiner Barmherzigkeit so an den Tag gekommen; ohne dies Opfer wäre wohl die Sün den vergebende Gnade Gottes, wenn er sie sonst in seinem Worte bekannt gemacht und den Sündern zugesichert håtte, erkannt, aber nicht seine Heiligkeit; und die wirksamsten Trieb: federn, welche auf das menschliche Herz einwirken können, würz den ohne dies Opfer nicht vorhanden sein, daher ist diese ganze Veranstaltung der Erlösung der Sünder durch das Opfer Christi Zeugniß der Kraft und der Weisheit Gottes, indem Christi Tod, als Sühnopfer, die weiseste und kräftigste Anordnung Gottes zur Seligkeit der Sünder ist. Bei allen Sündopfern kam es wesentlich auf den Tod des Opferthieres an, und kraft dieses Todes empfing der strafwürdige Sünder Vergebung sei: ner Sünden und in den Augen Gottes Gerechtigkeit, ́ denn wenn das Opferthier getödtet war, so tourde dies so angesehen, als ob der Strafwürdige selbst die gebührende Strafe, den Tod, Vertilgung aus dem Bundesvolke, erduldet håtte; der stellvertretende Tod erinnerte also an Gottes unverleßliche Heiz ligkeit und Gerechtigkeit, daß Gott aber erklärt hatte: Ind soll also der Priester sie versöhnen, so wird's ihnen vergeben;" diese Verheißung Gottes war Offenbarung seiner verzeihenden Gnade, und an dies Wort des Allerhöchsten und Wahrhafti: gen mußte sich der Glaube der Sünder halten und in solchem Glauben dürften sie sich als völlig befreit von aller Schuld und Strafe ansehen. Es war also die Kraft des Versöhnopfers gar nicht an eine vorangegangene Besserung des Sünders ge: knüpft, sondern nur das wurde als nothwendig erfordert, daß der Sünder das von ihm begangene Unrecht und seine wirk liche Verschuldung erkannte und eingestand, den Wunsch hatte, davon frei zu werden, und sich dann, im Glauben an Gottes Wort, durch das für ihn gebrachte Opfer versöhnen und Ver gebung schenken ließ. Je zuversichtlicher er dann der Gnade Gottes vertraute, desto mehr mußte nachher durch die Gefühle dankbarer Liebe gegen Gott Haß gegen die Sünde und sorg; fältiges Bemühen, sich vor ihr zu hüten, in ihm erzeugt wer den. Das Blutvergießen war recht eigentlich die Handlung, wodurch die Versöhnung geschah, wie es 3 Mose 17, 11. heißt: Denn des Leibes Leben ist im Blut, und ich hab's euch zum

Altar gegeben, daß eure Seelen damit versöhnet werden, denn das Blut ist die Versöhnung für's Leben; daher war auch den Kindern Israel streng verboten, Blut zu essen oder zu trinken, wie dies bei den heidnischen Opfermahlzeiten etwas sehr ge: wöhnliches war; sie sollten das Blut als etwas Heiliges anses hen und behandeln, weil ihnen der Ochsen und der Böcke Blut ein Vorzeichen sein mußte auf das rechte Versöhnungsblut, das der Erlöser am Kreuze' vergoß, und daher wird im N. Test. die zwischen Gott und Menschen gestiftete Versöhnung allezeit von dem Blute Christi, von seinem blutigen Kreuzes: tode hergeleitet, der war die eigentliche Ursach der wahren Er: lösung. Auch die Beschaffenheit sämmtlicher Opfer, die gebracht wurden, deutete sinnbildlich hin auf die Beschaffenheit des gro Ben Opfers Jesu Christi; denn so wie jene nach der Verord: nung 3 Mose 22, 19. 20. tadellos sein mußten und keinen Fehl haben dürften, wenn sie vor Gott angenehm, ein ihm wohlgefälliges Opfer sein sollten: so war Jesus Christus ohne Sünde, und hat sich selbst als ein ganz vollkommnes Opfer Gott dargebracht, darauf deuten die Worte Pauli 2 Kor. 5, 21: Gott hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde (d. h. zum Sündopfer) gemacht; und Hebr. 7, 26. wird Christus als Hoherpriester nach seinem Vorzuge vor den jüdischen Priestern, die allzumal Sünder waren, so beschrieben, daß es heißt: Denn einen solchen Hohenpriester sollten wir has ben, der da wåre heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sún: dern abgesondert, und höher denn der Himmel ist; dem nicht täglich noth wäre, wie jenen Hohenpriestern zuerst für eigne Sünde Opfer zu thun, darnach für des Volkes Sünde. So mußten die Hohenpriester des A. Test. thun, sie mußten sich selbst erst durch Opfer entsündigen, ehe sie als Mittelspersonen die Sünden des Volks durch die festgesetzten Opfer fühnen durften. Es mußten täglich Brandopfer für die Sünden dar: gebracht werden, und das Feuer auf dem Altar durfte nimmer verlöschen, und alle Morgen soll der Priester (3 Mose 6, 12.) Holz darauf anzünden, und oben darauf das Brandopfer - zu: richten. Ungeachtet dieser täglichen, ganz bestimmten Opfer, zu denen noch die besönderen Sündopfer kamen, wenn ein Ein: zelner oder Mehrere sich verschuldet hatten, würde auf aus:

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