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Landpfleger Felir, daß man sagen kann, das Evangelium sen mit einem römischen Kriegskommando geflüchtet und gerettet worden, daß es nach Rom, in die Hauptstadt der Welt, gebracht wurde. Zwei Jahre lang saß Paulus gefangen, und ward nicht losgesprochen und nicht verurtheilt. Doch durften die Seinigen zu ihm kommen und ihm dienen. Es widerfuhr ihm nichts Böses. Nach zwei Jahren kam ein anderer Landpfleger, Namens Festus, in das Land. Die Juden verlangten von ihm, daß er den Apostel nach Jerusalem befcheiden sollte zum Verhör. Denn sie hatten den Anschlag gegen ihn noch nicht aufgegeben, ihn zu tödten. Der neue Landpfleger schien zuleht nicht abgeneigt dazu. Aber der Apostel faßte einen herzhaften Entschluß zu seiner Rettung. Er sprach: Ich stehe vor des Kaisers Gericht. Ich begehre mein Recht von dem Kaiser." Denn er wußte wohl, in welcher Gefahr er wäre, wenn er nach Jerusalem wåre gebracht worden. War der Apostel kurz entschloffen, so war es der Landpfleger auch: Auf den Kaiser hast du dich berufen, zum Kaiser sollst du ziehen.“

Um dieselbe Zeit besuchte den neuen Landpfleger der König Agrippa, welcher jüdisch war und von dem Geschlechte des Herodes. Der Landpfleger bat den König, er wolle den Gefangenen ein wenig verhören ; er verstehe die jüdischen Religionssachen beffer, als er. Paulus hielt eine Rede an den König, und bewies ihm alles so schön aus den Propheten, daß der König zu ihm sagte:,,Es fehlt nicht viel, du überredetest mich, daß ich ein Christ würde." Er ist keiner geworden. Wenig ist gar oft so viel als

Alles. Doch überzeugte er sich von der Unschuld des Apostels, und daß man ihn könnte frei stellen, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen håtte. Paulus wurde in ein Schiff gebracht, daß er nach Rom geführt würde vor den Kaiser. Einige Getreue begleiteten ihn. Sie wollten ihren theuern Freund und Lehrer nicht verlassen. Auch war der Hauptmann, der die Gefangenen in Aufsicht hatte, gütig gegen ihn, aber die Fahrt auf dem Meer war sehr ge= fährlich. Viele Tage und Nächte lang erschien weder Sonne noch Gestirn. Sie hatten schon alle Hoffs nung des Lebens verloren. Nicht weit von der Insel Melita zertrümmerte das Schiff. Aber Alle kamen noch glücklich an das Land. Endlich kamen sie wohl= behalten nach Rom. Auf solche Weise entgieng der standhafte Apostel durch Gottes gnådige Fürsorge den Nachstellungen seiner Feinde in Jerusalem und der Lodesgefahr auf dem Meer. Der Herr hat feinen Engeln befohlen über dir. Aus sechs Trübsalen wird dich der Herr erId= fen und in der siebenten wird dich kein Unfall rühren."

In Rom geschah ihm diesmal nichts. Er blieb zwei Jahre lang daselbst für sich, und lehrte dort von Jesu mit großer Freudigkeit und unverboten.

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Die Vermächtnisse der Apostel. Weil die Apostel nicht bei allen ihren Gemeinden

oder Freunden zu gleicher Zeit seyn konnten, so schrieben sie ihnen in der Abwesenheit auch von Zeit zu Zeit Briefe. In den Briefen stårkten sie ihre Freunde in schönen Sprüchen zum standhaften Glauben an Christum und an seine Wiederkunft, und ermahnten sie zum Vertrauen auf Gott in mancherlei Trübsalen und zu einem gottseligen Sinn und Leben.

Folgende schöne Sprüchlein schenkten die heiligen Apostel der Jugend zum Andenken :

Der Apostel Paulus sagt:

,,Ihr Kinder, send gehorsam euern Eltern, denn das ist dem Herrn gefällig."

