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aller der Bedrückungen, die sie von den Egyptern erfuhren, und ungeachtet der grausamen Maßregeln, welche die Pharao: nen ergriffen, ihrer Vermehrung Einhalt zu thun, 2 Mose 1, 6-10. Nachdem alle die Wohlthaten vergessen waren, die Egyptenland Joseph verdankte, und der König theils vor der Menge der Israeliten sich fürchtete, theils eine solche große Anzahl arbeitender Unterthanen nicht verlieren mogte, wenn sie etwa auf den Gedanken kåmen, nach dem ihnen verheißnen Cas naan zurückzuziehen: so wurden sie durch grausame Frohn: Vögte hart gedrückt, und mußten die Städte Raemses und Pithon erbauen, und die Egypter gingen um so strenger mit ihnen um, als ihnen die Kinder Israel, mit ihren ganz anderen Sit ten, ein Greuel waren. Da aber dennoch Israels Zahl wuchs, so befahl der König den hebräischen Wehemüttern, die neuge bornen Knäblein der Israeliten zu tödten; bei diesem Befehl hatte er die zwiefache Absicht, die Kraft dieses fremden Volkes zu schwächen, und es allmählig ganz mit den Egyptern zu vers schmelzen, wenn sich die hebräischen Jungfrauen an egyptische Männer verheiratheten, und so hoffte er unfehlbar seine Ab sichten zu erreichen. Allein die hebräischen Wehemütter fürch teten Gott und thaten nicht, wie der König in Egypten zu ihnen gesagt hatte, sondern ließen die Kinder leben, deswegen that ihnen Gott Gutes, und bauete ihnen Häuser, und das Volk mehrete sich, und ward sehr viel. Da gebot Pharao alle seinem Volk und sprach: Alle Söhne, die geboren werden, werz fet ins Wasser, und alle Töchter lasset leben, 2 Mose 1, 17. 20-22.

Die zweite Periode.

Die Zeit unter dem Gesetz. Von Moses bis Christus.

In dieser Periode der göttlichen Haushaltung sind die beiden wichtigsten Gegenstände: die Gesetzgebung auf Sinat und die Weissagungen der heiligen Männer Gottes, von der

Zukunft des Heilandes der Welt. Beide Begebenheiten stehen in der innigsten Beziehung auf die Zeit der zukünftigen Gnade in Chrifto, welche durch sie vorbereitet wurde. Die Schicksale des jüdischen Volkes in dieser ganzen Periode geben, wie frů: her die Schicksale der Einzelnen, ein deutliches Bild, wie Gott mit Gnade und Barmherzigkeit, aber auch mit Heiligkeit und Gerechtigkeit, nach seiner höchsten Weisheit, die Menschen rez giert, um es ihnen fühlbar zu machen, wie daraus allein alles Heil hervorgeht, daß man in Glauben und Gehorsam ihm treus lich anhangt, und wie das allein ins Verderben stürzt, von ihm abweichen, seine Verheißungen verachten und seine Gebote übertreten.

Erster Abschnitt.

Von Moses Geburt bis zu seinem Tode.

1. Moses Geburt, Beruf und Wirksamkeit bis zum Auszuge der Kinder Israel aus Egypten.

Ein Mann vom Hause Levi ging hin und nahm eine Toch; ter Levi zum Weibe, und sie gebar ihm einen Sohn, und weil das Kind ein feines Kind war, so verbarg es die Mutter drei Monden hindurch, und fürchtete sich im Glauben an Gott, nicht vor des Königs Gebot, Hebr. 11, 23; und als sie es nicht långer verbergen konnte, da seßte sie es aus, in einem Kåstlein von Rohr, in das Schilf am Ufer des Nilstromes, und des Königs Tochter ließ das Kindlein retten, und von seiner Mutter wurde es groß gefäugt, und die Tochter Pha: raos nannte es Moses, denn sie sprach: Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen 2 Mose 2, 10. Auf wunderbare. Weise wird der Mann von des Königs eigner Tochter gerettet, der den Befehl gegeben hatte, die hebräischen Knäblein dem Tode im Wasser Preis zu geben; so erhält Gott den Mann, der der Mittler des A. Bundes werden sollte und der Erlöser sei: nes Volkes aus dem drückenden Joch irdischer Knechtschaft, durch den er große Zeichen und Werke einst ausführen wollte; und auf ähnliche Weise ist der Erlöser von dem noch drücken

