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sælde füeget sô etc. 95, 28. der diene guotes wîbes gruoz. swen si mit willen grüezen muoz 96, 16. der ich mich für eigen gihe. eigenliche diene ich ir 112, 20. wær unsûmic. sûmunge schât dem snite etc. 85, 24. 17, 8. vgl. noch 116, 11. 92, 23. 100, 25. 162, 16 f. 117, 22. 62, 13.

Die Wiederholung bezeichnet auf eine kräftig sinnliche Weise den Mittel- und Kernpunkt einer Vorstellungsmasse. Zuweilen findet in ihr eine plötzliche und übermächtige Empfindung ihren charakteristischen Ausdruck (a), nicht selten aber erscheint sie uns auch als rhetorische Spielerei, namentlich in den Liedern des ersten Cyklus (b).1

hilf megde barn 102, 20. bekêra dich bekêre 9, 12. die toren schrîent snîâ snî 76, 1. gast, wê dir, lûte schrê: owê dir, wê, zem dritten wê! 25, 15. sô schrîen wir vil lîhte 'ein ich hân mîn lêhen, al die

a. hilf frouwe maget, sich, minne, sich 102, 13. wê 28, 8. zehant der engel so wolt ich schrîen: 'sê gelücke sê' 91, 18. schale, ein schalc! ein mûs, ein mûs!' 32, 30. werlt, ich hân mîn lêhen 28, 31.

b. In dem Liede 91, 17: fröwe 19, ganzer fröide 21, rehter fröide 23, fröiden 31, froiden 37, fröiden 92, 2; in der Strophe 92, 33 gefröwet, fröiden, fröide, fröiden; in Strophe 93, 20 gefröwen, fröiden, fröiden; in dem Liede 95, 17: fröiden 23, fröide 25, frô 27, fröiderîchen 31, fröide 96, 12. fröide 96, 15, fröiden 18. In dem Liede 97, 34 fröide 36, fröiden 38, froide 98, 1, froide 3, fröiden 4, frô fröiden 7, fröide 15. Vgl. auch 92, 12. 97, 29. 99, 8. 3. 14. 113, 4. 6. 10. 12. 52, 17. 20. 22. 117, 2. 3. 7.

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tróst 116, 34. 36. riuwe 6, 9. 11. 17.

minne 69, 1. 98, 36. 14, 6. 8. 9. 11.

schone 92, 19.

reine 45, 18.

(15, 25).

schame 45, 29.

liep 95, 30. 35 f.
veile 81, 15.

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lob 45, 7. 105, 30. twingen 98, 38. stæte liebe und schone 50,

wunder 102, 15. 5, 33

scheiden 48, 29. winden 59, 38. triegen 66, 19. sælic 95, 28. 29. 37. 96, 3. 7. 24.2.

süeze 5, 25. 109, 27.

hof 32, 1.

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friunt 55, 3. 79, 25. ougen 99, 17-35. mâc und friunt 79, 17. wip 48, 38 u. a. flieze im aller sælden fluz 18, 25. dô getroumte mir ein troum 94, 21.

Insbesondere mag hier noch auf einige Wortspiele hingewiesen werden: sô wê dir guot, du enbist niht guot 31, 21. lîhte sint si bezzer, dû bist guot 51, 4. ich lebete gerne, kunde ich leben 43, 16. hât si nu deheine triuwe, sô getrûwet si dem eide 74, 8. sælde unsælic 70, 20. mac diu huote mich ir libes pfenden, dâ habe ich ein træsten bî, sin kan niemer von ir liebe mich gewenden 94, 7. Ohne Wiederholung 54, 7 küssen.

1) Vgl. Burdach S. 94. 96.

2) Burdach S. 103 A.

