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armes Gesinde in der Krankheit verderben lassen. Er bat daher die Weltesten von der Stadt um ein gutes Wort für ihn. Die Weltesten sprachen zu Jesu :

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Er ist es werth, daß du ihm diese Wohlthat erweisest. Denn er hat uns lieb, und hat uns unsere Schule erbauet." Ein so schönes Zeugniß gaben diesem Fremdlinge die Juden, die sonst alle Fremdlinge haßten. Jesus, der Menschenfreund, der jedem frommen Gemüth so gut war, gieng augenblicklich mit den Weltesten und war schon nahe an dem Hause des Hauptmanns. Da schickte ihm der brave Mann eilig einige seiner Freunde entgegen und ließ ihm sagen: „Ich bin nicht würdig, daß du unter mein Dach geheft. Du darfst ja nur ein Wort sprechen, so ist mein Knecht gefund." Er glaubte ohne Zweifel, Jesus würde nicht gerne in das Haus eines Heiden gehen. Diese feine Denkungsart und dieses Vertrauen erkannte Jesus mit Wohlgefallen. Er sprach zu dem Volk, das ihn begleitete:,,Sol= chen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden." Aber es werden viele kommen," sagte er, sagte er,,,von Morgen und von Abend (die nicht von Abraham abstammen) und werden doch mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich seyn." Dem braven Hauptmann aber ließ er sagen: „Dir geschehe, wie du geglaubt hast." Er hatte recht geglaubt. Sein Knecht ward gesund in der nåmlichen Stunde.

Einst als er zu einer Stadt mit Namen Nain kam, eben trugen sie einen todten Jüngling hinaus, den einzigen Sohn einer Wittwe, und meinten, sie tragen ihn auf den Begräbnißplag. Nein, fie trugen ihn nur Jesu entgegen. Als Jesus die weinende.

Mutter sah, die ihr Einziges und Bestes und Leztes, ihren Sohn, zu seinem Grabe begleiten wollte, jammerte ihn derselbigen. Er sprach zu ihr :,,Weine nicht!" Er rief dem todten Knaben zu: „Ich sage dir, stehe auf!" Da richtete sich der Todte auf und redete, und Jesus gab ihn seiner Mutter wieder.

19.

Die Schicksale Johannes des Täufers. Aber warum kommt Johannes der Täufer so lange

nicht mehr zum Vorschein? Johannes der Täufer kommt nicht mehr zum Vorschein. Herodes der König fand ein unerlaubtes Wohlgefallen an Herodias, der Ehefrau feines leiblichen Bruders Philippus, und verehlichte sich mit ihr, als Philippus, ihr rechtmäßiger Eheherr, noch lebte. Da trat zu ihm Johannes, der fromme und unerschrockene Mann, und sprach zu ihm mit wenigen, aber schweren Worten: Es ist nicht recht, daß du sie hast." Wegen dieser Rede ließ Herodes den from= men Johannes binden und in das Gefängniß legen, auf Unstiften seiner Frau. Denn es ist ein schweres Wort,,,was du thust, ist nicht recht," wer es hören muß, und wen es angeht, und wer nichts darauf antworten kann.

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Als aber Johannes im Gefängniß die Werke Christi hörte, sandte er zwei von seinen Jüngern zu ihm, und ließ ihn fragen:,,bist du, der da kommen soll, oder sollen wir eines andern warten?"

Die Jünger Johannes kamen zu rechter Zeit, nach dem Jesus viele Kranke geheilt und den Jüngling von Nain von den Todten auferweckt, und viele bekümmerte Gemüther mit dem Troste des Evangeliums erquickt hatte. Jesus antwortete ihnen auf ihre Frage nicht Ja, und nicht Nein. Ja und Nein find leichte Wörtlein. Sie gehen geschwind vom Munde. Jesus sprach zu ihnen vor allem Volk, das dabei stand: Gehet hin, und saget dem Johannes wieder, was ihr sehet und höret Die Blinden sehen, die Lahmen gehen, die Aussäßigen werden rein, die Tauben hören, die Todten stehen auf, und den Armen wird das Evangelium gepredigt." Das ist eine Antwort, gegen welche sich nichts sagen läßt.

