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ihm zum Recht verhülfe?" Dazu, wenn ihm einer als einem königlichen Prinzen feine Ehre anthun wollte, gestattete er es nicht, sondern küßte ihn, wie einen Bruder und Freund. Das that den ein= fåltigen und unerfahrnen Menschen wohl, und also stahl er seinem Vater durch Verlåumdung und Gleis= nerei das Herz der Männer von Israel. Aber auch das wird nicht unvergolten bleiben. Es bleibt nichts unvergolten. Denn als Absalom glaubte seiner Sache gewiß zu seyn, sagte er zu seinem Vater, er wolle in die Stadt Hebron gehen und dem Herrn einen Gottesdienst thun; der ruchlose Heuchler. In dieser Stadt schickte er Boten aus in ganz Israel; „Wenn ihr hören werdet der Posaunen Schall, so sprecht: Absalom ist König." Als David dieses erfuhr, hielt er es für rathsam, zu fliehen mit der Kriegsmannschaft, die in Jerusalem war, daß der Aufrührer sie nicht einschlösse, und die Stadt zers störte, Jerusalem, die volkreiche Stadt. Schon im Anfang der Flucht gab Gott ihm einen Trost. Denn als er sein Kriegsheer musterte, das mit ihm zog, erblickte er auch den Ithai mit den Sechshunderten, und Ithai war kein Landeskind von Geburt. David sprach: Kehre um mit deinen Brüdern zu dem König, denn du bist fremd. Gestern bist du ge= kommen, und heute willst du mit mir gehen, und ich weiß selbst noch nicht, wohin ich gehen werde.“ Aber Ithai sprach: „An welchem Ort mein Herr, der König, seyn wird, es gerathe zum Leben oder zum Tode, da wird dein Knecht auch seyn." Solche Treue bewies Ithai seinem König. David gieng

den Delberg hinauf mit verhülltem Angesicht und barfuß wie ein Büßender und weinte, und das ganze

Volk, das mit ihm war, weinete auch. Als sie aber nach Bachurim kamen, trat ein Mann heraus, Namens Simei, von dem Geschlechte Sauls, mit rache süchtigem und schadenfrohem Herzen. Er fluchte dem König, und warf nach ihm mit Steinen: ,,Hinaus, rief er, hinaus, du Bluthund, du heillofer Mann." Abifai wollte den unsinnigen Menschen tödten." Aber David sprach: Laß ihn fluchen! Der Herr hat es ihn geheißen. Vielleicht wird Gott mein Elend ansehen und mir mit Güte vergelten sein Fluchen."

Wohl dem, der noch auf Gottes Segen hoffen kann, wenn die Menschen ihm Böses wünschen!

Aber zum zweitenmal tröstete ihn Gott, als er durch die Wüste über den Jordan kam nach Mahanaim Denn da fand er wieder viele biedere Månner, die ihm treu waren. Barsillai und an=

dere Männer, die ihm treu waren, brachten zusam men an Bettwerk, Geschirr und allerlei Lebensmitteln, was nöthig war, daß sie den König und sein mådes Heer erquickten und versorgten.

43.

Davids Sieg und Rückkehr nach
Jerusalem.

Unterdessfen hatte Absalom von dem Königsthron in

Jerusalem Besig genommen, und zog alsdann, der Verwegene, seinem Vater mit feindseliger Heeres

Bibl. Erzähl. Bd. IV.

