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und Modification des geistigen und körperlichen Daseyns das unendliche All, dessen Inbegriff Gott und Schöpfung ift, in homogene Einheit bey dem verschiedensten, und dens noch ganz harmonischen Zauber unbegränzter Mannigfaltigs keit auf, in welcher unsere Vernunft die Befriedigung ihres Strebens nach Wahrheit findet.

Da das ewige und unendliche Daseyn Gottes nicht nur die substantielle Urfache alles seinem heiligen und allgütigen Willen gemäßen Werdens, sondern auch aller Möglichkeit und aller Natur des Möglichen ist; so ists unmittelbare, corollarische Consequenz: nur Eine Welt ist und war von Ewigkeit möglich, die beste, die, die wirklich ist. Die Contingenz der Welt ist eben daher auch ein grundirriger Begriff.

Dritte Abtheilung.

Cosmologisch und psychologisch - metaphysische Begriffe.

Die Schöpfung oder das Weltall, und der Mensch in ihm. Vorstellungen von der Schöpfung dieses Weltalls, die uns vorzüglich zum Irrthum führen, sind diese;

1) Wenn wir uns die Schöpfung überhaupt als einen einzelnen geschlossenen Act, der anfieng, und aufhörte, als ein, ein für allemal vollendetes, Werk Gottes denken;

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2) wenn wir uns mehrere verschiedene Welten möglich denken, und Gott, dem gemäß, unter diesen mehreren möglichen Welten die beste wählen lassen, als wenn Mög lichkeit und Natur nicht durch Gott, sondern unabhängig von Gott, für sich, ewig wie er, durch und in sich selbst, da wåren.

Im ersten Falle, fabeln und fingen Dichter, und tråus men Philosophen und Theosophisten, war der Allselige, fich felbst genug, und keines bedürftig, allein für sich in seiner Ewigkeit, ehe er eine Welt zu schaffen anfieng, `d. H. auch etwas anderes, als er selbst ist, selbstständig für sich werden und nach den ihm mitgetheilten Kräften wirken ließ. Nach dem er diesen Act vollbracht, und sein Kunstwerk vollender

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hatte, schafft er nicht mehr, sondern erhält nur das, was

er ein für allemal geschaffen hat, und lenkt alles nach dem Willen seiner Vorsehung.

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Im zweyten Falle lassen wir Gott wählen, weil an

dere Welten außer dieser möglich sind, da doch, in Bezie hung auf. Gott, immer und ewig nur. Eine Welt› möglich ist.

In beyden Fällen sehen wir nicht, daß wir nicht mehr den wahren Gott, sondern eine vergötterte Menschencaricas tur vor uns haben. Wie sich die Vernunft Gott allein denken kann und muß, find alle Acte in Gott ewig, oder vielmehr, ist alles in und durch Gott nur Ein ewiger Act, ift in Gott nur Ein ewiger Act möglich. Denn da das Daseyn Gottes in seiner Unendlichkeit, Allwissenheit, Allge genwart, und der Wirkung seines allmächtigen Willens nach, ewig ist; so ist nothwendig auch Schöpfung, Erhaltung, Vorsehung und Regierung seiner Schöpfung, von Seiten Gottes nur Ein ewiger Act, mit der ganzen Folgenkette aller seiner Wirkungen. Eben daher findet auch keine Wahl bey dem Willen Gottes und bey allem, was Gott ihm gemäß thut, Statt. Für den Willen Gottes ist nur eine Mög lichkeit, d. h. nach dem Willen Gottes ist immer nur Eins möglich, nämlich das, was seinen Eigenschaften, oder feiner ewigen Natur, entspricht. Was diesem, als ein weniger Gutes,-nicht entspricht, ist auch nicht möglich; denn Gott ist die Ursache der Möglichkeit selbst, bey allem, was ist und geschieht.

