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Menschennatur in der Gemeinschaft mit ihm geheilt und der göttlichen Natur theilhaftig würde. Vom Reiche des Messias ist die Rede Cap. 9, 1. 6. 7. Der erste Vers wird Matth. 4, 16. angeführt, und wenn Jesus sich selber das Licht der Welt nennt, so sieht man daraus, daß die geistliche Finsterniß der Unwissenheit und das in Christo erschienene helle Licht ewi: ger und göttlicher Wahrheit es ist, worauf die Weissagung geht; V. 6. 7. finden ihre Erklärung Luk. 1, 31–33. in der Vers kündigung Mariå, und in der Versicherung Jesu Joh. 3, 16. Von dem Unglauben so vieler Juden zur Zeit Jesu, und wie verderblich er ihnen sein werde, redet der Prophet Cap. 10, 22. 23: Denn ob dein Volk, o Israel, ist wie Sand am Meer, soll doch (nur) ein Uebriges desselbigen bekehret wer den; denn es ist ein Verderben beschlossen, überschwenglich mit Gerechtigkeit, denn der Herr Herr Zebaoth wird ein Verder: ben und Steuern ergehen lassen im ganzen Lande, d. h. ein Strafgericht oder eine entschieden fest beschlossene Vertilgung; Paulus führt diese Stelle Róm. 9, 27. an. Die Abstammung des Messias aus Davids Familie verkündete Jesaias aufs Neue Cap. 11, 1. 2. Von der segensreichen und wunderbaren Wirk samkeit des Heilands schreibt der Prophet Cap. 35, 3-6. Und auf eben solche Wunder beruft sich Jesus vor den Boten Johannis des Täufers, ihnen zur Antwort auf ihre Frage, daß er der sei, der da kommen solle, und daß man keines an: dern warten solle. Das liebreiche, freundliche, leutselige und gewinnende Wesen des Heilandes schildert der Prophet Cap. 42, 1-4. und die von ihm gestiftete Erlösung Cap. 43, 1, 11. 21-25. und Cap. 44, 22. Cap. 44, 25. und Cap. 45. ist die Rede von Cores oder Cyrus, der die Juden aus Bas bylon nach ihrem Vaterlande wieder entlassen soll. Besonders lebhaft und anschaulich, als ob er ein Augenzeuge gewesen wåre, redet Jesaias von den Leiden des Erlösers, die er nach ihrem tiefsten Grunde, der in unserer Sünde liegt und nach ihren Segnungen, daß Erlösung erworben ist, beschreibt, so wie er auch die Herrlichkeit seiner Auferstehung und aller ihrer selis gen Folgen schildert, Cap. 50, 6. verglichen mit Matth. 26, 6. 7., Cap. 53. Die Stelle Cap. 61, 1. 2. wendet der Er löser in der Schule zu Nazareth auf sich an, Luk. 4, 18., und sagt: Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllet.

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Ein Zeitgenosse des Jesaias war, ebenfalls im Reiche Juda, der Prophet Micha; er verkündete, daß Bethlehem die Geburtss stadt des Heilandes sein werde, Cap. 5, 1., wie darauf Matth. 2, 5. 6. hinweist. Die Worte Cap. 7, 6. gebraucht Jesus Matth. 10, 35. 36., um damit die heftige Feindschaft zu be: zeichnen, die durch das Evangelium bei den Ungläubigen gegen die Gläubigen werde erregt werden. Wie Jesaias redet auch Micha von der Annahme der Heiden und der Verwerfung des ungläubigen Israels, und schließt endlich seine Weissagungen mit dem tröstenden Hinblick auf die göttliche Barmherzigkeit Cap. 9, 13-15.

Die Zeit, wann Joel geweissagt hat, ist nicht genau be: stimmt, aber er hat Cap. 3, 1—5. die Weissagung, auf welche sich Petrus in seiner ersten öffentlichen Predigt am Pfingst: feste zu Jerusalem beruft, Apostg. 2., zur Rechtfertigung derer aller, welche die Gabe des heiligen Geistes empfangen hatten und nun die großen Thaten Gottes redeten; er spricht: diese find nicht trunken, wie ihr wähnet, sondern diese Begebenheit ist Erfüllung dessen, das durch den Propheten Joel zuvorge: sagt ist; nun Jesus durch die Rechte Gottes erhöhet ist und empfangen hat die Verheißung des heiligen Geistes vom Va: ter, hat er ausgegossen dies, das ihr sehet und höret.

