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zwischen den Juden und Samaritern von alten Zeiten her keine Gemeinschaft war. Aber Jesus war

nicht so. Er sprach zu ihr:,,Wenn du wüßtest, wer der ist, der mit dir redet, du würdest ihn bit= ten, daß er dir lebendiges Wasser gebe." Wie das Wasser zur Stärkung und Erquickung des leiblichen Lebens getrunken wird, also bot ihr Jesus Stårkung und Erquickung für die Seele an. Die Frau sprach mit redseliger Antwort:,,Bist du mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat, und er hat daraus getrunken und seine Kinder und fein Vieh." So hatte sie von ihren Eltern gehört. Es ist schon, daß man das Andenken der Vorfahren ehrt, und die Eltern den Kindern sagen, wo sie ge= lebt, und was sie gestiftet haben. Der heimathliche Boden wird so zu sagen heilig dadurch. Jesus redete weiter mit der Frau: „Wer des Waffers trinket, das ich ihm gebe, den wird ewig nicht dürften, sondern es wird ihm ein Brunnen werden, der in das ewige Leben quillt." Das Weib wollte ihn noch Jesus sagte zu ihr: Rufe Das Weib sprach:,,Ich habe keinen Mann." Er erwiederte ihr:,,Du hast recht gefagt. Fünf Månner hast du gehabt, und der, welchen du nun hast, der ist nicht dein Mann.“ Das kann nämlich heißen, daß er nicht sey, wie ein Mann gegen seine Frau seyn soll, und daß es so gut sey, als wenn er nicht ihr Mann wäre. An dieser Rede erkannte sie, daß Jesus kein gewöhnlicher Mensch sey. Sie sagte:,,Herr, ich sehe, daß du ein Prophet bist." Eine andere håtte jegt ein Paar eigennukige oder vorwißige Fragen an ihn gethan. Aber sie hatte etwas Wichtigeres auf dem

nicht recht verstehen. deinen Mann her."

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Herzen; sie sprach: „Unsere Våter haben auf diesem Berge gebetet, und ihr saget, Jerusalem sey der Ort, wo man Gott anbeten foll." Jesus sprach: ,,Es kommt die Zeit, wo ihr nicht auf diesem Berg und nicht in Jerusalem Gott anbeten werdet, sondern die wahrhaftigen Unbeter werden den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten. Denn Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.". Das ist schon ein Tropflein des Waffers, das die Seele erquickt und in das ewige Leben fließt:,,Gott ist der Bater aller Menschen. Er ist überall. Man kann ihn überall ehren. Jedes Gebet ist ihm angenehm, wenn es aus dem Herzen geht und aufrichtig ge= meint ist." Das Weib sprach: „Wenn der Messias kommt, der wird uns alles lehren.". Sie wußte nicht, daß der nämliche, der mit ihr redete, es sey. Man wartet oft noch auf Gottes Gnade, wenn sie schon da ist. Jesus sprach:,,Ich bin es, der mit dir redet." Unterdessen kamen die Jünger und brach

ten Speise.

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Aber das Herz Jesu war so erfreut über diese Gelegenheit, an einer Seele etwas Gutes zu thun, daß er nicht effen wollte. Meine Speise.". sprach er,,,ist die, daß ich den Willen thue dessen, der mich gesandt hat." Unterdeffen war das Weib in die Stadt geeilt, und kam wieder zurück mit vielen Einwohnern. Als diese Jesum sahen und hörten, glaubten Viele an ihn, daß er sey der Welt Heiland. Ja sie baten ihn, daß er bei ihnen bleiben möchte.

Wer die Wahrheit redlich sucht, der findet sie. Wo die Wahrheit redlich gesucht wird, da verschwindet

der

der Religionshaß. Denn die wahrhaftigen Anbeter beten den Vater im Geist und in der Wahrheit an.

Jesus blieb zwei Tage lang bei ihnen.

11.

Die Predigt in Nazareth.

