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den können, V. 50. In der Auferstehung sollen wir das Bild des Himmlischen, Christi, an uns tragen; daß dies nicht blos von einer zwischen ihm und den Seinen statt findenden geistigen Aehnlichkeit zu verstehen sei, erklårt deutlich die Stelle Phil. 3, 21.; der nichtige, hinfällige, irdische Leib soll verklärt, verherrlicht werden, damit wir als Menschen, dem Sohne Gottes, der menschliche Natur an sich genommen hat, auch hinsichtlich auf den verklärten Leib ähnlich werden, den er seit seiner Rückkehr in den Himmel hat; und diese Verklärung des gegenwärtigen Leibes zu einer so herrlichen Beschaffenheit wird eine Wirkung der Allmacht des Erlösers sein, also nicht blos innerhalb der Gränzen einer natürlichen Entwickelung liegen. Eine Verschiedenheit der Auferstehungsleiber untereinander an: zunehmen, ist schriftgemäß, und stimmt auch mit der Lehre von dem gerechten Gerichte zusammen, dem zufolge auch hierin zwischen den Frommen und Gottlosen ein großer Unterschied sein wird; Daniel 12, 2. 3. Matth. 13, 43. Das Werkzeug des Geistes, der zukünftige Auferstehungsleib wird demnach so beschaffen sein, daß die Gerechten vermittelst desselben einen weitverbreiteten und befeligenden, andern überaus wohlthäti: gen und willkommnen Einfluß werden ausüben können; und in dieser Verschiedenheit der Auferstehungsleiber wird eine Of fenbarung der vergeltenden Gerechtigkeit des Richters aller Welt liegen. Das Werk der allgemeinen Todtenauferweckung wird, wie dem Sohne Gottes, so auch dem Vater des Herrn Jesu Chrifti beigelegt Róm. 8, 11. 1 Kor. 6, 14. 2 Kor. 4, 14. Je herrlicher nun die selige Hoffnung der vom Herrn verheißnen Auferstehung ist, desto lebendiger wird bei den Glau bigen die Sehnsucht nach der Ueberkleidung mit dieser himm lischen Behausung sein, und dennoch besteht mit diesem Ver: langen die Abneigung gegen den Tod, der der Sünden Sold ist, so daß der h. Apostel wünscht, er mögte lieber, ohne dies ses irdischen Leibes entkleidet zu werden, mit jenem himmli: schen Leibe überkleidet werden, damit das Sterbliche und Ver: wesliche von dem neuen Leben des himmlischen Leibes ver: schlungen werde, 2 Kor. 5, 1-9. Was in diesen Worten nur dunkel angedeutet, ist, spricht er deutlicher aus 1 Kor. 15, 51–55. Diejenigen also, welche die Wiederkunft Christi in dem gegenwärtigen zeitlichen Leben erleben werden, sollen

die Begebenheit, welche man Tod nennt, nicht erfahren, son: dern eine Verwandlung, in welcher das Sterbliche und Vers wesliche des irdischen Todesleibes von dem Unverweslichen des durch die Allmacht Chrifti geschenkten neuen verklärten Leibes verschlungen wird; eine Veränderung, die wir uns im Bes griffe nicht deutlicher vorstellen können, die aber demjenigen åhnlich sein mag, was sich mit Henoch, den Gott hinwegnahm, und mit Elias bei seiner Himmelfahrt, und mit dem Erlöser selbst, als er in den Himmel zurückkehrte, zugetragen haben mag. Auch I Theff. 4, 13-18. ist von dieser Begebenheit die Rede. In der Lehre von der Auferstehung, von der Vers schiedenheit der Auferstehungsleiber und von dem Zusammen: hange zwischen diesen und unserm jeßigen Leibe liegt noch ein außerordentlich kräftiger Beweggrund zur Heiligung des irdi: schen Leibes, daß wir ihn in Ehren halten und nicht durch schnöde Lüste entweihen; denn es ist wohl unleugbar, daß die Beschaffenheit des Samenkorns auf die Weiterentwicklung des selben von bedeutendem Einflusse ist; bei dieser Ansicht erhal ten die Ermahnungen der h. Schrift zur Zucht, Sittsamkeit und Keuschheit ein noch größeres Gewicht, als sie an sich 'schon haben, denn die Sorgfalt mit der wir den jetzigen, von Gott uns geschenkten Leib behandeln wird in alle Ewigkeit hinaus von bedeutenden Folgen sein, da es der Gerechtigkeit Gottes gemäß ist, daß die um so herrlicher werden, welche sein Geschenk in Ehren gehalten haben.

