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ten, erhob eine Tempelsteuer zum Bau des Tempels, und ward so ein großer Wohlthäter für das Reich Juda. Aber der König Joas, der von ihm auf den Thron_geseßt war, fiel nach Jojadas Tode von Jehovah ab in den Gößendienst, und er: laubte einem jeden, sich nach Gefallen einen Gottesdienst zu erwählen. Zu dieser Zeit starb Elisa.

4. Untergang des Reichs Israel.

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Zwölf Jahre stand das Reich Israel schon unter assyri: scher Gewalt, als mit Bewilligung des Königs Salmanassar von Assyrien der Königsmörder Hosea zum Könige über das selbe erwählt wurde; da er sich aber des assyrischen Joches mit Hülfe des Königs So von Egypten zu entledigen suchte, ward er von Salmanassar, gefangen und die meisten Einwohner seis nes Reichs wurden nach Assyrien verseht, wogegen sehr viele Assyrer nach Israel verpflanzt wurden. Als Ursach dieses trau rigen Schicksals Israels wird 2 Kôn. 17. folgendes angege ben: 1) daß die Kinder Israel wider den Herrn ihren Gott sündigten, der sie aus Egyptenland geführt hatte, und andere Götter fürchteten; 2) daß sie ein heidnisches, lasterhaftes Leben führten; 3) daß sie nicht gehorchten, sondern ihren Nacken hår: teten (wie der Nacken ihrer Våter war, die nicht glaubten an den Herrn ihren Gott), wenn der Herr durch Propheten und Seher ihnen sagen ließ: Kehret um von euren bösen Wegen, und haltet meine Gebote und Rechte, nach allem Gesetz, das ich euern Våtern gegeben habe, und das ich zu euch gesandt habe durch meine Knechte, die Propheten. Also Verachtung des göttlichen Wortes, beharrliche Unbußfertigkeit ungeachtet aller Versuche Gottes sie zu bessern, Unglaube und Ungehor: sam gegen Gott, das waren bei Israel, und späterhin auch bei Juda, die Ursachen ihres Verderbens, und sind es auch zur Zeit der lehten Zerstörung Jerusalems gewesen, und sind es immer wieder aufs Neue in der unveränderlich gerechten Regierung Gottes, der zwar mit vielem Verschonen und gro: Ber Langmuth die Sünder trägt, wenn sie sich aber durch seine Güte nicht zur Buße leiten lassen, so håufen sie sich selbst den Zorn auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerech ten Gerichtes Gottes.

Die nach Israel geschickten Assyrier lebten ganz nach ihrer

heidnischen Weise, 2 Kön. 17, 25-29., und so entstand aus dem Gößendienst und der mosaischen Religion eine neue Art von Gottesverehrung: die samaritische Religion, welche bis auf die Zeiten Jesu fortdauerte, und den Juden, wegen ihrer heid: nischen Bestandtheile, späterhin so verhaßt war, daß ihnen mehr noch als die Heiden die Samariter zuwider waren, daher war auch damals Samariter ein so beleidigendes Schimpf und Schmähwort, und bezeichnete sowohl einen ungläubigen Keßer, wie einen in Lafter versunkenen Menschen; es ist also eine Aeußerung des heftigsten Unwillens und der größten Bitterkeit, wenn Jesu Feinde zu ihm sprachen Joh. 8, 48: Sagen wir nicht recht, daß du ein Samariter bist und hast den Teufel! Indessen erhielt sich doch unter den Samaritern, die ihren Gottesdienst auf Garizim hatten, die göttliche Verheißung von dem zukünftigen Messias, wie sich aus Jesu Gespräche mit jener Samariterin am Jakobsbrunnen zeigt, welche zu ihm sprach Joh. 4, 25: Ich weiß, daß Messias kommt, der da Christus heißet; wenn derselbige kommen wird, so wird er's uns alles verkündigen. Jenen Nationalhaß der Juden gegen die Samariter und das lieblose Urtheil über dieselben bekämpfte Jesus in dem Gleichniß vom barmherzigen Samariter, und die Geschichte von dem dankbaren Samariter, der einer von den zehn geheilten Ausfäßigen war, lehrt, wie auch unter ihnen Gott wohlgefällige Gesinnungen sich fanden.

