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18. Anfang des Salischen Gesetzes.

Incipit liber legis Salicae. I. Hêrist fon meni. Sôhwersô andran zi dinge gimenit, inti er ni cuimit, ibu ini sunne ni habêt, gelte scillingâ XV. 2. der andran gimenit, ibu er ni cuimit inti sunne ni habêt, sôsama gelte sol. XV. 3. der andran menit, mit urcundeôm zi sînemo huuse cueme inti danne gibanni ini erdo sîna cuenûn, erdo sînero hîwôno etteshwelîhemo gisage daz iz emo gicunde, weo her gimenit ist. ibu er in cuninges deonôste haft ist, danne ni mag er ini gimenen. ibu er innan des gewes in sînemo ârunte ist, danne mag er ini menen, sôso iz heer obana giscriban ist.

Wer einen

I. Kapitel: Von der Vorladung. andern zum Gerichtstag ladet, und dieser kommt nicht, so bezahle er, wenn nicht echte Not ihn zurückhält, 15 Schillinge. 2. Wer einen andern vorladet, wenn er nicht kommt und keine echte Not hat, der bezahle ebenfalls 15 Schillinge (solidos). 3. Wer einen andern vorladet, der komme mit Zeugen in sein Haus und dann lade er ihn vor oder sein Weib oder sage er irgend einem seiner Hausgenossen, dass er es ihm mitteile, wie er vorgeladen ist. Wenn er im Königsdienst beschäftigt ist, dann kann er ihn nicht vorladen. Wenn er innerhalb des Gaues auf seiner Botschaft ist, danu kann er ihn vorladen, auf die hier oben beschriebene Weise.

Trierer Bruchstücke des 9. Jh., das ausserdem den Rest einer Inhaltsangabe und 8 SS fon diubiu suino, (Schweinediebstahl) enthält. Menen Gl. 2, 354. sunne, got. sunja Wahrheit, technischer Ausdruck: gesetzlich giltiger Verhinderungsgrund; mhd. êhaftiu nôt.

D.

Denkmäler des Gelehrtenfleisses.

19. Einleitung zu Notkers Boethius.

Sanctus Paulus kehiez tien, die in sînên zîten uuândon des suonetagen, taz er êr nechâme, êr romanum imperium zegienge unde Antichristus rîchesôn begondi. Uuer zuîvelôt Romanos iu uuesen allero rîcho hêrren unde iro geuualt kân ze ende 5 dero uuerlte? Sô dô manige liute ennônt Tuonouuo gesezene hara ubere begondon varen unde in allên disên rîchen keuualtîgo uuider Romanis sizzen, tô iu stuondon iro ding slîfen unde ze dero tilegungo râmên, tia uuir nû sehên. Tannân geskah pi des 10 cheiseres zîten Zenonis, taz zuêne chuninga nordenân chomene, einêr imo den stuol ze Romo undergieng unde alla Italiam, anderêr nâhôr imo Greciam be

St. P. verhiess denen, welche zu seiner Zeit den Gerichtstag erwarteten, dass er nicht eher käme als das röm. Reich verginge und der A. zu herrschen begönne. Wer zweifelt, dass die R. einst die Herren aller Reiche waren und ihre Gewalt bis ans Ende der 5 Welt reichte? Als nun viele Völker, die jenseits der Donau wohnten, herüberzuziehen und in allen diesen Reichen gewaltig Rom zu bekämpfen begannen, da fing ihre Herrschaft an zu wanken und dem Untergang zuzueilen, den wir jetzt sehen. Sodann geschah es 10 zur Zeit Zenos, dass zwei von Norden gekommene Könige, der eine ihm den Thron von Rom entzog, der andere noch näher von ihm Griechenland in Besitz

greif unde diu lant, tiu dannân unz ze Tuonouuo sint: enêr hiez in unsera uuîs Ôtacher, tiser hiez 15 Thioterîh. Tô uuard, taz ten cheiser lusta, daz er Dioterîchen vriuntlîcho ze hove ladêta, târa ze dero mârûn Constantinopoli, unde in dâr mit kuollîchên êrôn lango habêta, unz er in des biten stuont, taz er imo ondi mit Ôtachere ze vehtenne; unde ube 20 er in uberuuunde, Romam ioh Italiam mit sînemo danche zehabênne. Taz urlub kab imo Zeno, sîn lant ioh sîne liute ze sînên triuuôn bevelehendo. Sô Dioterîh mit temo uuorte ze Italia cham, unde er Ôtaccheren mit nôte guan unde in sâr dara nâh 25 ersluog unde er fure in des landes uuielt, tô neteta er zeêrest nieht uber daz sô demo cheisere lieb uuas. Sô aber nâh imo andere cheisera uuurten, tô begonda er tuon al daz in lusta unde dien râten an den lîb, tie imo des neuuâren gevolgîg. Fone diu sluog er 30

