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von ihr redet. Es wird Gal. 4, 26. die, Kirche genannt das Jerusalem, das droben ist; da Jerusalem zur Zeit des A. B. der Sitz des rechtmäßigen Gottesdienstes und der Sammel: plak aller Genossen des A. Test. war, so vergleicht der Apo stel die Kirche des N. Test. mit Jerusalem, weil fortan alle Anbetung Gottes im Geist und in der Wahrheit innerhalb der durch Christum gestifteten Anstalt sich fand; und daß die ganze Natur der Gottesverehrung anders, geistig war, in der Auf: opferung des eignen Willens bestehend, nicht in solchen Opfern wie einst bei Israel, das bezeichnet der Apostel dadurch, daß er die Kirche das Jerusalem nennt, das droben ist, das freie, frei vom Zwange des Gefeßes und dem Schattenwerk des le: vitischen Gottesdienstes. Auf ähnliche Weise wird von den Gläubigen des N. B. gesagt Hebr. 12, 22: Ihr seid gekom: men in Gemeinschaft getreten zu dem Berge Zion, zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem. Der einzelne Christ, so wie die Gesammtheit aller wird 1 Kor. 3, 16. 17. Gottes Tempel genannt; so wie der Tempel Got: tes wegen der besonderen Gegenwart des Allerhöchsten heilig war, so noch viel mehr die Gemeinde des Herrn, die durch seinen Geist geheiligt wird. Eine besonders häufig vorkoms mende Vergleichung, welche das Verhältniß der Kirche, als einer Gesammtheit, zum Herrn, so wie das gegenseitige Ver: hältniß der einzelnen Gläubigen zu einander bezeichnet, ist die, daß die Kirche der Leib Christi und er ihr Haupt `genannt wird, 1 Kor. 12, 27. 12. 13. Die Jnnigkeit der Verbins dung mit dem Herrn, wie sich jeder von ihm soll leiten und regieren lassen, und hinwiederum die Einigkeit, welche unter den Gläubigen als Gliedern eines und desselben Ganzen gefun: den werden soll, das ist das Wesentliche in diesem schönen und fruchtbaren Bilde, welches sich auch Rôm. 12, 4-6 befindet. Die genaue Verbindung aller zu einem gemeinsamen Zwecke und Ganzen wird uns noch in einem andern Bilde vorgestellt, wenn die Kirche mit einem fest begründeten und wohl verbun: denen Gebäude verglichen wird, Eph. 2, 19-22. So wie Christus hier mit dem Eckstein verglichen wird, der zwei Sei: ten miteinander verbindet und dem ganzen Gebäude erst die gehörige Festigkeit gibt, so findet sich dieser Vergleich auch Matth. 21, 42. Psalm 118, 22. und es mag in diesem Bilde

auch eine Anspielung darauf liegen, daß die Kirche des N. T. aus Juden und Heiden gesammelt wurde. Der Herr selber vergleicht die ihm zugehörige Gemeinde mit einem Gebäude, dessen Fundament die Wahrheit von der Gottheit seiner Pers fon ist, Matth. 16, 16-18. und wenn Paulus von den Glau bigen sagt, sie seien erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, so, meint er eben damit diese Lehre, welche bei aller Verkündigung des Evangelii von Seiten der Apostel zum Grunde gelegt wurde, 1 Kor. 3, 9-11. In der Offenbas rung. Cap. 21, 9. wird die Kirche die Braut und das Weib des Lammes genannt, so wie auch Paulus Eph. 5, 22-33. das eheliche Verhältniß zwischen dem Manne als dem Haupte des Weibes, und zwischen dem Weibe, die mit ihm ein Fleisch ist, als Bild der unbeschreiblich innigen und unauflöslichen Ver: bindung Christi mit seinen Gläubigen gebraucht, von der er sagt: Das Geheimniß ist groß, ich sage aber von Christo und der Gemeinde. So wie Liebe das Band der Ehe ist, so ist sie auch das Band, welches die Kirche mit dem Erlöser ver: einigt; seine sich selbst aufopfernde Liebe ist Gegenstand des Glaubens der Gemeinde und zugleich Grund ihrer Gegenliebe; ohne diesen Glauben an Christi Liebe zu uns und ohne solche Liebe zu ihm ist eine Gemeinschaft. mit dem Sohne Gottes gar nicht denkbar, denn wenn Liebe schon die Seele aller åch: ten Verbindung unter Menschen ist, so kann nur sie das Band sein, welches uns mit dem vereinigt, dem es bloß um eine gei: stige Verbindung mit uns zu unserm Heil zu thun ist. Unter uns Menschen kann durch in die Sinne fallende Liebeserweis sungen des Einen gegen den andern, selbst in dem, der anfång: lich feindselig gegen seinen Wohlthäter gesinnt war, Liebe und Dankbarkeit erzeugt werden; soll es aber zu solcher Liebe gegen den zum Himmel erhöheten Heiland und Seelenfreund kommen und dadurch eine Verbindung zwischen ihm und uns gestiftet werden, so muß in unserm Herzen der Glaube an seine Liebe vorangehen, an eine Liebe, die ihn einst in den Kreuzestod für uns gehen ließ und die ihn noch gegen uns auf dem Throne der Herrlichkeit beseelt. Sobald solcher Glaube durch das gött? liche Wort in uns gepflanzt wird, wird sich in uns der Quell dankbarer Gegenliebe ergießen; darauf weiset Paulus in seis ner Vergleichung hin, wenn er sagt V. 23: Christus ist sei:

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nes Leibes Heiland, und hat die Gemeinde geliebet und sich selbst für sie gegeben; daraus leitet er als Folgerung her, die Ge meinde müsse Christo unterthan sein, und das wird sie, sobald sie an des Heilands Liebe glaubt.

Von der Kirche wird in dem apostolischen Glaubensbe: kenntniß gesagt: Ich glaube eine heilige allgemeine christliche Kirche; hier finden sich kurz und bündig die wesentlichen Ei genschaften zusammengestellt, welche der Kirche Jesu eigenthum: lich sind; und wodurch sie sich von allen andern Religionsans stalten und Religionen unterscheidet, das wird durch nähere Beleuchtung dieser Ausdrücke klar werden. Die Kirche ist Eine, in sofern Alles in ihr mit Allem, wie bei dem organischen Ganzen des menschlichen Leibes, in dem innigsten Zusammen: hange steht, Paulus bezeichnet näher, worauf sich die Einheit der Kirche gründet, Eph. 4, 4—6; die Kirche ist ein geistiges, organisches Ganzes, ein Leib, dessen Haupt Christus ist; und so wie der menschliche Leib nur von Einem Geiste beseelt wird, so soll die Gesammtheit aller Christen von Einem Geiste, nåm:" lich vom Geiste Christi, regiert werden, denn wer Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein, gehöret ihm noch nicht an, steht noch nicht in lebendiger Gemeinschaft mit ihm, wenn er sonst auch alle äußern Gebräuche, die in der Kirche gewöhnlich sind, mitmachte; der heilige Geist, der Geist der Liebe, Sanftmuth, Demuth, Gottesfurcht, der Geist, der sich in allen christlichen Tugenden abspiegelt und ausprågt, der begründet wesentlich die Einheit der Kirche und ist das Kennzeichen, daß auch wir unsrerseits diesem großen Ganzen angehören, 1 Joh. 3, 24. und Cap. 4, 13. Für diese Einheit seiner Gläubigen mit ihm und dem Vater und untereinander hat unser Erlöser zu seinem Vater gefleht, Joh. 17, 20-23. und sie besteht darin, daß der erhöhete Gottessohn den Seinen seinen Geist wahrhaftig und wirklich mittheilt, und gleichwie der Weinstock in alle Re: ben seinen Saft ergießt, so Christus, der wahrhaftige Weins stock den Lebenssaft seines heiligen Geistes in die, so sich als Reben im Glauben an ihm befinden. Alle Gläubige stehen in wahrer Einheit durch den einen Geist, dessen sie theilhaftig ge: worden sind, und sie sind auch berufen auf einerlei Hoffnung des Berufs, 1 Petr. 1; 3-5. Alle haben dieselbe Hoffnung, hoffen dieselben Güter, dieselbe Gnade, Einen Himmel, Eine