5. Die Propheten Jonas, Amos und Hofea.

Funfzig Jahr etwa vor der Wegführung der zehn Stämme nach Assyrien traten in Israel und Juda die Propheten auf, welche uns ihre Reden schriftlich hinterlassen haben. Je mehr mit dem Verfall der wahren Religion auch der Glaube an den verheißnen Messias und die Hoffnung auf ihn unterzugehen schien: desto nachdrücklicher, ausführlicher und bestimmter mußten diese Månner auf ihn hinweisen, damit das Volk über Gottes Gnade und Gnadenabsichten immer aufs Neue belehrt, und durch Heffnung in dem Bunde mit Gott erhalten würde. Der erste unter diesen Propheten, deren Schriften wir besißen, ist Jonas, den Jesus ausdrücklich einen Propheten nennt, und auf dessen Bußpredigt an die Niniviten er hinweist, so wie auf sein außerordentliches Schicksal, Matth. 12, 41: Die Leute

von Ninive werden auftreten am jüngsten Gericht mit diesem Geschlechte, und werden es verdammen, denn sie thåten Buße nach der Predigt Jonas; und siehe! hier ist mehr denn Jonas. Je kräftiger und eindringlicher also die Aufforderung zur Buße ist, und je mehr der, welcher sie predigt, durch außerordentliche Zeichen als ein Gesandter Gottes beglaubigt wird: desto straf barer ist die Verachtung seines Wortes und die Abgeneigtheit der Sünder, welche ihm nicht Folge leisten wollen; daher ist niemand `strafwürdiger, als wer die liebreiche Einladung des Sohnes Gottes selbst verwirft, der zur Sinnesänderung er mahnt, Vergebung der Sünden verheißt und selig machen kann und will alle, die an ihn glauben. Matth. 16, 1–4. und Cap. 12, 40. sagt Jesus, sein Tod und seine Auferstehung sei durch das Schicksal des Propheten Jonas in einem Typus oder Vorbilde dargestellt worden, und diese beiden Begebenhei ten würden das allergrößte Zeichen sein, woran man erkennen könne, daß er wahrhaftig der verheißne Messias, der Sohn Gottes, sei.

Zu derselben Zeit, als Jonas nach Ninive gesandt wurde, verkündeten Amos und Hosea im Reiche Israel die bevorste: hende Zerstörung desselben und die Wegführung des Volkes. Amos war ein Hirt zu Thekoa, außer seinen Strafreden und liebreichen Ermahnungen zur Buße hat er auch von dem Mes sias geweissagt, Cap. 9, 11., auf welche Verheißung spåterhin der Apostel Jakobus hingewiesen hat, indem er in der Vers sammlung der Apostel und Aeltesten der Gemeinde zu Jeru; salem (Apoftg. 15, 15-17.) hieraus folgert, es sei recht, die Heiden mit in das Gnadenreich Gottes durch Christum aufzus nehmen, denn dadurch werde die zerfallene Hütte Davids wie: der erbaut, und man dürfe eben daher den Heiden-Christen keine Lasten des Gesetzes Mosis auflegen, und ihnen so den Eingang ins Himmelreich erschweren. Hosea redet Cap. 1, 10. 11. von der Menge derer, die einst zu dem Reiche Is: rael gehören werden, und diese Worte erklärt Paulus Röm. 9, 25. 26. von dem geistigen Israel Gottes, von den Genossen der Kirche des N. Test., zu welcher auch die Fülle der Heiden gelangen solle, die sich denn allesammt an Ein Haupt, Chri: stum, halten werden; und Petrus 1 Brief 2, 10. bezieht sich ebenfalls auf diese Weissagung des Hosea. Von der innigen

Verbindung Gottes mit den Menschen, welche durch die Menschs werdung des Sohnes Gottes bewirkt worden ist, weissagt Hosea Cap. 2, 19. 20. Der Glaube ist also das den Menschen mit Gott vereinigende Band, und durch denselben werden wir der göttlichen Natur theilhaftig (2 Petr. 1, 4.). Auf die lange Zeit der Verwerfung des ungläubigen Israels und auf seine Wiederannahme zu dem neuen Gnadenbunde, wenn sie sich rechtschaffen zu Christo bekehren, bezieht sich Cap. 3, 4. 5. Unter dem Könige David ist auch hier der Messias, der ver: heißne Davids Sohn, zu verstehen; und diese Hoffnung von seinen ungläubigen ehemaligen Glaubensgenossen, daß sie sich bekehren werden, spricht Paulus aus Róm. 11, 25. 26. Hosea reder von dieser Umkehr Israels noch deutlicher Cap. 6, 1—3. und Cap. 13, 14.

