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schengeschlecht fiel, und Christus, durch den es wieder herge - stellt werden soll, einander gegenüber und entwickelt an jenem die traurigen Folgen des Falles, an diesem, die herrlichen Früchte und außerordentlichen und allgemeinen Wirkungen der Erld: sung. Es kommt bei dieser höchst wichtigen Stelle und der in ihr enthaltenen folgereichen Vergleichung vornämlich auf folgende Punkte an: 1) V. 12. Durch einen Menschen ist die Sünde über das nach Gottes Bilde geschaffene Menschen: geschlecht gekommen, und hat sich mit ihren traurigen Folgen, dem Tode, von dem Einen Adam aus über alle verbreitet, in: dem alle nicht nur einen Sündenhang von ihm erbtén, sondern selber auch, diesem Hange nachgebend, thåtlich fündigten, und so mit Recht der Sündenstrafe unterworfen wurden. Durch 2. 13. 14. wird der obige Gedanke von der allgemeinen Ver: breitung der Sünde über alle, aus der Erfahrungswahrheit er: läutert und erwiesen, daß alle sterben, und der Apostel will sagen: Ehe noch das mosaische Gesetz gegeben wurde, durch welches das Sündengefühl aufs Neue geschärft ward, war auch schon Sünde bei allen, die von Adam bis Moses lebten, nur pflegt man die Sünde als Sünde, ohne ein deutlich hingestell: tes Gesek, nicht in dem Maße, wie bei einem solchen, zu ers kennen und zu fühlen; daß aber wirklich ohne Ausnahme das ganze von Adam herstammende Geschlecht sündlich war, läßt sich daraus erkennen, daß alle starben, die Sündenstrafe er: fuhren, welches nicht geschehen sein würde, wenn sie sún denrein gewesen waren; alle waren also Sünder, denn wenn sie auch nicht ein ihnen so ausdrücklich gegebenes Gefeß übers traten, wie Adam 1 Mose 2, 16. 17., so verleßten doch alle das ihnen ins Herz geschriebene Gesetz, Róm. 2, 14. 15. 2) Adam ist ein Bild des, der zukünftig war, Christi, hatte der Apostel V. 14. gesagt; nun führt er diese Vergleichung zwischen Adam und Christus aus V. 15. Beide sind sich darin gleich, daß von beiden große Wirkungen ausgehen auf die, welche mit ihnen irgendwie in Verbindung und Gemeinschaft stehen; Adam ist wie Christus Haupt und Anführer eines ganz zen Geschlechts, nur mit dem Unterschiede, daß die von Christo ausgehende Gnade mächtiger und reicher wirkt, als die von Adam ausgehende Sünde. 3) V. 16. Höchst verschieden ist Adams Einfluß, von dem des Erlösers dadurch, daß Adams

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Fall ein heiliges und seliges Geschlecht in Sünde und Tod stürzte, gewiß ein sehr mächtiger, überaus wirksamer, aber ver: derblicher Einfluß; entgegengesetter Natur und noch viel wirk; samer ist Christi Einfluß, er fand ein tief versunkenes Geschlecht vor sich und die Sünde allgemein herrschend; durch seinen Tod ward nicht nur für alle Vergebung erworben und somit die Schuld der Sünde getilgt, die Größe der göttlichen Gnade zeigt sich besonders auch dadurch kräftig, daß die Gewalt und Herrschaft der Sünde gebrochen wurde, denn die Gabe, d. h. das Begnadigungsurtheil um Christi willen wirkt sowohl Recht: fertigung wie auch Heiligung. Der Sinn von V. 17. ist, daß die, welche der Erlösung theilhaftig werden, ebensowohl wie Gerechtigkeit vor Gott, V. 16., auch Seligkeit durch Je: sum Christum erlangen, sie werden je långer je mehr frei von dem einst sie beherrschenden Tode (Unseligkeit), bis sie künftig einmal ganz vom Tode erlöst, in einem vollkommen seligen Zu stande Leben) wie Könige herrschen werden. Indem der Apo: stel sagt, daß diejenigen unaussprechlich selig sein werden, welche die Fülle der Gnade und Gabe empfangen, so lehrt dies offens bar, daß es möglich sei, sie nicht zu empfangen. Nun ist frei: lich, was Christus erworben hat, ohne Ausnahme und Unters schied für alle Sünder vorhanden, allein es kommt darauf an, daß man es annehme, wenn man es genießen will, und dies Annehmen geschieht durch den Glauben, und ohne Glauben ist es unmöglich, Gnade zu schmecken. So wie nun Gott die leiblichen Sinne schenkt, damit wir seine leiblichen Wohlthaten empfangen können, so will er auch durch die Verkündigung des Wortes den Glauben uns schenken, und ladet uns zu demsel: ben ein; wollen wir jedoch nicht glauben, so bleiben wir des Genusses der Gnade und Gabe Gottes aus eigner Schuld be: raubt. Nur die erfreuen sich der Wohlthat der Erlösung, welche glauben, und sie empfangen Gerechtigkeit und Seligkeit, um Christi Erlösung also zu genießen, muß man durch den Glauben mit ihm in Verbindung treten; und hier zeigt sich ein bedeutender Unterschied der Verbindung mit Christus und Adam; mit diesem stehen wir von Natur, durch leibliche Ge burt, in Gemeinschaft, mit jenem nicht also, sondern durch die Wiedergeburt, deren Anfangspunkt der Glaube ist; durch Adam werden wir Sünder und unselig, durch Christus können wir