Seligkeit, denn die Verheißungen des Herrn gehen alle an, und die verheißnen Güter sind für alle vorhanden; es kommt nur auf die Treue im Glauben an, so können alle ohne einigen Unterschied die unvergångliche Krone der Ehren und der Gerechtigkeit und des ewigen Lebens, als Kampfpreis, erlangen, Wohnung im Hause des Vaters finden, selig `und herrlich wer: den. Auch darin zeigt sich ferner die Einheit der Kirche, daß sie Einen Herrn hat, Jesum Christum; der hat alle erkauft, ist von Gott allen zum Herrn gegeben, ist der einzige Erlöser, der für alle sein Blut vergossen hat, außer ihm ist kein Heil, nur durch ihn kann man zum Vater kommen. Auf die aus der Einheit der Kirche als nothwendige Folge sich ergebende Einigkeit ihrer Genossen, weil alle nur Einen gemeinsamen Herrn und Heiland haben, macht der Apostel Paulus aufmerk: fam, indem er die aus einem fleischlichen, unerleuchteten Sinne hervorgegangenen Spaltungen der korinthischen Gemeinde rúgt, 1 Kor. 1, 10-13. und Cap. 3, 4—7. Und der Herr sel: ber redet von dieser Einheit seiner Kirche, daß nur Er ihr Oberhaupt sei, Matth. 23, 8-10. Weiter zeigt sich die Ein: heit der Kirche auch in dem Einen Glauben, den alle ihre Mit: glieder bekennen, und das ist der von Jesu gepredigte, darnach von den Aposteln bezeugte, in den heiligen Schriften niederge legte Glaube, auf welchen hingewiesen wird Philip. 1, 27. Brief Judå V. 3; also der Glaube des Evangelii, der den Heiligen übergeben ist, der Glaube an die frohe Botschaft Luk. 2, 10. 11. zusammengefaßt in folgenden Stellen: Joh. 20, 31. Apoftg. 8, 37. Róm. 10, 9. Dieser Glaube ist der wes sentlich Eine, welchen die Kirche hat. Wer diese Grundwahr: heiten leugnet, kann sich eigentlich nicht mit Recht einen Chri sten nennen; es stehen nun aber mit diesen Glaubenswahrhei ten die andern alle in dem innigsten Zusammenhange, so daß jeder Christ verpflichtet ist, nach Maßgabe der Fähigkeit und "Gelegenheit, die ihm Gott darreicht, seine Glaubensüberzeugung immer mehr zu vervollständigen und zu begründen, wozu ihm das geschriebene und mündlich verkündete Wort Gottes dienen soll, und wozu die willige Folgsamkeit gegen die schon erkannte Wahrheit eben so nöthig ist, wie das Gebet um Erleuchtung. Von dem Wachsthum des Glaubens der einzelnen Christen schreibt Paulus Eph. 4, 13-15; derselbe war Gegenstand

seiner Fürbitte Kol. 1, 9-11. und seines Dankes 2'Thess. 1, 3., siehe auch 2 Petr. 3, 18. Der Eine Glaube der Kirche ist am kürzesten, nach der Schrift, ausgesprochen in dem christlich apostolischen Glaubensbekenntniß; christlich genannt, weil es die Unterscheidungslehren hervorhebt, wodurch sich der christ: liche Glaube vom heidnischen Aberglauben (im ersten Artikel) und von dem jüdischen Unglauben (im zweiten und dritten Artikel) wesentlich unterscheidet; apostolisch heißt es, weil es die Summa von dem enthält, was die Apostel gelehrt haben, und was immerfort in der Kirche Jesu verkündet, als Bot: schaft den Sündern gebracht werden soll. Alle Glaubensbekennt: nisse gelten in der Kirche des Herrn nur so viel und so weit, als sie mit dem Worte Gottes übereinstimmen, enthielten sie etwas wider die Schrift, so könnte dies keine verbindende Kraft haben, und niemanden nöthigen, es zu glauben, weil es im Glaubensbekenntnisse steht, denn Gottes Wort allein hat richter: liches und entscheidendes Ansehn. Dennoch sind Glaubensbe: kenntnisse für einzelne kirchliche Partheien darum von Wichtig: keit, weil sie die Grundsäße enthalten, wie diese einzelne Par thei die im Worte enthaltene Wahrheit auffaßt und erklärt, durch welche Auffassungs; und Erklärungsweise sich die einzels nen Partheien von einander, rücksichtlich des Glaubens, zu uns terscheiden pflegen. Zur Einheit der Kirche rechnet der Apostel ferner, daß sie Eine Taufe hat, durch dasselbe heilige Sa crament des Bades der Wiedergeburt werden nach des Herrn Befehl alle in dieselbe aufgenommen, und erkennen fortan durch den Glauben an Jesum Christum, in Gott, dem Vater des Herrn Jesu Christi, auch ihren gemeinschaftlichen Vater, der nach Eph. 3, 14. der rechte Vater über die ganze Familie aller Gotteskinder im Himmel und auf Erden ist; mit diesem Vater über alles im Verhältniß seliger Kindschaft zu stehen, ist der lehte Punkt, den der Apostel, als zur Einheit der Kirche ge hörig, bemerklich macht.

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Heilig wird die Kirche in zwiefacher Beziehung genannt, theils weil alle ihre Mitglieder, bei rechtschaffner Buße und in lebendigem Glauben an Jesum Chriftum, durch die Gnade der Rechtfertigung und Sündenvergebung, von ihren Sünden frei geworden sind, Eph. 5, 26. 27; theils weil eben diese in täglicher Reue und Buße der Heiligung nachjagen und eines

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