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Wo nicht ausdrücklich anderes vermerkt ist, stammen

die Stücke sämtlich aus München1. Ich habe mich allerdings genöthigt gesehen, zu den werthvollen Ineditis für das J. 1314 auch noch andere wichtige bisher unbekannte Stücke zur Geschichte der Doppelwahl aus meinen Collectaneen hier mit zum Abdruck zu bringen, die in engem Zusammenhang mit den Münchener Sachen stehen. Zum Theil danke ich ihre Kenntnis dem Hinweis des Herrn Archivassessors Dr. A. Cartellieri in Karlsruhe; die Abschriften hatte Herr College Dr. Werminghoff die Güte zu besorgen. So kann ich hier zur Geschichte des J. 1314 vierzehn Urkunden und Actenstücke bieten, die bis auf eine Nummer unbekannt sind. Ich habe ferner den unedierten Vertrag zwischen Adolf von Lüttich und dem französischen König von 1337 nach einer Abschrift des Herrn Collegen Dr. Dopsch eingefügt, den ich möglicherweise in den Constitutiones doch nicht abdrucken werde. Zur Ergänzung meiner Münchener Stücke über das englische Bündnis von 1337-1339 schien es auch nöthig, zwei Urkunden einzureihen, die Herr Dr. E. Schaus vor einiger Zeit mir freundlichst überwiesen hat. Zuletzt gereicht es mir zu grosser Freude, einen sehr werthvollen lothringischen Landfrieden, den ich vor zehn Jahren für meine Arbeit über die Landfrieden unter Ludwig dem Baiern nur in einer schlechten und unvollständigen Abschrift des 18. Jh. verwerthen konnte, nun nach einer gleichzeitigen, officiellen Copie ungekürzt veröffentlichen zu können.

Beilagen.

Königsurkunden und Acta imperii. II.
1313-1345.

XXVI. Bündnis der Herzöge von Oesterreich mit der Stadt
Konstanz. 1313 Oct. 5.2

`1) Vgl. oben S. 28. 2) Vgl. das zum Theil gleichlautende Bündnis mit Zürich vom selben Tage bei Kopp, Urkk. zur Gesch. der eidgenössischen Bünde II, Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen VI, 200.

Or.

Karlsruhe,

Generallandesarchiv,

Kon

stanz - Reichenau Spec. 199. Nach Abschrift von A. Werminghoff.

Wir Friderich und Lúpolt von Gotz gnaden hertzogen ze Osterrich und ze Stir, herren ze Kraien, ze der Windeschen march und ze Portenowe, graven ze Habsburg und ze Kyburg und lantgrafen in oberen Elsazze veriehen vúr uns und vúr unsere brůder Albrehten, Heinrichen und Otten und tůn kunt allen den, die disen brief ansehent und horent lesen, daz wir den wisen und den erbern lúten dem burgermeister, dem ammanne, dem rate und den burgern gemeinlich ze Costentz durch die liebe und durch die truwe, die si uns und unsern vordern mit diensten dicke erzeiget habent, und durch daz si uns und unsere brüdere die vorgenanten ze herren und ze schirmeren willeclich und einberlich erkoren und genomen hant untz an einen kúnfftigen Romischen kúnig gecronet in der stat ze Ache, gelobt haben und geloben ouch mit disem gegenwertigen briefe, daz wir nicht alleine in allen unsern herschefften núwen allenthalben anderswa, swa wir getůn múgen, ir lip und ir güt schirmen sullen ane geverde. Wir süllen in ouch alle ir reht, alle ir friheit, alle ire und ires gotzhuses alte gewonheit und alle ir briefe, die si hant von keiseren oder von Romischen kúnigen, behalten und lassen unzerbrochen. Wir verjehen ouch daz si an dekeinen unseren offenen kriegen, die wir untz har gehebet haben, noch gen dez ryches stetten uns niht sint gebunden ze helfende, si tůn ez danne gerne. Daz wir inen die vorgenanten sachen alle behalten stete und gantz, verjehen wir, daz wir unser ingesigel vúr uns und vúr unsere brüdere die vorgenannten, die eigen ingesigel noch niht hant, an disen gegenwertigen brief gehenket haben.

Diser brief ist geben ze Dyeszenhouen, an dem nehsten vritage nach sante Mychels tult1, des jares do man zalte von Gotz gebúrte dritzehenhundert jar und darnach in dem dritzehenden jar.

Beide Siegel gut erhalten; das Friedrichs ist ein Reitersiegel.

1) dult, indultum, der mit dem Fest verknüpfte Ablass, der Festtag selbst.

XXVII. Wahlbündnis zwischen Markgraf Waldemar von Brandenburg und Erzbischof Peter von Mainz. 1314 März 6.1

Or. Reichsarchiv, Mainz Erzstift Nachträge Fasc. 13.

Wer Waldemar von der gnade Godes marchgraue zo 'Brandeburch vnde zo Luziz vnde eyn vormundere des edelen vorsten margrauen Johanz wer tůn kunt allen den, de dessen bref sen oder horen lesen, daz wer dorch vrede vnde gemeyne nut der kristenheyt ober eyn gekomen sin vnde vnse getrvuue man Droyseke vnde Nycolaus von Buc vnde Heyricus de techant von Stendal mit truwen gelobet han, daz wer mit dem hochen heren deme ercebiscope von Megenz heren Petir vnder sven personen, heren Johan deme konige von Behem vnde grauen Bartolde von Hennenberch, eynen Romescen konig kesen scolen eyndreftichlichen von vnser wegen vnde vnses leben swageres marchgrewen Johans, vnde dar an scole wer volgen deme ercebiscope, swar her kore vnder den swen personen, ob de anderen koreuorsten volgen, also daz eyn eyndrechticha konig gekoren werde von den swen personen. Were aber daz, daz der hertsoge von Bayeren sich dar uz werfe vnde nicht volgen wolde, so scole web doch deme ercebiscoffe volgen von Megenz. Were och daz der ercebiscof von Colne von deme vorbuntnisse trete, daz her hat mit vns, so scole wer aber deme ercebiscof volgen uf de vorgenanten zo personen. Her scol och vns besorgen vnde vortegedig[en] vmme de kost, de wer vorton vmme de kore vnde vmme ander not vnser personen vnde vnses landes vnde daz selue scole wir eme tone herwede. Vnde sunderlich wil vns eman hinderen an deme rechte, daz wir han

a) 'eydrechtich' Or. b) Ueber der Zeile nachgetragen.

über 'z'.

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c) 't'

1) Von demselben Schreiber, wie die nächste Nummer. Die merkwürdige Orthographie habe ich beibehalten. Das höchst werthvolle Ineditum liefert das bisher entbehrte urkundliche Zeugnis für den Rücktritt des Markgrafen von dem Kölnischen Bündnis von 1313 Nov. 18. S. unten. Neben Johann von Böhmen erscheint was gleichfalls bisher unbekannt war Berthold von Henneberg als Candidat des Mainzers. In diesem Zusammenhang gewinnt das erste Wahlbündnis Ludwigs von 1314 Aug. 4, eben mit Berthold von Henneberg, neue Bedeutung. Auch ist darauf hinzuweisen, dass in unsrer Urkunde der Markgraf ein Wahlversprechen auf bestimmte Personen abgiebt, während er sonst nur zu gemeinsamem Vorgehen sich verpflichtete oder wie im September versprach, Friedrich nicht zu wählen.

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