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unser keiner lebet ihm selber, und keiner stirbet ihm selber. Le ben wir, so leben wir dem Herrn: sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum, wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Denn dazu ist Christus auch gestorben und auferstan den, und wieder lebendig worden, daß er über Todte und Lebens dige Herr sei. Damit aber in dem Verhältnisse zwischen dem Könige des Himmelreichs, unserm Herrn Jesu und uns, der knechtische Geist der Furcht nicht herrschen möge, sondern viel: mehr der Geist der Liebe und Zuneigung, so würdigt der Herr Jesus alle die-Seinen, seine Freunde zu nennen, obwohl er sich auch für ihren Herrn bekennt, es heißt Joh. 13, 13: Jhr heißet mich Meister und Herr, und saget recht daran, denn ich bins auch; und 15, 14. 15: Ihr seid meine Freunde, so ihr thut, was ich euch gebiete. Ich sage hinfort nicht, daß ihr Knechte seid, denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr thut. Euch aber habe ich gesagt, daß ihr Freunde seid, denn alles, was ich habe von meinem Vater gehöret, habe ich euch kund gethan; und deshalb sagt Paulus Rom. 8, 15: Denn ihr habt nicht einen knechtlichen Geist empfangen, daß ihr euch abermal fürchten müßtet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater.

Da wir die eignen Erklärungen Jesu haben, daß er der Messias ist, so sind wir über diesen Glaubenspunkt außer allem Zweifel. Zwar bekannte sich Jesus nicht vor Jedermann für den Messias, aber wo er es nach seiner Weisheit und Herz zenskenntniß für heilsam erachtete, that er es auch ganz uns umwunden; so vor jenem samaritischen Weibe am Jakobsbrun nen Joh. 4, 25. 26; eben so vor dem Blindgebornen, den er sehend gemacht hatte, Joh. 9, 35-38. Es gelangten daher auch viele, außer den unmittelbaren und nächsten Jüngern Jesu, schon bei seinen Lebzeiten, zu der Erkenntniß und zu dem Glauben an seine Messiaswürde, so Martha Joh. 11, 27. Beson: ders wichtig ist jene Prüfung, die der Herr mit seinen Jún: gern einst anstellte, Matth. 16, 13-17. Es herrschten also im Volke die verschiedenartigsten und verkehrtesten Vorstellun gen über Jesum, gerade wie das jeht noch unter den Christen der Fall ist, die es nicht der Mühe werth achten, durch For. schen in der Schrift und durch Beachtung der öffentlichen Ver; kündigung des Worts, eine feste und der Wahrheit gemåße Er:

kenntniß Jesu von Nazareth sich zu verschaffen; aber die, welche wie jene ersten Jünger des Herrn seinen Wandel betrachten und sein Wort hören, wissen mit seliger Gewißheit, was sie von Jesu zu halten haben, und stimmen freudig in das Be kenntniß Petri ein, das dieser Jünger im Namen aller Jún ger aller Zeiten abgelegt hat, und sprechen voll Liebe zu Jesu und aus Erfahrung dessen, was er den Seinen gibt, wie es Joh. 6, 68. 69. heißt: Da, antwortete ihm Simon Perrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubet und erkannt, daß du bist Chris ftus, der Sohn des lebendigen Gottes. Auf jenes Bekenntz niß seines Apostels preist ihn Jesus selig, weil solche Erkennt. niß nicht Sache einer bloß menschlichen Ueberzeugung ist, noch das Ergebniß der menschlichen Vernunft; wir müssen die Zeugs niffe und Gründe des göttlichen Wortes gelten lassen, wir müsfen zu glauben wünschen, sonst werden wir nie in Jesu den erkennen, der er wirklich ist; Fleisch und Blut können uns nie von der Würde Jesu, als des Messias und des Sohnes Got: tes überzeugen, zwar können andere Menschen alle Gründe zum Glauben uns vorlegen und wir können mit unsrer Vernunft sie-prüfen, aber der lebendige Glaube ist eine Offenbarung Got tes an unser Herz, ist eine Gnadenwirkung seines Geistes auf uns; das ist es, was Paulus sagt mit den Worten 1 Kor. 12, 3: Darum thue ich euch kund, daß niemand Jesum verfluchet, der durch den Geist Gottes redet, und niemand kann Jesum einen Herrn heißen, ohne durch den heiligen Geist; und daher sagt Luther so schön wie wahr, in der Erklärung des dritten Artikels unseres christlichen Glaubensbekenntnisses: Ich glaube, daß ich nicht aus eigner Vernunft noch Kraft, an Jesum Chri: ftum meinen Herren glauben oder: zu ihm kommen, kann, son dern der heilige Geist hat mich durch das Evangelium berus fen, mit seinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiligt und erhalten. Gegen das Ende seines Lebens erklärte sich Jes sus ganz offen und vor allen für den Messias, das zeigt die Begebenheit im Tempel, nach seinem Einzuge, und schon bei diesem, indem er die Anrede: Sohn Davids, Messias, nicht von sich zurückweist, womit ihn das Volk und die lobpreisens den Kinder begrüßten, Matth. 21, 9. 15. 16. Ja, feierlich mit einem Eide, den der Hohepriester ihm abfordert, bekennt