3. Vom jüngsten Gericht.

Die Vorstellung von einem allgemeinen Gericht, wo dem Menschen nach seinem Wohl; oder Uebelverhalten durch eine Handlung der höchsten Gerechtigkeit soll vergolten werden, liegt so tief im menschlichen Herzen, daß sie sich auch bei solchen Menschen und Völkern vorfindet, denen das Licht der Offen: barung niemals zu Theil geworden ist, und es hat sich die Erwartung eines solchen Gerichts gewiß aus der richtenden Stimme des Gewissens und aus der Wahrnehmung entwik kelt, wie so viele Sünden und Ungerechtigkeiten hier ihren ver. dienten Lohn eben so wenig finden, wie die sittlichen Vorzüge bei weitem nicht immer mit so lohnenden äußeren Verhältnis: sen verknüpft sind, wie man wol erwarten sollte. Die Vor:

stellungen über die Beschaffenheit dieses Gerichts, über die Natur der zu erwartenden Belohnung oder Bestrafung, sind, wie die Erfahrung lehrt, jederzeit und überall von der Stufe der geistigen und sittlichen Ausbildung abhängig gewesen, zu welcher Einzelne oder ganze Völker sich erhoben hatten. Gez wisse und zuverlässige Wahrheit, fern von allen unwürdigen Vorstellungen, Gottes würdig und der sittlichen Natur des Menschen gemäß, Wahrheit, die schon in diesem Leben einen beruhigenden, tröstenden, heiligenden und hinwiederum auch einen schreckenden und erschütternden Einfluß auf Herz und Wandel haben kann, solche kräftige Wahrheit über diesen Ge: genstand menschlicher Furcht oder Hoffnung, wie das lehte Gericht ist, gibt allein das Wort Gottes. Ein wesentlicher Unterschied im Glauben der Christen und Nichtchristen über dies Gericht besteht darin, daß die Chrißten, der Offenbarung zufolge, Jesum Christum, den Stifter des Himmelreichs, der feit seiner Erhöhung alle Angelegenheiten und Schicksale dieses Reiches im Großen und Ganzen, wie eines jeden · Genossen desselben im Einzelnen, kraft seiner königlichen Würde und Herrschaft, leitet, auch als den Richter aller Welt ansehen, der Lebendige und Todte richten, und einen gerechten Lohn sowol seinen Freunden, wie den Feinden seines Reichs zuer: kennen und zutheilen wird. Unzählige Stellen der h. Schrift legen Jesu Christo diese richterliche Würde, die mit zu seinem königlichen Amte gehört, bei und versichern, daß ihm alles Gericht übertragen sei Joh. 5, 22. 27. Apostg. 10, 42. 2 Tim. 4, 1. Es ist für das menschliche Herz besonders trostreich, daß des Menschen Sohn, der Messias, der unsre Natur be sißt, der versucht worden ist allenthalben gleichwie wir, der aus Erfahrung unsere Gefühle und die Lagen und Verhält nisse dieses Lebens kennt, unser Richter sein wird; gerade hier: durch ist er recht geeignet, Sünder zu richten und Barmher: zigkeit zu üben; und wenn wir die Größe seiner sich selbst aufopfernden Liebe bedenken, so muß uns das mit dem kind: lichsten Vertrauen zu dem Richter erfüllen, der so sehr unser Freund ist, und der als Gottes Sohn, zugleich auch alle die Eigenschaften besißt, welche zu einem vollkommen gerechten und barmherzigen Gerichte erforderlich sind. Es wird dieses Ge: richt, nach der Schrift, ein ganz allgemeines sein, so daß kein

