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sehen kann, lernen wir kennen, wenn wir mit dem eingebornen Sohne Gottes vertraut werden, denn Er und der Vater sind eins, Joh. 10, 30; wer den Sohn siehet, der siehet den Va: ter, Joh. 14, 9; wer den Sohn hat, hat auch den Vater, und wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht, 1 Joh. 2, 23. Alle richtige, der Wahrheit gemäße, vollkommene Got: tes: Erkenntniß ist an die Erkenntniß des Erlösers geknüpft, so daß, wer den Vater ohne Christum und außer ihm zu er: kennen trachtet, niemals dazu gelangt; je vollständiger wir aber den Heiland nach seiner Gesinnung und seinen Werken erken nen, desto besser erkennen wir auch Gott, denn Jesus bezeu: get Joh. 14, 11: Glaubet mir, daß ich im Vater, und der Vater in mir ist. Man sollte daher auch von den Eigenschaf ten Gottes zunächst nur so reden, wie sie in Christo und seis nem Verhalten That und Leben werden, solche Lehrweise bes lebt diesen Abschnitt der christlichen Lehre, und bringt ihn uns serm Herzen und Verstande viel nåher, als wenn von göttli chen Eigenschaften geredet wird, ohne sie an dem im Fleisch geoffenbarten Gott nachzuweisen. Um nun den König des himmlischen Reiches, Jesum Christum, ganz kennen zu lernen, muß man sowohl auf seine Person, wie auf seine Würde sehen, und die Aussprüche der heiligen Schrift hierüber erwägen, dann aber auch die mannigfachen Zeugnisse betrachten, durch welche überdies noch jene Aussprüche des Herrn selber und seiner hei ligen Apostel bestätigt worden sind.

1. Von der Person Jesu Chrifti.

Jesus Christus, der König des Himmelreichs, mit dem wir in Verbindung treten, und durch den wir selig werden sollen, ist nach der Schrift der Sohn Gottes und der Mens schensohn, ist wahrhaftiger Gott vom Vater in Ewigkeit gebos ren und auch wahrhaftiger Mensch von der Jungfrau Maria geboren, besitzt die göttliche und menschliche Natur.

Von der göttlichen Natur unseres Heilandes redet Joh. 1, 1-4. Gerade so, wie Moses seine Schriften beginnt, indem er sagt: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde, so fångt Johannes sein Evangelium an, und will sagen: An demselben Anfange, von welchem Moses redet, ehe noch Himmel und Erde geschaffen wurden, da war schon das Wort, welches keinen Ans

fang genommen hat und selbst der Schöpfer ist, von dem Mos ses bezeugt, daß er alle Dinge geschaffen habe, denn ohne dass selbige Wort ist nichts gemacht, was gemacht ist. Was also zur Zeit des A. B. noch nicht in vollem Lichte erkannt wurde, daß der Vater durch den Sohn die Welt geschaffen habe, das lehrt das N. Test. aufs Bestimmteste; denn Hebr. 1, 8-12. werden mehrere Stellen, die vom Werk der Schöpfung reden, ganz auf den Sohn Gottes bezogen, die dem A. Test. zufolge auf Gott den Vater gehen, und so wird ausführlich erwiesen, was V. 2. 3. gesagt wurde: Gott hat den Sohn zum Erben (Herrn und Regenten) gesetzet über alles, durch welchen er auch die Welt gemacht hat, welcher, sintemal er ist der Glanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens, trågt (et: hålt und regiert) er alle Dinge mit seinem kråftigen Wort. Schöpfer also und Regierer der Welt ist der Vater und der Sohn, es ist alles von Gott dem Vater und durch den Sohn Gottes, und dieget zur Verherrlichung beider. Als Schöpfer nennt Johannes den Sohn Gottes das Leben, und sagt V. 10: Das Wort war in der Welt, und die Welt ist durch das felbige gemacht, und die Welt kannte es nicht, und Cap. 5, 26; und Paulus sagt Col. 1, 15-17: Welcher ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborne vor allen Creaturen. Denn durch ihn ist alles geschaffen, das im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und Unsichtbare, beide die Thronen und Herrschaften, und Fürstenthümer und Obrigkeiten, es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allen, und es bestehet alles in ihm. Der Sohn Gottes, das ewige Wort, welches im Anfange schon war, und bei Gott war, mit Gott in der innigsten Einheit stand, wird nach seiner ewigen Gottheit im A. Test. beschrieben Micha 5, 1. Derselbe, der cinst in Bethlehem, geboren werden sollte, fing nicht erst an zu sein, als er in Bethlehem geboren wurde, sein Ausgang ist auch von Anfang und von Ewigkeit, er hat noch eine andere Geburt, eine Geburt aus Gott, die von Ewigkeit her ist; des halb heißt es Psalm 2, 7: Ich will von einer solchen Weise predigen, daß der Herr zu mir gesagt hat: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeuget. Vom Messias handeln diese Worte, der Vater hat ihn gezeuget, das heißt nach dem gewöhnlichen Sinne dieses Wortes, wie es von Menschen gebraucht wird:

er hat ihm seine ganze Natur und Wesen mitgetheilt, so daß wie der Sohn eines Menschen die ganze menschliche Natur hat, also sündlich und sterblich ist, so hat der Sohn Gottes die ganze Natur und das Wesen Gottes, und das von Ewigkeit her, was freilich der menschlichen Vernunft unbegreiflich und ein Geheimniß ist. Deshalb nun, weil der Sohn Gottes in der Einheit und Gleichheit des Wesens, und folglich auch der Eigenschaften und Werke mit dem Vater ist, wird er das Eben: bild Gottes genannt, denn die heilige Schrift nennt so nur den Sohn Gottes, von den Menschen aber sagt sie bloß, sie seien nach Gottes Bilde geschaffen; wie ähnlich sie auch Gott waren, so waren sie doch Geschöpfe, endliche Wesen, der Sohn allein ist Abglanz der göttlichen Herrlichkeit und Ebenbild des göttlichen Wesens, so daß er alles ist und hat und vermag, was der ewige Vater selber ist, hat und vermag; die sündigen Menschen, welche das ihnen anerschaffene Bild Gottes nicht behielten, sollen aber erneuert werden nach Christi Ebenbilde, Col. 3, 9. 10. Die vollkommene Wesensgleichheit zwischen dem Schne Gottes und dem ewigen Vater wird auch durch die Ausdrücke bezeichnet: Eingeborner Sohn, Joh. 3, 16., und eigner Sohn, Rom. 8, 32; denn es ist Christus der ewige, wahrhaftige und einige Sohn Gottes, so daß kein andres Wes. sen, welche allzumal Geschöpfe sind, in einem solchen Verhält nisse zu Gott steht, wie dieser Eingeborne, durch den wir Sún der erst Kinder Gottes werden sollen, und auch dann sind wir es nicht von Natur, sondern vielmehr aus Gnaden, vermittelst der Wiedergeburt, durch den Glauben. Daß Jesus sich Got: tes Sohn und Gott seinen Vater nannte, in einem überschweng lichen und ganz andern Sinne, wie sonst auch Menschen Kin der Gottes genannt werden, verstanden die Juden sehr wohl, Joh. 10, 31-36. Wenn also Propheten und Richter schon Götter, Gottes Söhne heißen, aber doch nur der Ehre wegen, deren sie gewürdigt sind, so führt gewiß, will der Erlöser sagen, der mit höherem Rechte diesen Namen, den Gott vor jenen allen ausgezeichnet hat. Damit uns kein Zweifel übrig bleibe, daß der Sohn Gottes_Gott sei, vom Vater in Ewigkeit ge boren, so werden ihm göttliche Namen, Werke und Eigenschaf; ten beigelegt, und göttliche Ehre und Anbetung wird für ihn gefordert. Johannes sagt: Gott war das Wort, d. h. jenes

