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sein Weib, denn sie war unfruchtbar, und der Herr ließ sich erbitten, und Rebekka gebar ihm die Zwillingssöhne Esau und Jakob, vor deren Geburt ihr schon von dem Herrn gesagt wurde: der Größere (Aeltere) wird dem Kleineren (Jünge ren) dienen, V. 23. Dieser Vorzug des Jüngeren, den er nur aus Gnaden hatte, ohne alles Verdienst, ging spåterhin so in Erfüllung, daß er, durch Gottes Wahl, derjenige war, durch den das Geschlecht fortgepflanzt wurde, aus dem der Heiland der Welt herstammte. Einen Beweis seines Gottvertrauens legte saak zur Zeit einer Hungersnoth dadurch ab, daß er, dem göttlichen Befehle gehorsam, nicht nach Egypten hinabzog, und bei dieser Gelegenheit empfing er die erneuerte Verheißung Cap. 26, 3-5: Sei ein Fremdling in diesem (der Philister) Lande, und ich will mit dir sein und dich segnen; denn dir und deinem Samen will ich alle diese Lånder geben, und will mei: nen Eid bestätigen, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe; und will deinen Samen mehren, wie die Sterne am Himmel, und will deinem Samen alle diese Lånder geben; und durch deinen Samen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, darum, daß Abraham meiner Stimme gehorsam gewe: sen ist, und hat gehalten meine Rechte, meine Gebote, meine Weise und meine Gesetze. Jener Vorzug, der dem Jüngeren durch eine göttliche Weissagung beigelegt war, begann an ihm in Erfüllung zu gehen, als ihm sein leichtsinniger, erstgeborner. Bruder Esau das Recht der Erstgeburt, demzufolge er einst Haupterbe und Oberherr in der Familie wurde, für jenes rothe Gericht verkaufte, wobei sich Jakob freilich nicht eben von einer brüderlichen und uneigennützigen Gesinnung zeigte, Cap. 25, 29-34. Als Isaak hochbetagt und seine Augen ¡dunkel ges worden waren, fühlte er sich bewogen, auf feierliche Weise seis nem Lieblingssohne Esau den Segen und damit zugleich den Vorrang in der Familie zu ertheilen; Rebecca hörte dies, und vermogte durch dringende Vorstellungen den Jakob, welchen sie, gewiß wegen jener göttlichen Verheißung, vor Esau vorzog, seinem Vater das von ihr bereitete Gericht, wie der alte Isaak es liebte, angethan mit den Kleidern seines ålteren Bruders, hineinzutragen, um so den våterlichen Segen zu erlangen, Cap. 27, 27-29; was auch wirklich geschah. Später kam nun Efau (oder Edom, von dem die Edomiter herstammen), um sich

von Isaak segnen zu lassen; da wurde dieser zwar die ihm bes reitete Täuschung inne, allein obwohl Esau mit Thrånen den Vater zu bewegen suchte, jenen dem Jakob ertheilten Segen zurückzunehmen, so that es dieser doch nicht (Hebr. 12, 17.); und somit war denn jene göttliche Vorherverkündigung: der Aeltere soll dem Jüngeren dienen, durch Isaaks Mund bestå: tigt, und Jakob zum Stammvater Christi eingesegnet; Esau aber ist in seiner leichtsinnigen Verachtung des Erstgeburts:Rech tes nach jener Stelle im Hebråerbriefe ein Vorbild derer, welche die viel herrlicheren Vorzüge, die man durch Christum erlans gen kann, verachten, und zu spät ihren Leichtsinn bereuen. Er haßte um dieses Vorfalls willen den Jakob sehr heftig, und dachte darauf, ihn nach dem Tode des Vaters umzubringen; um ihn davor zu schüßen, bewog ihn Rebekka, zu ihrem Bruder Laban zu entfliehen, und Isaak, der Esaus Heirath mit einer Hethiterin mißbilligte, entließ den Jakob gern, damit er sich dort ein Weib suchen mögte, und begleitete ihn mit dem Segenswunsche Cap. 28, 3. 4. Die Erfüllung dieses Wun: sches seines Vaters wurde dem Jakob, bei Bethel, wo er in einem Traumgesicht des Nachts die Himmelsleiter sah, durch Verheißung Gottes zugesichert, denn Gott der Herr sprach zu ihm V. 13—15: Ich bin der Herr, Abrahams, deines Va: ters, Gott, und Jsaaks Gott; das Land, da du auf liegest, will ich dir und deinem Samen geben; und dein Same soll wer: den, wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet wers den, gegen den Abend, Morgen, Mitternacht und Mittag; und durch dich und deinen Samen sollen alle Geschlechter auf Er: den gesegnet werden. Und siehe! ich bin mit dir, und will dich behüten, wo du hinzeuchst, und will dich wieder herbrin gen in dies Land, denn ich will dich nicht lassen, bis daß ich thue alles, was ich dir geredet habe. Als Jakob nun bei dem eigennützigen Laban war, und ihm um seine Tochter Rahel diente, die er wegen ihrer Schönheit lieb gewonnen hatte, so wurde ihm durch eine Unredlichkeit Labans die ältere, Lea, zum Weibe zugeführt, und gerade diese wurde durch ihren Sohn Juda, nach Gottes Willen, Stammmutter des Heilandes der Welt, so daß es sich auch hier zeigt, wie Gottes Wege und Gedanken andere, aber höhere sind, als die unsern. Nach zwan: zigjähriger Entfernung aus dem Vaterhause kehrte Jakob, reich