sich Jesus im hohen Rath, bei dem Verhdr, das mit ihm an: gestellt wurde, für den Messias, Matth. 26, 63. 64; und eben so vor Pilatus, Luf. 23, 3; hieran erinnert Paulus seinen lieben Timotheus 1 Brief 6, 13. 14. Dev Inbegriff der apo: stolischen Predigt war diese Wahrheit, Jesus sei der verheißne Christus, daher sagt Petrus Apostg. 5, 30-32: Der Gott unserer Våter hat Jesum auferwecket, welchen ihr erwürget habt, und an das Holz gehangen. Den hat Gott durch seine rechte Hand erhöhet zu einem Fürsten und Heiland, zu geben Israel Buße und Vergebung der Sünden. Und wir sind seine Zeugen über diese Worte, und der heilige Geist, welchen Gott gegeben hat denen, die ihm gehorchen. Auf diesen Glauben taufte man, die ihn bekannten Apoftg. 8, 36. 37. Auf diesen Glauben hat der Herr seine Kirche gegründet, Matth. 16, 18. Er nennt seinen Apostel Simon darum Petrus, Felsenmann, weil er den felsenfesten Glaubensgrund bekannt hat, und dieser Glaubensgrund ist die Wahrheit, daß Jesus sei der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes; so lange dieser Grund steht, steht mit und auf ihm die Kirche; sie fiele dahin, hörte auf zu sein, wenn je dieser Grund umgestürzt werden könnte, aber zu fest ist er begründet, als daß selbst die Mächte der Hölle, alle Bosheit und List des Fürsten der Finsterniß und der Feinde Jesu ihn je sollten wankend machen. So leuchtet denn schon' hieraus die Wichtigkeit dieses Glaubens, dieser Grundwahrheit aller andern Glaubenspunkte ein, aber auch aus den Worten des heiligen Johannes, der also schreibt 1 Brief 2, 22: Wer ist ein Lügner, ohne der da leugnet, daß Jesus der Christ sei? Das ist der Widerchrist, der den Vater und den Sohn leugnet; 4, 2. 3: Daran follt ihr den Geist Gottes erkennen. Ein jeglicher Geist, der da bekennet, daß Jesus Christus ist in das Fleisch kommen, der ist von Gott: Und ein jeglicher Geist, der da nicht bekennet, daß Jesus Christus ist in das Fleisch kom men, der ist nicht von Gott. Und das ist der Geist des Wi: derchrists, von welchem ihr habt gehöret, daß er kommen werde, und ist jekt schon in der Welt; und 2 Brief V. 7: Denn viele Verführer sind in die Welt gekommen, die nicht bekennen Jesum Christum, daß er in das Fleisch gekommen ist. Dieser ist der Verführer und der Widerchrist.