7. Zerstörung des Königreichs Juda; der Prophet Jeremias.

In dem Könige Josias bekam das Reich Juda einen Herr scher, durch den Gott sein Volk noch einmal in Gnaden heim: suchte, ob es sich nicht von ganzem Herzen zu ihm bekehren und von allem heidnischen Wesen ablassen wollte. Durch den Priester Hilkia ließ Josias den baufälligen Tempel wieder her stellen, wozu die Leviten in beiden Reichen eine freiwillige Geld: einsammlung vornahmen. Als Hilkia bei dieser Gelegenheit das ganz in Vergessenheit gerathene und völlig unbekannt ges wordene Gesetz Gottes im Tempel auffand, theilte er es dem Könige mit, der nun dem versammelten Volke erklärte, wie er seinerseits fest entschlossen sei, diesen Satzungen und Vorschrif ten mit allem Ernst und aller Treue nachzukommen, auch über ihre Befolgung in seinem Reiche zu wachen; zugleich forderte er das Volk auf, Gott denselben Gehorsam zu beweisen. Dies

wurde ihm nun auch wohl gelobt, aber bei der großen Unwis senheit und bei der allgemeinen Lasterhaftigkeit, die überall im Volke herrschte, lag das Uebel zu tief, als daß es so leicht und in kurzer Zeit håtte können geheilt werden, und daher kam es nicht zu dem versprochenen Gehorsam, und das Volk lebte nach ' wie vor ohne Herzensånderung in Gößendienst und heidnischen Greueln dahin, obwohl der König, unterstüßt von dem Pro: pheten Jeremias, alle Gdheṇaltåre und Bilder im ganzen Lande zerstören und niederreißen ließ, besonders auch zu Bethel den von Jerobeam erbauten Tempel. Er selbst durchreiste zu dem Ende das ganze Land, daß alle heidnischen Greuel recht gründ lich abgethan würden, und als er nach Jerusalem zurückgekehrt war, hielt er, zum ersten Mal wieder seit Samuels Zeiten, ein allgemeines und prachtvolles Passahfest. Es heißt daher von ihm 2 Kön. 23, 25: Seines Gleichen war vor ihm kein König gewesen, der so von ganzem Herzen, von ganzer Seele von allen Kräften sich zum Herrn bekehret, nach allem Gesetz Dose, und nach ihm kam seines Gleichen nicht auf. Aber alle diese Bemühungen des Josias konnten dem zu weit eingeriffe: nen Verderben nicht steuern, und als nach seinem Tode, so: wohl sein Sohn und Nachfolger Joahas, wie insonderheit Jo jakim die Abgötterei wieder begünstigten, und alle Warnungen des Jeremias und anderer Propheten verachteten, da nahten sich unaufhaltsam und unausweichlich die angedrohten göttlichen Strafgerichte. Nebucadnezar, der König von Babel, eroberte Jerusalem, beraubte den Tempel, führte viele Vornehme mit sich nach Babel und machte sich Jojakim unterthänig. Aber auch dies Strafgericht erreichte seinen Zweck nicht, das Volk verharrte in seiner Unbußfertigkeit, spottete. der Propheten und hielt es für unmöglich, daß Gott sein Volk verstoßen und den Tempel sollte zerstören lassen, wie Jeremias dies alles weis: sagte, durch den Baruch niederschreiben und öffentlich auch dem Könige bekannt machen ließ. Als sich Jojakim empörte, kam Nebucadnezar zum andern Mal nach Jerusalem und führte 3000 Gefangne mit sich fort, nachdem er abermals den Tems pel beraubt hatte; Jojakim selbst ward erschlagen, ihm folgte sein Sohn Jechanja, unter dessen Regierung der König von Babel Jerusalem zum dritten Mal eroberte, beraubte, 2000

