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gen und Belehrungen über diese Begebenheit 1 Theff. 5, 1—7. Phil. 3, 20. Cap. 4, 5; und die Offenbarung Johannis und somit die ganze Bibel schließt mit dieser Verheißung des Herrn und mit dem Gebete des gläubigen Herzens um seine Wieder: kunft Cap. 20.

2. Von der Auferstehung der Todten.

Die Auferstehung der Todten oder auch die Auferstehung des Fleisches ist eine Wirkung der Allmacht des Erlösers und Richters aller Welt, die er am Ende der Tage bei seiner Wie: derkunft offenbaren wird. Ehe jedoch diese Begebenheit selbst nåher erwogen wird, ist es nöthig vom Tode und dem Zu stande der Gestorbenen zu handeln, insoweit als uns die Offen: · barung darüber Licht gibt, denn alle Gedanken, die nicht aus dieser Queue entlehnt werden, wie sehr sie sich auch der Ein: bildungskraft empfehlen und wie wahrscheinlich sie sich auch mögen machen lassen, sind viel zu unsicher, als daß sie unserm Herzen einen gewissen Trost gewähren und einen kräftigen Einfluß auf unsre Heiligung haben könnten; man darf auch hier nur dem göttlichen Worte allein folgen, welches Wahrheit und zuverlässige Aufschlüsse gibt.

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Den leiblichen Tod, daß Seele und Leib sich trennen, daß der Geist die Hülle des Körpers verläßt, welche er bisher bewohnt hat, das Kleid ablegt, welches ihn bisher umgab, das Werkzeug nicht ferner behålt, mit dem er auf eine so innige, wunderbare und geheimnißvolle Weise verbunden war, die die menschliche Vernunft noch nicht hat ergründen können, den Tod lehrt die h. Schrift als Strafe und Folge der Sünde ansehen, und wer diesen Schritt aus der Zeit in die Ewigkeit mit der ewigen Wahrheit von einem gerechten und unausweich: lichen Gerichte, wo jedem nach seinen Werken gegeben werden soll, in Verbindung denkt, und sich durch die Pforte des To: des einem heiligen Richter entgegeneilen sicht, der muß, wenn er anders nicht ganz verblendet ist, sondern in den Bestrafun gen seines bösen Gewissens und in der Selbstverdammniß, die dasselbe, an Gottes Statt, über jeden Sünder ausspricht, seine vielen und schweren Verschuldungen erkennt, vor dem Tode erschrecken und ihn als etwas Furchtbares ansehen, als den Beginn der wohlverdienten Strafe. Nur ein ungemeßner

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Leichtsinn, oder die Verblendung der Selbstgerechtigkeit, daß man sich vor Gottes Augen rein und unschuldig wähnt, ja sich wohl gar einbildet, Verdienste vor Gott zu haben und Ansprüche auf Belohnung an ihn machen zu können, oder der Unglaube, der die Lehre von der Fortdauer nach dem Tode leugnet obwol der Gedanke an Vernichtung dem natürli chen Gefühl des Menschen zuwider ist und erst durch spißfins dige Klügeleien und falsche Selbstverleugnung überwunden wers den muß, nur eine solche Seelenverfassung kann dem menschli chen Auge die Schrecknisse des Todes verbergen. Diese Schrek: ken des Todes werden aber durch die Kraft der Erlösung vom Glauben überwunden und dem Gläubigen bleibt der Tod nicht mehr, was er dem Ungläubigen ist; er sieht ihn nicht mehr als Strafe an, und wenn er auch weiß, daß ihn der Tod trifft, weil er ein Sünder ist, so fühlt er sich doch durch die von Christo zu Stande gebrachte Erlösung, welche er sich im Glauben angeeignet hat, mit Gott versöhnt; und weil er durch den Glauben der Vergebung seiner Sünden, seiner Gerechtig keit vor Gott und des ewigen Lebens gewiß ist, so sieht er in dem Richter aller Welt, in dem Herrn Jesu, seinen Freund,' Mittler, Fürsprecher, Versöhner, und fürchtet den Tod nicht, der ihn nur einer weit seligeren Gemeinschaft mit Jesu ent gegenführt, ihn den zeitlichen Leiden und Trübsalen entrückt, und ihm zum Vollgenuß der im Glauben gehofften Seligkeit verhilft, Joh. 5, 24. Noch im zeitlichen Leben ist er schon, vermittelst seiner Glaubensgemeinschaft mit dem Erlöser, zu dem wahren Leben hindurchgedrungen, und der Tod hat seine Schrecknisse für ihn verloren, denn er kommt nicht in das Gericht, er fürchtet keine Verdammniß, er weiß, der Heiland' kann die Seinen nicht lassen, nichts kann sie ihm aus seiner Hand reißen, er gibt, als der gute und getreue Hirt, seinen Schafen das ewige Leben. Dem Gläubigen erscheint der Tod nicht mehr als der König der Schrecken, er beurtheilt ihn vielmehr nach dem Worte Jesu, das er zur Martha sprach Joh. 11, 25. 26; der Glaube an den Erlöser macht es, daß man den Tod gar nicht als eine Unterbrechung des Lebens ansieht, sondern vielmehr nur als eine höchst segensreiche Wei: terentwicklung desselben, und wer im Glauben steht, weiß, daß in alle Ewigkeit hinaus ihm kein Tod bevorsteht und daß der