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gerecht und selig werden. Indem nun Gott eine allgemeine Heilsanstalt durch seinen Sohn gegründet hat, die noch dazu mit größeren Kräften auf die Sünder wirkt, als das natürliche in ihnen vorhandne Verderben: so gehen durch eigne Schuld alle die verloren, welche die göttliche Hülfe in dem Erlösungswerke verachten und verschmåhen. Sind wir also auch durch. Adams Sündenfall, ohne Verschuldung, Sünder geworden, so geschieht es doch nicht ohne Verschuldung, wenn wir Sünder bleiben und unter der Verdammniß, und so ist Gott ganz bes sonders durch das herrliche und gnadenvolle Erlösungswerk gez rechtfertigt bei der Zulassung der Sünde, denn diese Gnade ist so groß, daß der Zustand der geretteten Sünder ein unendlich viel seligerer ist als Adams vor dem Fall, indem die Erfah rung der Größe der göttlichen Barmherzigkeit, welche aus dem allertiefsten Elende gerettet hat, mit den seligen Gefühlen dankbarer Liebe die Geretteten erfüllt. Vers 18. 19. hebt der Apostel nochmals die Aehnlichkeit zwischen Adam und Christus hervor, daß beide einen ganz allgemeinen Einfluß auf das ganze Menschengeschlecht haben, jener zur Verdammniß und zur Forts pflanzung der Sünde, dieser zur Rechtfertigung und daß die Sünder gerecht, unstråflich, heilig werden. Dann erläutert er 2. 20. 21, das Verhältniß der ganzen Gesetzesperiode zu der der Gnade; durch das göttliche Gesetz wurde der verderbte, fluchwürdige, verlorne Zustand des menschlichen Geschlechts ins hellste Licht gestellt, und damit die Größe der Gnade Gottes um so mehr verherrlicht, welche die Sünder aus diesem Ver: derben rettet, denn wenn auch die Sünde den Menschen bes siegte, so hat die Gnade hinwiederum die Sünde besiegt, und sich somit als noch gewaltiger erwiesen, denn es ist ein Gna denreich gegründet, in welchem ewiges Leben den geretteten Sündern durch Jesum Christum, vermittelst der ihnen erwor: benen und geschenkten Gerechtigkeit, gegeben wird.

Außer der Wiederherstellung der menschlichen Natur, in der Person Jesu Christi, zu ihrer Vollkommenheit, wodurch er allein unser Vorbild ist, und außer der durch das Opfer seines Todes bewirkten Erlösung gibt die heilige Schrift uns noch einen dritten Endzweck seines Todes an, der aufs Genaueste mit dem zweiten zusammenhångt, und das ist die Sammlung einer heiligen, Jesu Chrifto angehörigen Gemeinde. In dieser

