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keit seiner Magd angesehen," sagte sie.

Siehe,

von nun an werden mich selig preifen alle Kindes Kinder, denn er hat große Dinge an mir gethan, der da mächtig ist, und dessen Name heilig ist.“

Arme Jungfrau, es kommt noch eine Stunde, in welcher dich Niemand wird selig preisen.

Maria eb drei Monate lang bei ihrer Freun din. Nachgehends wurde Elisabeth mit einem Sohn erfreut, und sie gaben ihm den Namen Johannes. Johannes wuchs, und ward stark im Geist, und als er erwachsen war, verbarg er sich vor den Men= schen, und lebte in der Wüste, in einsamen Gegenden. Aber sein Vater Zacharias weissagte von ihm, daß er ein Prophet werden, und daß er vor dem Herrn hergehen und ihm den Weg bereiten werde.

2.

Die Geburt Jesu.

Aber in welchem Pataft oder Kirchlein wird der

Sohn Maria geboren werden? Wer wird ihm von Cedernholz, die Wiege verfertigen und mit goldenem Blumwerk schmücken?

Der römische Kaiser Augustus ließ einen Befehl ausgehen, daß alle Einwohner des Landes sollten geschäßt, das heißt: gezählt und aufgeschrieben werden. Jeder mußte sich in dem Ort seiner Heimath und

Herkunft stellen, daß er daselbst aufgeschrieben würde. Demnach begab sich auch Joseph mit Maria, feinem vertrauten Weibe, aus Nazareth, ihrem Wohnorte, nach Bethlehem in Juda, weil sie von dem Ge= schlechte Davids waren, daß er sich aufschreiben ließe.

Es mögen damals viele Leute nach Bethlehem gekommen seyn, und war wenig Raum in dem Stådtlein. Als aber Maria daselbst war, gebar sie ihren Sohn, und fand keinen Raum, wohin sie ihn hätte legen können, als in eine Krippe. Das war der Palast, in welchem das Kind geboren ward, welches sein Volk sollte felig machen von den Sünden. Denn Gott sieht nicht auf das Auswendige.

Es waren in selbiger Nacht Hirten auf dem Felde, bei den Hürden, die hüteten ihre Heerden. Zu diesen trat des Herrn Engel, und seine Klarheit umleuchtete sie. Der Engel sprach: ~„Ich verkündige euch große Freude, die allem Volk wiederfahren wird. Denn siehe, euch ist heute der Heiland ge= boren, welcher ist Christus der Herr in der Stadt David, und das habt zum Zeichen, ihr werdet fin= den das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen." Ja, es sammelte sich um sie die Menge der himmlischen Heerschaaren, die lobten Gott und sprachen: „Ehre sey Gott in der Höhe, Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen. Es mögen wohl die nåmlichen Hirten ge= wesen seyn, in deren Eigenthum das Kind geboren wurde. Die Hirten giengen eilends nach Bethlehem, und fanden Maria und Joseph und das Kind in der Krippe liegend. Da lobten sie Gott, und erzählten,

was ihnen von diesem Kinde war gesagt worden, und alle, die es hörten, wunderten sich. Maria aber behielt alle diese Worte, und bewegte sie in ihrem Herzen.

Das ist die heilige Christnacht oder Weihnacht, in welcher Gott den Kindern schöne Gaben schenkt, daß sie sich jährlich ihrer Rückkehr freuen und das Kindlein lieben sollen, das in dieser Nacht zu Beth= lehem geboren war. Manches Kind will fragen: ob dieses der Berheißene sey? Ja es ist der Ver= heißene, in welchem alle Geschlechter der Erde sollen gesegnet werden.

Der Name des Kindes ward genannt Jesus, welchen er empfangen hat von den Engeln, und heißt so viel als Seligmacher, weil er von Gott zum Retter und Seligmacher der Menschen bestimmt

war.

3.

Darstellung Jesu im Tempel.

Es war ein Geses in Israel, von Mofes her, eine

Mutter, die ihren ersten Sohn geboren hatte, mußte ihn in den Tempel bringen, und für ihn ein Lamm opfern, oder, wenn sie zu arm war, ein Paar Turteltauben. Als nun Maria ebenfalls ihren Sohn in den Tempel brachte, und für ihn ein Paar Turteltåublein opferte, kam auch in der nåmlichen Stunde

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ein frommer und gottesfürchtiger Mann mit Namen Simeon in den Tempel, der schon so lange auf den Trost Israels wartete, und von Gott die Gewißheit in seinem Herzen empfangen hatte, daß er den Tod nicht sehen werde, es sey denn, daß er vorher den Christ des Herrn gesehen habe. Also ward ihm noch am Abend seines Lebens die Verheißung erfüllt und fein langes Warten gestillt. Er nahm das theure Kind auf seinen Arm und lobte Gott, und ward so entzückt, daß er Gott anrief, er wolle ihn jeht sterben lassen, er habe nichts Erfreulicheres mehr auf der Erde zu erleben. Es ist dieses eine wun= derfame Regung in dem menschlichen Gemüth. Schon viele fromme Menschen, wenn Gott ihr Herz mit einer großen Freude erfüllte, haben gewünscht, daß sie jest sterben möchten. Simeon betete:,,Herr, nun låsfest du deinen Diener im Frieden dahin ge= hen, denn meine Augen haben deinen Heiland ge= sehen, welchen du bereitet haft ein Licht zu erleuchten die Heiden, zum Preis deines Volks Israel.“ Aber zu Maria, der Mutter Jesu, sprach er: „Es wird ein Schwerdt durch deine Seele dringen." Es kam auch Hanna, eine hochbetagte Frau, dazu, und preisete Gott und redete von diesem Kind zu allen, welche zugegen waren, und auf die Erlösung hofften. Also freuten sich diese frommen betagten Menschen über die Geburt des geheimnißvollen Kindes, und über das Glück der Nachwelt, das sie doch selber nicht mehr erleben konnten.

"

4.

Die Weisen aus Morgenland. Es kamen auch von Gott ermahnt mit kostbaren Geschenken weise Månner aus Morgenland, aus einem entfernten Lande nach Jerusalem, und frag=

,,Wo ist der neugeborne König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande und sind gekommen, ihn anzubeten." Sie meinten, er sey in Jerusalem geboren, wo dazumal der unfromme König Herodes wohnte. Sie dachten nicht anders, als daß ganz Jerusalem werde voll Freude seyn, jedes Kind auf der Gasse werde ihnen Rede und Antwort geben können auf ihre Frage. O, wie verwunderten sie sich, als alles so stille war! Es war alles so stille, als wenn nichts geschehen wäre. Wen fie fragten, der wußte nichts von dem neuge= bornen Wunderkind. Sie kamen bis vor den König Herodes. Er wußte auch noch nichts. Er mußte erst von diesen landesfremden Menschen erfahren, was den frommen Hirten die Engel verkündet hatten, und die Nachricht war ihm auch so nicht er= freulich. Denn als die Weisen nach dem neugebor= nen König fragten, erschrack er, der arme Mensch, auf seinem Königsthron! Was den unschuldigen Hirten und dem gottesfürchtigen Simeon und allen frommen Menschen eine Freude war, darob erschrack er. Denn die Gottlosen haben keinen Frieden in ihrem Herzen. Herodes faßte den verruchten Ge= danken, er wolle das Kindlein tödten lassen, daß es ihm nicht einst seine Krone nehme. Zu dem Ende Bibl. Erzähl. Bd. IV,

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