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Dô Liupolt spart ûf gotes vart, ûf künftige êre, sie behielten alle samt, si volgeten sîner lêre,

si zuhten ûf, alsam si niht getorsten geben.

daz was billich: wan sol iemer nach dem hove leben.

5 daz sin an der milte iht überholen wolten,

wol in des! si tâten als si solten.

die helde ûz Osterrîche heten 'ie gehoveten muot.

sie behielten durch sîn êre: daz was guot:

nû geben durch sîn êre, als er nû tuot.

10 sin leben nâch, dem hove nû, so ist eniu zuht bescholten.

Ir fürsten, tugendet iwern sin mit reiner güete,

sit gegen friunden senfte, tragt gein vinden hôhgemüete: sterket reht, und danket gote der grôzen êren,

daz manic mensch lip und sîn guot muoz iu ze dienste kêren.

15 sît milte, fridebære, lât in wirde iuch schouwen:

sô lobent iuch die reinen süezen frouwen.

schame, triuwe, erbermde, zuht, die sult ir gerne tragen:
minnet got, und rihtet swaz die armen klagen,
gloubt niht daz iu die lügenære sagen,

20 und volget guotem râte: sô mugt ir in himele bouwen.

Marjâ klâr, vil hôbgeloptiu frowe süeze,

hilf mir dur dînes kindes êre deich mîn sünde gebüeze. dû flüetic fluot barmunge tugende und aller güete, der süeze gotes geist ûz dînem edeln herzen blüete: 25 er ist dîn kint, dîn vater, unde din schepfære. wol uns des 'daz dû in ie gebære!

den hohe tiefe breite lenge umbgrifen mohte nie, din kleiner lip mit süezer kiusche in umbevie. kein wunder mohte dem gelîchen ie:

3 der engel küniginne, dû trüeg in ân alle swære.

An dem fritage wurd wir vor der helle gefriet von dem der sich drivalteclichen eine hât gedrîet. der engel Gabrîêl Marjâ dię botschaft kündet,

dâ von himel und erde wart mit grôzen fröiden enzündet. 35 er sprach zuo ir âvê, daz minneclîche grüezen:

dur ir ôre enpfienc si den vil süezen,

der ie ân anegenge was und muoz ân ende sîn.

des si dir lop und êre geseit,

Marja künigin.

dû gæbe in uns ze trôst, der al der werlt mac swære büezen. Sünder, dû solt an die grôzen nôt gedenken,

5 die got durch uns leit, und solt dîn herze in riuwe senken. sin lip wart mit scharpfen dornen gar versêret:

dennoch wart manicvalt sîn marter an dem kriuze gemeret: man sluoc im drîe negel dur hende und ouch dur füeze. jâmerlîchen weint Marjâ diu süeze,

10 dô si ir kinde dez bluot ûz beiden sîten fliezen sach. trûreclîchen Jesus von dem kriuze sprach

'muoter, jâ ist iuwer ungemach

mîn ander tôt. Jôhan, dû solt der lieben swære büezen.' Der blinde sprach zuo sînem knehte 'dû solt setzen 15 daz sper an sîn herze: jâ wil ich die marter letzen.' daz sper gein al der werlte hêrren wart geneiget. Marjâ vor dem kriuze trûreclîche klage erzeiget; si verlôs ir varwe, ir kraft, in bitterlichen nœten, dô si jæmerlich ir [liebez] kint sach toeten

20 und Longinus ein sper im in sîn reine sîten stach.

si seic unmehtic nider, [daz] si [niht] hôrte noch ensprach. in dem jâmer Kriste dez herze brach:

daz kriuze begunde sich mit sînem süezen bluote rœten.

Tum

umbiu Werlt, ziuch dînen zoum, wart umbe, sich.

25 wilt dû lân loufen dînen muot, sîn sprunc der vellet dich. derst manicvalt in dînem herzen- unbekort:

er schadet dir hie und ist ein langer haz der sêle dort. lâ guoten muot den bosen muot von dir vertrîben:

minne got, sô maht dû frô beliben:

30 wirp umbe lop mit reinem guote, wellest dû genesen: den bosen solt dû iemer gerne unheinlich wesen: geloube swaz die pfaffen guotes lesen:

wilt dû daz allez übergülden, sô sprich wol den wîben.

1

Genuoge herren sint gelich den gougelæren,

35 die behendeclîche kunnen triegen unde væren.
der sprichet sich her, waz ist under disem huote?'

nû zucke in ûf, dâ stêt ein wilder valke in sinem muote.

zuck ûf den huot, sô stèt ein stolzer pfâwe drunder.

nû zucke in ûf, dâ stêt ein merwunder.

swie dicke daz geschiht, so ist ez ze jungest wan ein krâ. friunt, ich erkenne ouch daz, hâhâ hâhâ hâhâ.

5 hab din valschen gougelbühsen dâ:

wær ich dir ebenstarc, ich slüeges an daz houbet din.

dîn asche stiubet in diu ougen mîn.

ich wil niht mêr din blâsgeselle sin,

dun wellest mîn baz hüeten vor sô trügelichem kunder.

10

Er ist ein wol gefriunder man, alsô diu welt nû stât,

der under zwênzic mâgen einen guoten friunt getriuwen hât: der hete man hie vor wol under fünfen funden drî.

Sô wê dir, Welt, dû hâst sô manegen wandelbernden site: er armet an der sêle, der dir volget unz anz ende mite, 15 unt der dir aller dîner fuore stât mit willen bf.

Wir klagen alle daz die alten sterbent unde erstorben sint: wir möhten balde klagen von schulden ander uôt,

daz triuwe zult und êre ist in der welte tôt.

die liute lâzent erben, dise drî sint âne kint.

II.

Uns hât der winter geschadet über al:

heide unde walt sint beide nû val,

dâ manic stimme vil suoze inne hal.

sæhe ich die megde an der strâze den bal 5 werfen! sô kæme uns der vogele schal.

Möhte ich verslâfen des winters zît! wache ich die wile, sô hân ich sîn nît, daz sîn gewalt ist sô breit und sô wît. weizgot er lât ouch dem meien den strît: 10 sô lise ich bluomen dâ rîfe nû lît.

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Ich hân ir so wol gesprochen,
20 daz si maneger in der welte lobet:
hât si daz an mir gerochen,

owê danne, sô hân ich getobet,
daz ich die getiuret hân
und mit lobe gekronet,

25 diu mich wider honet.

frowe Minne, daz si iu getân.

Frowe Minne, ich klage iu mêre:
rihtet mir und rihtet über mich.
der ie streit umb iuwer êre

30 wider unstæte liute, daz was ich.
in den dingen bin ich wunt.
ir hât mich geschozzen,

35

und gât sie genozzen :

ir ist sanfte, und ich ab ungesunt.
Frowe, lât mich des geniezen:
ich weiz wol, ir habet stråle mê:
muget irs in ir herze schiezen,
daz ir werde mir gelîche wê?

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