Geschöpf demselben sich wird entziehen können, und demnach wird es sich über Engel und Menschen erstrecken, 2 Petr. 2, 4. Judå V. 6. 2 Kor. 5, 10. Matth. 25, 31. Róm. 14, 10. Offenb. 20, 12. Apoftg. 17, 31. Wenn von den From: men und Gläubigen gesagt wird, daß sie nicht in's Gericht kommen, Joh. 5, 24. Cap. 3, 18. so ist das nicht so zu vers stehen, als ob sie bei dem Gerichte nicht zugegen sein würden, denn sie werden allerdings vor Christi Richterstuhl erscheinen, aber durch ihre Glaubensgemeinschaft mit dem Erlöser sind sie der Vergebung ihrer Sünden und der Gerechtigkeit vor ihm, daß sie sein Wohlgefallen besißen, so gewiß, daß ihnen das Gericht nicht schrecklich erscheint, denn die völlige Liebe zu Christo hat alle Furcht aus ihrem Herzen vertrieben, und sie getrösten sich in seliger Hoffnung des verheißnen Gnadenlohns den sie öffentlich vor aller Welt in diesem Gerichte empfangen werden, Róm 2, 6. 7. So wie die heiligen Engel, als Die: ner des Herrn, bei diesem Gerichte thårig sein werden, Matth. 13, 41. 42. so ist auch den Gläubigen eine Theilnahme an diesem Gericht verheißen, daß sie mit Christo die Verdamm: ten richten werden, Matth. 19, 28. 1 Kor. 6, 2. 3. Daß die Seligen eben Selige sind, daß sie sich haben retten lassen, daß sie die in Christo ihnen dargebotne Hülfe angenommen, Vergebung der Sünden und Gerechtigkeit vor Gott durch ihren Glauben erlangt haben, das ist an und für sich schon ein Verdammungsurtheil für die Verdammten, welchen dies selbe Gnade angeboten, dieselbe Hülfe zugesagt und dieselbe Rettung bereitet war, die sie aber aus eigner Schuld des Un glaubens nicht angenommen haben; der bloße Anblick der Seli: ligen und ihres seligen Schicksals muß und wird also bei den Verdammten das richterliche Urtheil ihres Gewissens hervor rufen, daß ihnen Recht widerfährt, und die Seligen selbst werden auch nicht anders als so richten können, daß der Herr nach Recht und Gerechtigkeit verfahren sei.

Es wird in diesem Gericht jeder nach dem Maaß der Erkenntniß der Wahrheit, wie er sie besaß oder doch, nach der ihm angebotnen Gnade håtte besißen können und nach seinen Werken, gerichtet werden, wie sie seiner Erkenntniß gemäß oder nicht gemäß waren, Róm. 2, 11. 12. Joh. 5, 45. Die Christen werden nach dem im Evangelio offenbarten und ihnen

bekannt gemachten Worte des Herrn gerichtet werden Joh. 12, 48. und in diesem Worte ist Glaube an Jesum Christum als der Weg zur Seligkeit, Unglaube an ihn als Grund der Verdammniß bezeichnet. Es wird also bei diesem Gerichte

der Herr nach Glauben fragen und richten, aber nach dem lebendigen Glauben, der in der Liebe thätig wird, so daß auch hier die Werke miteingeschlossen sind; und wenn daher gesagt wird, daß er die Werke mit dem ewigen Leben belohnen werde, so sind das keine andern, als solche, die aus der Quelle des Glaubens entsprungen, offenbare Zeugnisse des vorborgyan Glaubens sind; denn diejenigen Menschen, welche die größten, glänzendsten und in die Augen fallendsten Werke thaten, ohne` daß sie Früchte und Zeugnisse des Glaubens waren, nennt der Herr Uebelthåter und verurtheilt sie Matth. 7, 22. 23. Das Gleichniß von den anvertrauten Centnern und die Schilderung des jüngsten Gerichts (Matth. 25.) sehen es in's hellste Licht, welche Rücksicht der Herr bei dem Gerichte auf die Werke, auf das ganze Verhalten, auf die Benutzung der verliehenen Gaben und der Gelegenheiten Gutes zu thun und Barmhers zigkeit zu üben, nehmen wird, Offenb. 22, 12. 1 Kor. 3, 8. Matth. 16, 27. Aber nicht blos die äußeren Werke, auch die Worte und alles tief in der Seele Verborgne, was nie an den Tag gekommen ist, wird bei diesem Gerichte gerichtet wers den Róm. 2, 16. 1 Kor. 4, 5. Pred. Sal. 12, 14. Matth. 12, 36. 37. Deswegen ist es so wichtig, daß wir in unsern Urtheilen nicht lieblos richten Matth. 7, 1. 2. und uns selber vielmehr richten als andere 1 Kor. 11, 31.

Aus dem Gesagten ergibt sich, daß dies lehte, große und allgemeine Gericht, eine Offenbarung der höchsten Gerechtig keit und Barmherzigkeit des Richters aller Welt sein wird; seine strafende Gerechtigkeit, seinen heiligen Zorn werden dies jenigen erfahren, welche seine ihnen angebotne Gnade in der Zeit der Gnade verschmäht, und sich nicht zum Glauben an den Eingebornen Sohn Gottes, den einigen Heiland, haben hinführen lassen. Nach Gerechtigkeit werden sie verdammt, und nach Gerechtigkeit werden die Gläubigen mit dem ewiz gen Leben belohnt, denn es war der Rathschluß und geoffen: barte Wille Gottes selig zu machen alle, die an Jesum Chri: stum glauben würden; weil sich nun die Gerechten in diese

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