leibliche Tod nur eine mit der jeßigen Beschaffenheit unsrer sündlichen Natur verknüpfte Begebenheit ist, um uns in das himmlische Wesen zu versehen. Voll dieses Glaubens ruft Stephanus: Herr Jesu, nimm meinen Geist auf! wünscht Paulus abzuscheiden Phil. 1, 21. 23; und wie derselbe im Glauben an die Liebe seines Gottes in Christo Jesu den Tod besiegt hat, sieht man aus seinen Worten Róm. 8, 35. 37-39.

Fragen wir nach dem Zustande derer, die das zeitliche Leben verlassen haben, so gibt uns die h. Schrift auch dar: über einige Aufschlüsse. Zuvörderst läßt sich nicht annehmen, daß die Verstorbenen in einem Zustande der Bewußtlosigkeit sind, dagegen spricht die Versicherung, welche Jesus dem Schå: cher am Kreuz gibt: Heute wirst du mit mir im Paradiese seyn; mit welchem Worte er ihm die Zusage eines seligen, also mit Bewußtsein verknüpften Zustandes gibt, denn ohne Selbst bewußtsein ist Gefühl der Seligkeit nicht denkbar. Und wenn er erklärt, daß im Himmel, also bei den seligen Bewohnern desselben, Freude sei über einen Sünder, der sich auf Erden von seinen Sünden bekehrt, so seht dies nicht nur Bewußtsein voraus, sondern auch sogar eine Theilnahme der seligen Gei sterwelt an den für das Reich Gottes wichtigen Ereignissen auf Erden. Eben solche Theilnahme lehrt uns die Geschichte der Verklärung Jesu, wo Moses und Elias mit Jesu von dem Ausgange reden, den er zu Jerusalem erfüllen sollte; und das Gleichniß vom armen Lazarus (Luk. 16.) bestätigt dies ebenfalls. Ferner lernen wir aus jener dem Schächer gegebe nen Zusicherung und aus diesem Gleichniß, daß gleich nach dem Tode die Verstorbenen, nach der verschiedenen Seelenvers fassung, in der sie sich befinden, an verschiedene Aufenthalts: drter kommen, die ihrem Herzenszustande angemessen sind, so daß diese Trennung der Gerechten und der Gottlosen schon ein Gericht ist, eine Aerndte, in der Unkraut und Waizen von ein: ander getrennt werden, die hier auf Erden gemischt unter ein: ander waren. Weiter sehen wir auch das, besonders aus dem Gleichnisse Luk. 16, 19–31, daß der Herzenszustand des Menschen durch den Tod gar keine Veränderung erleidet; er behält in seinem Gedächtnisse das Andenken an seinen frühe ren Zustand, an sein Leben auf Erden, an sein Verhalten; die Lüfte, Begierden und Leidenschaften wohnen auch jenseits im

Herzen des unbußfertigen Sünders und quålen ihn um so mehr, als keine Befriedigung für sie vorhanden ist. Nur was der Mensch hier geworden ist und erlangt hat, ist und besikt er jenseits, daher ist es so wichtig für Zeit und Ewigkeit, daß rechtschaffene Buße, wahrer Glaube und ungefärbte Liebe durch das Wort Gottes und die Wirkungen seines Geistes hier schon in uns erzeugt werden, und daß wir uns der Gnade, die dies in uns wirken will, kindlich hingeben. Denn da wir durch aus keine bestimmte Zusicherung darüber haben, daß das hier Versäumte, das Werk der Buße, jenseits nachgeholt werden. könne, so sind deswegen die Ermahnungen zum rechten Ges brauch der Gnadenzeit so ernstlich und dringend im göttlichen Worte; hat aber die Gnade Gottes ihr Wort hier schon an einem Herzen beginnen können, so gibt uns die h. Schrift die köstliche Zusage und die erhebende Hoffnung, daß das in uns angefangene Gute jenseits weiter werde vollendet werden, Phi lipper 1, 6.

