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sagt, daß weder die Väter noch sie selbst es zu tragen vermogt håtten; und in Rücksicht auf die Heiden gehörten sie zu dem Zaun, der Israel von ihnen trennte, der nun aber durch Chris stum niedergerissen ist, wie Eph. 2, 14. 15. sagt. Für die Ges nossen des N. B. gilt in Beziehung auf die Speise Christi Wort Matth. 15, 11. und des Apostels 1 Tim. 4, 3-5., Tit. 1, 15., 2 Kor. 5, 17. 18.

VII. Von der Gesetzgebung bis auf Moses Tod. 1. Von der Abgötterei mit dem gegossenen

Kalbe.

Als Moses noch auf dem Berge Sinai war, sprach Gott zu ihm (2 Mose 23, 20-23.): Siche, ich will einen Engel mitsenden, der soll vor dir hergehen und dich unterwegs be: schüßen, und dich an den Ort bringen, den Ich bereitet habe. Scheue dich vor seiner Gegenwart, und gehorche seiner Stimme und erbittre ihn nicht, denn er wird euch euren Ungehorsam nicht ungestraft hingehen lassen, denn er trågt meinen Namen in sich. Wirst du nun seiner Stimme gehorchen, und thun alles, was Ich sagen werde, so will ich deiner Feinde Feind sein und deine Widerwärtigen mit harter Strafe angreifen. Da es Joh. 1, 18. heißt: Niemand hat Gott je gesehen, der eingeborne Sohn, der in des Vaters Schooß ist, der hat es uns verkündet; und 1 Tim. 6, 16: Gott wohnet in einem Licht, da niemand zukommen kann, welchen kein Mensch gese: hen hat, noch sehen kann; da ferner der Sohn Gottes ver: sichert Joh. 5, 87: Ihr habet nie, weder des Vaters Stimme gehöret, noch seine Gestalt geschen; da überdies gesagt wird (Joh. 1.), das ewige Wort sei das Licht der Welt gewesen, und habe in die Finsterniß hineingeleuchtet, bevor es noch Fleisch geworden sei und unter den Menschen gewohnt habe: so ist es der Schrift nicht nur zuwider, sondern ihr vielmehr gemäß, anzunehmen, daß alle Offenbarungen Gottes eigentlich Erschei: nungen des Sohnes Gottes gewesen sind, wie denn auch der heilige Stephanus sagt: den Moses, welchen die Kinder Js: rael verleugneten, den sandte Gott zu einem Obersten (Anfüh rer) und Erldser, durch die Hand (Vermittelung) des Engels,

der ihm erschien im Busche; und dieser Moses ist's, der in der Gemeinde in der Wüste mit dem Engel war, der mit ihm re: dete auf dem Berge Sinai und mit unsern Våtern (Apostg. 7, 35. 38.). Wenn also unter dem Herrn, der sich Mose am Horeb und auf Sinai offenbarte, und allemal, wo von Offen: barungen Gottes im A. Test. die Rede ist, dem zufolge der Sohn Gottes zu verstehen ist, der sich nachher, als die Zeit erfüllet war, auch im Fleische offenbaret und unter den Men schen gewohnt hat, da seine früheren Offenbarungen nur in Zwi: schenräumen und einzeln erfolgten: so redet auch hier (2 Mose 23.) der Sohn Gottes, und verspricht einen erschaffenen En: gel mitzusenden, er selbst will nach 2 Mose 33, 3. nicht mit hinaufziehen, daß aber von diesem Engel gesagt wird: Er trågt meinen Namen in sich, heißt: er vertritt meine Person, so wie der Erlöser von seinen Aposteln sagt Luk. 10, 16: Wer euch höret, der höret mich, und wer euch verachtet, der vers achtet mich.

