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die gerechte und schöne Antwort:,,Weil die Gesun= den des Arztes nicht bedürfen, sondern die Kranken, weil ich gekommen bin, die Sünder zur Besserung zu rufen, nicht die Gerechten."

Ein andermal sahen die Pharifåer, daß die Jünger Jesu aßen und nicht vorher die Hände gez waschen hatten, deßwegen sprachen sie zu Jesu: ,,Warum waschen deine Jünger die Hände nicht, ehe fie effen?" Säuberlichkeit und Waschen, wenn man es nöthig hat, ist eine gute Sache, und steht besonders auch den Kindern schön an. Aber bei den Pharisaern war es nur ein abergläubiger Gebrauch. Sie fagten, der Mensch wird unrein, wenn er unreine Speiße ißt, und die Speiße wird unrein, wenn man nicht zuerst die Hånde wäscht, es mag sonst nöthig seyn, oder nicht. Jesus aber sprach zu ihnen: „Die Speiße, die in den Menschen hineingeht, kann ihn nicht verunreinigen, Aber die bösen Gedanken, welche inwendig sind und aus dem Herzen herauskommen, die verunreinigen den Menschen."

Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz!

Es war unter den Juden auch noch eine andere Sekte in den Tagen Jesu, die Sadducåer. Sie waren fast in Allem den Pharisåern entgegen. Zwar hielten sie das Gesez Mofis in Ehren und lehrten, daß man nur in der Tugend die Ruhe und den Frieden des Herzens finden könne; die Sagungen und Gebräuche der Pharisåer verachteten sie. Auch wollten sie nichts von den Engeln wissen, und be haupteten, nach dem Tode sey Alles aus; die unglück

lichen Menschen! Wiewohl Jesus hatte nicht so viel mit ihnen zu schaffen, als mit den Pharisåern. Sie verursachten ihm nicht so viel Anfechtungen, als diese.

15.

Der Kranke zu Bethesda. Als einst Jesus wieder in Jerufalem auf einem

Feste war, besuchte er an einem Sabbathtag unter andern auch die Hallen des heilsamen Bades zu Bethesda. Da saßen und lagen unaufhörlich viele Kranke von aller Art, Blinde, Lahme, Abgezehrte, und warteten auf die Bewegung des Wassers. Denn dieses Bad war nicht immer gleich kräftig und heilsam, sondern nur zu gewissen Zeiten bewegte ein Engel das Waffer.

Sobald nun das Wasser bewegt wurde, und wallete, augenblicklich giengen die Kranken hinein, oder wer nicht gehen konnte, der hatte einen Sohn, oder einen Bruder, oder einen Freund, der ihm hineinhalf, daß er gesund wurde, denn wer zu rechter Zeit hineinkam, der wurde gesund. Nur ein armer kranker Mann hatte Niemand. Er lag schon acht und dreißig Jahre an diesem Ort, und nährte sich unterdessen ohne Zweifel von Uimosen, Aber zu dem Köstlichsten, was ein Mensch haben und wünschen kann, zur Gesundheit, half ihm Niemand. Es wa= ren immer Andere da, und das Bad hatte nur fünf Abtheilungen oder Hallen. Arme Menschen haben

"

im Unglück wenig Freunde auf der Erde, aber einen im Himmel. Gott weiß jedem seine Zeit. Jesus fragte den kranken Menschen: Willst du gesund werden?" Der Kranke dachte nicht daran, daß seine Freudenstunde so nahe sey. Er meinte, dieser freundliche fremde Mann, den er nicht kannte, wolle nur auch etwas mit ihm reden, wie leutselige Menschen zu thun pflegen. „Herr," sagte er,,,ich habe keinen Menschen, wenn das Wasser sich bewegt, der mir hineinhelfe, und bis ich komme, so steigt schon ein Anderer vor mir hinein." Darauf sprach Jesus zu ihm voll Gute und Erbarmen:,,Stehe auf! Nimm dein Bett mit dir, und gehe hin!" Da schwanden auf einmal ohne das Wasser und ohne den Engel alle Schmerzen aus den Gliedern des lange geprüften Mannes. Da drang wieder das erquickende Gefühl des Wohlseyns und der Kraft durch sein ganzes Wesen. Er stand auf, gesund und stark, nahm sein Bett und gieng fort.