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Beziehung heißt es Joh. 11, 51. 52: Denn Jesus sollte ster: ben für das (jüdische) Volk, und nicht für das Volk alleine, sondern daß er die Kinder Gottes, die zerstreut waren, zusams menbrachte. Aus allen Völkern sich ein Volk des Eigenthums zu sammeln, das sollte durch Jesu Tod erreicht werden, und dieser war dazu allerdings das allerwirksamste Mittel, denn wer nur immerhin Jesu Leiden und Tod im Glauben recht verste: hen lernte, wer nur immerhin dem Worte der fröhlichen Bot schaft von der durch Jesu Tod für alle Sünder erworbenen Begnadigung, Gerechtigkeit und ewigen Seligkeit Glauben beis maß, und gläubig dies Verdienst Christi sich aneignete: der mußte dadurch zu einer heiligen Liebe, zu herzlicher Dankbar: keit und zu einer unerschütterlichen Anhänglichkeit an seinen Erlöser gestimmt und hingeführt werden, und so wurde diesem wirklich eine Gemeinde gesammelt, die ihm in Glauben und Liebe angehört, aber freilich wäre das ohne die auf den Tod Jesu erfolgte Auferstehung nicht möglich gewesen. Immer aber wird der gläubige Christ, wenn er auf sein Herz achtet, finden, daß es vorzugsweise der Tod Jesu ist, welcher ihn rührt und mit Liebe und Treue gegen den Herrn erfüllt; jedoch darf kei: neswegs eine oder die andere Begebenheit, die sich mit unserm Heilande zugetragen, hat, vereinzelt und außer ihrem Zusam menhange mit den übrigen betrachtet werden. Von dieser Ers werbung der Gemeinde durch Christi Tod redet auch Paulus Apostg. 20, 28. Eph. 2, 13. Col. 1, 22.

Das Verdienst unseres Heilandes, als Herrn und Königs seiner Gemeinde, die Wohlthaten und Güter, die er in seis ner königlichen Regierung den Seinen zuflicßen läßt, wird in den folgenden Abschnitten der Gegenstand der Betrachtung sein, wo sein Gnadenreich auf Erden sowohl als ein Ganzes, wie auch in der Beziehung, was der Herr an den einzelnen Reichsgenossen thut, erwogen werden soll.

IV. Von der christlichen Kirche.

1. Begriff, Eigenschaften, Zweck und Eintheilung der christlichen Kirche.

Die christliche Kirche ist die Gesellschaft aller, Bekenner Jesu, die Gesammtheit aller derer, die an Jesum von Naza:

reth als den wahrhaftigen Sohn Gottes und Heiland der Sün der glauben, und eben dadurch mit ihm in Gemeinschaft se: hen, weswegen die Kirche auch die Gemeinde genannt und im dritten Artikel des Glaubens als die Gemeinschaft der Heili: gen bezeichnet wird. Diese Erklärung kann man von der Kirche in so fern geben, als sie ein aus vielen Genossen bestehendes Ganzes ist, richtet man aber seine Aufmerksamkeit auf den Urs sprung und Endzweck der Kirche, so muß man sagen, sie ist die Anstalt, welche Gott durch seinen Sohn Jesum Christum. zur Rettung und ewigen Beseligung der Sünder gestiftet hat, und welche durch die Wirkungen des heiligen Geistes, den Chris stus sendet, gesammelt und erhalten wird. In den Reden des Herrn wird die Kirche mit dem Ausdruck Himmelreich bezeich: net, der aber freilich eine höchst mannigfache Auffassung nicht nur zuläßt, sondern sogar fordert; denn unter demselben wird bald im weiteren Sinne die Gemeinde des Herrn-im/Himmel und auf Erden, bald im engeren Sinne vorzugsweise nur die Gnadenanstalt auf Erden, welche uns für den Himmel bilden und erziehen soll, verstanden; überall aber und immer findet sich in dem Ausdruck: Himmelreich, der Grundbegriff der Ge: meinschaft der Sünder mit Jesu, welche Gemeinschaft sowohl in seinen eigentlichen wie in seinen Gleichnißreden allseitig bes trachtet, beleuchtet und uns enthüllt wird, damit uns nichts verborgen bleibe, was irgendwie zu derselben gehört.

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Wie sich aus Apoftg. 2, 41. ff. zeigt, war die Sammlung der Kirche die unmittelbare Folge der Predigt der heiligen Apostel, nachdem sie die Gabe des heil. Geistes empfangen hatten, und deswegen_folgt auch im dritten Artikel des christlich : apo: stolischen Glaubensbekenntnisses auf die Worte: Ich glaube an den. heiligen Geist, das Bekenntniß: (ich glaube) eine heis lige, allgemeine, christliche Kirche. Es wird in der heiligen Schrift diese Anstalt und Gesellschaft mit mancherlei Bildern bezeichnet, welche in das eigenthümliche Wesen derselben tiefe Blicke thun lassen, eigentlich reden sie ́allesammt nur von den wahren Mitgliedern der Kirche, welche schon durch den Glau ben zur Lebensgemeinschaft mit dem Erlöser gelangt sind, wåh: rend man im gewöhnlichen Sprachgebrauch auch die bloßen Namenchristen als mit zur Kirche gehörig betrachtet, wenn man

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