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Neue ihre Erfüllung, wie auch folgende Weissagungen 1 Tim. 4, 1-3; 2 Tim. 3, 1-8. Cap. 4, 3. 4.

Es werden aber nicht blos im Allgemeinen mancherlei Irr lehrer vorher verkündet, es wird insonderheit auch aufs Be: stimmteste von dem Auftreten Eines Menschen geredet, der sich, als der heftigste Feind Christi, seiner Kirche und der Wahrheit mit aller Macht zu ihrer Vertilgung entgegenstellen werde. Ausführlich ist davon die Rede 2 Thess. 2, 3–12. Ehe der Tag Christi, die Zeit seiner Wiederkunft erscheint, soll zuvor ein großer und allgemeiner Abfall vieler von der christ: lichen Wahrheit und von der Lauterkeit des Evangelii gesche: hen, und diese traurige Begebenheit seht der Apostel mit der Offenbarung des Menschen der Sünde in Verbindung, des Antichrists, den er als einen Feind Christi beschreibt, aufge: blasen von ungemeßnem Stolz; das Auftreten desselben bezeich; net er als eine Wirkung Satans, der durch allerlei lügenhafte Wunder in denen, die keine Liebe zur Wahrheit haben, Glau: ben an diesen Antichrist bewirken und viele verführen werde; die Wirksamkeit, Macht und Verführung dieses Antichrists wird durch das Eintreten der Erscheinung des Herrn ein Ende nehmen. In der Offenbarung Johannis ist von diesen Beges benheiten die Rede Cap. 13, 11. 13. 14; Cap. 19, 20.

Ferner ist noch von einigen andern Begebenheiten die Rede, die der Wiederkunft Christi vorangehen werden, Offenb. 20, 1-10; die allgemeine Wahrheit, welche sich aus diesen Weissagungen entnehmen läßt, ist die, daß die Gemeinde des Herrn nach Zerstörung der widerchriftlichen Macht vor der all gemeinen Auferstehung glückliche Zeiten auf Erden haben wird, wie denn diese Zeiten auch bei den Propheten schon unter liebs lichen Bildern beschrieben werden Jes. 2, 2—5. Cap. 11, 6-9. 65, 17-25. 66, 10-14.

II. Von der Wiederkunft Christi und den das mit verbundenen Begebenheiten.

1. Von der Wiederkunft Chrifti.

Die erste Zukunft Christi, von allen Propheten verheißen und von allen Gläubigen des A. Bundes sehnlich herbeige: wünscht, geschahe so, daß das ewige Wort seiner Herrlichkeit,

die es bei dem Vater hatte, ehe der Welt Grund noch gelegt war, sich entåußerte, und Fleisch wurde, und in der Gestalt des sündlichen Fleisches, in Knechtsgestalt, auf Erden lebte, um sein Leben dahin zu geben zu einer Erlösung für viele. Wenn aber der zur Rechten Gottes erhöhete Menschensohn der: einst wieder kommen wird, wie seine Verheißungen uns dies hoffen lehren, dann wird es nicht abermals auf solche Weise geschehen, sondern er wird sich in aller seiner Herrlichkeit und Majestát, als Gottes Sohn, als Erlöser der Welt und. als Herr seiner Kirche offenbaren Hebr. 9, 28; daß Christus ohne Sünde erscheinen wird, heißt, er wird nicht als Sund: opfer erscheinen, um zu sterben, sondern vielmehr um das von ihm gestiftete Gnadenreich der Kirche seiner Vollendung ents gegenzuführen. Am ausführlichsten erklärt sich der Herr über seine Wiederkunft gegen seine Jünger, als er mit ihnen auf dem Delberge saß, und sie, veranlaßt durch sein Wort von Jerusalems und des Tempels Zerstörung, ihn fragten Matth. 24, 3: Sage uns, wann wird das geschehen, und welches wird das Zeichen sein deiner Zukunft und des Endes der Welt? Hierauf verkündet ihnen Jesus zunächst allerlei traurige Schick sale, die sie als seine Jünger erleben würden, bezeichnet aber das Ende als noch sehr fern (V. 14.). Dann redet er in sonderheit, von V. 15. an, von der Zerstörung Jerusalems und den furchtbaren Greueln, die sich dabei zutragen werden, und begegnet der falschen sehr allgemein herrschenden Vorstel lung, daß seine Wiederkunft mit dem Falle Jerusalems ver bunden sein werde (V. 27.); bei der wirklichen Wiederkunft Christi wird ein solches Hinweisen auf dieselbe, wie bei dem Auftreten der falschen Messiasse, gar nicht nöthig sein, noch geschehen, denn seine Ankunft wird so allgemein sein und so überall wahrgenommen werden, daß grade diese allgemeine Er kennbarkeit und Anerkennung derselben ein wesentliches Kenn zeichen der Ankunft des wirklichen Christus sein wird. Vom 29sten Verse an ist dann vorzugsweise die Rede von dieser Wiederkunft des Erlösers, mit welcher das Ende der gegen wärtigen Ordnung der Dinge verbunden sein wird. Es ge: schieht dieselbe, nach V. 30, mit großer Kraft und Herrlich: keit, so daß sie eine Offenbarung seiner über Himmel und Erde sich erstreckenden Macht und seiner bisher verborgnen Herr:

