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germutter, nach deines Mannes Tode, und daß du sie nicht verlassen haft. Der Gott Ifraels vergelte dir deine That, zu dem du gekommen bist, daß du unter seinen Flügeln Zuversicht hättest." Auch be fahl er seinen Leuten, sie sollten freundlich gegen die Moabitin seyn, und ihr viel Aehrèn hinter den Garben liegen lassen. , wenn doch alle glücklichen Leute wüßten, und bedächten, was ein freundliches Wort und eine feine Behandlung einem armen wunden Herzen für eine Wohltat und ein Balsam ist. Ruth brachte ihrer Schwiegermutter eine große Menge Aehren nach Hause, und erzählte ihr alles, und als die Mutter hörte, der Mann heiße Boas, sprach. fie:,,Er ist unser Verwandter. Gott segne ihn für seine Barmherzigkeit an den Lebendigen und an den Todten!"

Was will noch aus der Sache werden? Als Boas die rechtschaffene Aufführung der Moabitin mit eigenen Augen gesehen hatte, gewann er eine Liebe zu ihr, so arm sie war. Denn nicht das Geld, fondern die Tugend ist Reichthum. Auch erkannte sein biederes Gemüth eine Pflicht dazu. Denn ein solches Geset galt damals noch in Israel. Wenn ein verheiratheter Mann ohne Kinder gestorben war, so war sein nåchster Verwandter schuldig, seine Wittwe zu heirathen, und sie durfte ihn darum ansprechen, ohne Anstand. Also heirathete der reiche gottesfürchtige Boas die arme Ruth, wiewohl er war unter den Verwandten nicht der Allernächste, und sie ward durch ihn zu einer glücklichen Frau.

So hat Gott ihre Kindestreue vergolten, und ihr armes Herz getröstet. Wie ist die Verheißung

so wahr geworden:,,Du sollst deine Eltern ehren, so wird es dir wohl gehen."

Gott segnete diese fromme Ehe mit einem Sohne, den nannten sie Obed. Alle Einwohner in Bethle= hem hatten eine Freude daran, und wünschten der Naemi Glück, daß ihr Gott einen Nachkommen gegeben habe. „Der wird dich erquicken, sagten sie, und dein Alter versorgen, denn deine Schwiegertoch= ter hat ihn geboren, die dich geliebt hat." Naemi aber nahm das Kindlein auf ihren Schooß, und wurde seine Erzieherin. Das war die Geschichte der frommen Ruth und aus einem ihrer Nachkommen wird noch etwas.

29.

Eli und Samuel.

Nach den Kriegshelden richtete der Priester Eli in

Israel vierzig Jahre lang. Er wohnte in Silo, denn daselbst stand dazumal die Stiftshütte. Jährlich an den hohen Festtagen versammelten sich die Israeliten vor der Stiftshütte, daß sie Gott daselbst anbeteten und vor ihrem Gott fröhlich wären. Aber wie kann ein angefochtenes Herz fröhlich seyn? Eine angefochtene Frau stand von der Mahlzeit auf, und betete in ihrem Herzen, daß sie Gott mit einem Sohn erfreuen wollte. Wenn Gott ihre Bitte erfüllte, so wollte sie ihn Gott wiedergeben, daß er sein Lebenlang in der Stiftshütte dienen sollte. Eli sah ihr lange zu, wie sie doch nur ihre Lippen bewegte und

weinte,

weinte, und weil es nach der Mahlzeit war, to meinte er, sie sey betrunken. Es sprach endlich zu ihr der harte Mann, den Gott zum Segnen und zum Trösten berufen hatte:,,Wie lange willst du betrunken seyn, gib deinen Wein von dir, den du getrunken hast." Das war kein priesterliches Wort. Das Weib sprach: Ach nein mein Herr, ich bin nicht betrunken, sondern ich habe in meinem großen Kummer geredet bisher, und mein Herz vor Gott ausgeschüttet." Eli sprach: „Gehe hin in Frieden. Gott wird dir deine Bitte erfüllen,“ und das war priesterlich gesprochen. Auch hat ihr Gott ihre Bitte erfüllt, und ihr einen Sohn gegeben den hieß sie Samuel.

