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Wandel, Gott geopfert, und ist gehorsam geworden bis zum schmachvollen Tode am Kreuz, und hatte Gott in Ehren, und es war ihm Speise, Genuß und Freude, den Willen seines himmlischen Vaters zu vollbringen im Thun und im Leiden. So ist er ohne Sünde geblieben. Jesu allmähliges Wachsen Luf. 2, 52. und alle Bedürftigkeit der menschlichen Natur, so: fern keine Sünde daran haftet, sein heiliger Zorn über die Sünde, sein Mitgefühl bei fremder Noth, daß ihn des hun: gernden Volkes jammerte und jener Wittwe zu Nain, die ihren Sohn begrub, und daß er voll tiefer Betrübniß über das unbußfertige Jerusalem weinte, und im Gefühle der Freundschaft für Maria und Martha an Lazarus Gruft Thrånen vergoß, daß er sich freute mit heiliger Freude, wo er Glauben und Kindessinn fand, das offenbart uns Jesu rein menschliche Naz tur und bringt ihn uns so nahe, wir fühlen uns durch dies alles ihm verwandt und zu ihm hingezogen, und kommen desto eher vertrauensvoll zu ihm, seiner liebreichen Einladung folgend, weil wir sehen, daß er versucht ist allenthalben, gleichwie wir, und nun ein barmherziger und mitleidiger Hoherpriester ist, daß er auch helfen kann denen, die versucht werden.

Indem der Heiland die göttliche und menschliche Natur in seiner Person vereint, so rühren daher die so verschiedenen Erscheinungen seines Lebens, daß man ihn bald in Größe und Herrlichkeit, und bald wieder in Schwachheit und Niedrigkeit erblickt. Er ist mit seinen Jüngern auf dem galiläischen Meere, ein Sturm erhebt sich, das Schifflein Christi ist in der größ ten Gefahr, und er liegt, wie ein armer, schwacher Mensch, auf einem Kissen und schläft, jeht treten seine Jünger mit dem Worte zu ihm: Herr hilf uns, wir verderben! und er bedro het den Wind und das Meer, und es ward eine große Stille; derselbe, der eben noch so ohnmächtig geschienen hatte, erscheint jekt als Herr der Natur, dem die Elemente gehorchen, und dessen kräftiges Wort alles beherrscht! Wie jeder andere Nach: komme Abrahams unterwarf sich Jesus der Obrigkeit, die Ges walt auf Erden hatte, und daher antwortet sein Petrus zu Capernaum auf die Frage: Pflegt euer Meister nicht den Zinss groschen zu geben? Ja wohl! Es war dies die Tempelsteuer, welche jeder Israelit zu entrichten hatte. Eingetreten in das Haus, fragt Jesus seinen Jünger: Was dünket dich Simon?

Von wem nehmen die Könige auf Erden den Zoll oder Zinse? Von ihren Kindern oder von Fremden? Petrus sprach: Von den Fremden; Jesus sprach zu ihm: So sind die Kinder frei; und will damit sagen: So wie die Prinzen des königlichen Hauses, die Mitglieder der königlichen Familie, von den Abga ben frei sind, welche die Unterthanen in einem irdischen Reiche aufbringen: so ist es eigentlich auch in dem himmlischen Kö: nigreich, und als Sohn Gottes, als König des Himmelreichs bin ich rechtmäßig frei von der Abgabe. Nachdem der Herr so auf die Hoheit seiner Person hingewiesen hat, spricht er, in Liebe sich selbst verleugnend: Auf daß wir sie aber nicht år gern, so gehe hin an das Meer, und wirf den Angel, und den ersten Fisch, der herauffährt, den nimm, und wenn du seiz nen Mund aufthust, wirst du einen Stater finden, denselben nimm und gib ihn für dich und mich. So offenbart er sich auch hier als der Allwissende, der den Fisch auf dem Meeres: grunde kennt, und als der Allmächtige, der diesen Fisch fan: gen läßt. Am Grabe des Lazarus weint er, und dann offen: bart er sich als Urheber des Lebens, als der die Auferste hung und das Leben ist, wie er gesagt hatte V. 25. 26: Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubet, der wird leben, ob er gleich stürbe. Und wer då lebet und glaubet an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubest du das? Als er von Bethanien nach Jerusalem geht, hungert ihn in menschlicher Bedürftigkeit, Marc. 11, 13. 14. 20-22. und um das Aergerniß aufzuheben, daß er Feigen gesucht und nicht gefunden hatte, offenbart Jesus darnach seine herrliche Macht. Die Schaar der Knechte kommt nach Gethsemane, ihn gefangen zu nehmen, Joh. 18, 4-9. Erst zeigt Jesus hier die Kraft seines Wortes, und dann läßt er sich binden und gefangen fortführen, damit beides, seine Hoheit und seine Willigkeit zum Leiden, offenbar werde. Diese im Leben des Erlösers an so vielen Thatsachen so deutlich sich kund gebende Vereinigung von Hoheit und Niedrigkeit, von göttlicher All: macht und menschlicher Beschränktheit ist unumstößliches Zeug: niß für das anerkannt große Geheimniß der Gottseligkeit, daß Gott geoffenbaret ist im Fleisch. Eben dieser anscheinende Widerspruch in seiner Person soll für uns eine Uebung des Glau bens sein; wäre der Sohn Gottes nicht in Knechtsgestalt auf

