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Die komische Oper entstand in Italien mit der ernsthaften zugleich, zu Ende des funfzehnten Jahrhunderts. Vielleicht ist auch ihr Ursprung noch früher hinauf zu sehen, weil die meisten eingemischten Gelänge der åltern Schauspiele einen mehr scherzhaften, als ernsten, Anstrich hatten, und es dabei auf Belustigung der Zuschauer vorzüglich angesehen war. Ihre eigentliche Form erhielt diese Gattung aber erst zu Ende des sechszehnten, und zu Anfange des nåchstfolgens den Jahrhunderts. Arteaga führt das Stück, L'Anfipar naffo, welches 1597 zu Kenedig erschien, als das erste bes kannte an. Der Komponist desselben war Grasio Vecchi, der sich in der Vorrede der erste zu seyn rühmt, der dramas tische Poesie in Musik geseht habe, welches jedoch gewiß der, Fall nicht war *). Auch findet man in der Dramaturgie des Allacci schon verschiedne åltere komische Singspiele anges

führt;

* Proben daraus giebt Arteaga, Gesch. d. ital. Oper, B. I. S. 262. d. Ueb.

führt; z. B. I Pazzi Amanti; Ven. 1569. Die älteste Einrichtung dieser Stücke war indeß wahrscheinlich von åhns licher Art mit der Comedia Armonica des Vecchi, von deren Komposition Dr. Burney eine Beschreibung giebt *). Es lässt sich also aus den bisherigen Nachrichten nicht angeben, welches die erste eigentliche, in Recitative und Arien vertheilte, komische Oper gewesen sey. Bald nach der Einführung der ernsthaften Gattung, im J. 1641, gab man zu Venedig La Finta Pazza, von Claudio Strozzi. Auch gab es Tragikomödien für die Musik.

Früher, als komische Opern, gab es in Italien komische Intermezzi oder Zwischenspiele für den Gesang; und aus diesen scheinen jene entstanden zu seyn. Zuweilen, aber sel ten, waren dergleichen Zwischenspiele auch ernsthaften Ins halts. Sie blieben bei den Italiånern lange gangbar, und waren besonders zu Anfange des gegenwärtigen Jahrhuns berts sehr beliebt, bis man am Ende die Unschicklichkeit und den Widerfinn fühlte, die ernsthaften Opernsubjekte mit deri gleichen komischen Possenscenen zu unterbrechen.

Dagegen aber erhielt sich die für sich bestehende Gats tung der komischen Oper in Italien beständig, und fand wenigstens eben so viel, im Ganzen so gar noch größern Beis fall, als die ernsthafte Oper. Wenigstens ist die Anzahl tomischer Singspiele der Italiåner größer, und noch zahlrei: cher find ihre Kompositionen. Aber in Hinsicht auf die Poesie tommt sie mit der ernsthaften durchaus nicht in Vers gleichung. Einige wenige erträgliche Stücke von Apoftolo Jeno, Goldoni, Pariati, Gigli, Cafti, u. a. ausgenoms. men, sind die meisten Terre äußerst mittelmäßig, und zum Theil höchst abgeschmackt an Erfindung und Ausführung. Auf Darstellung wahrer und einnehmender Natur wird Darin

*) Hift. of Mufic, Vol. III, p. 123

Darin fast gar nicht geachtet; desto mehr aber auf Uebertreis bung des Lächerlichen und Häufung grotesker Charaktere. ,,So wie die berühmte Statue des Glaukus, sagt Arteaga*), die uns Plato beschrieben hat, am Ufer des Meeres, wo sie stand, von den Wellen so zerschlagen und verdorben war, Daß man weder die Gestalt eines Gottes noch Menschen daran erkennen konnte, sondern bloß einen unförmlichen Fels fah; so haben die Vorurtheile und die Mißbräuche diese Art von Kunstwerk so entstellt, daß man nicht das Mindeste daran entdeckt, was der Poesie eigentlich angehört." ist bloß die vortreffliche Mufit, durch welche Piccini, Anfolli, Sacchini, Salieri, Sarti, Paefiello, Martini, und. andre neuere Komponisten diese ungestalten Körper beseelt haben, welche dieß Schauspiel auch ausser Italien, besons ders in England und Deutschland, noch immer so beliebt und anziehend macht.

