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Denken und Wollen allein, Rege und Bewegung unmittel bar in einer und derselben Daseynsrealität erfolgt wäre.

Da nun Empfindung und Bewußtseyn, als wirkende Kraft, wesentlich homogen sind, physische und chemische Erfahrungen uns aber lehren, daß körperlich heterogene Da feynsrealitäten in coexistentielle Vereinigung treten, so kön nen wir auch eine solche Vereinigung der heterogenen Da feynsrealitåten von Körper und Geist mit Fug und Rech annehmen, weil in beyden diefelbe Homogenitätseinheit, wir kende Kraft, obwaltet. Beyde können vermöge dieser Ho mogenitätseinheit ihres Wesens auf einander wirken, der Körper auf den Geist, und der Geist auf den Körper, und durch ihre Vereinigung heterogene Resultate erzeugen, die jedes, für sich allein, nicht erzeugen könnte. Ist der ein fache Empfindungssinn des menschlichen und thierischen Kör pers vereinigt mit dem Bewußtseynssinn des Geistes in Menschen und im Thiere, so können in dieser ihrer coeri stentiellen Vereinigung alle Acte der Nege und Bewegung im Körper, und alle Acte des Denkens im Geiste vollbrach werden, die die Erfahrung uns lehrt, und der Verstan und die Vernunft des Geistes im Menschen finden in ih die substantielle Ursache der heterogenen Verschiedenheit di fer Acte und aller Resultate, die daraus erfolgen. Di Acte und Resultate der einfachen oder simpeln Empfindun erfahren wir beym Gas-, Mineral- und Pflanzenreich, al Körpern allein; die Acte und Resultate diefer coexistentie mit dem Bewußtseyn des Geistes vereinigten einfachen kö perlichen Empfindung beym Thier und, Menschen.

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Bey diesen erfahren wir aber wieder eine dem Schein nach wesentliche, aber doch nur specifisch modificirte Verschi

denheit. Diese kann aber, nach dem Gefeße des Wider: spruchs, unmöglich aus der wesentlichen Verschiedenheit des geistigen Daseyns oder des Geistes im Thier und im Menschen entspringen, sondern muß ihren Grund allein in der Verschiedenheit des simpeln, einfachen Empfindungssinnes des Körpers haben. Die Wahrheit dieses Saßes werden wir aus dem erkennen, was wir von der allgemeinen Natur des Körperlichen und Geistigen, ihrem Ursprung, ihren Eigenfthaften u. f., sagen werden.

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Der Mensch muß, außer den Sinnen, die er mit dem Thier gemein hat, noch einen besondern Sinn haben, dessen Empfindung, die sich dem Bewußtseyn des Geistes im Menschen mittheilt, ganz anderer Art, als die Empfindung jener Sinne, seyn muß, so wie die Empfindung des Auges ganz anderer Art, als die des Ohrs u. f. ist, oder die innere Organisation der körperlichen Sinne des Mens shen muß in ihrem Urstoff etwas enthalten, was die Ors ganisation der Sinne des Thieres nicht hat, weil der Geist des Menschen, vermittelst der Sinne seines Körpers, einen Act, eine Wirkung vollbringt, die von den Acten oder Wirkungen verschieden ist, die der Geist des Thiers,' vermittelst der Sinne seines Körpers, vollbringt, und daher. auch ganz andere Resultate giebt, als diejenigen sind, die wir beym Thiere erfahren. Dieses Resultat der Wirkung: des Geistes im Menschen ist das, was wir Vernunft nen-: nen. Dieser Act des Geistes im Menschen besteht, wie wir wissen, darin, daß er, bey den seinem Bewußtseynssinn mitgetheilten Empfindungen seiner körperlichen Sinne, nicht bey der Bildung bloßer Sinnbegriffe, und ihrem Resultate bloßer Empfindungstone stehen bleibt, sondern seine einzelnen

Sinnbegriffe in einen allgemeinen Begriff vereint. Zu die fem Act wird er dadurch fähig gemacht, daß in seinen tör perlichen Sinnen eine Organisation und eine Verbindung ist, welchen zufolge die Empfindungen des Körpers, welche ihm den Stoff zur Bildung seiner Sinnbegriffe geben, sich in den Centralpunkt eines sie in Eins verbindenden Organs sammeln, in welchem sie in dieser Vereinigung so auf den Empfindungssinn des Geistes wirken, daß dessen Imagina tion sie in ein collectives Bild kleidet, welches er, als sein allein selbsteigenes Educt, durch Zeichen oder Wort sich so gegenständlich auf sein Bewußtseyn wirkend macht, als es die körperlichen Gegenstände auf den Empfindungssinn seines Körpers find. So entspringen seine allgemeinen Vernunft begriffe, welche er durch Zeichen und Sprache für sein Ge dächtniß gleichsam mit einem Körper bekleidet, und sie dann eben so mit einander und mit seinen Sinnbegriffen ver gleicht und darnach urtheilt, wie der Geist des Thiers allein Sinnbegriff mit Sinnbegriff vergleicht und darnach urtheilt.