Erden erschienen, sondern in solcher Majestät und Herrlichkeit, wie ihn einst bei seiner Wiederkunft zum Gericht umgeben wird, so håtte jeder leicht in ihm den Herrn der Herrlichkeit erkannt, aber da der Unglaube unseres Herzens und die mit ihm verknüpfte, Unseligkeit nur dadurch geheilt werden kann, daß wir zum Glauben angeleitet und im Glauben geübt und so selig werden, so war kein besseres Mittel, dies zu bewirken, als daß das ganze irdische Leben des Erlösers in seinen mannigfachen Erscheinungen und Begebenheiten eine Mischung von Hoheit und Niedrigkeit war'; und wir müssen durch seine gött: lichen Allmachts: und Liebeswerke das Aergerniß seiner Knechts: gestalt überwinden lernen, und uns gewöhnen, in dem Men: schen Jesu auch Gottes eingebornen Sohn, zu erkennen. Auch, war die Erniedrigung Jesu, nach welcher er die Herrlichkeit des Himmels aufs Neue eingenommen hat, zugleich Offenba rung des Weges, der auch von uns gegangen werden muß, wenn wir einst seine Herrlichkeit mit ihm genießen wollen, nur durch Demuth und Niedrigkeit können wir wieder in den Him: mel kommen, da Hoffahrt die ersten Eltern gestürzt hat und Hochmuth das Grundlaster unseres verderbten Herzens ist. Von dem allerdemüthigsten Jesus müssen wir Demuth lernen, denn er sagt Matth. 11, 29: Nehmet auf euch mein Joch, und lernet von mir, denn ich bin sanftmüthig und von Her; zen demüthig, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Auch in dieser Beziehung gilt das Wort des Herrn: Ich bin der Weg.

2. Von der Würde Jesu..

Jesus von Nazareth ist der Messias, Christus; als solcher vereint er in sich die dreifache Würde eines Propheten, Hos henpriesters und Königs. Gleich denen, welche diese Würden zur Zeit des A. B. bekleideten, durch eine feierliche Salbung mit heiligem Salból zu ihrer Amtsführung eingeweiht wurden, und deswegen Gesalbte hießen, heißt Jesus vorzugsweise und in einem weit höheren Sinne der Gesalbte Gottes, weil er mit dem heiligen Geiste und mit Kraft gesalbt worden ist, so sagt Petrus Apoftg. 10, 38: Wie Gott denselbigen Jesus von Nazareth gesalbet hat mit dem heiligen Geiste und Kraft, der umhergezogen ist, und hat wohl gethan und gesund gemacht alle,