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Personen, Thätigkeiten, Handlungen, Zustände, Empfindungen weils der Dichter zu individualisieren oder durch einen einzelnen, die Sinne anregenden Zug lebendig vorzustellen.1 Das Amt des Papstes wird durch Petri Schlüssel bezeichnet 33, 3; die Geistlichen durch Kappe 21, 36 und Stola 9, 31, ihre Tätigkeit durch Singen und Almosenspenden 10, 26; die Habsucht der Kurie durch die Worte: ie darunder füllen wir die kasten 34, 9. Das Symbol der königlichen Würde ist die Krone 34, 7 und der Weise 9, 15; den Fürstenstand bezeichnet der goldne Reif 9, 13, die richterliche Gewalt rîs 26, 5 und stap 77, 19; die Waffen den Ritter 11, 5. 125, 2, das Schwert die Mannhaftigkeit 101, 26; das gläserne Ringlein den niederen Stand der Geliebten 50, 12; der Besen die strenge Zucht 23, 29. 101,25 (gerten 87, 1. sumerlaten 73, 22. stap 77, 19). Den Heilesgrufs für Herzog Ludwig individualisiert der Dichter in dem Wunsch glücklicher Jagd 18, 25. Gold, Silber, Rosse, Kleider, Schappel und Gebende sind der würdige Schmuck eines Hofes 25, 6, und die Mittel der Freigebigkeit 25, 32; die leeren Taschen der Fahrenden sind die Zeugen fürstlicher Kargheit 84, 19; die Verabschiedung nach dem Wassernehmen ein bedenkliches Zeichen für die Hausehre 104, 30. Das Leben auf der Wartburg wird charakterisiert durch das schallende Aus- und Einfahren der Gäste und die starken Trinkgelage 20, 4; der ehrende Empfang eines Fürsten durch Drängen, Läuten der Glocken, Lob der Männer und Kosen der Frauen 28, 14; der unwürdige König mufs vor die Thür 17, 21, die ihres Amtes entsetzten Geistlichen werden aus dem Hochchor getrieben 10, 24. Die widerwärtige Lage des Heimatlosen bekundet sich durch späte Einkehr und frühen Abschied 28, 8; das Glück des Wirtes durch frohen Sang 28,9; Gast und Wirt durch den Grufs 31, 23. Das Herdfeuer bezeichnet freundliche Aufnahme 19, 25, und die Behaglichkeit eignen Besitztums 28, 3; der gelesene Wein und die sausende Pfanne die Behäbigkeit des Lebens 34, 35; Wein und Backhühner die Üppigkeit der Pfaffen 34, 13 A; die frierenden Zehen im Hornung die Abgerissenheit des fahrenden Mannes 28, 32; der Stab die Gebrechlichkeit des Greises 66, 33. Den unhöfischen Mann kennzeichnet sein verwildertes Haar 76, 16; unverschämte Schreier ihr bewegliches Mundwerk 102, 34; den Trunkenen die hinkende Zunge 29, 35 und die Hülflosigkeit des Ganges 30, 4; das graue Haar das Alter 73, 19. 57, 30, vierundzwanzig Jahre die rüstige Jugend 57, 29; der rote Mund 51, 37. 110, 19, das blonde Haar 111, 18, die frische Farbe 111, 13 die Schönheit des

1) Hierher gehört auch der Gebrauch des Singulars für den Plural, der Gebrauch einer bestimmten Zahl für eine unbestimmte Menge; Wigand S. 33.

Mädchens. Die in glücklicher Liebe vereinten spiegeln sich in ihren Augen 54, 32. 185, 11. Der Frühling meldet sich in dem Ballspiel der Mädchen 39, 4. Die Kreuzfahrt wird als reise über se bezeichnet 76, 31. 125, 1.

Empfindung, Stimmung und Eigenschaften spiegeln sich im körperlichen Ausdruck. Dem schüchternen Liebhaber versagt die Rede (s. Leb. III Nr. 196), der Knappe, der sein Liebchen sucht, schaut den Mädchen ins Gesicht 75, 1. Die Verneigung bezeichnet Ergebenheit 116, 21 und Dank 18, 20. 31, 24. 74, 33; das Beugen des Knies Unterthänigkeit 28, 23; innige Freundschaft heifst gehalsen friuntschaft 30, 32. Gesang 63, 26, Tanzen und Springen 58, 15, und funkelnde Augen bezeichnen die Freude des Herzens 109, 19. 118, 32; das schüchterne Mädchen schlägt die Augen nieder 74, 32; die freundlich gesellige Frau heifst umbe sehende ein wênic under stunden. Gleichgültigkeit bietet die Wangen 32, 18. 49, 18 und blickt weg 50, 22. 73, 1; der Unmut und Neid verdreht die Augen 57, 36. 84, 35. Verwunderung veranlasst Fingerzeigen 120, 2. Das Selbstbewusstsein äussert sich im Gang 20, 2; der Kummer im gesenkten Haupt 19, 33, die Furcht in den bleichen Wangen 123, 12, der Verdrufs im Rümpfen der Brauen 76, 31; im Schmerz nagt man die Lippen 61,18; der Verlegene zuckt die Achseln 36, 3; der Gedankenschwere stützt das Haupt in die Hand 8, 7, der Sinnende schaut in die rauschenden Wellen 8, 28. Von grofser Wirksamkeit sind die oft sehr drastischen Exklamationen und Verwünschungen, in denen sich die heftig oder plötzlich erregte Empfindung Luft macht: möht ich versláfen des winters zit 39, 6. den krebz wolt ich ê ezzen rô 76, 9. ich würde ê münch ze Toberlû 76, 19. hiure müezens beide esel und der gouch gehæren! 73, 31. erlamen müezen im diu bein etc. 28, 23. daz in diu ougen ûzgefüeren! 61, 30. wê ir hiuten und ir haren 24, 13. wan daz dâ niht steines lac, so wære ez ir suonetac 95, 6. daz si lâzen in ir kragen ir valsch gelübde 28, 28. Der Übergang aus der Erzählung in die direkte Rede kann die Wirkung noch steigern (Beispiele S. 67 f). An manchen Stellen hat die Gestikulation jedenfalls die Worte unterstützt: 41, 28. 74, 27. 112, 18. 104, 20.

