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Erde beherrscht, und gelobet sey Gott, der deine Feinde in deine Hånde gegeben hat!" Auch bewir= thete er den Abraham und alle seine Leute mit Speise und Trank. Das nahm Abraham für eine große Ehre auf. Es war für ihn ein rechter Ehren- und Freudentag. Dagegen legte er auch den zehnten Theil von aller seiner Beute an dem Altar Gottes des Höchsten nieder, welchem Melchisedek ein Priester war, anzuzeigen, daß er die Errettung seines Gefreundten nicht seiner Klugheit und Mannhaftig= keit, sondern seinem Gott verdanke..

Zu gleicher Zeit kam auch der König von Sodom zu ihm. Mit lauter Königen hatte an diesem Tage der fromme Hirte Abraham zu thun. Es sprach zu ihm der König von Sodom: „Gieb mir die armen Leute wieder, die du aus der Gewalt der Feinde befreiet hast. Die Güter magst du für dich behalten." Denn er glaubte nicht, daß ihm Abraham etwas wieder geben wollte. Abraham aber sprach zu ihm:,,Davor bewahre mich der höchste Gott, zu dem ich meine Hände aufhebe, daß ich von Allem, was dein ist, einen Faden behalten sollte, ausgenommen, was die Leute verzehrt haben, und was meine Bundesgenossen anzusprechen haben." Mit diesem Worten gab Abraham dem ausgeplün< derten König von Sodom alles wieder zurück, was ihm die Feinde genommen hatten.“

So schön geht die Dankbarkeit gegen Gott und die Barmherzigkeit gegen unglückliche Menschen zu gleicher Zeit aus einem demüthigen Herzen hervor, und es mag eines ohne das andere nicht wohl bestehen.

8.

Sodom und Gomorra. Die Geburt Ifaaks.

Die morgenländischen Hirten wohnten gerne in

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Zelten. Einmal in der heißen Mittagsstunde faß Abraham vor dem Eingang seines Hirtenzeltes, und mochte wohl daran denken, wie unglücklich er fei, daß er zu seinem großen Reichthum keine Erben habe, oder, wie glücklich Loth sei, daß er jest wieder ruhig in Sodom leben könne. Gott begegnet unsern Gedanken. Als Abraham von ungefähr seine Au gen aufhob, sah er drei unbekannte Månner gegen fein Zelt herkommen. Die find anzusehen als hdhere Wesen, welche in Menschengestalt den frommen Abraham besuchen und ihm Zukünftiges sagen wollten. Abraham gieng ihnen sogleich entgegen, er bewillkommte sie nach morgenländischer Sitte, und bat sie, daß sie bei ihm einkehrten, und eine Erquidung annahmen. Denn das war eine von den schön= sten Tugenden des Abraham, fein ehrenhaftes Be= tragen gegen fremde Leute. Während als sie bei ihm vor dem Zelte saßen und aßen, sagte einer von den Dreien, der Vornehmste: „Ehe als ein Jahr vergeht, wirst du Vater eines Sohnes seyn.“ Abraham und Sarah wollten es anfänglich nicht glauben, denn sie hatten schon zu lange vergeblich auf Nachkommenschaft gewarkt." Aber der Unbekannte fagte nur mit wenigen Worten:,,Sollte Gott etwas unmöglich feyn?" Als die Drei wieder fortgiengen, begleitete

fie Abraham; aber ehe fie von einander schieden, sagte ihm noch der eine, daß jezt Sodom wegen der Gottlosig= keit seiner Einwohner würde zerstört werden. Abraham redete zu dem Herrn : „Willst du denn den Gerechten mit dem Gottlosen lassen umkommen? Es möchten vielleicht fünfzig Gerechte in der Stadt seyn; wolltest du dem Ort nicht vergeben um der fünfzig Gerech= ten willen? Das fey ferne von dir, daß du dem Gerechten wie dem Ungerechten thust, der du aller Welt Richter bist. Du wirst nicht also richten." Abraham hatte den rechten Glauben. Gott verschont oft um weniger frommen Menschen willen viele Gottlose. Aber der Herr sprach endlich, als Abraham lange mit ihm geredet hatte:,,Wenn ich zehn Gerechte darinnen finde, so will ich es nicht thun."

