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Und wie verpflichtend, wie ermunternd ist die Wahrheit, daß Kinder das wichtigste Gemeingut des Vaterlandes sind für euch, die ihr den Beruff habt, euch mit fremden Kindern zu beschäftigen! Sen euch die Wartung und Pflege, oder der erste Unterricht und die früheste Bildung derselben aufgetragen; man betrachtet. eure Dienste gewöhnlich mit einer Art von Gleichgültigkeit und Geringschäßung, und nur all zu oft sehet ihr euch zurückgesezt, und vernachlässigt. Aber verkennet die Würde eures Beruffes nicht; lernet euch vielmehr selbst schäßen, und fasset Muth. Das wichtigste Gemeingut des Vaterlandes ist ja zum Theil in euern Hånden; von dem Kostbarsten, was es besißt, ist euch etwas anvertraut; welche Wohlthäter des Vaterlandes werdet ihr also, welche grosse bleibende Verdienste erwerbet ihr euch um dasselbe, wenn ihr seine künftigen Bürger mit treuer Sorgfalt pfleget und bildet, wenn ihr über ihr leben und über ihre Unschuld wachet, wenn ihr das Eurige redlich beytraget, sie zu gefunden kraftvollen Menschen an Leib und Seele zu machen. Mögen Menschen verkennen, was ihr leistet; desto gerechter schäßt es der, der allein recht richtet, und desto huldreicher wird. er euch belohnen. Aber wehe euch, wenn ihr nachLässig send, oder wohl gar verderben lasset, was euch anvertraut ist. An dem wichtigsten und kostbarsten

barsten Gute des Vaterlandes versündiget ihr euch; einen Schaden, den ihr in Ewigkeit nicht ersehen könnet, füget ihr demselben zu, wenn durch eure Schuld auch nur Ein künftiger Bürger def selben unbrauchbar wird, oder das Leben verliehrt. Und vernachlässiget ihr die Bildung eurer Zöglin ge, stecket ihr sie wohl gar mit euern Lastern an: wer will das Unheil berechnen, Ganze daraus entspringen wird? Und wie wird der höchste Richter, wenn ihr auch ungestraft vor Menschen bleibet, das Blut derer, die durch euch zu Grunde gehen, von euern Hånden fordern!

welches für das

Doch verpflichtend ist die Wahrheit, von der ich spreche, für jeden Bürger des Vaters landes, er sey auch, wer er wolle. Denn sen immerhin selbst kinderlos, befinde dich immer hin in Umständen, wo du mit Kindern nichts zu thun hast, habe immerhin keinen ausdrücklichen Beruff, auch für die jüngere Welt zu wirken, und ihr nüßlich zu werden: darf dir, wenn du auch nur einiges Gefühl von dem Verhältniß hast, in welchem du als Bürger mit dem Vaterlande stehest, gleichgültig, oder gar verächtlich seyn, wor= an ihm so unendlich viel gelegen ist, was es für das wichtigste aller seiner Güter erkennt? Kannst du es gut mit demselben meynen, wenn du die Jugend, welche für dasselbe aufblüht, keines

Blicks,

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Blicks, und keiner Theilnehmung würdigst; wenn es dir nicht Geschäft und Freude ist, derselben nüßlich zu werden; wenn du nicht 'jede Gelegenheit ergreiffft, wo du dir ein Verdinst um sie erwerben kannst; wenn du ihr nicht gern mit Allem beystehst, was in deiner Macht ist, mit deinem Rathe, mit deinem Vermögen, mit deinem EinAluffe, mit deiner Thätigkeit? Ich sage es fren heraus, M. 3., send ihr euch gar keines Verdienstes um die Kinderwelt bewußt, fällt es euch gar nicht ben, euch derselben auf irgend eine Art anzunehmen: so send ihr entweder unwissende und leichtsinnige Bürger des Vaterlandes, die nicht einmal das wichtigste Gemeingut desselben kennen und zu schäßen wissen; oder Pflichtvergeßne, die eine der größten Obliegenheiten, wo nicht frech verlegen, doch vernachlässigen und unerfüllt lassen. Wie wird sie dagegen gedeihen, die jüngere Welt, welche Kräfte werden sich in derselben entwickeln, welche Blüthen wird sie entfalten, zu welchen Hoffnungen wird sie das Vaterland berechtigen, wenn sich alle Erwachsene gleichsam wetteifernd für dieselbe verwenden; wenn Jeder thut, was er kann; wenn wir unsre Bemühungen zum Wohl derselben mit einander vereinigen!

Wie verpflichtend muß endlich die Wahrheit, daß die Kinder das wichtigste Gemeingut des Va

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terlandes sind, für den Staat selber seyn! Er vernachlässigt das Edelste, was er hat; er giebt seine kostbarsten Schäße Preis; er bereitet seinen Untergang vor, wenn ihm die Jugend gleichgültig ist, wenn er es unter seiner Würde findet, die Erhaltung, die zweckmässige Bildung derselben, eine seiner vornehmsten Sorgen seyn zu lassen. Das hast du bisher erkannt, geliebtes Vaterland, hast es zu deinem Vortheile, zu deiner Ehre erkannt; die Bedürfnisse der Jugend, die Schulen und Bildungsanstalten derselben, ihre Erziehung zur Tugend und Gottseligkeit hast du ståts unter die Gegenstände gerechnet, die deinen einflußreichsten Månnern, die deinen Stånden, die deinen Beherrschern selbst am Herzen lagen. Du wirst dich erhalten, du wirst alle Uebel der Zeit glücklich besiegen, sogar auszeichnen wirst du dich, und dir neue Bahnen zum Glückseligkeit öffnen, wenn du so fortfährst; wenn du dafür sorgst,

Ruhm und zur

gesinnt zu seyn

durch die nachdein Bestehen

folgenden Geschlechter nicht bloß und Daseyn zu sichern, sondern dich zu verjüngen, zu verstärken, und zu neuen Graden der Vollkom menheit emporzustreben. Móge es deinen Ständen auch dießmal gelingen, der aufblühenden Jugend neue Vortheile zu verschaffen, und deine Wohlfahrt auf ewige Zeiten zu gründen und zu befestigen; Amen.

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VII. Um

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VII.

Am Sonntage Septuagesimå.

Text: P. CXIX. v. 52.

In Zeiten des Unglücks, M. Z., wo gewaltsame

Veränderungen nicht bloß die Wohlfahrt einzelner Menschen und Familien, sondern auch das Glück ganzer Völker und Staaten erschüttern, ist nothwendig verlassen und trostlos, wer alles neu und unerhört findet; wer sich nicht ges wöhnt hat, auf die alles leitende Regierung Gottes zu merken. Menschen, die nie Gelegenheit gehabt haben, von dem, was vor ihnen geschehen ist, eine Kenntniß zu erlangen; Leichtsinnige, die nur für den gegenwärtigen Au-, genblick leben, und von der Vergangenheit nichts wissen wollen; Nachlässige und Tråge endlich, welche sich wenigstens keine richtige und genaue Kenntniß dessen verschafft haben, was sich ehemals auf Erden zugetragen hat, giebt es überall;

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