صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

wegen mußten die Gekreuzigten am nåmlichen Tag abgenommen werden. Ehe sie den Leichnam Jesu herabnahmen, stach ihn noch einer der Kriegsknechte mit einem Speere in die Seite. Es floß Blut und Wasser aus der Wunde. Während aber als die Freunde Jesu bekümmert waren, was dem Leichname des theuren Erblaßten noch für eine Unehre widerfahren könnte, kam der reiche und vornehme Rathsherr, Joseph von Arimathia, zu Pilatus, und bat ihn, daß er ihm den Leichnam Jesu zum Begräbniß überlaffen wolle. Es kam auch Nikodemus. Diese bei= den nahmen den entseelten Leichnam, und wickelten ihn mit kostbaren Gewürzen in eine feine Leinwand ein. Joseph besaß nicht weit von dem Orte, wo der Herr gekreuziget war, einen Garten. In dem Garten war ein zubereitetes neues Grab, in welchem einst er selbst wollte begraben werden. Es war in einen Felsen eben hineingehauen. In das Grab legten den Leichnam Jesu seine Freunde, und wälzten vor die Oeffnung einen großen schweren Stein, als wenn jezt Alles am Ende wåre.

50.

Die Auferstehung des Herrn.

Es war noch nicht Alles am Ende. Der Verheißene

kann im Grabe nicht bleiben. Die Verheißung kann nicht sterben. Wie sprach der Herr zu feinen Jüngern? Des Menschen Sohn wird gekreuziget und getödtet werden. Uber am dritten Tag wird er auferstehen.

t

und ihn einbalsamiren Unterwegs sprach kum= „Wer wålzet uns den

Der thrånenreiche Sabbath war vorüber. Am Sonntag frühe freundliche Morgensterne mögen am Himmel gestanden seyn — im Schimmer der freundlichen Morgensterne giengen einige fromme Frauen, Freundinnen und Verwandte Jesu, ebens falls mit Specereien hinaus zu dem Grabe. Sie wollten dem theuern Erblaßten auch noch die lette Pflicht der Liebe anthun, nach der Sitte ihrer Zeit. mervoll eine zu der andern: Stein von dem Grabe?" Aber wie oft will der schwache Mensch noch sorgen, wann Gott schon ge= forgt hat? Als sie in den Garten kamen, war der Stein schon weggewälzt. Das Grab war offen. Es war kein Leichnam mehr darin. Ein Engel saß zur Rechten, gleich einem Jüngling, in einem langen weißen Gewand. Vor seinem Anblick erschracken die Weiber. Der Engel sprach:,,Entsezet euch nicht! Ihr suchet Jesum von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist nicht mehr hier, er ist auferstanden.“ Ja, er zeigte ihnen die leere Ståtte, wo Jesus gelegen war. ,,Gehet hin," sprach er,,,und sagt es seinen Jüngern. Was suchet ihr den Lebendigen bei den Todten ?"

[ocr errors]

Der Mensch kann eine große Freude nicht schnell faffen. Ja, die größte Freude selber ist ein Schrecken. Die Frauen flohen mit Schrecken und Freude aus dem Garten in die Stadt, und verkündeten den Jüngern, was sie gesehen und gehört hatten. Aber die Jünger glaubten ihnen nicht. Die Rede der Frauen war ihnen wie ein Traum. von ihnen, Petrus und Johannes,

Wiewohl zwei

giengen selbst

hinaus zu dem Grab, und fanden es, wie die Frauen gesagt hatten. Die Leinwand, in welche Joseph den Erblaßten gewickelt hatte, lag beisammen an einem Ort. Ein Tuch, welches ihm um das Haupt gelegt war, lag nicht bei der Leinwand. Es war beson= ders zusammen gelegt an einem eigenen Ort.

51.

Maria Magdalena.

Aber wird sich der Auferstandene nicht selbst erzei

gen und seine zweifelnden und traurenden Freunde trösten?