Gefangene mit sich fort führte, worunter der König selbst war, und als abhängigen König über Juda den Zedekia einseßte, der ihm Treue gelobte. Gottlosigkeit und Unglaube nahmen immer mehr überhand, Zedekia empörte sich in seinem Uebers muthe; Jeremias, der ihn gewarnt hatte, wurde ins Gefäng niß geworfen, Nebucadnezar belagerte Jerusalem, die von den Juden erwartete egyptische Hülfe blieb aus, Hungersnoth ent stand in der Stadt und stieg aufs Höchste, bis sie endlich im zweiten Jahre der Belagerung erobert, mit ihrem Tempel in Brand gesteckt und in Asche gelegt wurde. Das noch übrige jüdische Volk mit dem Könige ward nach Babel in die Gefan genschaft geführt, und so hatte das Reich Juda ein Ende, 132 Jahr später als Israel, 600 vor Christi Geburt und 400 Jahr nach der Erbauung des salomonischen Tempels. Indem auf diese Weise der irdische Thron Davids erledigt war und auch nicht wieder von etnem aus seiner Familie bestiegen wurde, so zeigt es sich hier deutlich, wie jene Weissagung von dem ewigen Königreich Davids in einem weit höheren, geistigen Sinne verstanden werden muß, daß sie nåmlich an Jesu Christo in Erfüllung gegangen ist, des Königreich kein Ende nimmt. Da die Geschlechtsregister der Juden auch während der Ge: fangenschaft sorgfältig fortgeführt wurden, so blieb Davids Ge: schlecht immer kenntlich, so daß die Erfüllung jener Weissagung an Jesu, aus dem Geschlechte Davids nach dem Fleisch, außer allem Zweifel ist, und es offenbart sich auch hierin die ganz besondere Vorsehung Gottes.

Jeremias, der Sohn eines Priesters, aus Anathot, wurde unmittelbar von Gott zu seinem Prophetenamte berufen, das er über 40 Jahr verwaltet, und in dem er viele Trúbsale und Verfolgungen erfahren hat. Mit unerschrockener Freimüthig: keit, im Vertrauen auf seinen göttlichen Beruf, den Schuß und die Hülfe Gottes, strafte er die Abgötterei des Volkes, die Verkehrtheit der Könige, und ermahnte eben so sehr zu gründlicher Buße, wie er die göttlichen Strafgerichte ankün digte und das Unzureichende eines bloß äußerlichen Gottesdien: stes darthat. Ueber den Messias spricht Jeremias weissagend Cap. 23, 5. 6., und so wie hier der Messias als der bezeich net wird, in dem wir Gerechtigkeit besigen, so sagt es auch

Paulus 1 Cor. 1, 30. und Eph. 1, 5, 6. Ueber die Errich tung eines neuen Bundes und sein Verhältniß zum alten redet die wichtige Stelle Cap. 31, 31-34.

8. Die babylonische Gefangenschaft, die Propheten Hesekiel, Daniel.

So wie die babylonische Gefangenschaft einerseits die Er: füllung jener göttlichen Strafandrohungen war, die im fünften Buch Mose verzeichnet stehen und über Israel kommen soll: ten, wenn es von seinem Gott abfiele, so daß diese Gefangen: schaft aufs Neue Gottes Wahrhaftigkeit beweist, der da hålt, was er zusagt, und seine Heiligkeit, der zufolge die Sünde ein Greuel in seinen Augen ist, und seine Gerechtigkeit, welche die Sünder nach ihren Werken behandelt: eben so ist diese für Is: rael so höchst schmerzliche und allem Anschein nach nur traurige Begebenheit auch eine Fügung der höchsten Weisheit und Güte Gottes. Wenn dem jüdischen Volke geholfen werden sollte, so mußte die große und verderbte Masse desselben untergehen, weil eine rechtschaffene Buße von ihr nicht zu erwarten war, und dazu dienten die lehten Jahrzehnte vor der Wegführung ganz ins sonderheit, denn durch Krieg, Hunger und Krankheit war die Zahl des ganzen Volks, welche unter dem Könige Assa, vor etwa 350 Jahren, 500,000 streitbare Månner betrug, auf 20,000 her: abgesunken, die in die Gefangenschaft geführt wurden. mußte Israel ferner eine recht lebhafte und unwidersprechliche Erfahrung machen, daß sein ganzes Schicksal unter Gottes besonderer Leitung stehe, und das wurde dadurch erreicht, daß die Gefangenschaft sowohl wie die nachherige Befreiung aus Babel aufs Bestimmteste vorhergesagt wurden, und genau der Weissagung gemäß sich zutrugen, wodurch bei jedem Nachdens kenden, der auf Gottes Wort merkte, Demüthigung unter des Herrn gewaltige Hand und Vertrauen auf seine Gnade und desto willigerer Gehorsam erzeugt werden mußten. Dies ganze Ereigniß, wie das spätere Schicksal der Juden bei der lehten Zerstörung Jerusalems ist eine laute Bestätigung des Wortes Jesu Matth. 24, 28: Wo ein Aas ist, da sammeln sich die Adler. Wenn bei irgend einem Volke so sehr alles geistige Le: ben erstorben, aller Glaube untergegangen ist und alle Gottes:

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