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ders, die Sünde abzuleugnen, aus Unrecht Recht, aus Finster: niß Licht zu machen, mißglücken, das Bewußtsein seines Fehl tritts und seiner Strafwürdigkeit bleibt ihm. Adam sprach V. 12: Das Weib, das du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baume, und ich aß; V. 13: Da sprach Gott der Herr zu dem Weibe: Warum hast du das gethan? Das Weib sprach: Die Schlange betrog mich also. Zu quålend ist die Furcht vor der Strafe, zu niederbeugend das Gefühl der Schuld, als daß der Sünder, selbst wenn er den Fehltritt eingestehen muß, nicht doch versuchen sollte, wenigstens die Schuld von sich auf andre abzuwålzen, um nur nicht als strafbar zu erscheinen. Das versuchten denn beide, Adam und sein Weib; statt um Verges bung zu bitten, und bei dem Eingeståndniß der Verschuldung und Strafwürdigkeit Erlassung der Strafe nachzusuchen, sucht Adam seine Unschuld zu erweisen, indem er alle Schuld auf die vom Weibe an ihn gerichtete Versuchung schiebt; ohne Reue, sogar mit Trok sagt er: Das Weib, das Du mir zus gesellt hast, gab mir; und so wälzt er, zunächst freilich auf das Weib, eigentlich aber auf Gott, den Heiligen, die Schuld seiz ner Sünde zurück, und will ihn zum Urheber der Sünde da durch machen, daß er das Weib ihm gegeben habe. Größe: rer Frevel kann nicht gedacht werden, als dieser, den heiligen Gott selbst zum Urheber der Sünde zu machen, das ist die rechte Gotteslåsterung; dahin ist es mit dem Menschen gekom: men, rasch schreitet er fort auf dem Wege der Sünde, immer. troßiger wird sein Herz, und immer verschloßner, und immer frecher. Eben so will auch das Weib unschuldig sein, und mißt alle Schuld der Schlange bei. Es folgt jeht zunächst die An kündigung der Strafe für den Verführer, und da er unter dem Bilde der Schlange vorgestellt war, so ist dem gemäß auch der Fluch über ihn ausgesprochen in den Worten V. 14: Gott der Herr sprach zu der Schlange: Weil du solches gethan hast, seist du verflucht vor allem Vich, und vor allen Thieren auf dem Felde; auf deinem Bauch sollst du gehen und Erde essen dein Lebelang. Dann findet sich V. 15. die Verheißung der zukünftigen Gnade an die Menschen, von der weiter unten ausführ: lich die Rede sein wird, und hierauf V. 16. ff. die weitere Ankündigung der göttlichen Strafe für die begangene Sünde. War Schamgefühl und Furcht vor Gott die nächste traurige

beiden nächsten unmittelbaren Folgen der Uebertretung, die uns in der Geschichte des Sündenfalls kenntlich gemacht werden, und sie finden sich noch überall und immer bei der Sünde, wenn das Herz es noch nicht zur Fertigkeit im Sündigen ge bracht hat, zum Laster noch nicht fortgeschritten ist. Dieses Schamgefühl, das die Augen nicht aufzuschlagen wagt und den fremden Blick nicht ertragen kann, und diese gerechte Besorgs niß, Furcht vor Gott sind sie nicht schon höchst unselige Gefühle, gehören sie nicht schon mit zur Erfüllung jener gött lichen Drohung: Ihr werdet des Todes sterben? Mit ihrer Unschuld, mit ihrer ursprünglichen Heiligkeit und Gerechtig keit verloren die ersten Eltern zugleich ihre Seligkeit, und was ren jeht unheilig und unselig, schmeckten schon den Tod, den die Sünde ihnen bereitet, in den sie selbst sich gestürzt, den des Teufels Neid und List ihnen zugefügt hatte; ganz entge gengesetzt war also der Erfolg der Sünde jener Verheißung, die der Verführer ihnen gegeben hatte. Vergebens suchen sich Adam und Eva der Rechenschaft vor Gott zu entziehen, es heißt weiter V. 9-11: Und Gott der Herr rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? Und er sprach: Ich hörte deine Stimme im Garten, und fürchtete mich, denn ich bin nackend, darum versteckte ich mich. Und er sprach: Wer hat dirs ge: sagt, daß du nackend bist? Hast du nicht gegessen von dem Baume, davon ich dir gebot, du solltest nicht davon essen? Hier offenbart sich nun noch mehr die verderbliche Macht der Sünde über das menschliche Herz, in sich selbst böse, kann sie nur Böses hervorbringen; wie das Samenkorn, so die von ihm erzeugte Pflanze, nicht genug, daß die Sünde den Menschen elend macht, jede sündliche That wird in ihm wiederum Keim zu neuen Vergehungen; so zeigt es sich hier; ich bin nackend, sagt Adam, darum fürchtete ich mich und sucht durch eine Lüge das begangene Unrecht zu verhüllen; so schnell folgt auf die erste Sünde die zweite, durch Unrecht soll Unrecht verdeckt werden; allein vor Gott, dem Allwissenden, kann die Lüge nichts verbergen, und da Adam sich nicht zum Geständniß seiner Schuld entschließen kann, weil das nur da geschieht, wo man Verzeihung zu finden hofft so sagt es ihm Gott ins An: gesicht, daß er gesündigt habe; ja die unerkannten Sünden stellt Gott ins Licht vor seinem Angesicht. Alle Versuche des Sün