nahm und die Länder, die von dort bis zur D. reichen: jener hiess in unserer Weise O., dieser hiess D. Da 15 geschah es, dass den Kaiser gelüstete, dass er D. freundlich zu Hofe lud, dorthin nach dem berühmten K. und dort mit glänzenden Ehren lange behielt, bis er (D.) ihn darum zu bitten begann, dass er ihm gönnte, mit O. zu fechten, und wenn er ihn überwinde, ihm R. und 20 J. freiwillig überlasse. Diese Erlaubnis gab ihm Z., sein Land und seine Leute seiner Treue anbefehlend. Als D. mit diesem Versprechen nach J. kam, und er den O. mit Gewalt besiegte, und ihn gleich darnach 25 erschlug und statt seiner das Land regierte, da that er anfangs nichts als was dem Kaiser lieb war. Als aber nach ihm andere Kaiser wurden, da begann er zu thun alles, was er wollte und denen nach dem Leben zu trachten, die ihm dabei nicht folgten. Deshalb 30

Boetium unde sînen suêr Symmachum unde, daz ouh uuirsera uuas, Johannem den bâbes. Sâr des anderen iâres uuart Thioterîh ferloren, sîn nevo Alderîh zuhta daz rîche ze sih. Romanum imperium habêta io dannân hina ferloren sîna libertatem. Aber doh 35 Gothi uuurten dannân vertriben fone Narsete patricio sub Iustino minore. Sô châmen aber nordenân Langobardi unde uuielten Italiae mêr danne ducentis annis. Nâh Langobardis Franci, tie uuir nû heizen Charlinga, nâh in Saxones. Sô ist nu zegangen 40 romanum imperium nâh tien uuorten Sancti Pauli apostoli.

tötete er B. und seinen Schwäher S. und, was noch schlimmer war, den Papst J. Gleich im andern Jahr kam D. um, sein Neffe A. riss das Reich an sich. Das röm. Reich hatte seither seine Freiheit verloren. Aber 35 die G. hinwiederum wurden vertrieben von dem Patricius Narses unter J. dem jüngern. Dann kamen von Norden die L. und beherrschten J. mehr als 200 Jahre etc.

Ramen mit gen. XVI, sich etwas zum Ziel setzen; noch in: anberaumen.· ondi vom præt-præs: ih an ich gönne. guan von giuuinnan Verringen; davon: Gewinn; sp. mit einem andern Stamm zusammengeflossen in überwinden. waltan X mit gen. herrschen über. Alderth: Athalarich († 534), der unmündige Sohn Theodorichs, für den Amalaswintha die Regierung führte.

20. Das goldene Zeitalter.

Notk. Boeth. Hatt. 2, 75 ff.

Tiu êrera uuerlt uuas filo sâlîg; sî uuas iro erdchuste geuago noh unmezes ferlorniu noh fone

demo eruuorteniu; tiu dir sitîg uuas spâto inbîzen mit slehtero fuoro. Sîne uuissa uuaz purgerisso uuas, sî habêta ungelirnêt ten uuîn miskelôn mit 5 seime, noh tie scônen sîdâ dero Serum fareuuen mit tîriskemo souue. (Seres sizzent hina uerro ôstert ineben India, die stroufent aba iro boumen eina uuolla, dia uuîr heizên sîda, dia spinnet man ze garne; daz karn fareuuet man misselîcho unde machôt 10 tar ûz fellôla. Sô man aber purpurûn machôn uuile, so suochet man diu animalia in demo mere, diu latine conchylia heizent, tiu ligent petâniu in zuein scalôn, tie scalâ bluotênt, sô man siu brichet; mit temo bluote fareuuet man dia purpurûn. Vuanda 15 diu edelesta uuirt ze Tiro unde sî ouh târ ze êrest uuard, pediu chît er tirio.) Tie liute sliefen dô heilesamo an demo grase; taz uuazer gab in trinchen,

Das frühere Zeitalter war sehr glücklich; es freute sich der guten Beschaffenheit seines Bodens, weder durch Unmässigkeit verkommen noch durch sie verdorben; das da gewohnt war, spät zu speisen mit einfacher Zurüstung. Es wusste nicht, was ein Mischtrank 5 war, es hatte nicht gelernt, den Wein mit Honigseim zu mischen, noch die schöne Seide der Serer mit tyrischem Saft zu färben. (Die Serer wohnen fern im Osten, neben Indien, sie streifen von ihren Bäumen viel Wolle, die wir Seide nennen, die spinnt man zu Garn; das Garn färbt man bunt und macht daraus 10 kostbare Gewandstoffe. Wenn man aber Purpur machen will, so sucht man die Tiere in dem Meere, die auf lateinisch conchylia heissen; die liegen verschlossen in zwei Schalen, die Schalen bluten, wenn man sie aufbricht, mit dem Blut färbt man den Purpur. Weil der 15 edelste in Tyrus vorkommt und er auch da zuerst aufkam, deswegen sagt er: tyrisch.) Die Leute schliefen

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