Zwei von den Dreien giengen hierauf nach Sodom, daß sie den Loth erretteten. Loth saß an dem Thore der Stadt, als sie ankamen, und obgleich er fie ebenfalls nicht kannte, wer sie waren, bat er sie doch, die Nacht-Herberge bei ihm anzunehmen, denn es war Abend. Sie verkündeten dem Loth, daß Gott diese Stadt wegen ihrer Sünden werde untergehen laffen, und befahl ihm, aus derselben mit seinen Angehörigen fortzuziehen. Loth hatte eine Frau und zwei Töchter. Er wollte auch noch zwei junge Månner retten, die mit seinen Töchtern versprochen waren. Als sie aber seine Rede vernommen hatten, war es ihnen lächerlich, was er sagte. So weit kann ein Mensch die Vermessenheit treiben. Wenn die gött= lichen Strafgerichte schon vor der Thüre sind, so facht sie noch und verachtet die leßten Warnungen, welche noch vorausgehen. Kaum war die Morgen

rothe aufgegangen, so nöthigten die Zwei den Loth, mit den Seinigen die Stadt zu verlassen: rette deine Seele; rette dein Leben!"

Eile,

Eine fürchterliche Gewitterwolke stellte sich über das Thal Sittim. Die Blize fiengen an zu leuch= ten, Feuer und Schwefel regnete vom Himmel. In dem Thal Sittim waren viele Adern von Erdharz. Das Erdharz fieng Feuer. Das ganze schöne Thal Sittim stand in Flammen. Vier Städte, Sodom, Gomorra, Adama und Zeboim giengen zu Grunde. Abraham sah in der Ferne schwarze Rauch= wolken aufsteigen. Das war der Brand von Sodom. Das ganze Thal verwandelte sich in einen großen Wasserpfuhl, der das Salzmeer genannt wurde. Er ist noch zu sehen und heißt jezt das todte Meer. Loth hatte glücklich das Städtchen Zoar erreicht, welches verschont blieb. Seine Frau verunglückte unterwegs. In der Folge zog er in das Gebirg, und wurde nachher ein Stammvater der zwei Völker Moab und Ammon. Abraham aber wurde noch in demselben Jahr Vater eines Sohnes, und gab ihm dem Na= men Isaak. Da sah er mit Freuden die göttliche Verheißung erfüllt und sein Vertrauen gekrönt. Es fehlte ihm nun nichts mehr zu seinem irdischen Glück.

9.

Reden Gottes zu Abraham.

Gott redete auch zu andern Zeiten mit dem frommen Abraham. Einmal sprach er zu ihm: „Fürchte

dich nicht, Abraham. Ich bin dein Schild, und dein sehr großer Lohn.". Das ist ein reicher Schaß für fromme Herzen, auch für bekümmerte Herzen, wenn sie fromm sind, daß Gott ihr Lohn seyn will. Das ist mehr als Dank und Lohn der Menschen, mehr als die Erde hat und geben kann.

Herr, wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde, und wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, o Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Theil.

Ein andermal sprach er zu ihm: „Ich bin der allmächtige Gott, wandle vor mir und sey from m.“ Das nåmliche sagt Gott glei= cherweise allen Menschen, die es lesen und hören, sonderlich den Kindern. Denn er ist nicht nur dem Abraham, sondern allen Menschen ein allmächtiger Gott.

Nun denn, weil wir überall die Werke der göttlichen Allmacht vor den Augen haben, die Blumen, die Wehren, den Baum, die Sonne, den Mond, die Sterne, so wollen wir oft an seine Gegenwart denken, und seiner Ermahnung unsere Herzen aufthun: Wandle vor mir und fey fromm." Solche Sprüchlein, wenn man oft daran denkt, und sie befolgt, sind gleich, als leuchtende Sternlein, mit welchen wir auf guten Wegen bleiben, und zu Gott kommen. Dein Wort, o Gott, ist mei nes Fußes Leuchte und ein Licht auf mei nen Wegen.

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