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Schriften des Moses und aus den Propheten zu erklären, daß ja Christus solches leiden mußte, da mit er in seine Herrlichkeit eingehen könnte. Den Jüngern wurde bei diesen Reden so wohl in ihrem Herzen. Es bewegte sich in ihrem Herzen eine wunderbare Liebe zu diesem freundlichen Fremdling. Es wåre ihnen nicht lieb gewesen, als sie nach Emahus kamen, wenn er weiter gegangen wåre. Sie sprachen zu ihm:,,Bleibe bei uns! denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget." Jesus blieb gerne bei ihnen.

Als sie aber mit einander in der Herberge waren, und zu Tische saßen, brach er das Brod, dankte und gab es ihnen. Da erkannten sie ihn, daß er es sey, an der Art, wie er pflegte das Brod zu brechen. Als sie sich aber erst recht freuen und noch viel mit ihm reden wollten, verschwand er vor ihnen. Da schauten sie cinander an und einer sprach zu dem andern: „Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Wege, und uns die Schrift erklärte?" Sie eilten hierauf noch an dem nåmlichen Abend nach Jerusalem zurück, daß sie den andern Jüngern erzählten, was ihnen begegnet sep.

53.

Jesus besucht seine Jünger.

Die Jünger faßen denselbigen Abend beisammen,

und die Thüren waren verschloffen aus Furcht vor den Juden. Aber von was redeten sie wohl, als Bibl. Erzähl. Bd. IV. 17

von ihrem Herrn und Meister und von dem leer gefundenen Grab und von dem Zeugniß, und wie gerne sie ihn selbst sehen und mit ihm reden wollten, daß sie auch recht getrost und fröhlich seyn könnten. Da stand auf einmal der Auferstandene unter ihnen in seiner bekannten, lieben Gestalt und grüßte fie mit den schönen Worten: Friede sey mit euch!" Doch fuhren sie vor Schrecken zusammen. Denn es war ihnen nicht anders, als erzeigte sich ihnen ein Geist. Jesus trat nåher zu ihnen und zeigte ihnen seine Seite und seine Hände und beruhigte fie:,,Ich bin es selber," sagte er,,,fühlet mich an! Ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr an mir sehet." Ja er aß mit ihnen von einem Fisch und etwas Honigseim. Da wurden die Jünger froh, daß sie den Herrn sahen.

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Das war der heilige Ostersonntag, der noch jährlich mit Freude und Hoffnung in allen christlichen Kirchen gefeiert wird im Frühjahr, wann die ersten Samenkerne aus der Erde aufgehen, und so zu sagen auch ihre Auferstehung halten.

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Der Tod ist verwandelt in das Leben, in den Sieg. Gött sey gedankt, der uns den Sieg gegeben hat durch Jesum Christum unsern Herrn!

Thomas war nicht zugegen, als der Herr den Jüngern erschien. Als er zu ihnen kam, riefen fie ihm voller Freude entgegen:,,Wir haben den Herrn gesehen." Thomas glaubte ihnen nicht. Er antwortete ; ,,Wenn ich nicht mit meinen Hånden die Wundenmale seines Körpers befühle, so will ichs nicht glauben." Nach acht Tagen waren sie abermal

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beisammen und die Thüren waren verschlossen, und Thomas war bei ihnen. Es war, wie wenn sie warteten, ob er wieder kommen werde um die nåme liche Zeit. Er kam wieder, und sprach zu Thomas: ,,Reiche nun deine Finger her, und befühle meine Wundenmale, und sey nicht unglaubig, sondern glaubig." Als Thomas Jesum erkannte, daß er es sey, sprach er zu ihm mit freudigem Entzücken: ,,Mein Herr und mein Gott!" Jesus aber sprach zu ihm: „Weil du mich gesehen hast, Thomas, so glaubest du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben."

Alle die Jesum Christum nie gesehen und doch lieb haben, und an ihn glauben, wiewohl sie ihn nicht sehen, werden sich einst, gleich dem Thomas, freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude.