wesentliche und ursprüngliche Wort heißt mit Recht Gott; ders selbe schreibt 1 Brief 5, 20: Wir wissen aber, daß der Sohn Gottes kommen ist, und hat uns einen Sinn gegeben, daß wir ́erkennen den Wahrhaftigen, und sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohne Jesu Christo. Dieser ist der wahrhaftige Gott, und das ewige Leben. Deshalb nennt ihn Thomas: Mein Herr und mein Gott! Paulus sagt Róm. 9, 5: Von den Våtern stammt Christus her nach dem Fleisch, der da ist Gott über alles, gelobet in Ewigkeit. Amen. Außer dem Werke der Schöpfung, Erhaltung und Regierung ist auch Sún: denvergeben ein göttliches Werk, das der Sohn Gottes vers richtet, er spricht zu dem Gichtbrüchigen: Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben, Matth. 9, 3—6. Das Werk der Sündenvergebung als ein ihm zustehendes be: weist Jesus durch die körperliche Heilung des Elenden, denn zu dieser, wie zur Seelenheilung (Sündenvergebung) gehört göttliche Macht, eins ist so schwer und so leicht wie das an dere, und das äußere Werk ist Zeugniß für das innere Gna: denwerk. Zur Verrichtung dieser Gotteswerke, wie auch zu dem allgemeinen Gericht, das Gottes Sohn einst halten wird, gehören göttliche Eigenschaften, die dazu fähig machen, und außer den Eigenschaften, die sich aus der Verrichtung dieser Werke herleiten lassen, wie Allmacht, Allwissenheit, Allweisheit, Gerechtigkeit, Gnade, kommt dem Sohne Gottes auch Allge genwart zu: Matth. 28, 20. Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende; so wie alle andere Eigenschaften des Vaters, denn sonst wåre er nicht Gottes Sohn und ihm ge: bührte nicht göttliche Ehre und Anbetung, wie es doch der Fall ist nach Joh. 5, 23., Phil. 2, 9-11., Offb. 4, 11: Herr, du bist würdig zu nehmen Preis, und Ehre, und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen haben sie das Wesen, und sind geschaffen. Auch lehrt die Geschichte der christlichen Kirche, daß dem Sohne Gottes von seinen Gläu bigen diese Ehre der Anbetung gebracht worden ist, Apost. 1, 24. 25: Herr, aller Herzen Kündiger, zeige an, welchen du erwählet hast unter diesen zween, daß einer empfange diesen Dienst und Apostelamt, davon Judas abgewichen ist, daß er hinginge an seinen Ort; 7, 58: Und steinigten Stephanum, der anrief und sprach: Herr Jesu, nimm meinen Geist auf!

1 Cor. 1, 2: Der Gemeine Gottes zu Corinthen, den Geheiligs ten in Christo Jesu, den berufenen Heiligen, sammt allen des nen, die anrufen den Namen unsers Herrn Jesu Christi, an allen ihren und unsern Orten.

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Ein Geheimniß, wie die ewige Geburt des Sohnes vom Vater, ist auch die Menschwerdung des Sohnes Gottes in der Fülle der Zeit; aber unsere Vernunft darf sich nicht wei: gern, dies weit über ihre Fassungskraft hinausgehende Geheim: niß in Demuth auf das Zeugniß der heiligen Schrift anzuneh: men, denn daß wir selbst aus Geist und Körper bestehen, daß sich in uns eine geheimnißvolle und wunderbare Vereini gung von Leib und Seele findet, ist Grund genug, auch diese Lehre der Schrift anzunehmen, für welche von uns nur Glaube verlangt wird, nicht aber Einsicht des Verstandes, denn aus: drücklich bezeugt Paulus 1 Tim. 3, 16: Und fündlich groß ist das gottselige Geheimniß, Gott ist offenbaret im Fleisch, gerecht: fertiget im Geist, erschienen den Engeln, geprediget den Hei: den, geglaubet von der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit. Nachdem das ewige Wort von Anbeginn bei dem Vater ge: wesen war, in der Herrlichkeit, die ihm der Vater gegeben hatte, der den Sohn liebte, ehe die Welt gegründet ward, Joh. 17, 24; nachdem er sich schon oft zur Zeit des A. B. den Våtern geoffenbart hatte: so schlug er endlich seine Wohnung auf Er: den auf, kam in sein Eigenthum, Joh. 1, 14: Und das Wort ward Fleisch, und wohnete unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, als des eingebornen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Dies Fleisch gewordene Wort ist Jesus von Nazareth, der Sohn der Jungfrau Maria, er ist der Immanuel, von dem Jesaias spricht, der Gottmensch; sein ganzer Wandel auf Erden, sein Leiden und Sterben ist Zeugniß seiner wahrhaften menschlichen Natur, 1 Tim. 2, 5: Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus. In allen Dingen ist er uns, seinen Brüdern, gleich geworden, nur in der Sünde nicht; als der andere Adam, frei wie der erste von Sünde und dem Tode nicht unterworfen, ist er auch und zwar oft zur Sünde versucht, Matth. 4, 1–11., aber durch den ewigen Geist, im Glauben an das Wort Gottes und durch Gebet hat er sich, im vollkomminen Gehorsam, ohne allen

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