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ders, die Sünde abzuleugnen, aus Unrecht Recht, aus Finster: niß Licht zu machen, mißglücken, das Bewußtsein seines Fehl tritts und seiner Strafwürdigkeit bleibt ihm. Adam sprach V. 12: Das Weib, das du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baume, und ich aß; V. 13: Da sprach Gott der Herr zu dem Weibe: Warum hast du das gethan? Das Weib sprach: Die Schlange betrog mich also. Zu quâlend ist die Furcht vor der Strafe, zu niederbeugend das Gefühl der Schuld, als daß der Sünder, selbst wenn er den Fehltritt eingestehen muß, nicht doch versuchen sollte, wenigstens die Schuld von sich auf andre abzuwälzen, um nur nicht als strafbar zu erscheinen. Das versuchten denn beide, Adam und sein Weib; statt um Verges bung zu bitten, und bei dem Eingeständniß der Verschuldung und Strafwürdigkeit Erlassung der Strafe nachzusuchen, sucht Adam seine Unschuld zu erweisen, indem er alle Schuld auf die vom Weibe an ihn gerichtete Versuchung schiebt; ohne Reue, sogar mit Trok sagt er: Das Weib, das Du mir zu gesellt hast, gab mir; und so wålzt er, zunächst freilich auf das Weib, eigentlich aber auf Gott, den Heiligen, die Schuld sei: ner Sünde zurück, und will ihn zum Urheber der Sünde da durch machen, daß er das Weib ihm gegeben habe. Größe: rer Frevel kann nicht gedacht werden, als dieser, den heiligen Gott selbst zum Urheber der Sünde zu machen, das ist die rechte Gotteslåsterung; dahin ist es mit dem Menschen gekom: men, rasch schreitet er fort auf dem Wege der Sünde, immer. trokiger wird sein Herz, und immer verschloßner, und immer frecher. Eben so will auch das Weib unschuldig sein, und mißt alle Schuld der Schlange bei. Es folgt jezt zunächst die An2 kündigung der Strafe für den Verführer, und da er unter dem Bilde der Schlange vorgestellt war, so ist dem gemäß auch der Fluch über ihn ausgesprochen in den Worten V. 14: Gott der Herr sprach zu der Schlange: Weil du solches gethan hast, seist du verflucht vor allem Vieh, und vor allen Thieren auf dem Felde; auf deinem Bauch sollst du gehen und Erde essen dein Lebelang. Dann findet sich V. 15. die Verheißung der zukünf; tigen Gnade an die Menschen, von der weiter unten "ausführ: lich die Rede sein wird, und hierauf V. 16. ff. die weitere Ankündigung der göttlichen Strafe für die begangene Sünde. War Schamgefühl und Furcht vor Gott die nächste traurige

