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Steinichte. Manche Menschen nehmen das Wort mit Freuden an. Aber es wurzelt nicht. Sie find wetterwendisch. Eine Zeitlang glauben sie. Hernach, wann Trübsal kommt, fallen sie ab. Etliches fiel unter die Dornen. Manche Menschen hören das Wort. Aber in ihrem Herzen liegt die irdische Sorge, und die Wollust dieses Lebens, und erstickt den guten Keim. Darum sind noch so viele böse Menschen auf der Welt und folgen nicht alle der Einladung in das heilige und selige Reich Gottes. Aber etliches fiel auf ein gutes Erdreich. Das bedeutet die, welche das Wort aufnehmen und bewahren in einem feinen guten Herzen, und brin= gen nach Vermögen gute Frucht.

Was will ein Kind aus diesem Gleichniß und seiner Deutung abnehmen? Ist nicht die Schule einem solchen Acker gleich? Rührt nicht Jesus mit. so manchem schönen Sprüchlein die zarten Herzen ́an, und fået das Wort? Wie steht es um mein Herz? Bewahre mich, mein Gott, vor Unachtsamkeit, vor Leichtsinn, vor bösen Begierden! Erhalte in mir ein feines und gutes Herz! Mein Leben sey fruchtbar an guten Gesinnungen und Thaten!

21.

Die Verwandtschaft Jesu.

Solches

olches und Underes lehrete Jesus. Einst als er lehrete, und viele Leute um ihn herum saßen, kamen

feine Mutter und seine Brüder und wollten etwas

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mit ihm reden. Jemand aus dem Volk sagte zu ihm Deine Mutter und deine Brüder find draußen und fragen nach dir." Jesus sprach:,,Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?" Mit diesen Worten streckte er die Hand über seine Jünger aus, und sprach: „Siehe das ist meine Mutter und das find meine Brüder. Denn wer den Willen thut meines Vaters im Himmel, das ist mein Bruder, und meine Schwester und meine Mutter."

Ein andermal war eine Frau durch seine Rede so sehr bewegt, daß sie mit lauter Stimme ausrief: Selig ist der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die du gesogen hast." Das heißt, daß Maria eine glückliche Mutter sey, weil sie einen solchen Sohn habe. Da ward ihr bereits etwas erfüllt an ihrer schönen Hoffnung, daß fie felig preifen würden alle Kindeskinder. Ohne Zweifel hatte Jesus große Freude daran, daß seine Mutter so glücklich gepriesen und um seinetwillen geehrt und geliebt wurde. Doch sprach er: Ja selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren."

22.

Mehrere Wunderwerke Jesu. An einem Abend fuhr Jesus mit seinen Jungern

über das Meer, an welchem Capernaum liegt. Mehrere anderé Schiffe zogen ebenfalls mit. Jesus, von den wohlthätigen Handlungen des Tages ermüdet, legte im Hintertheil des Schiffes sein Haupt auf

ein Kiffen und entschlief. Unterdeffen erhob sich ein heftiger Sturm auf dem Meer und die Wellen schlugen in das Schiff. Als sich die Jünger nimmer erwehren konnten, das Schiff war schon voll Waffer, weckten sie Jesum: „Herr, hilf uns! Wir verderben. Fragst du nichts darnach, daß wir zu Grunde ge= hen ?" Also riefen die Jünger, und gar oft scheint es so, daß der, welcher allein kann helfen, nichts darnach frage, wenn alles zu Grunde gehen will. Aber Jesus bedrohete den Wind, und sprach zu dem stürmischen Meer:,,Sey still und verstumme!" Da legte sich der Wind und das Meer ward stille.

„Wie send ihr so furchtsam," sprach er zu den Jüngern. „Daß ihr doch keinen Glauben habt!" Die Leute aber, welche mitschifften, verwunderten sich und sprachen: Was ist das für ein Mann, daß ihm Wind und Meer gehorsam sind!"

