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begriffen auffpüren und berichtigen; daß wir ferner dem gänzlichen Mangel einer sinnlichen Begriffsvorstellung, oder dem Negativen in unserer Erkenntniß des Außersinnlichen, eine dem Positiven in unserer Erkenntniß der dem Sinu offen dargelegten Wahrheit der Natur gleichsam verwandte farbegebende Folie der Aehnlichkeit des Analogen unterlegen; und daß wir endlich durch kritische Besonnenheit des Ver: standes den Schwindel der Spekulation verhüten, in wel chem die substantive Daseynslarve eines Wortes, das einen an sich daseynslosen allgemeinen Begriff der Abstraction be Eleidet, als eine für sich bestehende und wirkende Daseyns realitåt genommen wird, wovon wir an' Fichtens Defini: tion von Gott ein Beyspiel geben. So denken viele bey dem Worte Geist nichts als das bildliche Daseyn des Wor tes, und vergessen den Begriff der nothwendigen Realität des Daseyns eines Geistes dabey ganz.

Die Taschenspielerey, die man, ohne es selbst zu mer ken, mit solchen Worten treibt, ist die wahre Ursache der rottoelschen Sprache unserer wieder zur scholastischen Specu lation sich hinneigenden Metaphysik. Diese Reform unserer metaphysischen Sprache müssen wir mit der Berichtigung der Mißverständnisse des Sinnes verbinden.. C. S. Du vrier, vom Ursprunge des Idealismus, sagt nach dem, was ich blos` in einer Recension dieses Werkes gelesen habe, mit diesem ganz einstimmig:,,Der Schritt zu den Ungereimt: heiten des Idealismus ist fast unvermeidlich, wenn man auf die Entstehung und den Unterschied von Wahrnehmung ,,und Vorstellung nicht gehörige Rücksicht nimmt, wenn „man Wahrnehmung, Vorstellung, Urtheile und Begriff ,,nicht als bloße Acte und Aeußerungen, sondern als

„Wesenheiten, ja als eigentliche Bestandtheile des metaphysischen Subjekts betrachtet. Fast alle ftrenge Spiritualisten waren daher, wenn sie consequent feyn wollten, zugleich Idealisten.“ S. N. T. Merk.

III. B. 1804. p. 181.

All unser Denken ist imaginativ, weil es aus finnlis hem Saamen der Empfindung erzeugt wird, d. h. aus Einnbegriffen hervorgeht, und auch unser vernünftiges Dens ken, oder unsere Abstractionsbegriffe der Vernunft aus dem symbolischen Worte hervorgehen, und wir solchergestalt nie anders als in der Totalität der Bewußtseynseinheit des Geis sies denken können. So entsteht aus dem imaginativen Act der Denfkraft unsers Geistes bey dem Ichswortbilde sein Ichsbewußtseyn. Will der Metaphysiker in der Sphäre seis. ner außersinnlichen Ideen und gedachten Daseynsrealitåten sich ganz von diesem Totalitåtsact der Denkkraft unsers Getftes losreissen, und unter dem Namen der reinen Form u. f. das Hirngespinst eines reinen Verstandes und einer reinen Vernunft, d. h. eines Geistes, der durch reinen Verstand und reine Vernunft, auch ohne den Sinn, Begriffe a priori bilden kann, alle Acte des Denkens für sich allein verrichten laffen, so vernichtet er, nach dem Gefeße des Widerspruches, die ganze, wahre Natur des menschlichen Dafeyns, und seine Form u. f. ist leerer Worttrug.

Einleitung.

Von den Gegenständen und dem Charakter metaphyfischer Erkenntniß überhaupt.

Ich bin; ich weiß es, daß ich bin; ich bin, mir meines Seyns an sich, als einer substanziellen Realität, in mir selbst bewußt, denn ich weiß nicht allein, daß ich bin, son: dern ich empfinde zugleich mit diesem Bewußtseyn, daß ich bin.

Zu diesem Bewußtseyn in mir selbst, daß ich bin, ift dieses Bewußtseyn sich allein genug, zur Empfindung, daß Ich selbstständig in Raum und Zeit da bin, müssen aber an: dre selbstständige Dinge außer mir da seyn, die auf mich wirken, und auf die ich wirke.

Die wesentliche Daseynsnatur dieses Wissens and Em pfindens in Eins ist nun Bewußtseyn, und ihr Wirken ist Denken und Wollen nach allen ihren verschiednen Resultaten.