54.

Erscheinung Jesu am galiläischen Meer.

Die Jünger waren auf kurze Zeit wieder in Galilåa.

Petrus und einige von ihnen fischten auf dem See. Um Morgen stand Jesus an dem Ufer, und fragte : Kinder, habt ihr nichts zu essen?" Er liebte fie, als wenn sie seine Kinder wären. Wen man herzlich und verträulich liebt, den nennt man sein Kind. Die armen Jünger hatten nichts, womit sie ihren Herrn bewirthen konnten. Sie hatten die ganze Macht hindurch nichts gefangen. Aber wo Jesus ist,

da ist kein Mangel. Es war bald für ein Mahl gesorgt. Als sie das Mahl genoffen hatten, schaute er unter andern vertraulichen Gesprächen den Jünger an, der ihn dreimal verläugnet hatte, und sprach zu ihm mit beweglichen Worten:,,Simon, hast du mich lieber, als mich diese haben?" Denn vor der Gefangennehmung Jesu hatte Petrus gesagt:,,wenn dich alle verlassen, so will ich dich nicht verlassen;" als wenn er eine größere Liebe zu Jesu håtte, als Johannes und die andern Jünger. Deswegen fragte er ihn : „Hast du mich lieber ?" Er wollte ihn zur Erkenntniß seiner selbst, zur Demuth und zur Gerechtigkeit gegen die andern Jünger führen. Selbsterkenntniß führt zur Demuth und zur Gerechtigkeit. Petrus begehrte nicht mehr besser zu seyn, als die andern Jünger. Er antwortete demüthig und wahr.,,Herr, du weißt, daß ich dich lieb habe." Jesus sprach zu ihm: Weide meine Låmmer!" Zum zweitenmal fragte er ihn: „Hast du mich_lieb ?" Petrus gab ihm die nämliche Antwort. Jesus sprach zu ihm:,,Weide meine Schafe." Er fragte ihn zum drittenmal: „Hast du mich lieb?" Petrus gab ihm zum drittenmal die Antwort: „Herr, du weißt alle Dinge, du weißt, daß ich dich lieb habe." Jesus sprach abermal zu ihm:,,Weide meine Låmmer." Solche Gelegenheit gab er seinem Jünger, der ihn dreimal verläugnet hatte, daß er ihm dreimal seine Liebe bekennen konnte, und tröstete ihn. Gott gibt jedem guten Menschen, der aus Schwachheit gefehlt hat, Gelegenheit, seine Sünde zu erkennen, und nimmt das Bekenntniß seiner Treue und feiner Liebe mit Wohlgefallen an, und tröstet ihn

55.

Lehte Reden Jesu an seine Jünger. Himmelfahrt.

Jesus sprach zu feinen Jüngern: „Es muß alles

erfüllet werden, was von mir geschrieben ist.“

„Also ist's geschrieben, und also mußte Christus Leiden und auferstehen am dritten Tag, und predigen laffen in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden unter allen Völkern.”

Wiederum sprach er zu ihnen:,,Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin in alle Welt, und lehret alle Völker, und taufet fie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Wer glaubt und getauft wird, der wird selig werden."

Dieses ist das Gefeß der heiligen Taufe, mit welcher die Kindlein getauft und in das Reich Gottes. aufgenommen werden, daß sie Christo angehören und bei ihm bleiben und in dem währen Glauben an ihn fromm und selig werden mögen.

,,Siehe," sprach Jesus,,,ich bin bei euch alle Lage bis an der Welt Ende."

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Auch wiederholte er ihnen die Verheissung des heiligen Geistes und befahl ihnen, in Jerusalem beisammen zu bleiben, bis die Verheißung erfüllt werde. Aber alles, was er redete, deutete darauf, daß er bald werde von ihnen scheiden. Vierzig Tage, nachdem er von dem Tode erstanden war, verweilte er noch auf der Erde, erschien seinen Jüngern und

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