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von Gott bestimmte, einzig mögliche Heilsordnung gefügt has ben, so werden sie nach göttlicher Gerechtigkeit selig, und doch auch aus Barmherzigkeit, ohne alles Verdienst, denn håtte die Barmherzigkeit Gottes nicht in dem Himmelreich auf Erden, in der Kirche Jesu Christi, eine allgemeine Heils; und Rettungs anstalt für Sünder gegründet, so wären auch sie verloren ges gangen; sie können also ihre Seligkeit nur der göttlichen Barmherzigkeit zuschreiben, obwol der Herr nach Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zugleich verfährt.

Nach dem Gerichte gehen die Verdammten in die ewige Pein, die Gesegneten des Vaters aber in das ewige Leben, das Schicksal beider ist auf alle Ewigkeit hinaus entschieden, das Reich der Gnade, welches bis daher noch immer gewährt, ist dann vollendet, und es geschieht nun, wovon der Apostel redet 1 Kor. 15, 24-28. Am Ende der Gnadeneinrichtung, die Gott, durch seinen lieben Sohn gestiftet hat, wenn nun die Zeit vorüber ist, wo Sünder durch die Predigt des Evan: gelii zum Glauben an Christum und zur Seligkeit mit ihm eingeladen werden; wenn die ganze Verwaltung des Gnadens reichs Christi dergestalt aufhört, daß der Erlöser sein Mittler: amt und das Versöhnungswerk an denen allen zu Stande ge bracht hat, die seine Hülfe im Glauben anzunehmen bereit waren, und daher derselben auch wirklich theilhaftig geworden. sind; wenn es andrerseits auch klar geworden ist, welche in beharrlichem Unglauben seine Gnade verworfen haben; und wenn Jesus Christus endlich durch das jüngste Gericht allen und jedem nach seinen Werken gegeben und somit das letzte Geschäft seines Gnadenreiches vollendet hat: dann wird er das Reich Gott und dem Vater überantworten, dessen Auf: trag und Willen er bieher als Prophet, Hoherpriester und König des Gnadenreichs ausgeführt hat. Mit dieser Uebers gabe des Reichs ist die Aufhebung aller Herrschaft, aller Obrig keit und Gewalt verknüpft, deren Bestehen den einen großen Endzweck hatte, die Absichten der Gnade Gottes durch Chris stum ausführen und befördern zu helfen. Bis zu diesem über alles wichtigen Zeitpunkte währt Christi Macht und die Ge walt, welche ihm der Vater im Himmel und auf Erden geges ben hat; während dieses Gnadenreiches werden ihm alle seine Feinde so unterworfen, daß sie seine Obergewalt und ihre Ohne

macht gegen ihn, wenn auch mit feindseligem Herzen aners kennen müssen, und durch die Auferweckung der Todten be: siegt Christus auch den leßten Gegner, den Tod, und führt die Auferstandnen zum vollen Genuß der Seligkeit und. Herr: lichkeit, die er ihnen erworben hat und nun auch, seiner Ver: heißung gemäß, mittheilt. Wenn nun durch dies alles Chri: stus auf's Höchste als Herr und König verherrlicht ist, so wird der Sohn selbst unterthan fein dem Vater, der ihm alles unterworfen hat, auf daß Gott sei alles in allem. Es beginnt jekt das Reich der Herrlichkeit, in welchem der Sohn Got: tes mit dem Vater herrschet von Ewigkeit zu Ewigkeit, denn daß er ihm das Reich überantwortet hat, gilt nur von dem Gnadenreich, welches damit sein Ende erreicht, daß die Vers dammten in die ewige Pein gehen und die Gerechten in's ewige Leben.

