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auch mit ihm auferstehen, denn die bei Christo unzertrennliche Verbindung des Todes und der Auferstehung soll sich auch bei den getauften Christen zeigen, im Sterben für die Sünden und im Auferstehen für ein heiliges Leben. Denn das weiß ja jeder Getaufte (V. 6.), daß, wie Christus den schmerzlichen Tod am Kreuze gestorben ist, auch der alte in Sünden verz derbte Mensch im schmerzlichen Tode der Selbstverleugnung sterben muß, damit der sündliche Leib, d. h. die Gesammtheit der Sünde, alle Sünde, völlig abgethan werde, so daß wir der Sünde hinfort nicht dienen. Die Taufe als Sinnbild des Begrabenwerdens und der Auferstehung erwähnt Paulus auch Kol. 2, 12., und daß das Untertauchen oder Besprengen mit Wasser in der Taufe die Reinigung der Seele von allen Sünden vorbilde, so wie Wasser den Körper von seinen Fleks ken reinigt, das zeigt deutlich Apoftg. 22, 16. Diese Reinis gung geschieht aber durch die Kraft des versöhnenden Todes Christi, seines Blutes, von welchem das Wasser Bild ist, Ofs fenbarung 1, 5. Cap. 7, 14. Nach 1 Petr. 3, 21. 22. ist die Taufe keineswegs ein äußeres Abwaschen von körperlicher Unreinigkeit, sondern vielmehr sinnbildliche Darstellung der ers lösenden Kraft und der heiligenden Gnade Jesu Christi, welche er den Seinen gibt, so auch 1 Kor. 6, 11. Die von dem Herrn eingesetzte Taufe ist als eine äußere Handlung Bild der Geistestaufe, daß wir durch die Wirkungen des heiligen Gei: stes wiedergeboren und ganz neue Menschen werden sollen, denn darauf kommt es wesentlich an, wenn wir wahre Genossen sei: nes himmlischen Reiches sein wollen, wie auch Jesus bezeugt Joh 3, 5. Weil die Wassertaufe nun Bild und Siegel der geistigen Erneuerung ist, so nennt sie Paulus deshalb ein Bad der Wiedergeburt Tit. 3, 5. Da Jesus die Taufe ausdrück lich geboten hat, so muß sie auch derjenige empfangen, der ver: mittelst des Wortes durch den Glauben die Wirkungen des Geistes erfahren und aus dem Geiste wiedergeboren ist, denn es gibt ihm dies Sacrament die theure Zusicherung, daß er dem Heilande der Welt angehört und sich seiner getrösten darf.

Nach dem Worte des Herrn: Lehret alle Völker und tau: fet sie! ging die Verkündigung der frohen Botschaft von Christo, die Predigt von der Buße und Sündenvergebung der Taufe voran, und diese wurde nur an denen vollzogen, welche das

Wort mit willigem Herzen aufgenommen hatten und gläubig geworden waren an Jesum, als den verheißnen Messias und Heiland der Welt. Da aber Jesus ausdrücklich auch von den Kindern redet Marc. 10, 13-16., da es nichts gegen sich hat, daß in den von den Aposteln getauften Familien nicht auch Kinder gewesen sein und die Taufe mit empfangen haben follten; da die Kinder, Fleisch vom Fleische geboren, wegen des in ihnen vorhandnen Verderbéns unserer Natur der erlösenden und heiligenden Gnade Jesu Chrifti allerdings ebenfalls bedür: fen: so ist schon frühe in der Kirche die Kindertaufe gewöhn lich geworden, und die Taufzeugen vertreten die Stelle des Kindes insofern, als sie in seinem Namen das Bekenntniß des christlichen Glaubens und dàs Gelübde der Treue gegen Jesum ablegen. Wenn nun auch ein in den ersten Tagen seines Le: bens, also im Zustande des noch nicht erwachten Bewußtseins getauftes Kind nicht als ein Gläubiger angesehen werden kann, so empfångt es doch die Gnade der Aufnahme in die Kirche, Anrecht an der Kindschaft, und späterhin, wozu Eltern und Taufzeugen sich verpflichten, indem sie es zur Taufe darbrin: gen, christliche Unterweisung, so daß es von der frühesten Zeit an unter dem beseligenden Einflusse des heiligen Geistes steht, der in alle Wahrheit leitet. Durch die Kindertaufe ist ganz natürlich die Bestätigung des Taufbundes von Seiten des Kindes nöthig geworden, und es ist die Confirmation in so fern als Ergänzung und Vervollständigung der Kindertaufe anzuse: hen, als der junge Christ selbst das Bekenntniß seines Glau bens ablegt und die Gelübde der Treue gegen seinen Heiland bestätigt. Wenn aber die Segnungen des Sacramentes der Taufe uns wirklich zu Theil werden sollen, so ist unsrerseits der Glaube nöthig, die Gesinnung, welche sich zuversichtlich an Gottes freie Gnade in Christo hålt, seine Verheißungen und Zusagen als wahrhaftig annimmt, seinen Forderungen sich un: terwirft; ohne solchen lebendigen Glauben und die durch ihn bestehende geistige Lebensgemeinschaft mit dem Erlöser hilft uns die Taufe nichts; denn da der Erlöser ausdrücklich sagt: Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig, wer aber nicht glaubet, der wird verdammet! so wird durch dies Wort die Taufgnade, bei jedem der glauben kann, an den Glauben ge knüpft; und wer die durch die Taufe ihm zu Theil gewordene