Als Jesus wieder in Nazareth war, gieng er in

t

die Schule. Damit ist jedoch keine Kinderschule ge= meint. Wiewohl, Jesus ist auch in den Kinderschulen. Wo zwei oder drei versammelt sind in seinem Namen, da ist er mitten unter ihnen. In jenen Schulen aber kamen die Erwachsenen zusammen am Sabathtag und lasen in den Büchern des Gesezes und der Propheten und redeten darüber. Jesus stand auf und wollte lesen, und las in dem Buche des Propheten Jesaias: ,,Der Geist des Herrn ist über mir, darum hat mich der Herr gesalbet. Er hat mich gesandt, den Elenden zu predigen, die verwundeten Herzen zu verbin= den, zu predigen den Gefangenen eine Erledigung, den Gebundenen eine Befreiung, zu predigen ein gnådiges Jahr des Herrn."

Ueber diesen Text redete er mit ihnen. Unter anderm sagte er:,,diese Schrift ist heute vor euch erfüllt ;" anzuzeigen, daß er derjenige sey, in deffen Namen der Prophet gesprochen habe.

Darüber hätten sie sich billig freuen sollen, daß der bei ihnen klein war und groß wuchs, den Gott

Bibl. Erzähl. Bd. IV.

12

zum Heiland der Menschen geheiligt hatte. Sie hätten billig die ersten seyn sollen, welche ihn als den Hei= land anerkannten und liebten, weil er als ein frome mes Kind unter ihren Augen aufgewachsen war. Anfänglich wunderten sie sich auch über seine holde felige Rede. Aber zuleht sagten sie ganz kaltsinnig: „Ist er nicht Josephs Sohn?" Diese suchten nicht redlich die Wahrheit. Sie hatten keinen Glauben an ihn, weil er ihnen zu bekannt war. Jesus sprach daher: Kein Prophet ist angenehm in seinem Va= terland." Zulegt wollten sie ihn sogar tödten. — Solche große Verachtung thaten die Einwohner von Nazareth sich selbst an, daß sie glaubten, ein Mann, der bei ihnen aufgewachsen war und den sie so gut kennen, könne kein Prophet seyn, er müsse wenigs stens von Jerusalem kommen. Wer sich selbst und seine Heimath verachtet, ist nicht auf rechtem Weg. Jesus verließ die Stadt Nazareth und gieng nach Capernaum. Also ward er sogleich im Anfang aufgenommen und geliebt von den fremden Sa= maritern, und verworfen von den Bekannten in Nazareth, wie noch geschieht. Viele, die ihm ferne sind, suchen und finden ihn. Viele, die ihm nahe find, verachten den Sohn Josephs.

12.

Menschenfreundliche Handlungen Jesu.

Jefus

esus hatte von Gott auch wundersame Gaben erhalten, kranke und gebrechliche Menschen durch sein

Wort gesund zu machen, auch andere wohlthätige und erfreuliche Thaten auszuüben, die kein Mensch sonst auszuüben im Stande ist, daß man erkennen sollte, wer er sey, und wer ihn gesendet habe.

Es kam ihm aus Capernaum ein Mann entge gen, und bat ihn, daß er doch mit ihm gehen und seinem kranken Sohn helfen wollte. Er hatte einen todtkranken Sohn zu Hause. Jesus sprach zu ihm:

Gehe hin! Dein Sohn lebt." Während als der getröstete Vater auf dem Heimweg war, kamen ihm schon seine Knechte mit der Botschaft entgegen, daß sein Sohn genesen sey. Es war in der nämlichen Stunde besser mit ihm geworden, als Jesus zu dem Vater sagte:,,Dein Sohn lebt."

Capernaum liegt am See Genezaret. Eines Morgens standen einige Fischer an dem See, die ihre Neşe reinigten. Es war der nåmliche Simon Petrus und Andreas fein Bruder, welche mit Jesus an dem Jordan waren bekannt geworden, ferner Johannes und Jakobus, die Söhne Zebedåi, und ihre Schifflein standen an dem See. Aber von Fischen war darin nichts zu sehen. In eines derselben stieg Jesus und befahl Simon Petrus, dem das Schifflein zugehörte, daß er ein wenig von dem Land wegführe, daß Jesus bequemer mit den Leuten reden könnte, welche ihm nachfolgten. Als er ausgeredet hatte, befahl er dem Simon, weiter in den See hineinzufahren, und die Neze auszuwerfen. Es gefiel Jesu, daß Simon fo bereitwillig gewesen war, ihn in das Schifflein aufzunehmen. Er wollte ihm eine Wohlthat erweisen. Simon sprach:,,Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen.

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