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lichkeit ist. Die Engel des Herrn, die heiligen Engel, werden sie durch ihre Gegenwart und durch die Geschäfte, welche sie dabei verrichten werden, ebenfalls verherrlichen, indem sie (V. 31.) die Auserwählten von den vier Winden, von einem Ende des Himmels zu dem andern, sammeln werden. Von den Vorzeichen, die seiner Wiederkunft vorangehen werden, und die schon V. 29. berührt waren, redet der Herr V. 32. 33. Hierbei ist zu bemerken, wie es besonders lieblich ist, daß der Herr das Bild seiner herannahenden Zukunft von dem kom: menden Frühling entlehnt, der die Herzen mit Hoffnung, Freude und Wonne erfüllt, nicht aber vom Winter (Luk. 21, 28.). Die Gewißheit seiner Vorherverkündigung und die Zu verlässigkeit der geweissagten Begebenheit erklärt Jesus V. 31. 35; das Geschlecht der Juden soll nicht untergehen, son: dern die Ungläubigen Israels sollen einst alle diese außeror: dentlichen Begebenheiten erleben, und so recht die Größe der Verschuldung ihres Unglaubens inne werden. Ungeachtet der Vorzeichen, die die herannahende Wiederkunft Christi verkün: den, bleibt doch diese selbst nach Zeit und Stunde unbekannt 2. 36. 43. 44; Mark. 13, 32. Da sich der Herr wieder: holentlich und auf eine so bestimmte Weise darüber erklärt hat, daß die Zeit seiner zweiten Zukunft verborgen sei und bleiben werde, so genügt es, sich in unerschütterlich festem Glauben an die verheißne Thatsache selbst zu halten und von ihrer Ge wißheit eine segensreiche Anwendung auf die Führung unseres Lebens zu machen, daß wir stets der Heiligung nachjagen und uns in Bereitschaft seßen, den wiederkommenden Herrn als treue und gewissenhafte Knechte zu empfangen, und uns in der sorgfältigsten Pflichterfüllung finden zu lassen. Wenn indessen viele in frommen Bestrebungen sich bemüht haben, Zeit und Stunde der Wiederkunft Christi nåher zu bestimmen, so mag das immerhin geschehen, wenn nur niemand die Hauptsache darüber vergißt, sich allezeit in seinem Christenberufe treu er: finden zu lassen. Die große Verschiedenheit aber, welche sich in den Ansichten derer findet, die diese verborgne Zeit zu er forschen bemüht gewesen sind, so wie die zu Tage liegenden Irrthümer ihrer Berechnungen, die so oft und vielfältig durch die schon geschehene Entwicklung des göttlichen Reiches ge: schichtlich widerlegt worden sind, låßt uns keinen allzugroßen