Eine von den Frauen, Maria Magdalena, glaubte nichts anderes, als daß der Leichnam in der Nacht hinweggetragen und an einen andern Ort gebracht worden sey, und wußte nicht, von wem und wohin. Sie hatte deswegen keine Ruhe in der Stadt. Sie kehrte in den Garten zurück, sie sehte sich zu dem verlassenen Grab, schaute hinein, als ob sie ihn sehen müßte, oder als ob sie sich zu neuen Thränen stårken wollte, und wartete, bis jemand kåme, der ihr sagen könnte, wo der theure Entschlafene låge. Da stand hinter ihrem Rücken auf einmal eine männliche Gestalt und redete sie an: ,,Weib, was weinest du? Wen fuchest du ?" Maria meinte, es sey der Gårtner. Es war nicht der Gårtner. Fromme Kinder wollen schon vermuthen, daß es der Auferstandene war, und haben auch noch

"

kaum das Herz es recht zu glauben. Maria sprach zu dem Mann, den sie nicht kannte: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast, daß ich ihn hole." Es redete sie der Unbekannte mit ihrem Namen an:,,Maria," sprach er mit sanfter Stimme, und enthüllte ihr fein Angesicht. Es war der Auferstandene, und offenbarte sich ihr, daß er lebe, daß ihn Gott wieder auferweckt habe von dem Tode. Maria schrie mit einem freudigen Erschrecken: Rabbuni, d. h. mein Herr, Mehr konnte sie im ersten Augenblick nicht sagen. Als sie aber niederkniete und feine Kniee umfaffen wollte, wehrte er ihr und sprach: Rühre mich nicht an! Ich bin noch nicht aufgefahren," sprach er, ,,zu meinem Vater. Gehe aber zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott, und zu eurem."

"

Wie mag die fromme Maria fich des Aufer= standenen gefreut haben, des Lebenden, den sie einen Augenblick vorher noch als todt beweinte.

Den Abend lang währet das Weinen, aber am Morgen die Freude.

Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen. Du hast mein Trauergewand mir ausgezogen und mich mit Freuden umgårtet.

Maria, die getröstete und hocherfreute, eilte zu den Jüngern zurück, und verkündete ihnen, daß sie den Herrn gesehen, und was er mit ihr geredet habe.

52.

Der Gang nach Emahus.

Am nåmlichen Sonntag giengen zwei Jünger mit

einander nach Emahus, einem Flecken nahe bei Jez rusalem. Sie waren nicht von den Eilfen, aber sie redeten mit einander von diesen Begebenheiten und waren traurig. Zwar wußten sie schon, daß die Frauen das Grab leer gefunden, und daß Engel mit ihnen geredet hatten. Aber sie hatten noch keinen großen Glauben an die Auferstehung. Da trat der Auferstandene zu ihnen, nicht in seiner bekannten Gestalt, sein Untlig war ihnen nicht enthüllt, und gesellte sich zu ihnen, wie Wanderer auf der Straße manchmal zu thun pflegen.,,Was sind das für Reden," fragte er fie,,,die ihr mit einander wechselt, und warum seyd ihr so traurig ?" Die Jünger gewannen ein Zutrauen zu dem theilnehmenden fremden Mann. Sie sprachen zu ihm: „Bist du der "einzige unter den Fremdlingen in Jerusalem, der nicht wisse, was in diesen Tagen geschehen ist?". Sie meinten, es müssen alle Menschen wissen, und alle an das denken, was sie so traurig machte, und so schwer in ihrem Herzen lag. Er fragte sie, was sie meinten. Er wollte ihnen Gelegenheit geben, ihr Herz durch Mittheilen zu erleichtern. Sie sprachen: Das von Jesu, welcher ein Prophet war, mächtig in That und Worten vor Gott und allen Menschen. Unsere Priester," fagten sie,,,haben ihn zum Tode überliefert, daß er gekreuziget wurde. Wir aber hofften, er sollte Ifrael erlösen." Hierauf fieng er an, ihnen aus den Schriften

« السابقةمتابعة »