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niß, so sie nicht glauben; dem Nikodemus gegenüber versichert er Joh. 3, 3: Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, aus Wasser und Geist, sonst könne er das Reich Got tes nicht sehen; und zu den Juden sagt er Cap. 8, 39: Wå: ret ihr Abrahams Kinder, so thåtet ihr auch Abrahams Werke, um ihnen bemerklich zu machen, wie sie nicht Abrahams kind; lichen Sinn hätten, sondern ein knechtisches Herz, der Knecht aber bleibe nicht ewiglich im Hause.

7. Mosis Ende.

Als die Zeit herannahete, daß Israel das verheißne Land. in Besitz nehmen sollte, redete Moses zu der ganzen Gemeinde diese Worte 5 Mose 31: Ich bin heute 120 Jahr alt, ich kann nicht mehr aus und eingehen, dazu hat der Herr zu mir gesagt: Du sollst nicht über diesen Jordan gehen. Der Herr, dein Gott, wird selber vor dir hergehen, er wird. selber diese Völker vor dir her vertilgen, daß du sie einnehmest. Josua soll vor dir hinübergehen, wie der Herr geredet hat. Seid ge: trost und unverzagt, fürchtet euch nicht und lasset euch vor ihnen nicht grauen. Und darauf stellte er den Josua dem Volke vor und sprach zu ihm vor den Augen des ganzen Is: rael: Sei getrost und unverzagt, denn du wirst dies Volk in das Land bringen, das der Herr ihren Våtern geschworen hat, ihnen, zu geben, und du wirst es unter sie austheilen. Noch sang Moses dem Herrn ein Lob: und Danklied, segnete dann die zwölf Ståmme und sprach von Juda insonderheit: Herr erhdre die Stimme Juda und mache ihn zum Regenten in seinem Volke, und laß seine Macht groß werden, und ihm müsse wider seine Feinde geholfen werden. Mosis Ende wird 5 Mose 34. beschrieben.

Indem Moses sagt: Einen Propheten wie mich wird der Herr dein Gott dir erwecken! so stellt er sich hiemit als ein Vorbild auf Christum hin, und das ist er sowohl durch seine Lebensumstånde, wie auch und vornåmlich durch sein Amt. Er ist Erlöser aus leiblicher Knechtschaft, Jesus Christus aus der Knechtschaft der Sünde; jener ist der Mittler des A. B., dieser des neuen Gnadenreiches, davon heißt es Hebr. 8, 5. 6: Nun aber hat Jesus ein vorzüglicheres Amt erlanget, weil er der Mittler eines besseren Testamentes ist, welches auch auf

besseren Verheißungen steht. Moses vereinte in seiner Person, so lange er lebte, die dreifache Würde eines Propheten, Hos henpriesters und Königs, welche Jesus in Ewigkeit besißt; Hebr. 3. werden beide so mit einander verglichen, daß Christi Vorzug vor Moses dargethan wird und Paulus sägt, das Amt des N. Test., welches die Versöhnung predige, sei viel herrlis cher, als das Amt des A. Test., weil jenes ein Amt des Gei: stes sei, nicht des Buchstabens; denn der heilige Geist ward durch die Predigt vom Glauben empfangen, nicht aber durch die Predigt, welche auf Gesetzes Werke drang, wie Mosis Pre: digt that (Gal. 3, 2.). Auch das sei ein Vorzug des evan: gelischen Amtes, sagt Paulus 2 Kor. 3., daß die Decke Mosis abgethan sei, die er über sein strahlendes Antliß hing, weil die Kinder Israel diesen blendenden Glanz nicht ertragen konnten, wenn er zu ihnen redete. So blendet die Heiligkeit und Rein: heit des göttlichen Geseßes das Auge des Sünders, daß er es vor demselben niederschlägt, anders ist es mit der Gnade Got: tes in Christo, der nahet man sich vertrauensvoll und freudig.. Diese Decke Mosis bleibt nun noch bis auf den heutigen Tag über dem A. Teft., wenn sie (die Juden) es lesen (so daß sie es nach seiner ganzen Tiefe nicht verstehen) aber in Christo höret sie auf und wird abgethan, so daß die, welche bußfertig und gläubig das Evangelium annehmen, Mosen recht verstes hen lernen, der durch's Gesetz Sündenerkenntniß und Sehn: sucht nach Gnade und Erlösung erwecken will, welche man in Christo findet; daher spiegelt sich auch in allen Gläubigen des Herrn Klarheit, mit aufgedecktem Angesicht, und sie werden verklärt in dasselbige Bild, von einer Klarheit zu der andern, als vom Herrn, der der Geist ist.