Werth auf dergleichen Bestrebungen legen, sondern ist ein neuer und kräftiger Beweggrund, vorzugsweise auf die Folgerungen zu achten, welche der Herr selbst aus der zukünftigen und ge wissen Thatsache seiner Wiederkunft herleitet, und die Beleh: rungen und Warnungen zu beherzigen, die er uns gibt. Durch die Vergleichung der Zeit der Wiederkunft Christi mit den Zei ten Noah's V. 37-40. soll zuvörderst der Unglaube bestraft werden, der das Wort Gottes verachtet, dessen nächste Folge ein lasterhafter, den Lüsten des Fleisches ergebener Wandel, dess sen endlicher Ausgang Verderben und Untergang ist; es zeigt aber grade diese Vergleichung auch die Gewißheit der Zukunft Christi, die eben so zuverlässig ist, wie die geschichtliche Be: gebenheit der Sündfluth. Daß Christi Wiederkunft mit dem Einbrechen eines Diebes verglichen wird, der Zeit und Stunde, wo er kommen will, nicht angibt (V. 43.), ferner verglichen wird mit dem unerwarteten und plößlichen Herabfallen eines Fallstricks oder Vogelgarnes (Luk. 21, 35.), mit der Ankunft des Bräutigams zur Mitternacht und mit der nach Zeit und Stunde ebenfalls nicht bestimmten Rückkehr eines Herrn, der dann seine Knechte zur Rechenschaft fordert, dies alles lehrt, wie jener Zeitpunkt zwar gewiß dereinst eintreten werde, denn Er hat es verheißen, aber doch so, daß sich Jahr und Tag durch Berechnung nicht mit Gewißheit ermitteln läßt. Die Ermahnungen, Warnungen und Lehren, welche der Herr selbst an die gewisse und doch auch unbestimmt gelassene Be: gebenheit seiner Wiederkunft anknüpft, finden sich Luk. 12, 35-48. Wachsamkeit, Bereitschaft, Treue, Gewissenhaftig: keit wird der wiederkehrende Herr herrlich belohnen, und die entgegengesetzten Laster derer, die ihn mit dem Munde bekens nen und durch die That verleugnen, nach aller Strenge seiner Gerechtigkeit bestrafen. Die beiden Gleichnisse von den zehn Jungfrauen und von den anvertrauten Centnern (Matth. 25.), welche sich den in eigentlichen Worten gegebenen Belehrungen Jesu anschließen, machen die Cap. 24., schon gegebenen Winke, daß seine Wiederkunft am Ende der Tage nicht sobald nach der Zerstörung Jerusalems erfolgen, oder gar mit ihr zusam: menfallen werde, noch deutlicher; denn daß der Bräutigam erst um Mitternacht kommt, also sehr viel spåter, als es irgend erwartet worden war, und daß es von dem Herrn, der seinen

Knechten Centner anvertraut hatte, heißt: er set über eine lange Zeit wiedergekommen, das deutet ganz offenbar darauf hin, wie sehr weit diese Begebenheiten auseinander liegen, zwis schen denen nun auch wirklich schon achtzehn Jahrhunderte verflossen sind. Wenn indessen zu verschiedenen Malen in der Kirche des Herrn, und besonders am Ende des ersten Jahr: hunderts, aber auch sonst von wahren Gläubigen, und vor nämlich in drangsalsvollen und an außerordentlichen Begeben heiten reichen Zeiten, die Wiederkunft des Herrn als ganz nahe bevorstehend erwartet worden, und diese Ansicht auf die heil. Schrift selbst gegründet worden ist, so erklärt sich das theils aus den auffallenden Ereignissen, die sie erlebten, in denen sie die Vorzeichen der Ankunft Christi erblickten, theils aus ihrer Liebe zum Herrn, die ein sehnsüchtiges Verlangen nach der Erfüllung seiner Zusagen erweckte, theils aus dem Drucke, in welchem sie schmachteten, dessen Ende sie herbeiwünschten und von der Erscheinung Christi hofften. Und gleich wie ein Ge genstand, der am Ende eines unabsehlich langen Baumganges steht, viel nåher erscheint, weil das Auge den weiten Zwi schenraum nicht zu ermessen noch recht abzuschäßen vermag, so ist es auch mit der Wiederkunft Christi gegangen; es ist ein langer Zeitraum zwischen jene Verkündigung des Herrn und die Gegenwart getreten, und wie viel Zeit bis zur Erfüllung noch verfließen werde, kann der kurzsichtige Mensch nicht er: messen; wie nun, als die Zeit erfüllet war, Gott seinen Sohn in's Fleisch sandte, nachdem seit der den ersten Eltern gegebe nen Verheißung 4000 Jahr verflossen waren: so wird, wenn die Zeit erfüllet ist, Christus wiederkommen, und die Wahr: haftigkeit Gottes und die Zuverlässigkeit seiner Verheißungen abermals bestätigen und verherrlichen; daher ist die Warnung so wichtig, welche Petrus den Ungläubigen und Spöttern gibt 2 Brief 3, 3. 4. 8. 9, und die hieran geknüpfte Ermahnung 2. 11. 12. 14. 17. Außer in den schon angeführten Stellen redet der Herr auch sonst noch von seiner zweiten Zukunft Luk. 9, 26. und beschreibt die Herrlichkeit derselben Matth. 25, 31., Offenbarung 1, 7. Was er selbst seinen Jüngern so oft verheißen hatte, wurde ihnen gleich nach seiner Him: melfahrt abermals verkündet Apoftg. 1, 10. 11., und daher finden sich auch in den Briefen der Apostel so viele Aeußerun:

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