B. Umschreibung von Namen.

Namen sind abstrakte unsinnliche Zeichen; daher tritt an ihre Stelle oft eine Umschreibung durch ein Wort oder einen Satz. Die Fürsten und Herren werden nach ihren Ländern oder Besitzungen bezeichnet: der Missenære, Kerndære, Bogenære (Wigand S. 30), oder nach persönlichen Beziehungen: fürsten meister 85, 5, keisers êren trôst 85,7 etc. (Wigand S. 7), mîn höfscher trôst 34, 37; Territorien nach ihren Grenzen 56, 38. 31, 13; Palästina nach seinen Beziehungen zu Gott u. ä. (Wigand S. 7). Nachdrücklicher sind die Umschreibungen durch einen Relativsatz, die namentlich für die göttlichen Personen, Maria und den Teufel beliebt sind: er engap ir niht ze kleine, der si geschuof, schone unde

reine 45, 22. der elliu lebenden wunder nert 22, 17 (andere Beispiele bei Wigand S. 6 f.); ebenso für die Geliebte: diu mîn iemer hât gewalt 109, 5. der ich vil gedienet hân und iemer mêre gerne dienen wil 57, 15.

C. Zerlegung der Persönlichkeit.

Das abstrakte Ich wird gleichsam in seine Teile zerlegt.1 Leib und Seele treten einander gegenüber die Freude des einen ist der Kummer des andern 67, 24; der Dichter bittet den Leib ihm Freiheit zu geben 67, 32. Herz und Leib führen ein getrenntes Dasein 98, 9. Das Herz empfindet 42, 25, es wird versehrt 57, 19 und gelabt 6, 29; die Blicke der Geliebten treffen es 112, 17, es trägt die tiefe Wunde der Liebe 74, 14; es weilt bei der Geliebten 89, 11. 95, 38. 97, 18, und erstattet getreuen Bericht 63, 23. 99, 15. Die Gedanken sind seine Augen und Boten 99, 17. Ebenso selbständig wird der Sinn aufgefafst 44, 17. 110, 16; das Herz ist seine Wohnung 98, 11; er geht als Bote 55, 14, und wirbt aus freiem Willen 62, 21. Wille und muot sehen die Geliebte durch das Herz 99, 33; er sendet ihr seinen guten Willen 100, 1, und bittet um die Gegengabe 100, 1. 96, 7. Die Gedanken bedrängen den Mann und weilen auf Wanderschaft 41, 37. 44, 11. Die Hand übt Gewalt 78, 5 und Freigebigkeit 84, 13, sie spendet milde Gabe 10, 26, gebende Hand befreit 19, 27. Die Zunge singt 10, 27. Der rote Mund lacht spöttisch und erhält Vorwürfe 51, 37.

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In den angeführten Beispielen werden Teile der Persönlichkeit selbst persönlich gefafst, in andern erstreckt sich die Personifikation auf unpersönliche und namentlich auf abstrakte Dinge. Am lebendigsten und vielseitigsten sind die Gestalten der Minne und der Frau Welt ausgeführt (Leb. S. 197. 220), letztere bald als Inbegriff des irdischen Lebens, bald als Bild der Gesellschaft. Die Jugend insbesondere, die tumbiu Werlt, wird als unvorsichtiger Reiter aufgefafst, ihr muot als wildes Rofs 37, 24. Mit der Vorstellung der Welt berührt sich das Glück, die frou Sælde, die ringsum ihre Gaben ausstreut, aber dem Dichter stets den Rücken zukehrt 55, 35, welche thöricht Reichtum und rechte Gesinnung scheidet 43, 1, und ihr Thor verschlossen hält 20, 31. An ihrer Statt erscheint in einem älteren Liede, weniger sinnlich, das Glück 90, 18.