Zweiter Abschnitt.

Von Josua bis zum Tode Salomos.

I. Die Eroberung des Landes Canaan.

Josua, der Sohn Nun, hieß eigentlich Hosea, aber Moses gab ihm den Namen Josua oder Jehoschua (4 Mose 13, 17.),

das heißt so viel wie Jesus, Heiland, Seligmacher, denn schon der Name des Mannes, der die Kinder Israel zur Ruhe in dem irdischen Canaan brachte, sollte vorbildlich sein auf den rechten und wahren Jesus, der uns hier schon Ruhe finden läßt für unsere Seelen und uns einst in das Paradies, in das himmlische Canaan, in den Himmel, zur Stadt des lebendi: gen Gottes bringt, wo in des Vaters Hause viele Wohnun gen sind, und wo er den Seinen die Ståtte bereitet hat. Es hat Josua zuerst, und nach ihm noch mancher andere, diesen Namen geführt, wie Jesus Sirach, Jesus Anani, aber die vollste Bedeutung desselben ist erst an dem Erlöser in Erfül: lung gegangen. Indessen war nicht bloß Josuas Name bes deutungsvoll für das Himmelreich, sondern vorzugsweise sein Amt, als Heerführer, der ins Land der Verheißung bringt; das konnte und sollte Moses nicht; wie denn niemand durch das Fluch und Tod bringende Gesetz selig wird, sondern aus Gnaden durch einen Retter; daher stehen Moses und Josua vorbildlich in demselben Verhältniß wie Gesetz und Evange lium. Vierzig Jahr hatte Josua, als Mosis treuer Diener und Freund, ihm nahe gestanden und sich so für seinen Beruf vorbereitet, zu dem ihn Gott noch besonders ausrüstete, indem er ihm den Geist der Weisheit schenkte, als ihn Moses durch Handauflegung zu seinem Nachfolger ordnete. Nach Mosis Tode offenbarte sich ihm der Herr selbst und sprach zu ihm, Josua: Mache dich nun auf und zeuch über diesen Jordan, es soll dir niemand widerstehen dein Lebelang, wie ich mit Mose gewesen bin, also will ich auch mit dir sein, ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen; sei getrost und unverzagt, du sollst diesem Volke das Land austheilen; thu nur allerdinge nach dem Gesetz, weiche nicht davon, weder zur Rechten, noch zur Linken, auf daß du weislich handeln mögest in allem, das du thust. Josua sandte nun zween Kundschafter in das Land, welche von der Rahab, durch den Glauben (Hebr. 11, 31.), freundlich aufgenommen und gerettet wurden. Als hierauf Js rael am Jordan ankam, ward die Bundeslade voran getragen, da stand das Wasser, das von oben hernieder kam, aufgerichtet über einen Haufen, aber das Wasser, das zum Salzmeer hin: unter lief, das nahm ab und verfloß, und so ging ganz Is rael trocken durch den Jordan. Zum Andenken an diese wun

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derbare Begebenheit wurden zwölf Denksteine errichtet. Nach der Ankunft im Lande ward das erste Passah gehalten, und alles Volk empfing die Beschneidung. Die Städte des Lan: des wurden nach und nach erobert, der Bund Gottes mit Is: rael feierlich erneuert, auf Ebal und Garizim Fluch und Ser gen ausgesprochen, und das Land unter die Stämme vertheilt.. Gegen das Ende seines Lebens hielt Josua noch einen allge meinen Landtag; und um das Volk in der Treue gegen Jeho vah zu befestigen, erinnerte er sie an alle Wohlthaten Gottes, Cap. 24, 13-16. 22-29.