6. Die Propheten Jesaias, Micha, Joel.

Vor allen andern Propheten ausgezeichnet ist Jesaias, nicht bloß dadurch, daß man von ihm die meisten Weissagun: gen hat, sondern vornåmlich durch die Klarheit derselben, mit der sie von dem zukünftigen Messias reden, so daß man ihn deshalb den Evangelisten des N. Bundes genannt. Er redet mit ganz besonderer Ausführlichkeit von dem Leiden und der Herrlichkeit des Erlösers, so wie von den bevorstehenden Schicks salen des jüdischen Volks, ihrer Wegführung in die babylonische Gefangenschaft und von der Befreiung aus derselben. Jesaias hat unter vier Königen des Reiches Juda geweissagt, unter Usia, Jotham, Ahas und Hiska. Der lehte dieser Könige ist durch seine Frömmigkeit, durch die Reinigung des Tempels, durch die Wiederherstellung des mosaischen Gottesdienstes und durch seine von Gott gesegnete Regierung eben so ausgezeich net, wie er für sein Reich zum größten Segen war. Es wurde Jesaias einer ganz besonders gnädigen Offenbarung des Herrn Zebaoth gewürdigt, deren er Cap. 6. seiner Weissagungen ge: denkt, und auf die auch Joh. 12, 41. hingewiesen wird; bei dieser Gelegenheit, als er Gottes Herrlichkeit schaute, ward er zu seinem prophetischen Amte berufen, in dessen Verwaltung er sich zunächst an das Reich Juda wandte, er hat aber auch über das Schicksal vieler heidnischer Völker, in sofern sie mit dem Reich Juda in Verbindung kamen, Weissagungen gesprochen,

und das Ende seines Buchs, vom vierzigsten Capitel an, ent: hålt vorzugsweise evangelische Worte von der Person und dem Reiche des Messias, so daß nichts Wichtiges, was diese Ge: genstånde betrifft, vom Jesaias unberührt gelassen worden ist. Von der dereinstigen allgemeinen Ausbreitung des Reichs Christi, so daß auch die Heiden demselben einverleibt werden sollen, redet Cap. 2., 60, 1-5. und 65, 1. 2. Dieser Gegenstand, der so häufig von den Propheten verkündet ist, war dem Geburts: und Nationalstolze Israels zur Zeit Jesu so sehr zuwider, daß fie die Segnungen und Wohlthaten des messianischen Reichs nur als ihnen allein gebührend und als für sie allein bestimmt ansahen, daher Jesus so oft und so deutlich von der Mitberuz fung der heidnischen Völker redet, und durch sein Verhalten gegen die Cananåerin (Matth. 15, 21-28.), seinen Jún: gern fühlbar zu machen sucht, wie wenig dieser andre Völker verachtende Stolz begründet sei, und wie gerade die Heiden, durch ihre Sehnsucht nach Erlösung und durch ihre gläubige Herzensstimmung, so werth seien, mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu sißen, während die Kinder des Reichs -die Juden, welche ihre Anrechte bloß auf leibliche Abstam mung von Abraham gründeten wegen ihres Unglaubens und Stolzes von den Wohlthaten desselben ausgeschlossen wer: den würden. Dem fleischlich gesinnten Juden war indeß sein Geburtsstolz so zur andern Natur geworden, daß ungeachtet aller prophetischen Aussprüche, aller Belehrungen Jesu und der Thatsache der Berufung der Heiden, Paulus diese Lehre von der Theilnahme derselben ein Geheimniß nennt, eine unerkannte Lehre, Eph. 3, 3—6. Was den ersten Eltern von dem Weiz bessamen gesagt worden war, erhielt durch Jesaias eine nåhere Bestimmung, der die Geburt des Messias von einer Jungfrau verkündete, Cap. 7, 14; denn daß diese Worte auch auf den Messias bezogen werden müssen und an Jesu in Erfüllung ge: gangen sind, ergibt sich aus Matth. 1, 18-23; und obwohl der Heiland nicht den Namen Immanuel als Personname führte, weil ihm der noch lieblichere, Zutrauen erweckende Name: Jesus, Heiland, Seligmacher bestimmt war: so ist er doch der rechte Immanuel, das Fleisch gewordene Wort, Gottes: und Menschen: Sohn, der Gottmensch, der die beiden Naturen, göttliche und menschliche, in sich vereinte, damit unsere verderbte

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