Diese allgemeinen Vernunftbegriffe hängen nun zwar mit ihrem Boden, den Sinnbegriffen des Geistes des Men schen zusammen, aber der irdische Sinnenstoff wird durch sie gleichsam in den feinern Pflanzenstoff gewandelt, der gleich der Ceder auf Libanon aus ihm emporsteigt und in die hd here Region reiner Lüfte tritt, deren Balsam er, so wie den belebenden Strähl der Sonne und den Thau des Himmels, zur Erzeugung neuer Früchte in sich aufnimmt. So erhebt

sich der Geist des Menschen durch seine Vernunftbegriffe auch über den Boden seiner Sinnbegriffe, und tritt mit außersinnlichem Daseyn in eine Verbindung, die die Quello eines neuen außersinnlichen Denkens der Vernunft wird,

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woran der Sinn weiter keinen Theil nehmen kann.

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durch nimmt aber auch das Denken des Menschen im Be wußtseyn seines Geistes einen ganz andern Charakter an, als der ist, den das Denken des Thiers im Bewußtseyn seines Geistes hat. Alles Wissenschaftliche gründet sich darauf, und das Wachsthum dieser seiner Erkenntniß geht ins Unendliche, wenn der Boden, aus dem sie ihre Nahrung zieht, in seiner Cultur immer höher steigt. Darauf gründet sich denn auch der Trieb des Geistes im Menschen, im Außersinnlichen immer weitere Fortschritte zu machen, denn er ent deckt in der Sphäre dieses Außersinnlichen Gegenstände, die ein weit höheres Interesse für ihn haben, als alles das für ihn hat, was sich ihm in der Sinnensphåre darbietet. Dort fieht er, wenn auch nur in dunkler Ferne, die Wahrheit des Innern der Natur, Gott, das Ideal der höchsten Vollkommenheit, Heiligkeit und Seligkeit des Guten, in der Fülle der Allmacht und Freyheit. So schwach dieses dām: mernde Licht nun auch ist, das seiner ins Außersinnliche dringenden Vernunft, gleich einem Lichte, aufgeht, das da scheinet an einem dunkeln Orte; so ist es doch, gleich dem Silberstrahle des Mondes in dunkler Nacht, helle genug, ihr den richtigen Weg zu dem beseligenden Glauben zu zeigen, den die Erkenntniß der unsterblichen Natur feines Gei stes, die mit der wesentlichen Eigenschaft einer ewig fort: schreitenden Wachsthumsfähigkeit der Kräfte dieses Geistes verbunden ist, erzeugt, dessen untrügliche Wahrheit alle nothwen digen physischen und moralischen Eigenschaften eines Schöpfergottes bürgen, die ihn von der Gewißheit des unverlornen Bürgerrechts und der Rückkehr des Geistes in seine ursprüngliche Heimath, in diese ihm jeßt außersinnliche Welt, überzeugen.

Aller dieser Wirkungen der Kräfte unsers Körpers und Geistes und ihrer Resultate ist sich jeder, bey der dazu erforderlichen Cultur seiner Bernunft, aus Erfahrung an sich selbst und andern, bewußt. Dieser Erfahrung zufolge wiffen wir, daß es eben sowohl außersinnliche, als sinnliche Gegenstände, und daher auch außersinnliche Wahrheiten für den Geist des Menschen zur Erkenntniß giebt. zu jenen nun gehören vorzüglich unsere metaphysischen ́und religiösen Erkenntnisse und Wahrheiten. Eben so erfahren wir aber auch, daß es für den Geist des Menschen keinen andern Weg zur Erkenntniß des Außersinnlichen, als den durch die Sinne, giebt, worin eben das besteht, was wir Erfahrung

nennen.

Die Verschiedenheit dieser zweyfachen Erfahrung besteht darin, daß in jener, ́als Sinnenerfahrung, die Empfindung des körperlichen Sinnes immer zugleich in die Erfahrung oder den Bewußtseynssinn des Geistes übergeht, in dieser aber, als Vernunfterfahrung, durch die Sprache in einen allgemeinen Vernunftbegriff gewandelt, entweder ganz ver schwindet, oder sich in eine blos analoge Aehnlichkeit kleidet, und dann allein die Gründe des Verstandes für die Nothwendigkeit des Daseyns einer reellen substantiellen Ursache in die Stelle der körperlichen Empfindung treten.

Hier zeigt uns nun die Erfahrung wieder zwey verschiedene Fälle. In dem einen hat der Mensch keinen Willen, oder keine geübte Geisteskraft, sich zu äußersinnlichen Erfah rungen zu erheben; in dem andern zerreißt er das unauflösliche Band zwischen beyden Arten der Erfahrung, und sieht alle Begriffsbildung überhaupt, alles Denken, nicht als das gemeinschaftlich erzeugte Resultat oder Product bey:

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