die vom Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm; und daher steht von ihm schon Psalm 45, 7. 8: Gott, dein Stuhl bleibet immer und ewig, das Scepter deines Reichs ist ein gerades Scepter. Du liebest Gerechtigkeit und hassest gott: los Wesen, darum hat dich, Gott, dein Gott gesalbet mit Freu: denôl, mehr denn deine Gesellen, und Johannes sagt 3, 34: Denn welchen Gott gesandt hat, der redet Gottes Wort, denn Gott gibt den Geist nicht nach dem Maaß. Nur in geringem Maße hatten die Propheten der Vorzeit den Geist, nicht so Christus. Als Prophet hat er uns seine göttliche und heilsame Lehre gebracht, und daß er ein Prophet sei, wurde seinen Zeits genossen sowohl durch seine Wunder deutlich, wie auch dadurch, daß er Verborgnes offenbarte und die Zukunft enthüllte. Dem Nathanael schließt er als Herzenskündiger die Tiefen seines Ge müthes auf, Joh. 1, 47-50; zu den Pharisåern spricht er: Was denket ihr so arges in euren Herzen? Der Samarites rin am Jakobsbrunnen enthüllt er ihr Leben. Unzählig sind die Verkündigungen zukünftiger Begebenheiten, in welchen Jez sus, der Prophet, sein und der Seinigen, Jerusalems und seis nes Reiches entfernteste Schicksale zuvor verkündet hat. Sein Leiden und Sterben und Auferstehen, die Verfolgungen der Seinigen, die Sendung des heiligen Geistes, Jerusalems be: harrliche Unbußfertigkeit und Zerstörung, die Sammlung einer heiligen Gemeinde, das alles hat der Herr geweissagt und das alles ist in Erfüllung gegangen; im Gleichnisse vom Senfforn enthüllt er den Wachsthum seines Reichs, und was noch alles sich zutragen wird zur Vollendung der Gnadenabsichten Got: tes mit dem Geschlechte der Sünder, das ist in Jesu Prophe: zeiungen enthalten, und seine Wahrhaftigkeit, und die schon er: folgte Erfüllung vieler seiner Verkündigungen ist uns Bürg: schaft, wie alle seine Worte Ja und Amen sind, und nicht uns erfüllt bleiben werden, so daß wir mit unerschütterlicher Zus versicht dem entgegen sehen können, was Er geredet hat, der die Wahrheit selber ist. In seinem stellvertretenden Leiden und Sterben, durch das Opfer seines Todes, durch seine Fürbitte für uns bei dem Vater zeigt sich Jesus als unser Hoherpries fter im Himmel, daher sagt der heilige Johannes 1 Brief 2, 1: Meine Kindlein, solches schreibe ich euch, auf daß ihr nicht sündiget: und ob jemand sündiget, so haben wir einen Fürspre:

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cher bei dem Vater, Jesum Christum, der gerecht ist; Paulus Róm. 8, 34: Wer will verdammen? Chriftus ist hie, der ge: 'storben ist: ja vielmehr, der auch auferwecket ist, welcher ist zur Rechten Gottes, und vertritt uns; und Hebr. 7, 25. heißt es:" Daher er auch selig machen kann immerdar, die durch ihn zu Gott kommen, und lebet immerdar, und bittet für sie; und Cap. 9, 24: Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heiz lige, so mit Hånden gemacht ist (welches ist ein Gegenbild der Rechtschaffenen), sondern in den Himmel selbst, nun zu erschei nen vor dem Angesicht Gottes- für uns. Als König des himm; lischen Reiches bekennt er sich vor Pilatus, nachdem ihn die Juden fälschlich vor dem Landpfleger als einen irdischen Kd: nig bezeichnet und angeklagt hatten, Joh. 18, 33-37. Seine königliche Macht gebraucht der zum Himmel Erhöhete zum Schuße der Seinen, und um ihnen die Wohlthaten zufließen zu lassen, welche er in seinem Reiche seinen Gläubigen spendet. Theils wegen der Herrschaft, die ihm gegeben ist, theils wegen des theuren Lösegeldes, womit er die Sünder sich zum Eigen: thum erkauft hat, wird der Messias Jesus, vorzugsweise auch Herr genannt, und ist unser Herr, und wir sind ihm alles schuldig, was Leibeigne ihren Herren schuldig sind, wir gehören ihm und nicht uns selber an, wir sollen ihm Rechenschaft abs legen und von ihm gerichtet werden; in dieser Beziehung schreibt Paulus 1 Kor. 7, 23: Ihr seid theuer erkauft, werdet nicht der Menschen Knechte; und wie theuer wir erkauft sind, wel ches köstliche Lösegeld Jesus gegeben hat, um uns vom Reiche der Finsterniß loszukaufen, ihm zum Eigenthum sagt Petrus 1 Brief 1, 18. 19: Und wisset, daß ihr nicht mit vergånglis chem Silber oder Golde erlöset seid von eurem citeln Wandel, nach väterlicher Weise; sondern mit dem theuren Blute Christi, als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes; und Paulus Apostg. 20, 28: So habt nun acht auf euch selbst, und auf die ganze Heerde, unter welche euch der heilige Geist gesezt hat zu Bischöfen, zu weiden die Gemeinde Gottes, welche er durch sein eigen Blut erworben hat; und auf die daraus herfließenden Verpflichtungen macht Paulus aufmerksam 2 Kor. 5, 15: Und er ist darum für alle gestorben, auf daß die, so da leben, hinfort nicht ihnen selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist; und Róm. 14, 7-9: Denn

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