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Aufnahme in den Schooß der christlichen Kirche nicht dazu be nußt, daß er zum Glauben gelange, der kann ungeachtet der Taufe verloren gehen. Die Taufe selbst aber ist als Gnaden: mittel auch geeignet, den Glauben zu erzeugen, daß sich der Sünder, kraft der ihm von dem Sohne Gottes gegebenen Zus sicherung seiner Gnade, als ein Eigenthum Jesu Christi an sieht und von dieser Ueberzeugung aus immer mehr zum leben: digen Glauben kommt. Es ist traurig, daß die in der Taufe uns geschenkte Gnade, und der Bund, in welchem wir mit dem Herrn der Kirche stehen, von so vielen Christen gering: geschäßt, und so durch ihre eigne Schuld die Kraft des Sa cramentes geschwächt wird, davor sollte uns die Beherzigung des Wortes des heiligen Apostels Johannes fchüßen 1 Brief 3, 1-3.

Vom Sacrament des heiligen Abendmahls.

Die Taufe ist für den Sünder Zeichen und Sinnbild seis nes ersten Eintritts in die Lebensgemeinschaft mit dem Erlöser, erste Aneignung der von ihm erworbenen Sündenvergebung `und aller andern mit ihr verbundenen geistlichen Güter, und das heil. Abendmahl soll nach dem Willen seines Stifters die feierliche Handlung sein, welche sinnbildlich das Bleiben in dies ser Gemeinschaft mit ihm und die fortgesette, stets sich er: neuernde Aneignung und Theilnahme an diesen Gûtern darstellt. Daher konnte die Taufe, als Aufnahme in die christliche Kirche, auch nur einmal empfangen, das Abendmahl sollte aber seiner Natur nach wiederholt werden, denn das im Innern des menschlichen Gemüthes erwachte Leben bedarf eben sowohl der Stárkung und Anregung wie das natürliche Leben, und da dies durch Speise erhalten wird, so wählte der Herr den Genuß leiblicher Speise als Sinnbild für die Geistesnahrung und Gei: stesstärkung, die er den Seinen im Abendmahl will zufließen lassen. Es wird dieses Sacramentes im N. Test. unter ver: schiedenen Namen gedacht, indem es auch Nachtmahl, Tisch des Herrn, Gemeinschaft des Leibes und Blutes Christi (Com: munio) und das Brotbrechen heißt. Die drei ersten Evange lien und Paulus 1 Kor. 11. berichten uns das Geschichtliche über die Einsetzung des heiligen Abendmahls. Da sich der