So hatte nun Gott seine, schon dem Abraham gegebene Verheißung vollständig erfüllt, Israel ins Land der Verheißung gebracht, seine Barmherzigkeit und Wahrhaftigkeit bestätigt, und erwartete jeßt die Früchte des Weinbergs, den er gepflanzt hatte, die Früchte der Buße vor dem erwählten Volke. Aber sein Volk hielt den Bund nicht, wie die folgende Zeit lehrte.

II. Israel unter den Richtern.

Schon Moses hatte, gleich nach dem Ausgange aus Egyp: ten, Richter und andere obrigkeitliche Personen eingesetzt, welche die Streitigkeiten und Rechtsangelegenheiten des Volkes besor: gen sollten; unter diesen erweckte der Herr zu verschiedenen Malen solche Helden, welche die Retter ihres bedrückten Volkes wurden und ihrem Vaterlande halfen, denn man stellt sich diese Männer, die vorzugsweise Richter genannt werden, am besten als fromme Helden vor, die im Vertrauen auf Jeho vahs Hülfe und unterstüßt von seinem oft höchst wunderbaren Beistand ihrem Volke Freiheit von den sie unterdrückenden be: nachbarten heidnischen Völkern verschaffen. Wie Abgötterei, Abfall von Gott und Ungehorsam den Israeliten, die göttli chen Züchtigungen durch die Cananiter zuzogen, wie sie sich dann vor Gott demüthigten, ihn um Hülfe anriefen, von ihm gerettet wurden, und dann doch wieder treulos ihren Jehovah verließen: das ist im Buche der Richter Cap. 2, 11–23. ge: schildert. Diese Darstellung paßt auf alle Erscheinungen in der Periode der Richter, wo, nur unter etwas veränderten Umstånden, immer wieder dieselben Begebenheiten sich erneuern; nach Apostg. 13, 20. gab Gott dem jüdischen Volke Richter

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bet 450 Jahr lang, bis auf den Propheten Samuel. Wäh rend der Zeit der Richter, als Ehud und Samgar die Herrs schaft führten, trug sich auch die Geschichte zu, welche im Büch lein Ruth verzeichnet ist; Boas, ein Sohn Salma von der Rahab, heirathete die Ruth, zeugte mit ihr den Obed, welcher Isais Vater war, dessen Sohn David war, von dem der Mess sias Jesus abstammt.

III. Samuel.

Samuel, ein von seiner Mutter Hanna vom Herrn erbe: tener Sohn, war der lehte Richter und ein Prophet Gottes. In dem Lobgesange der Hanna, der viel Aehnlichkeit mit dem der Maria Luk. 1, 47. ff. hat, pflegt man die lehten Worte 1 Sam. 2, 10: Der Herr wird richten der Welt Ende und wird Macht geben seinem Könige und erhöhen das Horn sei: nes Gesalbten; auf Christum, den Richter aller Welt, zu be: ziehen. Samuel nahm zu, und der Herr war mit ihm, und ließ keins von allen seinen Worten auf die Erde fallen (uners füllt), und ganz Israel erkannte, daß Samuel gewiß und wahrhaftig ein Prophet des Herrn wåre. Und von nun an offenbarte sich Jehovah noch mehr zu Silo, wo die Bundes: lade war, und Samuel predigte dem ganzen Israel. In einem` Kriege gegen die Philister, wo Israel geschlagen wurde, holten sie die Bundeslade von Silo, damit der Herr unter ihnen wåre und ihnen hülfe von der Gewalt ihrer Feinde; so dach: ten sie Gott, der auf der Bundeslade zwischen den Cherubi: nen thronte, zu zwingen, daß er ihnen beistånde. Es ist hier das erste Beispiel von einem thörichten Vertrauen auf den äußeren Gottesdienst, indem Israel bei aller Gottlosigkeit sei: nes Herzens auf diese Weise gewissen Schuß von Gott erwar tete, aber sie sahen sich getäuscht, denn die Philister eroberten die Bundeslade und führten sie im Triumph in ihr Land. Sa: muel war Richter in Israel, so lange er lebte, selbst noch als Saul schon König war; aber mit seinen Söhnen, die er eben falls zu Richtern gemacht hatte, erlosch diese Würde. Weil seine Söhne nicht in des Vaters Fußtapfen traten, so ver: langte das Volk einen König. Das gefiel Samuel übel, und er betete deshalb zum Herrn, der aber sprach zu ihm: Ge:

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