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macht über den Jordan nach. In solche Verblendung läßt Gott die Ruchlosigkeit dahin gehen, daß fie ihre Strafe finde. David stellte sein tapferes und treues Heer gegen ihn zur Schlacht, und be fahl noch den Hauptleuten:,,Geht mir schonlich um mit Absalom dem Jünglinge," der treue fromme Vater. Er selbst blieb in der Stadt, und zog nicht mit ihnen hinaus. Das feindliche Heer verlor die Schlacht, es war in einem Wald, und erlitt eine schreckliche Niederlage. Absalom floh. Aber auf der Flucht blieb er mit seinen schönen langen Haaren unter einer Eiche hangen. Das Maulthier, auf welchem er ritt, lief unter ihm weg, daß er sich nicht mehr loswickeln konnte, und so schwebte er in schrecklicher Todesangst zwischen Himmel und Erde, bis Joab, der Feldhauptmann Davids, es er= fuhr und herbei eilte. Ein Kriegsmann, den sein Gang an der Eiche vorbeigeführt hatte, kam und sagte dem Feldhauptmann an, was er im Wald gesehen habe. Der Feldhauptmann sprach: „Wenn du das gesehen hast, warum hast du ihn nicht darnieder geschlagen, so wollte ich dir geben zehn Silberstücke und einen Gürtel." Aber der fromme und kluge Kriegsmann erwiederte ihm: Wenn du mir tausend Silberstücke auf die Hand gewogen hättest, so wollte ich dennoch meine Hand nicht an des Königs Sohn gelegt haben, denn ich habe wohl gehört, sagte er, daß der König sprach:,,Hütet euch, daß nicht Jemand dem Knaben Absalom Leid thue." Aber Joab sprach: Ich kann mich nicht bei dir aufhalten." Er nahm drei Spieße und stieß sie dem Absalom durch das Herz, als er noch lebte an der Eiche. Also ward auch das vergolten.

Wer Vater verstört und Mutter vers jagt, der ist ein schändliches und ver fluchtes Kind.

Ehre Vater und Mutter, daß es dir wohl gehe.

Dem guten König aber verursachte die Siegesbotschaft anfangs keine große Freude, weil sein Sohn getödtet war. Nein, er rief unaufhörlich: „O! Mein Sohn Absalom, wollte Gott, ich könnte für dich sterben! Absalom, mein Sohn, mein Sohn!"

So sehr liebte der König seinen Sohn, auch noch nach seiner Unthat und nach seinem Tode. Das hat Gott in die Herzen der Eltern gegeben, daß sie also ihre Kinder lieben und ihren Undank vergessen können.

Nie will ich solche Liebe betrüben.

Als aber die Botschaft von dem Sieg des Davids` zurück über den Jordan kam, da ward wieder auf einmal alles anders Zuerst kamen mit großer Freude.. die Männer von Juda, die Stammesgenossen des Davids, daß sie ihren König begrüßten und wieder nach Jerusalem auf seinen Thron zurückführten. Es kam der heillose Simei voll Angst und Verzweiflung und warf sich vor den König nieder, daß er ihm feinen Unverstand verzeihen wolle. Also wendete sich das Blättchen. Vorgethan und Nachbedacht, hat manchen in groß Leid gebracht.

Uber David ließ ihm Gnade wiederfahren. Er sprach zu Simei:,,Es soll dir kein Leid geschehen." Es kam auch wieder Barfillai der getreue, daß er feinem Könige Glück wünschte zu dem Sieg. David

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wollte ihn mit sich nehmen nach Jerusalem, daß er ihm Gutes thåte zum Dank für seine Treur. Aber Barsillai bat sich keinen andern Dank aus, als den König zu begleiten bis an den Jordan. Er sey ein achtzigjähriger Mann, der nicht mehr schme= cken könne, was er esse, und nicht mehr höre, was die Sänger und Sängerinnen fingen. Er wünsche zu sterben in seiner Stadt und bei feines Vaters und bei seiner Mutter Grab. Doch empfahl er der Gnade des Königs seinen Sohn.

Da küßte der König zum Abschied den ehrlichen alten Mann, der seine Liebe und Treue auf eine solche Art bewährt hatte. Ei freilich, die wahre Liebe zu Gott und Menschen ist selbst ihr eigener Lohn, und begehrt keinen andern. David nahm den Sohn des Barfillai mit sich, daß er ihm Gutes thåte, und an dem Sohn die Treue des Vaters belohnte.

Hierauf kehrte David unter freudigen Begleitungen nach Jerusalem auf seinen Thron zurück, und erreichte noch ein hohes Alter. Er war einer der mächtigsten und berühmtesten Könige feiner Zeit. Israel war nie måchtiger, als unter seiner Regierung. Als er aber alt und schwach war worden, übergab er die Regierung seinem Sohne Salomon, und starb, und ward begraben in der Burg Zion.

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