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wie der

Die

đô gieng

dem golde tuot 92, 26. sô stêt diu lilje wol der rôsen bî 43, 32. linden ste der vogele singen, dar under bluomen unde klê 43, 33. innige Verbindung: friundin unde froun in einer wæte 63, 20. eins keisers bruoder und eins keisers kint in einer wat 19, 8; diu wolt ich gerne in einen schrîn 8, 18.

F. Klang effekte.

Klangeffekte verschmäht Walther nicht.

Schon der häufige

Gebrauch der Annominationen bekundet seine Freude am Schall der Worte, ebenso die Reimspielereien in den Liedern 39, 1 und 75, 25, die Schlagreime in der Strophe 47, 16 und einige andere Reimkünste. Ohne durch das metrische Schema veranlafst zu sein, braucht er gelegentlich Doppelreim heizet diu sô swachet reizet unde machet 47, 5 vgl. 29, 23, und inneren Reim: erhelle im und erschelle im 18, 28. ir zunge sunge 10, 27. in arken oder in barken 27, 12; vgl. auch 60, 21. Ferner finden sich ziemlich häufig alliterierende Verbindungen, nicht nur in den alt hergebrachten Formeln singen unde sagen, liep und leit, hût und hâr, liut und lant, sin und sælde, wort und wise, wort und were (Wigand S. 74 f.), sondern auch sonst. Freilich lässt sich nicht bestimmen, wie weit der Dichter und seine Zuhörer eine Wirkung beabsichtigten und empfanden, aber in manchen Fällen ist Absicht und Bewusstsein nicht zu bezweifeln; so 9, 1 die strîtent starke stürme; 11, 2 man swenke in engegene den vil swinden widerswanc u. a. s. Wigand S. 63 f.

4. Anfang und Schlufs.

Besondere Sorgfalt hat der Redner auf Anfang und Schlufs seines Vortrages zu verwenden. Durch den Anfang soll er seine Zuhörer gewinnen, durch den Schlufs befriedigt entlassen. In beiden bewährt sich Walther als Meister. Er versteht es, gleich mit dem ersten Wort die Geister aufzurütteln und sich Gehör zu verschaffen. Bald beginnt er mit lebhaftem Ausruf,1 bald mit einer rhetorischen Frage, 2 mit einem Imperativ, 3 einer Beteurung, oder er fixiert die Aufmerksamkeit durch bestimmte

1) 10, 1. 13, 5. 12. 19. 26. 20, 16. 21, 10. 26, 3. 28, 21. 31. 34,4. 43, 1. 53, 25 etc.

2) 17, 25. 18, 1. 24, 3. 25, 26. 42, 31. 51, 13. 54, 37 etc.
3) 10, 9. 17. 11, 30. 21, 25 etc.

4) 30, 9. 83, 1.

Anrede,1 die zuweilen nachdrücklich im Anfang mehrerer Strophen wiederholt wird. Auf mancherlei Wegen weifs er uns in den Kreis seiner Gedanken zu leiten. Sehr oft stellt er in den ersten Versen, bald mehr bald weniger bestimmt, sein Thema auf,2 zuweilen in überraschenden und pikanten Wendungen, die den Hörer frappieren; 3 zuweilen als eine Frage, als ein Problem, das ihn selbst beschäftigt, oder aus der Gesellschaft ihm entgegen getragen wird.5 In andern Liedern geht er von einem allgemeinen Gedanken zur Erörterung bestimmter Verhältnisse und Ereignisse oder auch persönlicher Angelegenheiten über. Wieder in andern giebt er sehr wirksam gleich durch die ersten Worte die Grundstimmung kund,8

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1) 11, 6. 30. 12, 6. 18. 16, 36. 18, 1. 19, 17. 22, 32. 26, 3. 27, 27. 28, 1. 11. 21. 29, 15. 33, 1. 34, 14. 35, 17. 37, 24. 42, 23. 46, 32. 49, 25. 53, 25. 56, 14 etc.

2) Z. B. 52, 23. 53, 25. 44, 23. 40, 19. 47, 36. 50, 19. 64, 31. 67, 6. 20. 79, 17. 44, 11. 33, 31.

Ahi Her bâbest, ich mac wol geneden risen? 81, 7.

3) Wip muoz iemer sîn der wîbe hæhste name 48, 37. Ich wil nû teilen é ich var min varnde guot und eigens vil 60, 34. Ob ich mich selben rüemen sol 62, 6: Ich bin iu eines dinges holt haz unde nît 59, 1. wie kristenliche nû der bâbest lachet 34, 4. sen 11, 6. Wer sleht den lewen? wer sleht 4) Saget mir ieman, waz ist minne? 69, 1. Stæt ist ein angest und ein not; in weiz niht ob si êre sî 96, 29. Wedr ist ez übel od ist ez guot daz ich min leit verhelen kan 120, 25. Wie sol man gewarten dir, Welt, wilt also winden dich 59, 37. Diu krône ist elter dan der künic Philippes sî, dâ muget ir alle schouwen doch ein wunder bî 18, 29. Got gît ze künige swen er wil, darumbe wundert uns niht vil; uns leien wundert u. s. w. 12, 30. Waz wunders in der werlte vert 20, 16.