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Folge der Sünde gewesen, so lernen wir nun die entfernteren Folgen derselben kennen, welche sich über das ganze Leben der ersten Eltern ausbreiten. Ungeachtet der Entschuldigung, auf welche der Herr gar keine Rücksicht nimmt, heißt es zum 1 Weibe V. 16: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger bist, du sollt mit Schmerzen Kinder gebähren, und dein Wille soll deinem Manne unterworfen sein, und er soll dein Herr sein; und zu Adam sprach der Herr V. 17: Die: weil du hast gehorchet der Stimme deines Weibes. und geges sen von dem Baume, davon ich dir gebot, und sprach, du sollst nicht davon essen: Verflucht sei der Acker um deinetwillen, mit Kummer sollst du dich darauf nåhren, dein Lebelang: V. 18. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und sollst das Kraut auf dem Felde essen; V. 20. Im Schweiß deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis daß du wieder zur Erde werdest, Davon du genommen bist, denn du bist Erde und sollst zur Erde Allerlei Schmerzen und Krankheiten, Kampf mit der feindseligen Natur, die saure Mühe der anstrengenden Ar beit, endlich die gänzliche Auflösung des irdischen Lebens durch den Tod, das wird in diesen Worten als göttliches Strafges richt über die Sünde bezeichnet. Und damit der Mensch nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens, und esse und lebe ewiglich, so ließ ihn Gott der Herr aus dem Garten Eden, daß er das Feld bauete, davon er genommen ist; und trieb Adam aus, und lagerte vor den Gar ten Eden den Cherubim mit einem bloßen hauenden Schwert, zu bewahren den Weg zum Baume des Lebens, V. 22-24; so ist Austreibung aus dem Paradiese ebenfalls eine Folge des Sündenfalls. Noch jetzt findet es sich so bei der Sünde und im Bewußtsein des Sünders, er kann nicht anders, er muß alles Schmerzliche, Traurige, Unglückliche, was ihm begegnet, mit der von ihm begangenen Sünde in Verbindung bringen, in dieser sieht er den Grund jener Folgen, in seinen Leiden eine Wirkung seiner Sünde dadurch werden ihm solche traurige Be: gebenheiten zu einer Strafe; sie sind es auch wirklich für das schuldbewußte Herz, aber sind wir durch den Glauben an Christum der Erlösung theilhaftig geworden, so sehen wir dann in eben denselben Leiden und Uebeln eine heilsame Zucht des himmli: schen Vaters zu unserm Besten. Rückkehr in jenen, ursprüng

lichen Zustand war bei der vorhandenen Gemüthsverfassung der Menschen durchaus unmöglich, ein Cherub wehrte den Eins gang in das verlorne Paradies, aber durch die von Christo uns erworbene Erlösung können wir der himmlischen Seligkeit und der seligen Gemeinschaft mit Gott wieder theilhaftig werden, so wir anders Christo durch den Glauben angehören und erneuert werden zu rechtschaffner Gerechtigkeit und Heiligkeit. Ihr wer det des Todes sterben, hatte Gott gesagt, in ein unübersehbares Elend werdet ihr euch stürzen, und das war geschehen; Scham, Furcht, Leiden, Kampf mit der Natur, endlich auch der leib: liche Tod, das ist zusammengenommen der Tod, dessen die Men: schen starben, daher sagt Paulus Rom. 6, 23: Der Tod ist der Sünden Sold, aber die Gabe Gottes ist das ewige Leben in Christo Jesu unserm Herrn; und Cap. 5, 12. bezeichnet er ebenfalls den Tod als Folge der Sünde, indem es heißt: Der Tod ist durch die Sünde in die Welt gekommen, und ist zu allen Menschen hindurchgedrungen, dieweil sie alle gesündigt haben. Die Sünde selbst, als Abfall von Gott, dem Urquell alles Lebens und aller Seligkeit, ist ein Tod, ist der geistliche Tod, und sündigen heißt daher so viel wie geistlich sterben; alle ihre Folgen zusammengenommen, den leiblichen oder natür lichen Tod mit eingeschlossen, heißen in der heil. Schrift ebenfalls Tod. Es ist durchgängige Lehre der heil. Schrift, daß der Mensch in seinem ursprünglichen Zustande dem natürlichen Tode nicht unterworfen war, und am Beispiele Henochs, den Gott hinwegnahm 1 Mose 5, 24; am Beispiele des Elias, der gen Himmel fuhr, so wie aus dem, was der Apostel Paulus 1 Kor. 15, 51. von denen sagt, welche die Wiederkunft Christi erleben werden, läßt sich ahnen, daß Gott ohne Sün denfall die Menschen aus diesem zeitlichen Leben auf andere Weise als durch den leiblichen Tod in das ewige Leben würde verseht haben. Wir können uns dies, was die Offenbarung sagt, als möglich denken, es streitet weder mit der göttlichen Allmacht, noch ist es unsrer menschlichen Natur zuwider, und eben deshalb müssen wir desto eher die Belehrung gläubig an nehmen, daß der natürliche Tod erst Folge der Sünde und der Zerrüttung war, die durch sie in die menschliche Natur nach Leib und Seele eindrang. So sehen wir denn in der geschicht: lichen Darstellung, welche uns die heil. Schrift von der That:

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