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an Kindern und Heerden, nicht ohne Furcht des bösen Gewissens vor seinem Bruder Efau, dessen jeßige Gesinnung er nicht kannte, nach Hause zurück. In tiefer Demuth betete er zu dem Herrn: Ich bin zu geringe aller Barmherzigkeit und aller Treue, die du an deinem Knechte gethan hast; denn ich hatte nicht mehr, als diesen Stab, da ich über diesen Jordan ging, und nun bin ich zwei Heere geworden! In derselben Nacht hatte er den wunderbaren Kampf mit einem Manne zu bestehen, der mit ihm rang, bis die Morgenröthe anbrach, und er übermogte ihn nicht, denn das Gelenke seiner Hüfte ward ihm über dem Ringen verrenket; da legte er sich auf anhalten: des, dringendes Bitten (wie das kananäische Weiblein) und sprach: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn; da segnete ihn der Mann, und Jakob wurde inne, daß er Gottes Ange: sicht, wie einst in jenem Traume, gesehen hatte, und hieß die Ståtte: Pniel, d. h. Gottes Antlik; er selbst aber erhielt bei dieser Gelegenheit den Namen: Israel, d. h. ein Fürst Got tes, weil er mit Gott und mit Menschen gekämpfet und ob: gelegen hatte, 1 Mose 32. Nachdem er sich mit Esau freund lich begrüßt hatte, aus dessen Herzen die alte Feindschaft ge: schwunden war, zog er fort nach Canaan, und wohnte bei Si: chem, und richtete daselbst einen Altar zu, und rief an den Namen des starken Gottes Israel, Cap. 33, 20. Später zog er, gehorsam dem göttlichen Befehl, nach Lus oder Bethel (Got tes Haus), wo ihm Gott zuerst erschienen war, und baucte daselbst einen Altar, und Gott erneuerte ihm hier die Verhei Bung seines Segens von einer zahlreichen Nachkommenschaft und dem Besiße des Landes Canaan, Cap. 35, 11-13. Ra hel gebar jeßt dem Jakob ihren andern Sohn, Benjamin, so daß er nun Vater der zwölf Söhne war: Ruben, Simeon, Levi, Juda, Dan, Naphthali, Gad, Asser, Isaschar, Sebulon, Joseph, Benjamin.

Ganz besonders merkwürdig und lehrreich ist die Geschichte Josephs; merkwürdig wegen der so sichtbaren Vorsehung Got: tes, die auch die kleinsten Umstände und Begebenheiten jedes Einzelnen nach weisem Rath und höchster Güte leitet, lehrreich wegen der Aufschlüsse über das menschliche Herz, das nach allen Seiten hin theils an Joseph, theils an seinen Brüdern enthüllt wird. Es findet sich aber überdies noch in dieser so

höchst

höchst sorgfältig und ausführlich aufgezeichneten Geschichte die auffallendste Uebereinstimmung mit dem Leben und Ergehen un; seres Heilandes; und so wie David ausdrücklich als Vorbild auf Christum bezeichnet wird, wie überhaupt die Führungen Gottes mit dem Israelitischen Volke, gleichsam in einem Spie gel, die Führungen der Kirche des Herrn darstellen, so mag man auch Josephs Geschichte als ein Bild (Typus) ansehen, in welchem des Heilandes Niedrigkeit und Leiden, und die Er höhung und Herrlichkeit darnach dargestellt werden *).

