MIT BEZUGNAHME AUF DIE PROVENZALISCHE, ALTITALIENISCHE NEBST EINEM ALTFRANZÖSISCHEN GLOSSAR VON EDUARD MÄTZNER. BERLIN. FERD. DÜMMLERS VERLAGSBUCHHANDLUNG. 1853. DEM KAISERLICH FRANZÖSISCHEN MINISTER HERRN FORTOUL EXCELLENZ ALS BEGRÜNDER DES GESCHICHTLICHEN AUSSCHUSSES MIT EHRERBIETUNG GEWIDMET VOM VERFASSER KORRESPONDENTEN DES HOHEN MINISTERIUMS UNIV. OF CALIFORNIA Petit valt noiz qui ne l'esquaille, Die ie auf den folgenden Blättern mitgetheilten und erläuterten Lieder sind im Wesentlichen den in Adelbert Kellers Romvart enthaltenen Abdrücken altfranzösischer Lieder nach italienischen Handschriften entnommen. Anderweitig veröffentlichte Abdrücke eines Theiles derselben sind zur Vergleichung herbeigezogen worden. Der Versuch einer kritischen Behandlung dieser Dichtungen kann sich nur durch sich selbst rechtfertigen. Die Schwierigkeiten derselben werden diejenigen zu würdigen wissen, welche erwägen, dafs es sich hier um eine Sprache handelt, die nie zu einer allgemein fixirten Schrift gelangt ist, in welcher Laut und Buchstabe stets mit einander im Kampfe blieben, und die eben so wenig in der Beugung und Abwandlung ihrer Worte feste Grundsätze durchgeführt hat. Und ausser der individuellen Färbung nach Seiten der Orthographie und Flexion, welche jede altfranzösische Handschrift aufzuweisen hat, tragen diese litterarischen Denkmäler im Wesentlichen auch die Farbe der Provinz, in welcher sie nachgeschrieben wurden, ohne gerade diesen provinziellen Charakter durchzuführen. Nimmt man dazu die Unkunde oder Gedankenlosigkeit einzelner Abschreiber, so darf man sich nicht wundern, wenn hier zuweilen eine seltsame Mischung des kritisch zu läuternden Stoffes vorliegt, welche einer durchgreifenden Wiederherstellung spottet. MICA202 |