3. Von den Zeugnissen für Jesum Christum, den König des Himmelreichs.

Alles, was der Erlöser selbst und nach ihm seine Apostel, über seine Person,Würde und die Absichten seines Kommens in die Welt gelehrt haben, ist durch viele und mannigfache Zeugnisse bestätigt worden; nicht als ob die Wahrhaftigkeit Jesu solcher Zeugnisse bedurft hätte, aber für die Menschen waren fie erforderlich, um sie zum Glauben geneigt zu machen. Denn wenn alle Seligkeit von dem Glauben und der Glaubensge meinschaft mit Jesu abhängig ist, und wenn die äußere, per: fönliche Erscheinung Jesu, seine Knechtsgestalt, den nicht in ihm erkennen ließ, der er wahrhaftig war, Gottes Sohn und der Welt Heiland: so waren Zeugnisse nöthig, durch die sol cher Glaube erweckt und die menschlichen Herzen angereizt wur den, sich an Jesum anzuschließen; um also Jesu und seinem mündlichen Zeugnisse desto mehr Eingang zu verschaffen und dadurch alle, welche von ihm hören würden, zum Glauben an ihn hinzuführen, sind diese Zeugnisse gegeben worden, deren Beachtung heilige Christenpflicht ist, weil wir dadurch gewissen Grund erfahren der Lehre, darin wir unterwiesen sind. Diese Zeugnisse sind nun folgende: Zeugnisse aus der unsichtbaren Welt, das Zeugniß Jóhannis, das Zeugniß der Wunder Jesu, das seines Wandels und seiner Schicksale, das Zeugniß des heiligen Geistes und das, welches in den Wundern der Apos stel Jesu lag.

Von den Zeugnissen aus der unsichtbaren Welt.

Es hatten alle diese Zeugnisse zunächst den Zweck, darauf hinzuweisen und die Ueberzeugung zu begründen, der Sohn der Jungfrau Maria werde der verheißne Messias sein; es wurde also durch dieselben Aufmerksamkeit auf dies Kind er regt, und das Außerordentliche derselben fand gewiß späterhin um so mehr Glauben, als so viele andere Zeugnisse noch hin zukamen, welche dasselbe von Jesu aussagten, was in diesen schon weissagend verkündet war. Das erste dieser Zeugnisse empfing der Priester Zacharias, als ihm der Engel die Geburt seines Sohnes und die Bestimmung desselben, dem Messias

voranzugehen, bekahnt machte, hierdurch wurde doch die Hoffs nung angeregt, daß jeßt die Zeit der Erfüllung früherer Vers kündigungen gekommen sei, und nun bald der Erwartete er: scheinen werde. Bestimmter schon ist das Zeugniß, welches Maria empfing, Luf. 1, 30-32. 34. Daß die früheren Ver: heißungen Gottes an ihrem Sohne erfüllt werden sollten, und daß derselbe auch Gottes Sohn und König eines ewigen Reiz ches sein sollte, das waren die ihr gegebenen Enthüllungen. Ein åhnliches Zeugniß, ebenfalls durch einen Engel, empfing Jo: seph Matth: 1, 19-21. Die heilige Elisabeth begrüßte die Maria, als dieselbe sie besuchte, mit den Worten: Woher kommt mir das, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? voll des heiligen Geistes weiß sie also, daß das Kindlein der Maria der Herr aller Herren sein werde. Diese Zeugnisse waren sämmtlich noch Verheißungen, das erste aber, welches von der wirklich erfolgten Geburt des Heilandes, redet, empfingen die Hirten durch den Dienst der Engel, Luk. 2, 10. 11. 13. 14; daß dies Kindlein der Maria der Heiland der ganzen Welt sein, daß er Friede stiften werde, davon wurden diese Hirten in Kenntniß geseßt. Durch einen wunderbaren Stern empfin gen die Weisen im Morgenlande, auf außerordentliche Weise, die fröhliche Kunde, daß der König der Juden geboren sei, und sie machten sich auf, den Neugebornen in Jerusalem zu suchen, den sie in Bethlehem fanden, und sie bewiesen ihm durch Geschenke und Anbetung ihre Ehrfurcht und Liebe. Noch auf an dere Weise, durch den heiligen Geist, empfing der fromme Greis Simeon, der lange schon auf den Trost Israels, auf den war: tete, der über Israel Heil und Segen bringen sollte, Zeugniß, daß das Kind der Maria der verheißne Heiland sei. Wie oft mogte er schon im Tempel der Darstellung erstgeborner Söhne. vor dem Herrn beigewohnt haben, als jeht aber Maria mit ihrem Kindlein erschien, das Fleisch und Blut hatte wie alle andere Kinder, und im Aeußern durch nichts sich unterschied, da nahm er dasselbe auf seine Arme, und erleuchtet vom hei ligen Geiste, der in ihm war, und von dem er die Zusage em: pfangen hatte, er solle den Tod nicht eher sehen, als bis er zuvor den Christ des Herrn gesehen hätte, erkannte er in dies sem Kinde jenen verheißnen Trost Israels und lobete Gott, Luf. 2, 29-32. Wenn nun, wie von den Hirten ausdrück;

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