Worin die ewige Verdammniß der Unseligen bestehe, lehrt die h. Schrift unter den schrecklichen Bildern von einem Feuer, das nicht verlischt, von einem Wurm, der nicht stirbt, von der Finsterniß, wo Heulen und Zähnknirschen ist, von quålens dem Durst; und es liegt in allen diesen bildlichen Bezeichnun gen die erschütternde Wahrheit, daß die Herzensverfassung und die äußere Lage der Gottlosen in der Hölle ihre Qualen ge genseitig erhöhen, so wie hinwiederum die Seelenstimmung der Gerechten und ihre Umgebungen im Himmel ihre Selig keit ausmachen und vermehren. Obwol von dieser zukünftis gen und ewigen Seligkeit das Wort gilt 1 Kor. 2, 9: Das kein Auge gesehen hat, und kein Ohr gehöret hat, und in keis nes Menschen Herz gekommen ist, das Gott bereitet hat des nen, die ihn lieben; so lernen wir doch so viel von derselben, wie zur Beruhigung, Tróstung und Erquickung unsrer Herzen nöthig ist, Luk. 20, 36. Matth. 5, 8. 1 Joh. 3, 2. Joh. 17, 20-24. 1 Petr. 1, 7—9. Joh. 12, 16. Offenb. 7, 15 — 17. Diese Hoffnung des ewigen Lebens soll den himmlischen Sinn und die Sehnsucht nach dem Himmel in uns beleben Col. 3, 2-4. uns zur Heiligung ermuntern, und unser Herz von der Liebe zur Welt und ihren Gütern abziehen, um so mehr da bei diesen leßten großen Begebenheiten die ganze sichtbare Welt eine wesentliche Umgestaltung erfahren wird 2 Petr. 3, 7. 10—14. Offenb. 21, 1—5. Sind nun allen Gläubigen

so herrliche Verheißungen gegeben, so ist zu wünschen, daß der Segenswunsch des heiligen Apostels Petrus an allen in Er: füllung gehen möge.(2 Brief 3, 18.): Wachset aber in der Gnade und Erkenntniß unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi; demselben sei Ehre nun und zu ewigen Zeiten. Amen.

Berlin, gedruckt bei A. W. Schade.

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Im Verlag von Friedrich Perthes in Hamburg find folgende Schriften erschienen:

Christliche Apologetik. Versuch eines Handbuches von Dr. Kart Heinr. Sack, Prof. in Bonn. 1829. 2 Thlr.

Der Verfasser liefert hier ein Handbuch der wissenschaftlichen Apologetik, welches als eine Ausführung des von ihm im Jahre 1819 herausgegebenen Entwurfes der christlichen Apologetik anzuses hen ist. Die Absicht ist eine nåhere Zusammenrückung der speculativen und der historischen Gründe für das Christenthum, so daß beide, durch das Glaubensprincip in Verbindung gefeßt, die Grundwahrheit der christlichen Religion in eigenthümlicher Folge ihrer wes fentlichen Begriffe und Thatsachen wissenschaftlich darstellen und vers theidigen. Es kam hier vorzüglich auf einen Standpunkt an, von dem aus, unabhängig von herrschenden Gegenfäßen, das Eigenthums liche des Christenthums gründlich und übereinstimmend mit den wissenschaftlichen Forderungen der Zeit aufgefaßt und dargestellt würde. In dieser Hinsicht mußte auf den Begriff und die Thatsachen der Offenbarung, so wie auf die Behandlung der messianischen Weissagungen besonderer Fleiß verwandt werden, während die Abschnitte von den Wirkungen und dem eigenthümlichen Wesen des Christenthums die religiöse Ansicht mit der allgemeinen Geschichtserfahrung in Uebereinstimmung zu bringen bestimmt sind. Das Buch ist nicht für Ungelehrte geschrieben; da es aber ein Versuch seyn soll, die Berührung der Theologie mit andern Wissenschaften bis zu einem gewiffen Grade aufzuhellen, so wird es auch für nicht theologische wissenschaftliche Leser nicht ohne Interesse seyn.

Jm Beginne einer Recension in der leipziger musikalischen Zeitung über die Musikalische Altaragende. Ein Beitrag zur Erhe bung und Belebung des Cultus. Von J. W. B. Rußwurm. 4. Preis 1 Rthlr. 16 gr.

wird gefagt:

,,daß besonders die musikalische Einrichtung unseres Gottesdienstes einer zweckmäßigern Verfassung bedarf, unterliegt kaum einem Zweifel. Schon die mancherlei Neibungen, die sich hin und wieder unter den Herren Pastoren und Cantoren, der Musikaufführung wegen gezeigt haben, dürfen dieß bestätigen, wenn nicht noch lau

ter 2c.

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"

Der Recensent fåhrt spåterbin fort:

Man sollte daher glauben, der Versuch des Hrn. Pastor Rußwurm müßte bei Allen, denen ihres Amtes wegen diese Angelegenheit duBerst wichtig seyn muß, willkommene Beachtung finden. Jeder wird zugeben müssen, daß ein solches Unternehmen völlig zeitgemäß ist, und daß jedes wohlgemeinte und bedachte Werk der Art den Dank Aller verdient, denen unsere kirchliche Einrichtung Etwas gilt. Also zuvor dem Hrn. Verfasser in unserem und Vieler Namen unfern aufrichtigen Dank für seine frommen Bemühungen; und un

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