5) Maneger fråget, waz ich klage, unde giht des einen, daz ez iht von herzen gê 13, 33. Si frâgent unde frâgent aber al ze vil, von mîner frouwen wer si sî 63, 32. Si frâgent mich vil dicke waz ich habe gesehen 84, 14. 6) Got gît ze künige swen er wil 12, 30. Owê daz wisheit unde jugent etc. 82, 24.

7) Swer verholne sorge trage der gedenke an guotiu wîp, er wirt erlôst 42, 15. Sumer unde winter beide sint guotes mannes trôst der trôstes gert 99, 6. Aller werdekeit ein füegerinne, daz sît ir zewâre frouwe mâze 46, 32. Waz hât diu welt ze gebenne liebers dan ein wip 93, 20. Stæt ist ein angest und ein nôt 96, 29. Swer sich ze friunde gewinnen lât 79, 25. (Ein meister las, troum unde spiegelglas daz si zem winde bî der stæte sîn gezalt 122, 24.) vgl. Scherer, DSt. 1, 52.

8) Wol mich der stunde, daz ich wart mir nie so wol ze muote 109, 1. schiere wunder tuon beginne 118, 24.

Wilmanns, Walther v. d. Vogelweide.

si erkande 110, 13. Ganzer froiden Ich bin nu sû rehte frô daz ich vil Allerêrst leb ich mir werde 14, 38.

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besonders ergreifend in den Elegien (13, 5. 124, 1) durch das wiederholte owê. Oft knüpft er auch an das an, was vor aller Augen liegt, an die Jahreszeit,1 oder die allgemeinen Zeitverhältnisse; oder er nimmt ein Ereignis der Vergangenheit zum Ausgangspunkt, und fesselt durch anmutige Erzählung oder Schilderung. Die mannigfachen Rollen, in denen Walther vor seinen Zuhörern auftritt, unterstützen die Wirkung (Leb. S. 251 f.). Der Schlufs der Lieder und Strophen wird wirkungsvoll zugespitzt. Oft läuft das Lied in ein Sprichwort aus oder eine sprichwörtliche Sentenz, die den Grundgedanken zusammenfasst; 5 oder der Sänger spielt zuletzt den stärksten Trumpf aus; er

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Ich froidehelfelôser man 54, 37. Âne liep sô manic leit 90, 15. Leider ich muoz mich entwenen maneger wünne 117, 8. 1) 39, 1. 51, 13. 75, 25. 23.

114,

45, 37. 64, 13. 73, 23. 92, 9. 95, 17.

110, 27. 117, 8. 29. 121, 33.

2) 58, 21. 44, 35. 63, 8. 97, 34. 3) Ez troumte, des ist manic jár, ze Babilône, daz ist wâr, dem künge, ez wurde bæser in den richen 23, 11. Künic Constantin der gap sô vil 25, 11. Der stuol ze Rôme ist allererst berihtet rehte als hievor bî einem zouberære Gêrbrehte 33, 21. Ich sach hievor eteswenne den tac 85, 25. Dô Liupolt spart ûf gotes vart ûf künftige êre 36, 1. Min alter klôsenære, von dem ich so sanc, dô uns der êrre bâbest alsô sêre twanc usw. 10, 33. Nú sing ich als ich ê sanc 117, 29. Ich sanc hievor den frouwen umb ir blôzen gruoz 49, 12.

4) 8, 4. 94, 11. 65, 33. 39, 11. 74, 20. 8, 28. 9, 16.

5) ein schade ist guot, der zwêne frume gewinnet 19, 28. seht diep stal diebe, drô tet liebe 105, 25. gewissen friunt versuochtiu swert, sol man ze nœten sehen 31, 2. man hæret an der rede wol wiez umb daz herze stât, daz anegenge ist selten guot, daz bæsez ende hât 83, 38. zwô zungen stânt uneben in einem munde 13, 4. sûmunge schât dem snit und schât der sæte 85, 24. wan vil verdirbet des man niht enwirbet 106, 15. ezn wart nie lobelicher leben swer sô dem ende rehte tuot 67, 6. gemeine liep daz dunket mich gemeinez leit 71, 16. swer guotes wîbes minne hat der schamt sich aller missetât 93, 17. schoner lip entouc niht âne sin 86, 14. wol im ze hove der heime rehte tuot 103, 11. si solten geben ê dem lobe der kalc wær abgetragen 28, 30. mich dunket der dû hast gegert, diu sî niht visch unz an den grât 67, 30. gast unde schach kumt selten âne haz, hêr büezet mir des gastes daz iu got des schâches büeze 31, 31. Über Sprichwörter und Sprichwörtliches bei Walther im allgemeinen s. Wigand S. 68 f.