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Ju Frankreich waren es die zu Anfange des gegenwårs tigen Jahrhunderts sehr gangbaren Pantomimen, die zur Entstehung der dortigen komischen Oper zunächst Gelegenheit gaben, ob es gleich, zu vermuthen steht, daß die Intermezzí und Opere buffe der Italiåner den Franzosen nicht unbes tannt geblieben waren. Injene pantomimische, mit Tänzen verbundne, Vorstellungen fieng man im J. 1710 an, Vaus devilles einzuschalten, die vom Orchester gespielt, und von dem ganzen Chor der Schauspieler und Zuschauer gesungen wurden. Zwei Jahre hernach gab sich eine eigne Schauspie lergesellschaft zu Paris den Namen der komischen Oper; und ihr erstes Stück war Arlequin Mahomet von le Sage. Aber auch hier war noch gesprochner Dialog nur mit Gesang

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und Liedern untermischt, Paris verschiedne Schauspielergesellschaften, welche komische Opern aufführten, und das Theater der Vorstadt St. Gers main wurde ausschließend diesen Vorstellungen gewidmet. Es tam im J. 1721 in den Besit der Italidner; und auf dieser Bühne, die eheden für mehrerlei Arten von Possens spielen und halb extemporirten Stücken bestimmt war, wurs den in der Folge nur komische Opern, aber in französischer Sprache, gespielt. Vom J. 1747 bis 1752 wurde dieß Schauspiel wieder aufgehoben; von dem leßtern Jahr an bestand es aber wieder für sich allein; und Vade' war es vornehmlich, der die bessere Gattung von Operetten auf dem selben einführte, die in die Stelle der Opern en Vaudevilles traten. Die italianische Opera Buffa gab dazu zwar vornehmlich das Muster ab; dieses wurde aber bald, in Hins ficht auf die Poesie, gar sehr übertroffen. Durch Anseaume, Poinsinet, Savart, Marmontel, Sedaine, u. a. m. wurde diese Gattung noch mehr veredelt; und so erwarben sich die Franzosen, was den Text betrifft, `einen entschieder nen Vorzug in derselben vor allen übrigen Nationen, und wurden die vornehmsten Muster der Engländer und Deuts schen, selbst einiger, wiewohl nur weniger, Italiåner. Philidor, Gretry, Monsigny, Duny, und einige neueré italianische Komponisten, veredelten nun auch die Musik der französischen Operette. - Hier nur noch eine kurze Anzeige der vornehmsten Dichter und ihrer Werke dieser Art.

Nach dieser Zeit entstanden in

Vade'.

Jean Joseph Vade', geb. zu Ham in der Picardie, 1720, gest. zu Paris, 1757. Sein geringes Maaß gelehrs ter Kenntnisse veranlasste ihn vielleicht desto mehr zum Stus dium und zur treuen Nachahmung der Natur, und beförs derte die Originalitåt seiner dramatischen Darstellungen. In

seiner Art behauptet das Niedrigkomische, welches er bearbeis tete, noch immer seinen Werth. Er ist ein Teniers unter den Dichtern, und seine Theaterstücke find: La Fileufe le Bouquet du Roi-le Suffifant le Rien

le Poirier
les Troqueurs

tems

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le Trompeur trompé Il étoit La nouvelle Bastienne les Troyennes de Champagne Jerôme et Fanchonnette- le Confident heureux Follette Nicaife les Raccoleurs

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Charles Simon Favert, aus Paris gebürtig, einer der fruchtbarsten und berühmtesten Operettendichter der Fran zosen. » In setnen Schauspielen herrscht große Mannichfak tigkeit; auch sind sle in Ansehung der Gattung verschieden; tomische Opern, Parodien, Lustspiele mit Gesang, Pastos raler, u. f. f. Vorzüglich arbeitete er für das Théatre Italien und für das Theater de la Foire; und für beide so lange und anhaltend, daß die Geschichte seiner Werke großen, theils die Geschichte dieser beiden Bühnen ist. Auf eine sehr glückliche Weise wusste er Gefühl und Wiß, Munterkeit und Anstand zu verbinden. Aus der großen Menge seiner Stücke nenne ich hier nur einige der besten: Les Amours Champêtres Ninette à la Cour Soliman Second Isabelle et Gertrude la Fée Urgelle les Mois

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fonneurs

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la Rofiére de Salency la Chercheuse d'Elprit. Auch arbeitete er oft gemeinschaftlich mit andern Dichtern, mit Pannard, d'Orville, Anseaume u. s. f.

Seine Gattin, Justine Benoite Savart, geb. du Ronceray, machte sich nicht nur als Schauspielerin des italianischen Theaters zu Paris, sondern auch als Schrifts stellerin für diese Gattung, berühmt; wenigstens hat sle vies len Antheil an einigen Operetten ihres Mannes; und der

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