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Als nun das Volk sahe, daß Moses verzog von dem Berge zu kommen, kamen sie haufenweise zu Aaron und sprachen zu ihm: Auf, und mache uns Götter, die vor uns herziehen, denn wir wissen nicht, was diesem Mose, dem Manne, der uns aus Egypten geführt hat, widerfahren ist. Da ließ sich Aaron gül dene Ringe von dem Volke geben und machte ein gegossen Kalb, und sie sprachen: Das sind deine Götter Israel, die dich aus Egyptenland geführt haben. Da Israel keine anderen Gottes: dienste, als die der Egypter kannte, welche in ihren Tempeln das Bild eines goldenen Ochsen verehrten, so erklärt sich hier: aus diese Form der Abgötterei, deren Israel sich schuldig machte. Als Gott diesen Abfall des Volkes dem Moses auf Sinai mit: getheilt und zugleich erklärt hatte, er wolle dies hartnäckige Volk nun ganz und gar vertilgen, da flehte Moses mit demů: thigem und inbrünstigem Geber zu Gott (wie einst Abraham für Sodom), und erinnerte ihn an die bisher bewiesene, Gnade und an seine barmherzigen Verheißungen, daß er Abrahams Samen mehren wolle wie die Sterne am Himmel, und Gott der Herr ließ sich erbitten und beschloß, das Volk nicht zu verz tilgen. Moses kam hierauf zum Volke zurück und ergrimmte so sehr in seinem Herzen über die Sünde der Abgötterei, daß er die beiden Bundestafeln faßte, sie aus den Hånden warf

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und sie so vor ihren Augen unten am Berge zerbrach. Dar: auf nahm er das Kalb, das sie gemacht hatten, und verbrannte es mit Feuer, und zerschlug es, und zermalmte es zu Pulver, und warf den Staub in den Bach, und streuete ihn aufs Was; ser, und gab es den Kindern Israel zu trinken. Die Leviten mußten hierauf mit Schwertern durchs Lager gehen, und nie derhauen, wen sie fanden, und so fielen an dem Tage dreitaus send Mann, zur gerechten Strafe der allgemeinen Versündigung. Nun wandte sich Moses wieder an den Herrn, bekannte ihm die Sünde des Volks und betete für dasselbe um Vergebung, indem er sprach 2 Mose 32, 32: Ach! wenn du doch das Mal ihnen ihre Sünde vergeben wolltest! Wenn's aber nicht sein kann, so tilge mich aus deinem Buche, das du geschrieben hast! Mit meinem Volke will ich untergehen, wenn ihm keine Verzeihung zu Theil werden kann; so groß war Moses Liebe zu seinem Volke, von dem er nur Plagen, Beschwerden und Undank erfuhr; ihr ähnlich, ist des heiligen Paulus Liebe zu Israel, indem er spricht Röm. 9, 3: Ich habe gewünschet, verbannet zu sein von Christo für meine Brüder, die meine Gefreundte sind nach dem Fleisch. Auf Moses Fürbitte ant wortete der Herr: Ich will den aus meinem Buche tilgen, der an mir sündigt! Nun strafte er zwar die Sünde (V.35.), gebot dann aber Mose, das Volk weiter zu führen, und sagte wiederum, sein Engel werde mitziehen, nicht aber er selbst, denn sonst mögte er das hartnäckige Volk unterwegs aufreiben. Es geschah also aus Liebe, daß der Sohn Gottes nicht selbst un: ter ihnen sein wollte, damit ihnen seine Gegenwart, bei ihrer Hartnäckigkeit, nicht zum Schaden gereichen, noch sie ins Ver: derben bringen mögte. Allein das Volk wurde über diese Rede traurig, und niemand legte seinen Schmuck an; da sagte Gott (2 Mose 33, 5.), wenn sich die Kinder Israel gänzlich von allem Schmuck losmachten (der theilweise zur Anfertigung des Gößenbildes gemißbraucht war), um die Aufrichtigkeit ihrer Buße zu beweisen, und ihm nicht mehr so mit ihren Sünden ins Angesicht troßten, sondern sich demüthig von Horeb ent: fernten, dann wolle Er doch noch seine heilige Wohnung bei ihnen aufrichten, aber nicht im Lager, sondern außerhalb dessel: ben in beträchtlicher Entfernung (V. 7.); und sein Angesicht, d. h. er selbst in eigner Person, wolle mitgehen. Moses ent:

gegnete hierauf (V. 15. 16.): Wenn du nicht in eigner Per: son mitgehst, so führe uns nicht von hinnen, denn wobei soll doch erkannt werden, daß ich und dein Volk Gnade in deinen Augen gefunden haben, außer wenn du mit uns gehst? Denn das ist der besondere Vorzug, welchen wir, ich und dein Volk, haben sollen vor allem Volke, das auf Erden ist. Da sprach der Herr zu Mose: Auch das Wort, das du jekt geredet hast, will ich thun, denn du hast Gnade funden in meinen Augen, und ich kenne dich mit Namen. So laß mich denn deine Herrs lichkeit sehen, flehte Moses; da antwortete der Herr: Ich will alle meine Lieblichkeit vor deinem Angesicht lassen vorüberge hen, und will dir den Namen Jehovah vorpredigen, d. h. dir von der Gottheit und dem Namen Jehovah eine noch nähere und deutlichere Erkenntniß geben; das alles aber aus lauter unverdienter Gnade, ohne irgend ein Verdienst von deiner Seite, denn wem ich gnådig bin, dem bin ich gnådig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich. Aber mein Angesicht kannst du nicht sehen, denn der Mensch ist das nicht im Stande mich anzuschauen und lebendig zu bleiben; wenn ich aber vorübergegangen bin, so sollst du mir hintennach sehen. (So werden wir allezeit Gottes Wege mit uns erst nachher inne, und verstehen es erst spåter, daß es seine gnadenreiche Führung war, die wir erfahren haben.) · Der Herr kam nun in der Wolke hernieder, und stellte sich zu Mose hin und predigte den Namen Jehovah; denn indem Er vor ihm vor: überging, so rief Er Selbst der Herr: Jehovah, Jehovah ist ein barmherziger und gnadenreicher Gott, geduldig und von großer Güte und Treue, der Gnade beweiset in tausend Glied, und Missethat, Uebertretung und Sünde vergibt, und vor wel: chem niemand unschuldig ist, der die Missethat der Våter heim: sucht an Kindern und Kindeskindern bis ins dritte und vierte Glied, 2 Mose 34, 6. 7. So offenbarte sich Gott auch hier in seiner Heiligkeit und Barmherzigkeit, und Moses flehte ihn abermals an, selber das Volk zu führen, und der Herr sicherte es ihm zu, und führte fortan das Volk, des Tags in einer Wolken: und des Nachts in einer Feuersäule, dem sichtbaren Unterpfand seiner allgegenwärtigen Nähe.

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2.

Von den Reisen der Kinder Israel.

Die Kinder Jsrael hatten schon einmal gegen Gott ge murrt und Fleisch begehrt (2 Mose 16.), und so thaten sie abermal nach der Erzählung 4 Mose 11. Das Pöbelvolk war lüstern geworden, und saßen und weinten und sprachen: Wer will uns Fleisch zu essen geben? Wir gedenken der Fische, die wir in Egypten umsonst aßen, nun aber ist unsere Seele matt, denn unsere Augen sehen nichts als das Man. Da verhieß ihnen Moses auf Gottes Befehl, fie sollten einen ganzen Monat lang Fleisch zu essen haben, bis es ihnen zum Ekel würde; und der Herr ließ Wachteln kommen vom Meer, und streute sie über das Lager, zwo Ellen hoch über der Erde; da sam: melten sie, als aber das Fleisch noch unter ihren Zähnen war, und ehe es auf war, da ergrimmte der Zorn des Herrn unter dem Volke, und schlug sie mit einer sehr großen Plage; daher dieselbige Stätte heißet Lustgråber, darum, daß man daselbst begrub das lüsterne Volk.

Spåterhin murrete ganz Israel gegen Mose und Aaron, und sprach zu ihnen: Ach, daß wir in Egyptenland gestorben wåren, oder noch stürben in dieser Wüste, warum führet uns der Herr in dies Land, daß unsere Weiber durch's Loos ster: ben und unsere Kinder ein Raub werden? Ist's nicht besser, wir ziehen wieder in Egypten? So zu murren hatten die Kunds schafter Veranlassung gegeben, welche dem Lande Canaan ein böses Geschrei machten, indem sie die Bewohner desselben als wild und sehr kriegerisch schilderten. Ja man wählte einen Anführer, um den Gedanken der Rückkehr nach Egypten wirk lich auszuführen. Da fielen Mose und Aaron vor der ganzen Gemeinde auf ihr Angesicht, Josua aber und Caleb, die auch Kundschafter gewesen waren, zerrissen ihre Kleider, und ver sicherten, das Land, welches sie durchwandelt wären, sei sehr gut, sie sollten nur nicht vom Herrn abfallen, so werde Er ihr Schuß und ihre Hülfe sein zur Eroberung desselben. Ueber dieser Rede wollte das Volk sie steinigen, da erschien aber die Herrlichkeit des Herrn in der Hütte des Stifts allen Kindern Israel, und der Herr sprach zu Mose: Wie lange lästert mich das Volk? und wie lange wollen sie nicht an mich glauben durch allerlei Zeichen, die ich unter ihnen gethan habe und Alle

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