Diesem Denken und Empfinden der wesentlichen Das seynsnatur meines Bewußtseyns gemäß, unterscheide ich un ter den selbstständigen Dingen außer mir, die auf mein Em pfindungsbewußtseyn wirken, theils solche, die mir völlig gleich, oder doch analogisch ähnlich sind; theils solche, die mir nichts von dem an sich zeigen, was ich an mir und

jenén erkenne, außer, daß sie auch, als selbstständige Dinge da sind, die auf mannigfaltige und verschiedene Art und Beise auf mich und meines Gleichen, und unter sich auf einander, jedoch nicht anders, als durch unmittelbare Be rührung wirken, so daß ich auch in ihnen Empfindung, als die wesentliche Natur ihres Daseyns, aber eine von der Be wußtseynsempfindung generisch verschiedne, alleinige Empfin dung des Berührungsreizes anerkennen muß, darin gauz verschieden, weil sie keine Acte des Denkens und Wollens, sondern nur Acte einer äußern und inneren Bewegung und Regung bewirkt, welche in Anziehung oder Abstoß, Bereinigung und Mischung, oder Trennung und Scheidung u. f. bestehen.

Diese generisch verschiedne Wirkungsresultate erfordern also apodiktisch, daß wir für Bewußtseynsempfindung und alleiniger Empfindung jeder für sich eignen und generisch. verschiednes Daseyn anerkennen und annehmen müssen.

Dieses verschiedne Daseyn der lekteren ist körperliches Daseyn, und das der ersteren geistiges Daseyn, durch die Worte unserer Sprache individuel, oder im Einzelnen Körper' und Geist bezeichnet. Die coexistentielle Vereinigung beyder erkennen wir im Daseyn des Menschen und des Thieres *) an.

*) In der Einheit, die durch die innigste Coexiflenz beyder Empfindungen gebildet wird, erkennen wir, wenn gleich_nicht die Art und Weise, doch die Möglichkeit ihrer gegenseitigeu Affection. Der Körper wirkt nicht durch Berührungsreiz auf den Geist, wie auf feines Gleichen, sondern blos die durch den Berührungsreiz eines andern Körpers in ihm èrregte Empfindung, insofern ein Daseyrt, als Daseyn der fimplen Empfindung, schon an und für fich) in der Einheit des coexistentiellen Zusammenhanges mit dem Daseyn der Bewußtseynsempfindung sieht, und so gegenseitig der Grift auf den

Körper.

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Jeder Mensch ist sich seines Daseyns bewußt. Dieses Bewußtseyn ist zwiefach; ein Bewußtseyn des Empfinders und ein Bewußtseyn des Denkens. Dieses zwiefache Be= wußtseyn hat seinen Grund in der Erfahrungskunde jedes Menschen bey seinem Bewußtseyn, daß es ein reell verschie= denes, zwiefaches Empfinden giebt, nåmlich ein Empfinden ohne Bewußtseyn, das er an seinem eigenen Körper erfährt, und dem völlig gleich ist, welches er bey allem, was Kdrper ist, findet, und ein Empfinden mit oder in Bewußt= seyn. Aus jenem Empfinden ohne Bewußtseyn, oder aus simpler. Empfindung erfolgt nichts anders als Leben der Rege und Bewegung im Körper nach allen mannigfaltigen Acten dieses Lebens, der Anziehung oder des Repulses, der Vereinigung oder Trennung, Composition oder Recomposition. Aus seinem Empfinden in Bewußtseyn erfolgt aber ein ganz verschiedenes Leben, das Leben des Denkens, gemäß seiner Empfindung, nach allen seinen mannigfaltigen Acten der Wandelung der Empfindung in Begriff, Urtheil u. f, kurz, nach allen Acten des Denkens, welche nichts Analoges mit den› Acten simpler ́ Empfindung in Körpern haben. Ein Beyspiel von dieser Erfahrungskunde zu geben, dürfen wir nur an das denken,' was uns die Polaritåt, Electricitât, der Galvanismus und alle chemische Processe zeigen. Das magnetische Eisen empfindet den verschiedenen Eindruck seiner Pole eben so gut, wie mein Sehsinn oder mein Auge den verschiedenen Eindruck des Lichts, und mein Bewußtseyn nimmt den verschiedenen Eindruck dieser Empfindung auf meinen Sehsinn in sich auf, empfindet also gleichfalls; aber diese Empfindung bleibt nunmehr nicht blos simple Empfindung, die nichts weiter als jenen Act der Rege und

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Bewe

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