„Die Liebe sey nicht falsch! Haffet das Arge! Hanget dem Guten an.“

,,Die Liebe, thut dem Nächsten nichts Böses."

,,Des ungeistlichen losen Geschwäges enthalte dich! denn es hilft viel zum ungöttlichen Wesen. Böse Geschwäge verderben gute Sitten."

,,Eure Rede sey allezeit lieblich."

,,Vermahnet die Ungezogenen."

,,Leget die Lügen ab und redet die Wahrheit." ,,Send nicht tråge, was ihr thun follt."

Da ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und war klug wie ein Kind, und hatte kindische Anschläge. Da ich aber ein Mann ward, fegte ich ab, was kindisch war."

Der Apostel Petrus sagt:

,,Ihr Jungen, seyd unterthan den Weltesten, und haltet fest an der Demuth."

,,Vergeltet nicht Böses mit Bösem, noch Schelte worte mit Scheltworten.“

,,Nach dem, der euch berufen hat und heilig ist, feyd auch ihr heilig in allem euerem Wandel." Johannes der Apostel sagt:

,,Meine Kindlein, sündiget nicht!"

Die Apostel vollendeten ihre irdische Laufbahn einer nach dem andern. Johannes überlebte sie alle. Er war der leste, den der Herr zu sich nahm, wiewohl er sah seine Herrlichkeit noch einmal auf der Erde, wie ein irdisches Auge sie zu schauen vermag. Johannes faß einmal auf einer Insel, genannt Pathmos, im wogenden Meer, und dachte im Geist an des Herrn Tag, das heißt, an des Herrn Zukunft, und hörte hinter sich eine laute Stimme. Er schaute nach der Stimme. Da sah er sieben goldene Leuchter, und zwischen den Leuchtern wandelte eine Gestalt, gleich eines Menschen Sohn, angethan mit einem langen Gewand, und um die Brust begurtet mit einem goldenen Gürtel, und glänzte wie die Sonne. Er wandelte zwischen den Leuchtern und sprach zu dem Jünger: „Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Leste und der Lebendige. Ich war todt, und siche, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit, und habe die Schlüffel des Todes und der Hölle. Schreibe, was du siehst und was da ist, und was geschehen soll hernach."

Johannes schrieb an sieben Gemeinden. Un die Gemeinde zu Smyrna schrieb er:

,,Sey getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben."

Johannes hörte die Lobgefånge, die alle Himmel dem Todten und dem Lebendigen fingen.

Er sah in geheimnißvollen Reden und Bildern, in schreckhaften, in lieblichen Bildern, was zukünftig sey.

Viele fromme Menschen und viele vorwißige Menschen wollen die Bilder deuten. Aber sie vers mögen es nicht.

Keine Weissagung, die in Bildern geschieht, wird verstanden, ehe sie erfüllt wird, am wenigsten ihre Zeit. Von dem Tag und der Stunde weiß Niemand, auch die Engel nicht im Himmel, sondern allein der Vater.

Es soll nicht unter euch seyn ein Zeichendeuter! Die Bilder sind Zeichen.

Wiewohl Johannes sieht nach dem Ablauf aller Trübsale eine Zukunft, welche so schön ist, daß sich ein frommes Gemüth billig darauf freuen mag.

Johannes sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. Denn der erste Himmel und die erste Erde vergieng. Gottes Hütte wird bei den Menschen seyn, und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk seyn und er wird ihr Gott seyn. Gott wird abwischen alle Thränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr seyn, wann das Erste vergangen ist. Es wird keine Nacht dort seyn, und sie werden nicht bedürfen des Lichts der Sonne. Denn Gott der Herr wird sie erleuchten.

Es spricht, der todt war und der lebt:

,,Siehe, ich komme bald, und mein Lohn mit mir, zu geben einem jeglichen nach seinen Werken.“

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