Gutgesinnte Menschen freuen sich jezt noch über die unverhoffte Rettung, die diesem armen Menschen wiederfahren ist, und haben Jesum lieb dafür. Sie sagen, das sey eine schöne gottgefällige Feier eines heiligen Tages, daß man unglückliche Menschen be= suche und ihnen Trost und Hülfe bringe. Die Juden aber, als der Genesene mit seinem Bett durch das Volk gieng, sagten zu ihm: „Weißt du nicht, daß heute Sabbath ist? Es ziemt dir nicht, am Sabbath das Bett zu tragen." Es war nåmlich durch ein Gesez des Moses verboten, an einem solchen Tag eine Last zu tragen. Aber hier ist mehr als Moses! Der Genesene antwortete ihnen: „Der mich

gefund gemacht hat, der sprach zu mir: „Nimm dein Bett und gehe hin!" Er meinte auch, so Einer könne ein Wort mehr reden, aber wer es war, konnte er ihnen nicht sagen. Nachher aber fand ihn Jesus im Tempel wieder, und sprach zu ihm, als wenn er vorher etwas vergessen håtte, oder weil er es ihm nicht vor den Leuten sagen wollte: „Siehe zu," sprach er,,,du bist nun gesund worden, fündige hinfort nicht mehr, daß dir nicht etwas Uergeres widerfahre." Denn der Genesene hatte sich seine lange schmerzhafte Krankheit durch eine Sünde zu gezogen. Die Sünde bringt nichts Gutes. Als nun die Juden erfuhren, daß es Jesus gewesen sey, ver= folgten sie ihn, und wollten ihn tödten, weil er solches gethan hatte an einem Sabbathtage. Unter einem so verkehrten Geschlechte lebte der fromme Menschensohn. Jesus sprach hierauf zu ihnen: ,,Mein Vater ist unaufhörlich wirksam, nämlich auch am Sabbathtag, und ich bin es auch. Was der Vater thut, das thut auch der Sohn.“

Die Juden trachteten nun noch mehr ihn zu tödten, weil er Gott seinen Vater nannte, und sich ihm gleich machte. Aber Jesus fuhr fort, sich zu rechtfertigen,,,daß der Vater den Sohn liebe, und ihm Alles übergeben habe, auf daß alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren, der ihn gefandt hat. Wundert euch deß nicht," sagte er, ,,denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gråbern sind, und werden hervorkommen, die Gutes gethan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses gethan haben, zur Auferste= hung des Gerichts. Wahrlich ich sage euch, wer meinen Worten Gehör giebt, und glaubt dem, der mich

gesandt hat, der kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurch gedrungen.“ Hierauf ließen die Juden von ihm ab, obgleich er ihnen noch mit kräftigem Wort ihre Untugend vor= hielt, denn seine Stunde war noch nicht da.

16.

Die zwölf Apostel.

Der Herr gewann immer mehr Jünger, und wo

er sich sehen ließ, versammelte sich um ihn eine große Menge von Menschen aus allen Orten des Landes. Viele brachten ihm ihre Kranken, daß er sie heilte, und ihren Kummer, daß er sie tröstete. Viele wollten auch seine holdseligen Reden hören, und von ihm lernen, wie man fromm und selig wird. Wo er hingieng, begleiteten sie ihn. Aber oft entzog er sich den Augen des Volks und der Jünger, daß er allein wäre und mit Gott redete. Einst als er eine ganze Nacht allein auf einem Berg zugebracht und gebetet hatte, am Morgen darauf, als sich seineJünger wieder um ihn versammelten, wählte er zwölf von ihnen, welche er wollte, nach der Zahl der Stämme in Israel. Diese sollten von nun an, so viel als möglich immer um ihn seyn, und alle seine Thaten sehen, und alle seine Reden hören, und noch besonders von ihm lernen, daß sie recht durchdrungen würden von seiner heiligen Lehre und von seiner Liebe, und daß sie nach seinem Tode in die Welt ausgiengen und seine Zeugen würden bei der

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