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Herr, im Begriff seinem Tode entgegen zu gehen, zum leßten Dahle mit seinen lieben Jüngern versammelt hatte, und da dasselbe überdies ein Passahmahl, das Stiftungs- und Bun: desmahl des A. Test. war, so mußte es ganz besonders wich: tig und bedeutungsvoll erscheinen, und das wurde es auch, so: wohl durch die Fußwaschung, wie durch die liebevollen und zärtlichen Trostreden des scheidenden Erlösers, wie auch durch seine herrlichen Verheißungen, durch die Einseßung des heili: gen Abendmahls und endlich durch jenes hohepriesterliche Ge: bet Jesu Christi Joh. 17., mit dem er sein bisher geführtes Lehramt in Fürbitte für alle die Seinen beschloß. Das jüdische Passah folgte allemal auf eine gemeinsame Mahlzeit der Haus: genossen; und der Hausvater, indem er Brot und Wein unter die Gäste austheilte, dankte Gott theils für die Gaben der Natur, die das irdische Leben erhalten, theils und ganz inson: derheit für die Errettung seines Volkes aus dem Hoche irdis scher Knechtschaft in Egypten; der Kelch mit Wein, über wel: chen das Dankgebet ausgesprochen wurde, hieß der Kelch der Danksagung, und daher rührt auch der Name, den das Abend mahl in der ersten Zeit der christlichen Kirche führte, nämlich Eucharistie (Danksagung). Weil nun die Einsehung des Abend: mahls nach einer gemeinsamen Mahlzeit erfolgte, so entstand daraus die in den ersten Jahrhunderten der Kirche sich vor: findende Sitte, gemeinschaftliche Mahlzeiten anzustellen, bei des nen die Reicheren durch Liebesgaben ihre årmeren Mitbrüder speisten, und den Beschluß machte die Feier des Sacramentes; solche Mahlzeiten, Agapen, Liebesmåhler genannt, finden sich schon 1 Kor. 11, 20. ff. erwähnt, und unter dem Ausdruck: Brotbrechen Apoftg. 2, 46. sind sie ebenfalls gemeint. Sie sollten die innige Verbindung der Gläubigen mit dem Herrn und ihre brüderliche Gemeinschaft, als engverbundene Glieder eines Leibes, deffen Haupt Christus ist, darstellen, und wurden täglich in der Gemeinde zu Jerusalem gefeiert. Die Bedeu: tung des Passahmahles wurde von dem Herrn im Abendmahle vergeistigt, so daß es die höhere und befeligendere Erlösung von Schuld und Strafe der Sünde, kraft seines Todes, darstellte, und auch die innige Lebensgemeinschaft mit ihm vermittelst des Genusses der irdischen Nahrungsmittel, die er zu Bildern und Zeichen seines Fleisches und Blutes weihte. Zweck, Bedeu:

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tung und Feier des heiligen Abendmahls ergibt sich am besten aus der Betrachtung der Einsetzungsworte und der Belehruns gen des Apostels Paulus.

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Da sie aber aßen, heißt es Matth. 26, 26-28., nahm Jesus, - als Hausvater unter seinen Jüngern, nach: dem die Feier des jüdischen Passah schon vollendet war, und er nun im Sinne hatte, etwas Neues für seine Gemeinde zu stiften das Brot, das dünne, ungesåuerte Brot, dankte, sprach ein Dank: oder Weihgebet darüber aus, um die irdische Speise und ihren Genuß zu heiligen, so wie noch jeßt die irdis schen Nahrungsmittel geweiht werden, indem das Gebet des Herrn und die Einsehungsworte darüber ausgesprochen werden, und brachs, zum Sinnbilde, wie nun bald sein Leib gebrochen (Joh. 2, 19: Brechet diesen Tempel meines Leibes) und er sein Leben dahingeben werde, und gabs den Jún: gern und sprach: Nehmet, esset: das ist mein Leib; so verordnete er für alle Zeiten seiner Kirche und für alle feine Gläubigen, daß das irdische Brot ihnen sein sollte sein Leib, welchen er zur Erlösung in den Tod dahingab. Und (V. 27.) er nahm den Kelch, und dankte, und gab ihnen den, und sprach: Trinket alle daraus; V. 28. das ist mein Blut des Neuen Testamentes, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. Wie mit dem Brote, so that der Herr auch mit dem Weine, und ord: nete ihn zum sichtbaren Darstellungsmittel seines Blutes, sei: nes blutigen Kreuzestodes, den er zur Errichtung eines neuen Bundes, eines neuen Verhältnisses der an ihn Glaubenden zu Gott duldete, und es war sein gnådiger Wille, daß alle, welche diese sichtbaren Zeichen des Brotes und Weines gendssen, im Glauben an sein Wort, er sterbe zur Erlösung der Sün der ihrer Theilnahme an der durch ihn erworbenen Sun: denvergebung sich versichert hielten, und überzeugt wåren, daß er auf geistige Weise, wie bei der Stiftung des Abendmahls sinnlich und sichtbar, mit seinen Gnadenwirkungen stets allen Abendmahlsgenossen gegenwärtig sein und ihnen Gnade, Sün denvergebung und ewiges Leben schenken werde, so daß sie eben so gewiß wie der irdischen Speise zur Stärkung des naturlis chen Lebens, also auch seiner himmlischen und geistigen Gnas dengaben und seines kräftigen Einflusses zur Stärkung ihres

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