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Diese Botschaft brachten dem Johannes seine Jünger, daß er sich daran aufrichtete bis zu seinem Tod. Denn die rachsüchtige Königin war mit der Gefangennehmung des Johannes noch nicht zufrie= den. Sie wartete nur auf eine Gelegenheit, ihn tödten zu lassen. Die Gelegenheit kam bald. Hero= des begieng seinen Jahrstag und gab vielen Vornehmen aus Galilda ein großes Gastgebot. Die Tochter der Herodias tanzte vor ihnen und gefiel dem König wohl. Der König sprach zu ihr:,,Bitte von mir, was du willst! Ich will es dir geben. Dieses war ein gefährliches Wort, und Herodes bes stätigte es ihr noch vor allen Anwesenden mit einem leichtfertigen Eid. Die Tochter fragte ihre Mutter : ,,Was soll ich begehren?" Die Mutter, kurz besonnen, antwortete ihr :,,Das Haupt Johannes des Taufers." Wie die Mutter, so die Tochter. Sie

kam zu dem König zurück: „So will ich, daß du mir gebest also gleich auf einer Schüffel das Haupt Johannes des Täufers!" Auf eine solche Bitte war Herodes nicht gefaßt. Aber aus Scheu vor den Anwesenden, daß er ein König seyn, und sein Wort nicht halten sollte, schickte er in das Gefängniß, und ließ den frommen Täufer enthaupten, die Tochter empfieng sein blutiges Haupt, wie sie begehrt hatte, und brachte es auf einer Schüffel ihrer Mutter. Es war dem König mehr daran gelegen, vor leicht, fertigen Menschen gerecht zu erscheinen, als vor Gott.

Eines solchen Todes starb Johannes, der Jugendgenosse Jesu, und Vorbote des Reichs Gottes, durch die Schwachheit eines Königs und durch die Rachsucht eines ehrlosen Weibes. Zu solchen Gråuelthaten kann ein Herz gebracht werden, das die Scheu vor Gott ausgezogen, und sich der Sünde und Leichtfertigkeit ergeben hat. In welchem Herzen eine Sünde herrscht, in demselben finden auch die andern ihre Einkehr.

Als Johannes enthauptet war, begruben seine Jünger den entfeelten Leichnam ihres theuren Lehrers, daß ihm keine Verunehrung widerführe, und kamen hernach zu Jesu und klagten ihm ihr Leid.

20.

Das Gleichniß vom Såemann.

Pährend als diese erschreckliche Sünde an Johannes vollbracht wurde, fuhr Jesus fort, die Menschen in

das heilige und selige Reich Gottes einzuladen. Es wird zu gleicher Zeit viel Gutes unter den Menschen durch Gottes Geist im Stillen befördert, wann zu gleicher Zeit der Feind des Guten viel Böses stiftet.

Warum sind so viel böse Menschen auf der Welt? Warum folgen sie nicht alle der Einladung in das heilige und selige Reich Gottes?

Jesus trug oft seine Lehren in schönen Gleichniffen und Erzählungen vor. Auch die Kinder hören Gleichnisse und Erzählungen gern.

Es gieng ein Såemann aus, zu fåen seinen Samen, und indem er fåete, fiel etliches Samenkorn auf den Weg, und die Vögel fraßen es auf. Etliches fiel auf das Steinichte, das nicht so viel Erde hatte, und gieng bald auf, weil es nicht tief in die Erde kam. Als aber die Sonne aufgieng, welkte es, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrete es. Etliches fiel unter die Dornen, und die Dornen giengen mit auf, und erstickten es. Et= liches fiel in ein gutes Erdreich, und trug Frucht dreißigfältig, sechszigfältig und hundertfältig.

Was will dieses Gleichniß fagen? Wie deutet es Jesus seinen Jüngern aus?

Der Same ist das Wort Gottes, die Lehre. Der Siemann fået das Wort.

Etliches fiel auf den Weg. Mancher Mensch hört das Wort, die Lehren und Ermahnungen Jesu, und nimmt sie nicht zu Herzen. Das Wort geht seinem Herzen verloren. Es kann keine Früchte bringen. Etliches fiel auf das

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