deren und schmählicheren Joch der Sünde, ist Jesus Christus vor den Nachstellungen Herodes gesichert und am Leben erhal ten worden, durch welchen Gott den N. Bund der Gnade und Wahrheit aufgerichtet hat. In aller Weisheit der Egypter wurde Moses gelehret, und war mächtig in Thaten und Wor: ten, Apostg. 7, 22. Durch den Glauben aber wollte er, da er groß ward, nicht mehr ein Sohn heißen der Tochter Phas rao, und er wåhlete viel lieber mit dem Volk Gottes Unge: mach_zu ́leiden,`denn die zeitliche Ergößung der Sünde zu haz ben, und achtete die Schmach Christi für größern Reichthum, denn die Schäße Egyptens, denn er sahe an die Belohnung (Wiedervergeltung von Seiten Gottes, auf welche Gottes Wort alle, die ihm vertrauen und treu sind, hinweist) Hebr. 11, 24-26. Als er vierzig Jahr alt war, gedachte er sich nåher mit der Lage seiner Brüder, der Kinder von Israel, be: kannt zu machen, und er kam und fahe die Last des Drucks, unter welchem sie schmachteten, und ward gewahr, daß ein Egyp: ter einen hebräischen Mann erschlug; da erschlug er den Egyps ter, nach dem Worte Gottes 1 Mose 9, 6: Wer Menschen: blut vergießt, des Blut soll auch durch Menschen vergossen werden, und warf sich somit zum Blutråcher, Goel, auf, wors über sich weitere Verordnungen 4 Mose 35, 19. finden. Die That war also wohl gerecht, aber sie blieb nicht verborgen, denn als Moses den Zwist zweier Hebråer schlichten wollte, da fragte ihn der Eine: Wer hat dich zum Fürsten und Rich: ter über uns gefeßt? Willst du mich auch tödten, wie du den Egypter getödtet hast? Da fürchtete sich Moses und sprach: Wie ist das laut geworden! Als Pharao dies hörte, trachtete er dem Moses nach dem Leben, und dieser flohe vor ihm, und hielt sich im Lande Midian auf; er flohe aber nicht aus schnö: der Menschenfurcht, denn es heißt Hebr. 11, 27: Durch den Glauben verließ er Egypten, und fürchtete nicht des Königes Grimm, denn er hielt sich an den, den er nicht sahe, als sähe er ihn; er hielt sich also im Glauben an seinen unsichtbaren Gott und Helfer, sonst würde ihm sein Entweichen, wenn es aus Unglauben geschehen wäre, nichts geholfen haben.

In Midian heirathete Moses des Priesters Reguel En: kelin, die Tochter Jethros, bei dem er als Hirt so lange ver: weilte, bis der Ruf Gottes an ihn erging, in seinem achtzig:

ften Lebensjahre. Nach langer Zeit starb der König in Egyp: ten, und die Kinder Israel seufzten über ihre Arbeit und schrieen, und ihr Schreien über ihre Arbeit kam vor Gott, und Gott erhörte ihr Wehklagen, und gedachte an seinen Bund mit Abra: ham, Isaak und Jakob, und er sahe drein und nahm sich ihrer an, 2 Mose 2, 23-25. Zum Retter und Erlöser seines Volks hatte Gott sich den Moses ersehen, dem erschien er das her am Berge Horeb, im feurigen Busch, der mit Feuer brannte und doch nicht verzehrt ward (ein schönes Sinnbild, wie sich Gottes Gnade in dem Menschen verherrlicht und offenbart, der doch stets Mensch, ein beschränktes Wesen, bleibt); und als Moses nåher herzu trat, diese merkwürdige Erscheinung genauer zu betrachten, da offenbarte sich ihm der Herr, als der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, als der treue und zus verlässige Gott, der da hält, was er verspricht, und sagte ihm, wie er jeßt das Flehen der Kinder Israel erhören und sie auss führen wolle in ein gutes und weites Land, darinnen Milch und Honig flöße, und das jetzt noch von heidnischen Völker: schaften bewohnt werde, und Er, Moses, solle hingehen zu Pharao, um die Kinder Israel aus Egypten zu führen, und den Seinen solle er sagen, wie er von dem Ewigen und Un: veränderlichen gesandt werde. Als Moses hierauf, um diese Sendung von sich abzulehnen, deren er sich in seiner tiefen Demuth nicht fähig erachtete, das Bedenken äußerte, seine Landsleute würden ihm keinen Glauben beimessen, da beglaus bigte ihn Gott als seinen Gesandten mit der Gabe Wunder zu thun, welche bei allen Propheten, so wie die Gabe der Weiss sagung zukünftiger Dinge, das Siegel und Beglaubigungs : Zeug: niß ihrer göttlichen Sendung waren. Moses entschuldigte sich aber weiter mit seiner schweren Sprache, daß er niemals wohl beredt gewesen sei, da sprach der Herr zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen, oder wer hat den Stummen, oder Tauben, oder Sehenden, oder Blinden gemacht? Hab ichs nicht gethan, der Herr? So gehe nun hin, ich will mit deinem Munde sein, und dich lehren, was du sagen sollst! Und als Moses in seiner Demuth nochmals sprach: Mein Herr, sende, welchen du willst! da zürnete Gott und sprach zu ihm: Weiß ich nicht, daß dein Bruder Aaron wohl beredt, ist? Er soll dein Mund sein, und du sollst sein Gott sein, du sollst zu

ihm reden und die Worte in seinen Mund legen, und er soll für dich zum Volke reden. Da ging Moses zu den Kindern Israel und that die Zeichen, und Aaron redete zum Volk, und da jene höreten und inne wurden, daß Gott sie in Gnaden heimgesucht habe, da neigeten sie sich und beteten im Glauben den Gott an, der sich ihrer erbarmt hatte und ihnen helfen wollte, Cap. 4, 11. 15. 16. 31.

Nun traten Moses und Aaron, im Namen Gottes, mit dem Befehle vor Pharao, er solle das israelitische Volk zie: hen lassen; aber aufgeblasen von seiner Macht, in stolzem Ver: trauen auf die ihm zustehende Gewalt, sprach Pharao, keinen ́ Herrn über sich anerkennend: Wer ist der Herr, des Stimme ich hören müßte und Israel ziehen lassen? Ich weiß nichts von dem Herrn, will auch Israel nicht ziehen lassen. So ließ er sie von sich, und Israels Loos wurde jest nur noch drüks kender, denn mit vermehrter Arbeit und grausamer Behand lung quålte sie Pharao; da murrten sie gegen Mose und Aa: ron, und maßen ihnen die Schuld des Zornes Pharaos bei, und Mose demüthigte sich vor dem Herrn und klagte ihm seine Noth und sprach: Herr, warum thust du so übel an deinem Volk? Warum hast du mich hergesandt? Pharao plagt das Volk hårter, und du hast dein Volk nicht errettet, Cap. 5. Gott aber tröstete ihn mit der Verheißung gewisser Hülfe und nahender Erlösung, denn, sprach er, du sollst sehen, was ich Pharao thun werde, denn durch eine starke Hand (durch schwere Züchtigungen) muß er sie lassen ziehen, ja er muß sie noch aus seinem Lande von sich treiben, Cap. 6, 1.

Jetzt begannen die mancherlei Plagen, die nur in Folge der Hartnäckigkeit Pharaos über ihn und sein Land kamen, und keinen andern Zweck hatten, als Israels Befreiung zu be wirken und Gottes mächtige Hand über seine Feinde und die Nichtigkeit alles Widerstandes gegen ihn zu offenbaren, denn so sprach der Herr: die Egypter sollens inne werden, daß ich der Herr bin, wenn ich nun meine Hand über Egypten zur Strafe ausstrecken, und die Kinder Jsrael von ihnen wegführen werde. Seine göttliche Sendung zu erweisen, warf Aaron vor Pharas seinen Stab von sich, und er wurde zur Schlange, allein die egyptischen Zauberer und Beschwörer tha: ten das gleiche Wunder, nur daß zum Zeichen der höheren

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