Siebzehn Jahr lebte Jakob noch in Ruhe im Lande Go: sen in Egypten; als er 147 Jahr alt war und sein heranna hendes Ende fühlte, versammelte er seine zwölf Söhne um sein Sterbebett, ihnen den våterlichen Segen zu ertheilen, und vom Geiste Gottes getrieben sprach er zu ihnen (1 Mose 49, 1.): Versammelt euch, daß ich euch verkündige, was euch begegnen wird in zukünftigen Zeiten. Einzeln traten die Söhne herzu, da sprach Jakob zu seinem vierten Sohne Juda V. 8-10: Juda, du bist's, dich werden deine Brüder loben, deine Hand wird deinen Feinden auf dem Halse sein! (Ehre, Macht und Herrschaft wirst du besißen.) Juda ist ein junger Löwe, du bist hochkommen, mein Sohn, durch große Siege; er hat nie. dergeknieet und sich gelagert wie ein Löwe und wie eine Lö: win, wer will sich wider ihn auflehnen? Es wird das Scep: ter von Juda nicht entwendet werden, noch ein Meister von seinen Füßen, bis daß der Held (Schilo) komme, und dem: selben werden die Völker anhangen. — Königliche Würde er: langte der Stamm Juda in Davids Person, und aus dem Stamme Juda kam, ein Sohn Judas und Davids, der Held, der der Schlange den Kopf zertrat, siegreich die Werke des Teufels zerstörte, siegend eine Kirche gründete, welche die Pfor: ten der Hölle nicht überwältigen sollen, der Held, dem die Völs ker anhangen, in ihm ihren Herrn und Heiland verehrend, der Held Jesus Christus! So mußte von nun an der zukünftige Verheißne als Abrahams, Isaaks, Jakobs und Judas Sohn erwartet werden, und was in der ersten Verheißung angekün

*) Siehe Jeremias Risler Historischer Auszug aus den Büchern des A. T. Leipzig 1814.

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digt war, das wurde jeßt wiederholt, indem der Verheißne als glorreicher Sieger über alle seine Feinde beschrieben wurde.

Wie lebhaft der Glaube an die göttliche Verheißung war, die von der Rückkehr nach Palåstina geredet hatte, damit es fortan von Abrahams Samen beseffen werden sollte, zeigt sich · aus den Verordnungen, die der sterbende Erzvater Jakob und späterhin Joseph machte, denn ohne Vertrauen auf Gottes Wahrhaftigkeit und auf die Zuverlässigkeit seines Wortes håts ten sie so nicht gethan, wie wir von ihnen lesen; von Jakob heißt es 1 Mose 49, 29. Er gebot seinen Söhnen und sprach zu ihnen: Ich werde versammelt zu meinem Volk, begrabet mich bei meinen Våtern in der Höhle, auf dem Acker Ephrons, des Hethiters, im Lande Canaan; und Aehnliches gebot Jo seph Cap. 50, 24-26. Ohne die gläubige Aussicht auf die Rückkehr nach Canaan würde Jakob nicht gewünscht haben, dort begraben zu werden, und aus demselben Glauben ging Josephs Anordnung hervor, der späterhin Moses treulich nach: kam, 2 Mose 13, 19.

Bis auf die Versetzung der Kinder Israel nach Gosen, diesem fruchtbaren Landstrich in Egypten, wo sie für ihre Vieh zucht so herrliche Weidepläße fanden, war die Kirche Gottes oder sein Reich auf Erden nur eine Hausgemeinde in Abras hams Familie gewesen; ein geringer Sauerteig, von welchem aus dereinst, im Verlauf der Jahrhunderte, unter Gottes gnå: digem Schuß und allweiser Leitung, eine große Masse durchsåuert werden sollte; ein unbedeutendes Senfkórnlein, seiner åußern Ausdehnung nach, das aber jetzt zunächst in Egypten schon zu einem großen Baume erwachsen sollte. Alle, die mit Jakob nach Egypten kamen und von ihm abstammten (ausge: nommen die Weiber seiner Kinder), sind zusammen sechsundsech: zig Seelen; und die Kinder Joseph, die in Egypten geboren find, waren zwo Seelen (Ephraim und Manasse), also daß alle Seelen des Hauses Jakobs, die in Egypten kamen, waren sies benzig, Cap. 46, 26. 27. Wie schnell ihre Zahl sich hier mehrte, wie die Familie zu einem Volke erwuchs, zeigt sich aus 2 Mose 12, 37: Es zogen aus die Kinder Israel von Raemses gen Suchoth, sechs hunderttausend Mann zu Fuß, ohne die Kin: der; so war Israel in einem Zeitraume von etwa 400 Jah: ren zu einem bedeutenden Volke herangewachsen, ungeachtet

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