Ebenso treten die Tugenden als Personen auf; voran die Frau Mâze als aller werdekeit ein füegerinne 46, 33. 80, 6; ihr gegenüber die Unmâze 80, 19. Ferner die Milte 17, 2 f., die State 96, 29. 35. Weisheit, Adel und Alter sind von den Ratsstühlen verdrängt 102, 18. Die Ehre soll wiederkehren um ihr Gesinde zu lebren 60, 31; ihr Saal steht leer 24, 3.

1) Leb. III, 353. AfdA. 7, 148.

2) S. Burdach S. 110 u. a. Michel S. 222. Bock, QF. 23, 4 f.

Ehre, Gottes Huld und fahrende Habe finden nicht mehr ihren Weg zum Herzen des Menschen 8, 19, Gut und Ehre liegen im Kampf 8, 15, das Gut schreitet gewaltig vor der Ehre einher 31, 19. Mord, Brand, Wucher, Habsucht halten als Wegelagerer den Weg zum Himmelreich besetzt 26, 13. Der Trunkene winkt Hauptsünde und Schande zu sich 30, 1. Die Unfuoge herrscht in den Burgen 64, 39. 65, 25 und im flachen Lande; Frau Minne soll Geleit geben 82, 7. Untreue und Gewalt liegen im Hinterhalt 8, 24. Hafs und Neid ziehen als Boten 59, 1. Friede und Recht sind todwunde Reisende 8, 26, das Recht hinkt, die Zucht trauert, die Scham siecht 102, 27; die Untreue streut ihren Samen aus 21,32; Treue, Zucht und Ehre sind tot ohne Erben 38, 18. Die Freude ist erschrocken, das Trauern erwacht 29, 6; edler Gesang vom Hofe gestofsen 64, 31. Dem höfischen Mut wird ein ganc slâfen zugerufen 31, 16; die Freude ist tot 23, 4. — Das Christentum liegt im Siechhause 6, 31 f. und steht ohne Hülfe vor Gericht 6, 38. Die Figur des Wiener Hofes, der sich dem Dichter entzieht 84, 9, und seinen Glanz verfallen läfst 24, 33, erinnert an die Frau Welt. Die deutsche Zunge fordert er auf, ihrer Ehre eingedenk zu sein 9, 13; Jerusalem soll trauern 78, 14. Er begrüfst das gelobte Land 15, 6; die Marterwerkzeuge Christi 15, 18. Selbst der Opferstock des Papstes wird als Herr Stock begrüfst 34, 14, die Bohne als frou Bône 17, 25.

Die liebende Frau verwünscht den Tag, der den Geliebten aus ihren Armen aufscheucht: wê geschehe dir tac! 88, 16. Die Lebenstage werden zu Wanderern, die ihre Strafse ziehen; der Dichter schaut ihnen nach und weifs nicht, wo sie Quartier nehmen werden 70, 8. Die Jahreszeiten gewinnen persönliches Leben, die ganze Natur wird als beseeltes Wesen dargestellt (s. Leb. S. 209).

E. Bilder und Vergleiche.

Die Personifikation ist nur eine besondere Art bildlicher Ausdrucksweise, von der Walther ergiebigeren Gebrauch macht als die älteren und gleichzeitigen Lyriker. Die Grenze, wo der bildliche Ausdruck beginnt, ist freilich nicht sicher zu bestimmen. Die Worte 'eine niederschlagende Nachricht' z. B. lassen sich als bildliche Redeweise fassen: die Nachricht als unwirscher Gast, der den Wirt zu Boden schlägt; aber so fafst man die Worte nicht. Wenn sie auch ursprünglich so oder ähnlich gemeint waren, für uns sind sie nicht mehr ein farbenreiches Bild, sondern ein blofses Zeichen, wie die meisten andern Worte. Wie weit das Verblassen und Vergessen einer ursprünglich sinnlichen Bedeutung vorgeschritten ist, können wir nur in der eigenen lebenden Sprache empfinden, genau genommen nur jeder einzelne in seiner individuellen Sprache; für die ältere Zeit fehlt ein sicheres Mafs. Vor allem mufs man sich auch vor dem Irrtum

1) Das Absterben sinnlicher Vorstellung verrät sich zuweilen in der Katachrese; bei Walther finden wir nur in dem unsichern Spruch 27, 23 ein Beispiel: daz kan trüeben muot erfiuhten (Wigand S. 37).

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