Wenn unter der Auferstehung nach der Schrift nichts an: deres zu verstehen ist, als die Wiedervereinigung der Seele mit einem Leibe, wie denn die Richtigkeit dieser Begriffs: Be: stimmung durch die Beispiele erwiesen wird, welche uns die h. Schrift von Todtenerweckungen anführt, indem die Seele der Tochter des Jairus, des Jünglings von Nain und des Lazarus in den entseelten Leichnam wieder zurückkehrte, und wie das auch bei dem Heilande selbst der Fall war: so ist die Auferstehung des Fleisches etwas ganz anderes als die Un: Sterblichkeit der Seele oder die Fortdauer derselben nach dem Tode. Und wenn es eine Zeit gegeben hat, in welcher an die Lehre von der Auferstehung des Fleisches ganz aufgegeben zu haben schien, und nur die Wahrheit von der Unsterblichkeit fest hielt, so ist das ein trauriges Zeugniß des Unglaubens an den Inhalt des göttlichen Worts, das in Geschichte und Lehre, die Hoffnung der zukünftigen Auferstehung so außer allen Zweifel seht. Die Unsterblichkeit der Seele, welche die mensch liche Vernunft mit so vielen Gründen zu erweisen versucht hat, indem sie aus so vielen Aehnlichkeiten in der Natur, aus den göttlichen Eigenschaften der Weisheit, Güte und Gerech tigkeit, und ferner aus dem Wesen der Seele, als einem un: zerstörbaren, diese Hoffnung zu begründen bemüht gewesen ist,

diese Fortdauer der Seele wird in der h. Schrift nirgends be: wiesen, ja nicht einmal ausdrücklich gelehrt, sondern vielmehr als die Grundlage aller Religion, alles Glaubens an Gott vorausgesetzt, und die übrigen Lehren der Offenbarung sind von solcher Beschaffenheit, daß sie ohne Unsterblichkeit der Secle gar keinen Sinn noch einige Bedeutung hätten. `Ohne Unsterblichkeit der Seele fiele das ganze Erlösungswerk dahin; die Lehre vom zukünftigen Gericht, das über alle Menschen gehalten werden soll, von der gerechten Vergeltung, daß mit jedem nach seinen Werken gehandelt werden soll, ist ganz be: deutungslos ohne diesen Glauben; wenn daher, wie gar nicht geleugnet werden kann, weil es auf eine zu deutliche und be: stimmte Weise geschieht, in der Offenbarung die Auferstehung des Fleisches gelehrt wird: so bedarf es der künstlichen und dennoch nicht ausreichenden weitschweifigen Beweisführung für die Unsterblichkeit der Seele nicht, sondern es genügt, darauf hinzuweisen, daß die wahrhaftigen und glaubwürdigen Zeug nisse Jesu und seiner Apostel eine zukünftige Auferstehung ver: künden, woraus sich als eine nothwendige Voraussetzung die Wahrheit ergibt, die Seele müsse auch nach dem Tode noch fortleben, weil ja sonst die Wiedervereinigung derselben mit einem neuen Leibe unmöglich, und diese Lehre selbst ohne allen Sinn wäre. Die Auferstehung der Todten ist der Schrift zufolge die Wiederherstellung des ganzen Menschen; denn wenn wir uns unter dem Menschen ein solches Wesen denken müs: sen, dessen vernünftiger zum Bilde Gottes erschaffner Geist mit einem Körper, als dem Werkzeug dieses Geistes begabt ist, so erleider der Mensch durch den Tod offenbar einen Vers lust, der ihm in der Auferstehung durch den neuen ihm gege benen Leib wiederersetzt wird; und da der Tod selbst Folge der Sünde ist, so wird durch die Auferstehung die lehte trau: rige Folge der Sünde, daß der Mensch sterben mußte, aufge: hoben, und so ist sie die völlige Vernichtung des Todes.

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Die Gewißheit der Auferstehung stüßt sich theils auf die ausdrücklichen und bestimmtesten Erklärungen Jesu und seiner Apostel, theils auf die Thatsache der Auferstehung des Herrn, von der allgemeinen Auferweckung der Todten redet Jesus Joh. 5, 28. 29. Wenn auch die vorangehenden Worte von der Erweckung des neuen geistigen Lebens in denen, die an

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