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auf. Desto sehnlicher warteten sie auf den Verheißenen und nannten ihn zum Voraus mit schönen und gerechten Namen, Sohn Davids, ferner Messias oder Christus, das heißt der Gesalbte oder der König, ferner des Menschen Sohn, den Daniel, der Prophet, in des Himmels Wolken fah, ferner Sohn Gottes, Retter, Erlöser, Heiland. Denn je dunkler auf der Erde die Nacht der Trübsale ist, desto heller steht am Himmel der Stern der Weissagung. Aber die Thōrichten hofften, er werde die Herrschaft der Römer in dem heiligen Lande zerstören und den weltlichen Thron Davids wieder herrichten, und hätten doch schon lange erkennen können, daß ein solcher, wie sie ihn erwarteten und wünschten, nicht kommen werbe. Gottes Gedanken find nicht eure Gedanken, und seine Wege sind nicht eure Wege, sondern so viel der Himmel höher ist, als die Erde, so sind auch seine Gedanken höher, als der Menschen Gedanken.

Biblisch e

Geschichten.

Zweiter Theil.

1.

Maria.

In Galilda, in der Stadt Nazareth, faß in ihrer Ein

samkeit eine tugendsame Jungfrau mit Namen Maria, die verlobt war mit einem Zimmermann, Namens Jofeph. Beide stammten aus Bethlehem in Juda und aus dem Blut des Königs David, und waren ungeachtet ihrer königlichen Herkunft fast wieder so arm wie Ruth, ihre Geschlechtsmutter, als sie in den Feldern von Bethlehem Aehren auflas. Denn also wechseln die menschlichen Schicksale. Alles Jrdische kehrt wieder zu seinem Anfang zurück, und ein reines Herz und Gottes Gnade bleibt noch im= mer der größte und sicherste Reichthum.

Zu der Jungfrau in ihrer Einsamkeit sprach ein Engel:,,Gegrüßet feyst du, Maria! Der Herr ist mit dir, du Gebenedeite unter den Weibern."

Die Jungfrau erschrack und dachte „Welch ein Gruß ist das?"

Der Engel sprach: Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden. Siche, du wirst schwanger werden, und einen Sohn gehåren,

dessen Namen sollst du Jesus heißen. Der wird groß und ein Sohn des Höchsten genennet werden, und der Herr wird ihm den Stuhl feines Vaters, David, geben, und er wird ein König seyn über das Haus Jakob ewiglich, und seines Königreichs wird kein Ende seyn." Da sprach Maria zu dem

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Engel: Wie soll das zugehen, da ich von keinem Manne weiß ?" Der Engel antwortete und sprach zu ihr:,,Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum auch das Heilige, das von dir geboren wird, wird Gottes Sohn genennet werden."

Weiter erfuhr Maria von ihm, daß auch Elifabeth, ihre Gefreundte, Hoffnung habe, Mutter eines Sohnes zu werden. Es war aber Élisabeth

eine fromme Frau, die Ehefrau eines Priesters in Juda, der Zacharias hieß. Da sehnte sich Maria nach ihrer guten Gefreundtin, der Elisabeth, die ihr der Engel nannte, daß sie mit ihr reden und einer Seele sagen könnte, was ihr Gott durch den Engel habe geoffenbaret. Denn eine große Gnade von Gott will man nicht jedem rühmen, und kann es doch auch nicht allein in seinem Herzen verschließen. Maria gieng aus Galilda über das Gebirg nach Juda, daß sie ihre Freundin besuchte. Elisabeth bewillkommte sie voll Freude, daß die Mutter ihres Herrn zu ihr komme. Maria aber freute sich, und preisete Gott in einem schönen Lobgefang dafür, daß er die Verheißung erfülle, die er Abraham und seinen Nachkommen gegeben hatte, und sie erkann= ten in ihrem demüthigen Herzen, wie groß die Gnade fey, die Gott ihr erzeige,,,Gott hat die Niedrig=

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