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Als das Schifflein wieder zurückkam, war schon wieder eine große Menge Volks am Ufer versammelt. Ein Obrister der Schule, mit Namen Jairus, wartete ångstlich auf die Rückkehr Jesu, weil er ein sterbendes Kind daheim hatte, das ihm so lieb war. Er fiel vor Jesu nieder und sprach zu ihm:,,Meine Tochter ist in den legten Zügen. Du wollest kommen, und deine Hand auf sie legen, daß sie gefund werde und lebe." Die ganze Menge des Volks begleitete Jesum, weil sie das Wunder gern sehen wollten, das er thun würde. Denn viele folgten ihm nur aus Neugierigkeit nach, aber nicht alle. Es drångte sich eine Frau herzu, die schon zwölf Jahre lang an einer beschwerlichen Krankheit litt. Sie hatte schon ihr ganzes Vermögen an ihre Ge

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nesung verwendet, und es ward nicht beffer Diese Frau hatte das Vertrauen, daß sie würde gesund werden, wenn sie Jesum nur anrührte. Als sie nun sein Kleid von hinten anrührte, fühlte fie alsbald, daß sie von ihrer Plage genesen sey. Jesus stand stille. Er schaute um, und fragte: Wer hat mich angerührt?" Petrus sprach: Das Volk drücket dich, und du fragst noch: wer hat mich an= gerührt?" Die Frau aber fiel furchtsam vor ihm nieder, als wenn sie etwas Unrechtes gethan håtte, und sagte ihm die ganze Wahrheit Jesus sprach zu ihr:,,Meine Tochter, dein Glaube hat dich ge= fund gemacht. Gehe hin im Frieden"

Aber was wird unterdessen aus des Jairus todtkrankem Töchterlein? Indem Jesus Obiges redete, und stillstand, kam aus dem Hause des Jairus eine Botschaft zu ihm: „Deine Tochter ist jezt gestorben. Bemühe den Meister nicht." Jesus ließ den tiefge= beugten Vater nicht zum Ausbruch seines Schmerzes kommen. Er sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, vertraue nur! deine Tochter wird gerettet." Bis fie aber an das Trauerhaus gelangten, waren da= selbst schon viele Leute versammelt, die weinten und weheklagten, und übten die Gebräuche aus, die nach Landesart in den Trauerhäusern vorgenommen wurden. Jesus sprach:

ist nicht todt, es schläft." schöne trostreiche Wort.

Weinet nicht, das Kind

Etliche lachten über das Gar oft lacht der Unver

stand. Jesus aber sorgte dafür, daß alle Leute hin= weggeschafft wurden, daß das Töchterlein nicht erfchrecken sollte, wenn es aufwachte aus seinem tiefen Todesschlaf. Ein menschenfreundliches Gemüth giebt auf alles Acht. Es durfte Niemand da bleiben,

als die Eltern des Kindes und die drei Jünger Petrus, Jakobus und Johannes. Als sie nun so allein an dem Bett des erblaßten Mägdleins standen, ergriff es Jesus bei der Hand und sprach:,,Kind, stehe auf, wie wenn am Morgen eine Mutter ihre Kinder weckt. Sie stehen frisch und munter auf und begrüßen das freundliche Tageslicht. Also stand auch auf den Ruf Jesu das entschlafene Töchterlein des Jairus auf, daß sich auch seine Eltern vor Schrecken und Freude entfesten. Jesus aber befahl, man folle dem Kinde etwas zu effen geben. In der Bestürzung und Freude hatten es die Eltern fast vergeffen.

So tröstete und erfreute er bei jeder Gelegen= heit. Wohin er gieng, gieng Wohlthun mit. Sein Wort, sein Werk und jeder Schritt war Segen und Erbarmen.

23.

Aussendung der Jünger.

Einmal fendete Jefus auch die zwölf Jünger aus,

daß sie in den umliegenden Gegenden das Reich Gottes ankündigten und die Kranken heilten. Er. wollte sie, so lange er noch bei ihnen war, an ihren künftigen Beruf, und an die Gefahren ihres Berufs gewöhnen, denn sie waren anfänglich gar furchtsam, nachher zwar auch noch,,,Siehe," sprach er, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe! Fürchtet euch nicht. Hütet euch aber von den Men

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