Weswegen wählen und müssen wir wählen? Weil die Dinge, unter denen wir wählen, das, was fle sind, nicht - aus und durch uns find, sondern ohne unser Wollen und

Wifen schon vor uns da find, wir baher ihre verschiedenen Eigenschaften und Kräfte u. f. untersuchen und kennen ler nen müssen; kurz, weil unsere Einsichten, so wie unsere Mittel beschränkt sind, weil die Natur der Dinge an sich nicht unser Werk ist, und weil daher für uns bey, jedem Dinge sich Mögliches und Unmögliches, mehr oder weniger Schickliches und Gutes, finden kann.

Wenn wir unsere Vorstellungen von dem Schöpferwils len, und der Ewigkeit seiner Wirkungen oder seiner Acte, auf diese Art berichtigen, wenn wir einsehen, daß, dem zufolge, die Schöpfung nicht ein ewiges Seyn allein durch sich selbst, søndern ein ewiges Werden aus einem ewig wirkenden Seyn ift; so beugen wir allem Irrthum, in Betreff unfrer Vorstellung von der Ewigkeit der Welt, vor.

Es ist bekannt, daß schon unter den Philosophen der Griechen und anderer noch ålterer Völker, mehrere, behaup teten: die Welt ist ewig. Nach dem aber, was uns von ihren Systemen fragmentarisch aufbehalten, oder auch vollständig überliefert worden ist, zu urtheilen, war die Lehre von der Ewigkeit der Welt, in ihrem Sinn genommen, irs rig und grundfalsch. Denn nicht der ewige Schöpferact des Willens Gottes, dem zufolge die Welt ein ewig aus Gott im nothwendigen Causalzusammenhange fortgehendes Werden, ein aus ewig materiellem Daseyn nicht ewig Geworde nes (denn das wäre offenbar unmittelbarer Widerspruch,) sondern ein aus ewigem 'Seyn ewig werdendes, blos formal verändertes, gewandeltes, oder verschieden modificirtes Das feyn ist, nicht dieser ewige Schöpferact des Willens Gottes ist der Grund ihrer Ewigkeit der Welt, sondern dasselbe primitivewige, oder durch und aus sich allein ewige Seyn,

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welches das wesentliche Attribut, oder vielmehr das Grunds wesen der Gottheit selbst ist, soll ebenfalls auch das wesents liche Attribut der Materie seyn. Daß hier Materie und Körper im alten Sinn genommen werden, sieht jeder wohl von sich selbst. So waren ihre ewigen Atome ewig an und für sich, eben so unerschaffen, wie Gott, oder, wie ganz neuerlich noch ein französischer Philosoph, D. G., fagt: „Dieu et la matière, tous deux d'une coexistence éternelle, Gott und die Materie, beyde ihrem Daseyn nach gleich ewig, und von der Materie ferner behauptet, fie fey ,,incontestablement incréée, ohne alle mögliche Widerrede unerschaffen." Wer sieht hier nicht den Unterschied zwischen unserer und dieser Ewigkeit der Welt?

Um sich diesen ewigen Act des schaffenden Geistes Gots tes einigermaßen vorzustellen, denke man sich die Entstehung eines Keims. Mit dem triadisch allgegenwärtigen Daseyn, dem Sohne Gottes, dem Inbegriff aller ewigen Urstoffe der Schöpfung, ist nothwendig auch der in seinem Bewußts feyn in sich selbst ununterbrochene, ewig wirkende Geist alls gegenwärtig verbunden, und wirkt, in jedem Moment der Zeit, der Natur der ewigen Urstoffe seines Daseyns gemåß. In jedem Moment bilden sich also in demselben, nach dem numerischen Grade ihrer concretiven Vereinigung mannigfal tig verschiedene Keime eines durch diese Concretion entstans denen Formaldaseyns dieser Urstoffe, in welchem ihr Bes wußtseynsleben auf simples Empfindungsleben reducirt ober beschränkt ist, dem zufolge fie gegenseitig die Wirkungen vollbringen, die sich uns in der Körperwelt, welche aus ihnen hervorgeht, nach immer gleichen Gefeßen und Resul taten zeigen.

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