6) arman zuo der werlte und wider got, wie der fürhten mac ir beider spot 13, 11. wol ime der ie nách staten froiden rane 13, 25. wan siht wol dort wer hie gelogen hât 13, 32. nû suln wir fliehen hin ze gotes grabe 13, 18. al diu werlt diu stritet her, wir sin an der rehten ger, reht ist daz er uns gewer 16, 33. im dienent Kristen juden unde heiden, der elliu lebenden wunder nert 22, 16. klagt ir joch über den tiuvel ûz der helle 12, 17. von gote wurde ein engel é verleitet 12,5. sus wirt der junge Judas mit dem alten dort zuo

läfst sein Lied in eine Empfindung ausklingen 1 oder schliefst es mit einer unerwarteten Wendung, einem schalkhaften Witz,3 einem heiteren Scherz; matte Pausen leidet er nirgends in seinem Vortrage, überall ist der Zuhörer angenehm beschäftigt.

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Was Walther als Dichter geleistet hat, können wir ermessen; aber wir würdigen damit nur die eine Seite seiner Kunst. Seine Bedeutung als Tonkünstler, die kaum geringer war, können wir nur ahnen und glauben. Gottfried von Strafsburg rühmt ihn gerade dieserhalb; er preist die kunstvolle Harmonie und die anmutigen Tongänge seines musikalischen

schalle 33, 20. owê der bâbest ist ze junc, hilf hêrre dîner kristenheit 9, 39. Philippe setze en weisen ûf und heiz si treten hinter sich 9, 15. scheides von in oder scheides alle von den kæren 10, 24. gewalt gêt ûf, reht vor gerihte swindet, wol ûf! hie ist ze vil gelegen 22, 1. ir pfaffen ezzent hüener und trinkent win etc. 34, 12. von dem næme ich ein wârez nein für zwei gelogeniu já 30, 18. bî den gebûren lieze ich si wol sîn, dannen ists och her bekomen 65, 31. got gebe dir frouwe guote naht ich wil ze herberge varn 101, 21. hie gêt diu rede enzwei 104, 6. der gap und gap, und gap si im elliu rîche 17, 10. sô helfe iu got her junger man, sô rechet mich und get ir alten hût mit sumerlaten an 73, 22.

1) sô wol ir des! sô wê mir wê! 64, 30. owê dan ob daz geschikt 50, 18. wê warumbe tuot si daz, der mîn herze treit vil kleinen haz 112, 33. waz hân ich gesprochen? owê já het ich baz geswigen, sol ich iemer sô geligen 118, 9. owê möht ichz verenden, ich hân ein sunderleit 122, 23. son kan ich nein, son kan ich jâ 42, 6. si hânt daz spil verloren, er eine tuot in allen mat 114, 22. wan aber mîn alter klôsenære klage und sêre weine 34, 33. ditz ist min klage, noch klagte ich gerne mê 102, 28. daz weiz ich wol und weiz noch mê 24, 2. dannoch sô rennet maneger vür, des ich niht hân geseit 26, 22. daz dû niht eine wîle woltest bîten, sô leiste ich dir geselleschaft etc. 83, 11 und vor allem die wundervolle Elegie mit ihrem iemer mêr ouwê und niemer mêr ouwê 124, 17. 125, 10.

2) 53, 25. 75, 22.

3) Liebeswerbung 86, 35. Besuch in Tegernsee 104, 26. Nürnberger Reichstag 84, 21.

4) und ein kleinez vogellin daz mac wol getriuwe sîn 40, 18. von mir hâts in der wochen ie den sibenden tac 58, 20. swelch wip verseit im einen vaden etc. 44, 9. hêr Meie, ir müezet Merze sîn 46,30. dâ, keiser, spil! nein, hêrre keiser, anderswâ 63, 7. sin werde heil von Hiltegunde 74, 19. wer solt iu dann iemer iht geklagen 41, 12. ich wolte daz ir ougen an ir nacken stüenden etc. 56, 3. frô Bôn, set libera nos a malo, amen 17, 38. ich gelache niemer niht etc. 120, 5. daz ieman spreche, ir suldet sîn beliben mit êren dort 28, 20. Selbstironie: da hæret ouch geloube zuo 66, 12.

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Vortrages und und erhebt ihn darum über alle Zeitgenossen. Reinmar und Walther hatten nach Gottfrieds Zeugnis vor allem das Verdienst, den weltlichen Gesang künstlerisch ausgebildet zu haben.

1) Burdach S. 179 f. hat die Stelle Gottfrieds zuerst genau ausgelegt; aber ohne Grund, wie uns scheint, sucht er dessen Angaben ihr volles Gewicht zu entziehen.

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