Nach Jahr und Tagen, als das Fest sich jährte, kam wieder die nämliche Frau zu Eli, und hatte ein frisches Söhnlein an der Hand und Eli kannte sie nicht mehr. Die Frau sprach:,,Glaube mir, mein Herr, ich bin das Weib, das hier bei dir stand, da ich um diesen Knaben bat. Gott hat meine Bitte erhört, sagte sie, und schaute ihr Kind mit mütterlichem Wohlgefallen an. Darum gebe ich ihn dem Herrn wieder sein Lebenlang, weil er von dem Herrn erbeten ist." Also ließ sie ihren Sohn zurück in dem Schuge Gottes und in der Pflege der Priester, daß er den Gottesdienst lernte, und gleichsam geistlich studierte. Aber alle Jahre, wenn sie wieder kam, und ihrem Kind zum Gruß ein neues Röcklein brachte, war Samuel wieder größer und kräftiger, und was noch mehr sagen will, sie hörte, daß er auch immer gottesfürchtiger und geschickter werde, und bei allen Leuten beliebt sey; das ist die größte Freude auf der Welt, womit Gott die fromme Mutterliebe belohnen kann. Ja, es währte gar nicht lange, so Bibl. Erzähl, Bd. IV. 6

gab ihm Gott schon Offenbarungen in sein Herz und redete mit seinem Herzen, daß er ein Prophet ward, damit er den Willen Gottes aussprechen konnte den Menschen. 'Samuel hatte dazu eine große Probe der Frömmigkeit auszustehen. Denn des Priesters eigene Söhne, Hophni und Pinehas, welche dem jungen Samuel mit allen priesterlichen Tugenden håtten sollen ein Beispiel seyn, waren zwei leichtfertige und unwürdige Menschen, welche ihr priesterliches Ansehen zu den gröbsten Missethaten mißbrauchten, und das Volk lau machten im Gottesdienst. Aber Samuel ließ sich durch ihr Beispiel zu keinem Leichtsinn verführen. Ein gutes Gemüth will nur fester im Guten werden, wenn es die Abscheulichkeit des Lasters sehen muß. Samuel wurde immer fester im Guten.

Aber warum ließ der Priester es geschehen, daß seine Söhne solche Missethaten verübten ? Warum laffen noch viele leichtsinnige und schwache Eltern es geschehen, daß ihre Kinder verwildern? Eli warnte zwar seine Söhne: ,,Warum thut ihr folches? Das ist nicht ein gutes Geschrei, das ich von euch höre." Aber damit war es auch gethan.

Ein solches Geschlecht kann nicht lange in Amt und Würde bleiben; Es muß enden auf eine oder auf die andere Art, durch Menschen oder durch Gott. Als Eli alt und hoch betagt war, rückten die Philister gegen Israel aus zu einem Krieg. Als Israel die erste Schlacht verloren hatte, griffen sie den Feind zum zweitenmal an, und nahmen die Bundeslade mit in das Lager, damit ihnen Gott desto gewiffer den Sieg verleihen wollte. Die zwei jungen Priester

trugen die Bundeslade. Aber die Schlacht fiel deffen ungeachtet noch trauriger aus, als die erste. Eli saß daheim am Stadtthor und wartete auf Kundschaft. Es kam ein Bote aus dem Treffen mit zerriffenen Kleidern und Asche auf dem Haupt. Eli fragte: Wie geht es zu ?" Der Bote erwiederte: ,,Wie geht es zu? Israel ist geflohen vor dem Feinde. Deine zwei Söhne find todt. Dazu, die Lade Gottes ist genommen." So böse lautete die Kundschaft. Eli fiel vor Schrecken rückwärts von dem Stuhl und stand nimmer auf. Also endete sein Priesterthum. Nach seinem Tod ward Samuel Richter in Israel. Die Bundeslade aber schickten die Philister nach fieben Monaten freiwillig zurück. Sie hatten kein Glück mit ihr.

30.

Samuel und Saul.

War Samuel einst ein frommer und aufgeweckter

Knabe, so war er jezt auch ein eifriger und gerechter Vorsteher des Volks, und sah streng darauf, daß das Gesez Moses gehalten wurde, gehalten wurde, nicht nur auswendig in den Werken, sondern auch mit inwen= digem Gehorsam des Herzens. Jedermann, wer nicht sehr ein gutes Gewissen hatte, fürchtete sich vor seiner Gerechtigkeit und vor seiner Strenge. Damals war Israel wieder abtrůnnig geworden, und diente den fremden Göttern. Samuel brachte sie zu dem Gott ihrer Väter zurück. Da gab ihnen

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